Operntelegramm - Saison 2018/19

  • Fr., 1. Feber 2019: BRATISLAVA/PRESZBURG (Altes Opernhaus): Giuseppe Verdi, Nabucco

    Ich mag Verdi-Opern generell nicht (außer Otello), und Nabucco mag ich überhaupt nicht. Umso größer meine Überraschung, dass bei wirklich guten Sängern sogar der Nabucco eine gewisse Wirkung hat und nicht bloß Langeweile verbreitet. Freilich, gut ist das Stück noch lange nicht... Man sollte es viel seltener spielen.

    Ich bin mir im Klaren, dass die Alte Oper Bratislava sehr klein ist und Sänger es dort viel leichter haben als in der Wiener Staatsoper. Dennoch war der heutige Nabucco viel besser als alle Vorstellungen dieses Werkes, die ich in Wien gehört habe.

    Schwachpunkt war ausgerechnet der Interpret der Titelrolle: Sergej Tolstov war einmal vermutlich ein guter Sänger, aber die Stimme weist in der Höhe starke Abnützungserscheinungen auf. Tolstov kann singen, macht vieles richtig und klingt auch gut, solange bis er in die Höhe kommt. Dann zittert die Stimme oder bricht. Aber alle anderen Sänger waren ausgezeichnet. Jolana Fogašová ist mir noch nie so richtig aufgefallen, aber ihre heute Abigaille war große Klasse. Ihre Stimme ist schön timbriert und pianofähig, aber auch super in dramatischen Passagen, die alle gesungen wurden und nicht geschrieen. Großartig! Ich bezweifle lediglich, dass ihre Stimme für ein deutlich größeres Haus ausreichend laut ist. Ebenfalls großartig war Peter Mikuláš als Zaccaria. In letzter Zeit war er öfters nicht auf der Höhe, aber so gut wie heute hab ich ihn - ohne Übertreibung - noch nie gehört. Neben perfekt gesungenen sehr lauten Passagen war er fähig zu Pianotönen. Heute überhaupt keine Spur von stimmlichen Abnützungserscheinungen. Eine Schande, dass der (mittlerweile 65jährige) Weltklassesänger noch nicht an die Wiener Oper geholt wurde und vielen Wienern unbekannt ist. Aber auch die kleineren Rollen waren (im Unterschied zum Usus in Wien) sehr gut besetzt: Monika Fabianová war eine sehr gute Fenena, und Ľudovít Ludha ein sehr guter Ismaele (dass seine Stimme in der Höhe manchmal in Richtung meckern geht, war heute nicht stark zu merken). Auch die kleinen Rollen waren gut besetzt (keine Kobels, keine Kushplers, keine Greens).

    Rastislav Štúr dirigierte wie immer gut, besonders ausgefeilt wärs nicht, und bisweilen hätte es weniger Humtata sein können, aber es war schon noch in Ordnung. Das Orchester war recht gut wie immer, ebenso der Chor. Die Inszenierung von Zuzana Gilhuus ist klassisch, aber handwerklich sehr gut, gefällt mir also durchaus (von dem Vorhang abgesehen, durch den Zaccaria am Anfang tritt, das schaut laienhaft aus). Das Publikum zeigte sich leider sehr gelangweilt, da wäre wirklicher Jubel fällig gewesen.

    Wegen der im Mai 2023 in Kraft getretenen Forenregeln beteilige ich mich in diesem Forum nicht mehr (sondern schreibe unter demselben Pseudonym in einem anderen Forum), bin aber hier per PN weiterhin erreichbar.

