• Ich fand die Beatles schon immer gut, aber es gab stets Interpreten, die mich mehr interessierten bzw. auf die ich dann meinen Fokus setzte. Wenn man hier mal eine "All time favourites"-Liste erstellen würde, also die Lieblingssongs aller Zeiten, wären die Beatles auf meiner Liste jedoch gleich mehrfach vertreten. Vor zwei Jahren war ich dann mit einer Freundin, die die frühe Beatles-Zeit noch hautnah erlebt hat, im Kinofilm "Eight Days a Week - The Touring Years". Gleich am Folgetag bestellte ich mir das "Red Album" (2 CDs) und "Abbey Road". Das "Red Album" ist ein tolles Album mit wunderbarer Unterhaltungsmusik. "Abbey Road" hingegen ... ja, man muss sich darauf einlassen, aber es lohnt sich. Hat, wie ich finde, einfach mehr Tiefe.

    Für alle, die den wunderbaren Film noch nicht kennen (Trailer enthalten):

    Selbst meine Freundin fand ihn hochinteressant, obwohl sie schon meinte, viel über die Beatles zu wissen. :thumbup: Einfach großartig! Ich überlege gerade, ob ich mir die DVD nicht bestelle. Ist eh recht günstig. Nachdem wir aus dem Kino gingen, waren wir jedenfalls total geflasht. :verbeugung1:

    ... kommt nun auf Arte! :thumbup:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Heute zum ersten Mal den Song "Blackbird" gehört. Hintergrund: ich lauschte einem Radio-Interview mit Uwe Westphal, dem Biologen u. (Vogel-) Stimmen-Imitator. Da wurde dieser Beatles-Song gespielt und da hieß es, der "Blackbird" (= Amsel) war eine Metapher für die schwarze Bürgerrechtsbewegung. Ich denke, ich sollte mir demänchst endlich mal mal das "White Album" anschaffen ...

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Ich denke, ich sollte mir demänchst endlich mal mal das "White Album" anschaffen ...

    Allerdings! Eine Anschaffung fürs Leben.


    :thumbup:

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • "Mann, Mann, Mann" würde Schäffer" jetzt sagen.

    So viel Quatsch, wie im Thread steht, kann man als Beatles Fan der 1. Stunde schwer ertragen.

    (Ich ging mit ca. 11 Jahren in unseren lokalen Plattenladen und wollte. "Komm gib mir Deine Hand" haben. Ja, die Single gab es, mit der Rückseite. "Sie liebt dich")

    Scholli und ich spielten zu zweit "Love me do" und "From me to you" und Horst hatte die Singles mit Tony Sheridan.

    Egal.

    "White Album", "Let it Be" und "Abbey Road" entstanden zu der Zeit, als der Zerfall der Gruppe immer sichtbarer wurde.

    Man merkt es am "White Album" bereits sehr deutlich und was Ingo als "Heterogen" bezeichnet, ist schlicht und einfach, das sie sich nicht mehr einigen konnten, aber mussten.

    (Sehr putzig als der Ex-IBM Vorstand Henkel in einer Talkshow "WMGGW" abfeierte und das Gitarrensolo von George lobte, dabei war es Eric Clapton...Tja)

    Der Abstieg schleift sich die nächsten Alben durch, wobei sie gleichzeitig von der parallelen Entwicklung der Rockmusik komplett überrollt und als frühere Avantgarde nun völlig unbedeutend wurden. Denn ab 1966/67/68 kamen Hendrix, Cream und dann experimentelle=interessantere Gruppen en masse auf den Markt.

    Da waren die Beatles auf einmal "John und Pauls Resterampe" und was für "Mädchen". Die letzten beiden Alben waren es auch, Ausschuss der letzten Sessions.

    Schade eigentlich.

    Nee, meine Lieben. Das "White Album" lasse ich noch streckenweise angehen, der "Sergeant" ist natürlich großartig, ebenso wie "Revolver."

    Avantgarde: Man erinnre die hilflosen Bemühungen der Stones, so etwas sie den Sergeanten in Form von "Their Satanic Majesties Request" auf die Beine zu stellen. Eine der peinlichsten Platten aller Zeiten. (Ich hatte sie, die mit dem Wackelbild sogar, heute ein Vermögen wert)

    Aber die Krone des Schaffens der Beatles trägt, Frank Witzel hat es thematisiert, natürlich "Rubber Soul."

    Ich persönlich mag dann noch "Beatles for Sale" und "With the Beatles" als Frühwerk.