  • Sa., 2. Feber 2019: WIEN (Staatsoper): Richard Strauss, Arabella

    Arabella ist eine Art Hassliebe von mir. Wunderschöne Stellen ("Ich habe eine Frau gehabt...", "Das war sehr gut, Mandryka..."), aber zwischendurch zu viele unnötige Stellen, dazu noch alles auf Effekt gebürstet, aber trotzdem anhörbar. Naja, typische Straussoper halt. Musikalisch wars heute aber ziemlich gut! Emily Magee war einmal eine ausgezeichnete Arabella und ist noch immer eine sehr gute. Sie kommt mit der Partie perfekt zurande und kann richtig gut singen, nur war vor allem im ersten Akt die schon länger währende Karriere hörbar. Vor knapp zwei Jahren war sie übrigens eine tolle Kaiserin. Tomasz Konieczny war auf seine Art ein ausgezeichneter Mandryka. Die Stimme ist, wie sie ist (nämlich hässlich), aber wenn man sich an das Timbre gewöhnt hat, findet man Konieczny wirklich ausgezeichnet, er ist in den letzten Jahren immer besser geworden. Weniger zufrieden war ich mit dem anderen Paar: Chen Reiss und Daniel Behle haben halt zu kleine Stimmen und mussten zwischendurch immer wieder forcieren. Dafür war der Elemér von Michael Laurenz ausgezeichnet! Diese kleine Rolle ist selten so super besetzt! Da wächst ein zukünftiger Matteo heran. Wolfgang Bankl als Waldner sehr gut wie immer, Stephanie Houtzeel war viel besser als Kushpler, was aber auch keine Kunst ist. Die kleinen Rollen auch gut besetzt. Axel Kober hat routiniert dirigiert, nicht sehr feinsinnig, aber bei diesem Stück passt das schon. Die nichtssagende Inszenierung von Sven-Eric Bechtolf gehört endlich auf den Müll.

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  • So., 3. Feber 2019: LINZ (Musiktheater): Richard Wagner, Tristan und Isolde

    Ich gehöre zu denjenigen, die weder traurig noch grantig sind ob der Tatsache, dass an der Wiener Staatsoper derzeit wenig Wagner gespielt wird. Ich kann gut ohne diese sängerunfreundlichen und viel zu langen Werke mit der primitiven Musik, dem verschwurbelten Text und dem (meist) dummen Inhalt leben. Heute wegen eines Tristans nach Linz zu fahren, war DIE Opernfehlentscheidung 2019, obwohl es schon mehrere Gründe dafür gegeben hat. Insgesamt war es aber wirklich nicht notwendig. Der Tristan ist zwar musikalisch (verglichen mit anderen Wagner-Opern) nicht so übel, aber doch viel zu lang, und vor allem: Man braucht gute Sänger! Die waren heute aber kaum vorhanden.

    Am besten gefallen hat mir die Brangäne von Katherine Lerner. Eine Kulman ist sie freilich nicht, aber es war eine sehr gute Leistung. Ich mag ihre schöne, helle Mezzostimme, und sie hat alles richtig gemacht. Annemarie Kremer als Isolde war in Ordnung, aber nicht mehr. Sie hat einmal über richtig gutes Material verfügt, aber heute war stimmliche Überforderung deutlich zu merken. Die lyrischen Passagen gelangen ihr (insbesondere im dritten Akt) großteils wunderschön (wenn auch mit sehr starkem Vibrato), aber oft war Überforderung hörbar, die Stimme sprach nicht in allen Lagen an. Heiko Börner war heute zwar besser als letzte Saison als Kaiser, aber das besagt nicht viel. Freilich, ich habe Seiffert und Gould im Ohr, da kommt Börner natürlich nicht heran. Aber auch wenn ich versucht habe, die gewohnten Eindrücke auszublenden, hat Börners Leistung einfach nicht gereicht. Ja, der Tristan ist sauschwer, aber man sollte ihn nur singen, wenn man es auch kann. Er klang die ganze Zeit über sehr angestrengt, zu gedrückt – er tat mir irgendwie leid, wie er sich abmühte, aber halt nix Gutes produzierte –; zahlreiche Passagen wie „noch Leben mir webt“ waren so gar nicht strahlend, sondern nur mühevoll. Hat er schon etwas von „Auf dem Atem singen“ gehört? Ebenfalls fehlbesetzt waren Marke und Kurwenal: Dominik Nekel ist ein vielversprechender junger Bassist, aber um Gottes willen kein Marke. Abgesehen davon, dass die Stimme zu jung klingt und kein bisschen erfahren, enttäuscht, abgehärtet..., er hatte große Höhenprobleme garniert mit kleineren Problemen in der Tiefe. Ebenso fehl am Platze Martin Achrainer, der ein guter Liedsänger sein mag, aber mit dem Kurwenal heillos überfordert war. Sehr positiv aufgefallen ist hingegen der (tenorale) Melot des Matthäus Schmidlechner. Mathias Frey als Junger Seemann und Hirt war besser als Philipp Kranjc als Steuermann.