    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • ... "hier ist vielleicht wieder was los heute." ;) :pop:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Doc at his best, durch Herabsetzungen die eigene Kennerschaft belegen zu wollen, geht naturellement auch hier schief :wink: .

    Natürlich sind das weiße Album und auch Abbey Road ungeachtet der Zerstrittenheit der Beteiligten Meisterwerke, was dem Rang von Rubber Soul und Revolver keinen Abbruch tut. Warum das Gewarze bei einem so schönen Thema?

  • Man merkt es am "White Album" bereits sehr deutlich und was Ingo als "Heterogen" bezeichnet, ist schlicht und einfach, das sie sich nicht mehr einigen konnten, aber mussten.

    Diese kausale Begründung mag richtig sein, obwohl ich das nach dem Film Get Back, der ja die angeblich verstrittenste Schaffensphase der Beatles dokumentieren sollte, nicht so ganz glauben mag - da wurde doch im Volksmund viel heißer nachgekocht, was in Twickenham wirklich auf den Tisch kam. (Dessenungeachtet ist für mich beispielsweise auch One Hot Minute das beste Album der Red Hot Chili Peppers, obwohl auch jenes in einem für die Band unglücklichen und verstrittenen Prozess entstand, während die beiden Alben, die sie letztes Jahr überglücklich nach der harmonischen Wiedervereinigung mit John Frusciante vorgelegt haben, für mich größten Teils kalter Kaffee von vorgestern sind.)

    So oder so: die Heterogenität ist genau das, was für mich The Beatles zum besten Album aller Zeiten (gleichauf mit Think Tank von blur) macht: Dreißig Songs, unterschiedlicher wie sie nicht sein könnten, und alle perfekt (!). Der komplette Kosmos der "U"-Musik bis 1968 und darüber hinaus in 90 Minuten. Wenn ich nur ein Album mit auf die letzte Insel nehmen könnte, fiele mir die Entscheidung sehr einfach - weitaus einfacher als viele in meinem täglichen Leben. :wink:

  • Als ich ernsthaft begann, Musik zu hören, waren die Beatles Geschichte. Ich hatte zwar das "Rote" und das "Blaue", später auch Sgt Pepper, aber so richtig gepackt hat es mich bis heute nicht. Die Klassiker sind Klassiker, sicher, aber ein komplettes Album höre ich seltenst.

    Jetzt grade aber "Let it be naked":

    Helli

  • durch Herabsetzungen die eigene Kennerschaft belegen zu wollen,

    Das empfinde ich fast als beleidigend!

    Ich schreibe ja nicht so einfach frei von der Leber weg. Also bitte ich um etwas mehr Mühe mit meinen Argumenten.

    Aber das scheint bei "Die Harts" eben unmöglich.

    Die letzten drei Alben der Beatles sind ein Kuddelmuddel an Stilen, damals um 1968/69 schon fast outdated, sprich "OHNE WEITEREN EINFLUSS" auf die damals aktuelle Musikentwicklung.

    Das war bis Sgt. Pepper anders.

    Aber:

    Während die Stones sich von der Wackelbild LP emanzipieren konnten und mit "Beggars Banquet" ein Werk vorlegen konnten, zu dem man "JA!" sagen konnte, kamen nach dem weißen Album nur eben die Alben mit dem Zebrastreifen und dann "Let it Be." Zeugnisse davon, das man nix mehr drauf hatte, weil man altes Material bearbeitete.

    So war es und, glaubt es mir, siehe oben, ich war todtraurig darüber, denn: Ich hasste die Stones!

    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Die letzten drei Alben der Beatles sind ein Kuddelmuddel an Stilen

    Zum Glück :love: (Und ich finde, dass man das auch schon Sgt. Pepper's nicht absprechen kann.)

    Während die Stones sich von der Wackelbild LP emanzipieren konnten und mit "Beggars Banquet" ein Werk vorlegen konnten, zu dem man "JA!" sagen konnte

    Ich finde Their Satanic Majesties Request ja deutlich interessanter und verspielter als Beggars Banquet und auch als alle anderen Stones-Alben, die ich bisher gehört habe. Aber ich sage zu Musik mindestens genauso gerne "Fragezeichen?" wie einfach nur "Ja!" ;)

  • sprich "OHNE WEITEREN EINFLUSS" auf die damals aktuelle Musikentwicklung

    Stimmt, gilt aber im Grunde ebenso für Bach. Oder für Thomas Mann, falls ein literarisches Beispiel genehmer ist.

    Man erinnre die hilflosen Bemühungen der Stones, so etwas sie den Sergeanten in Form von "Their Satanic Majesties Request" auf die Beine zu stellen.