    Was Markus Poschner und das Bruckner-Orchester betrifft, bin ich zwiegespalten. Teilweise sehr gut und wirklich schön, manchmal (wie zB zu Beginn des dritten Aktes bei den Kurwenal-Stellen) auch heftig im Clinch mit den Sängern. Der Chor war gar nicht gut. Ein kompletter Aussetzer war die Inszenierung von Heiner Müller, die 1993 bei den Bayreuther Festspielen Premiere hatte. Es ist, besser gesagt, eine „Nicht-Inszenierung“. Sie hat genau EINEN guten Moment, und der ist das ganz letzte Schlussbild, als Isolde nach dem Liebestod einfach vorne stehenbleibt und beleuchtet wird. Aber ansonsten eine Katastrophe. Es ist de facto eine konzertante Aufführung in düsteren Bühnenbildern mit seltsamen Kostümen. Langweilig!!! Nicht dass ich unsere kitschige Wiener Produktion für gelungen halte, aber lieber einen langweiligen McVicar-Kitsch als SO ein Machwerk von Heiner Müller.

    Schließlich stellt sich die Frage, was Linz mit dieser Produktion überhaupt bezweckt. Wagner wird mittlerweile inflationär gespielt, die Sänger ruinieren sich damit. Ist es wirklich notwendig, dass ein Kaff wie Chemnitz seinen eigenen Ring stemmt? Das alles erinnert mich bissl an Angeben à la „Ich bin mindestens so gut wie Du, ich spiel auch Wagner“. Die Aufführungen sind dann halt nicht gut. Ich würde mir wünschen, dass sich kleinere Häuser auf das konzentrieren, was sie wirklich können, anstatt das Publikum mit einem schwachen Wagner-Abklatsch abzuspeisen. Zu guter Letzt: Den wenigen besonders penetranten Hustern hätte ich heute kräftig in die Goschn hauen können. Was soll das? Es waren ca. drei Leute, die auf der Galerie mehrmals pro Minute deutlich hörbar gehustet haben. Das ist eine ungehörige Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Besuchern und gegenüber den Künstlern. Wer krank ist, bleibt daheim, Punkt, aus!

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  • Mi., 6. Feber 2019: BRATISLAVA/PRESZBURG (Neues Opernhaus): Giuseppe Verdi, Rigoletto