    Yeah Grins1

    Allerdings ließen sie dann von der Beggars Banquet bis zur Exile 5 große Alben folgen, haben also die Sackgasse früh erkannt und wurden klassisch zu einem Zeitpunkt an dem die Beatles sich aufgelöst hatten.


    wobei sie gleichzeitig von der parallelen Entwicklung der Rockmusik komplett überrollt und als frühere Avantgarde nun völlig unbedeutend wurden. Denn ab 1966/67/68 kamen Hendrix, Cream und dann experimentelle=interessantere Gruppen en masse auf den Markt

    Das kann man so sehen. Und ich kann das nachvollziehen. Ich finde aber heute (ich hab lange gebraucht dahin) auch, daß die "Kuddelmuddel-Musik" der Beatles die Jahrzehnte weit besser überstanden haben als das meiste von Cream oder gar die dann folgenden Progressivebands. Hendrix nehm ich hier mal raus. Die Entwicklung ging weiter, ja, aber nicht immer nur nach vorn; größere Komplexität heißt ja nicht immer mehr Qualität. Da war schon viel technisch begnadeter, aber musikalisch schnellverderbliches Gefrickel bei...

    Sowas könnten die Beatles schlicht nicht spielen. Das macht die Musik der Beatles in ihrer Spätphase nicht schlechter. Sie ist großartig, aber eben auch ein Endpunkt. Siehe Bach. Eine Weiterentwicklung war den Beatles nicht mehr beschieden, aber sie haben einen Schlußpunkt gesetzt, nach dem auf die Art, die sie gesetzt und gemacht hatten, nichts mehr kommen konnte.

    Wobei: die Abbey Roads finde auch ich eigentlich überschätzt...

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Man erinnre die hilflosen Bemühungen der Stones, so etwas sie den Sergeanten in Form von "Their Satanic Majesties Request" auf die Beine zu stellen.

    Was Ähnliches im kleineren Rahmen war die Reaktion auf Yesterday: As Tears Go By. Nettes Lied, aber kommt eben ans (genial innovative) Yesterday nicht ran.

    Jetzt grade aber "Let it be naked"

    Jau. Sehr erfrischend ohne die Phil-Spector-Soße. !! Long And Winding Road !!

    Das verstehst du noch nicht, sagten sie. Ich verstand. (Fred K. Linden)

  • Ich zu mir jedenfalls aktuell mal das gute alte rote Album rein, und mein Grinsen wird so breit dabei, daß zu befürchten steht die obere Kopfhälfte könne von der unteren sich lösen und runterfallen...

    Sehr sehr geile Mukke, dies, man darf das niemals für eben normal klassisch, immer schon da, selbstverständlich halten, die wär auch groß wäre sie vergessen.

    Das Fundament oder doch schönster Ausdruck einer freiheitlichen Kultur, die sich extrem von vielem unterscheidet was man so in der Tagesschau beklommen bestaunen kann... und von der wir alle leben heut. Wer noch alt genug ist, um mit den Eltern um jeden Zentimeter Haarlänge gekämpft zu haben (als Mann), weiß was ich mein.

    Aber auch so: jedes Stück ein Hammer.


    :cincinsekt:

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Ja, eine schöne Zusammenstellung:

    Wenn man bedenkt, dass sechs Stücke von der LP Rubber Soul sind und zeitgleich „We can work it out“ mit „Day Tripper“ als Single erschien, dann sieht man welchen Schwerpunkt die Schaffensphase um „Rubber Soul“ bildete.

    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Es war mal wieder an der Zeit . Nach 55 Jahren hören und leben mit Rubber Soul ist es für mich mein Lieblingsalbum der Beatles . Natürlich in der UK-Version , und nur in Mono . Sicherlich , es kommen beim Anhören Erinnerungen hoch , aber doch überwiegt das Staunen über das , was da aufgenommen wurde . Und ja , es ist ein überwiegendes Lennon - Album , aber nur in der Summe funktioniert es . In mancher Hinsicht ein Beginn , der eigentlich nicht übertroffen wurde . Ein seltsames Wort , dennoch , es passt einfach : unvergänglich .

    Jefer möge , was er mag .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Aber auch so: jedes Stück ein Hammer.

    Find' ich auch! Ist bislang mein Lieblingsalbum der Beatles. :love:

    Heute übrigens das "White Album" gehört. Muss ich mir aber noch öfter anhören, da ich noch keine richtige Meinung dazu habe ... außer, dass ich zwei Stücke daraus einfach nur furchtbar fand, andere ganz gut bis mittelmäßig.

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



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