    Dass ich kein Verdi-Fan bin, ist mittlerweile bekannt. Ich kann zwar an einigen seiner Opern auch Positives finden, aber das bezieht sich mehr auf den Inhalt als auf die Musik, vielleicht hätte Verdi nicht gerade Komponist werden sollen...? Wie auch immer, ich hatte jetzt ein paar Jahre lang keinen Rigoletto gesehen und war positiv überrascht. Das Stück ist nicht oberflächlich und nicht so effekthascherisch wie andere Werke, sondern eine ziemlich düstere Sache ("La maledizione") mit lauter Ungustln und einem Ergebnis dieser Ungustln. Ungustl Nr. 1 ist aber klar nicht der Duca, der zwar recht wenig im Hirn hat und nur daran denkt, welche Frau er am nächsten ins Bett bekommt (und wer ihm dabei, wie Monterone, im Weg steht, wird kurzerhand beseitigt), sondern die Titelfigur: Rigoletto hält seine Tochter wie in einem Gefängnis, und ich vermute stark, dass er das nicht oder nicht nur aus Sorge um sie tut, sondern auch in ihr eine Art Frau-Ersatz sieht und sie womöglich auch dazu benützt (eine schöne Umschreibung für "sexueller Missbrauch"), sie selbst sieht wohl keinen anderen Ausweg als die Opferung ihres Lebens. Allerdings ist Rigoletto ja nicht solcherart auf die Welt gekommen, seine Umwelt hat ihr übriges dazu beigetragen, dass er ist, wie er ist. Wie gesagt: lauter Ungustln. Dass man eine solche Geschichte nicht schön bebildern und es dabei bewenden lassen kann, liegt auf der Hand, und glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen das üblich war. Die Inszenierung von Martin Schüler (Bühnenbild von Hans Dieter Schaal, Kostüme von Susanne Thomasberger) gefällt mir sehr gut! Das ist richtig gut gemachtes Theater (und viel viel viel besser als die neue Wiener Inszenierung!). Die Handlung spielt in einem abstrahierten Raum, in dem hervorragende Personenführung stattfindet. Ich bin mir nicht sicher, aber es könnte sein, dass hier Sparafucile mit dem Duca bzw. den Höflingen unter einer Decke steckt, schließlich taucht er immer wieder im Kreise der Höflinge auf, zum Beispiel bei der (auf der Bühne vollzogenen) Ermordung Monterones. Dass Rigoletto in Gilda mehr sieht als nur eine Tochter, wird durch die Gestik ziemlich deutlich. Auch das Ende ist sehr gut gelöst: Sparafucile übergibt Rigoletto einen Sack und verzieht sich mit Maddalena und dem Duca, der bald darauf im Hintergrund umgeben von Frauen erscheint. Als Gilda zu singen anfängt, erscheint eine mit einem Schleier bedeckte Frau, Gilda ist also schon quasi ein Engel (oder so). Damit wird auch die Absurdität vermieden, dass eine tödlich Verwunderte noch minutenlang singt. Das wirkt natürlich und nicht aufgesetzt. Insgesamt eine tolle und sehenswerte Produktion!

    Auch die beste Inszenierung ist bei schwachen Sängern wirkungslos, dieses Problem gab es heute aber nicht. Der mir vorher völlig unbekannte Alexander Krasnov hat mir ausgezeichnet gefallen. Mit seiner kräftigen und ausdrucksstarken Stimme war er ein sehr, sehr guter Interpret der Titelrolle und jedenfalls ein besserer als es so mancher "Star" ist. Nur kurz vor dem dritten Akt habe ich kurz Ermüdung gemerkt, aber das war nur ein kurzer, nicht mehr wiederkehrender Moment. Andrea Vizvári war ausgezeichnet. Ihre Stimme ist sehr schön und sowohl fähig zu Koloraturen als auch zu Lautstärke und ruhigeren Passagen. Da hat wirklich alles gepasst. Ľudovít Ludha war ein guter Duca. Mit dem Questa o quella hatte er noch seine liebe Not, aber danach ist er mit den Anforderungen gut zurechtgekommen. Freilich, außergewöhnlich ist seine nicht allzu große Stimme nicht, aber sie ist gut ausgebildet und höhensicher. Außerdem hält er sich schon längere Zeit ohne hörbare Abnützungserscheinungen im Geschäft. Eine Luxusbesetzung war Peter Mikuláš als Sparafucile, der mit vollkommen intakter, großer und klangvoller Stimme antrat - ausgezeichnet! Auch sehr gut war Denisa Šlepkovská, die in letzter Zeit ins Altersfach wechselt, aber heute noch als Maddalena zu hören war. Ich mag ihre tiefe, hart klingende Stimme sehr, und sie hat gezeigt, dass auch eine Frau mit 50+ über viel erotische Ausstrahlung verfügen kann. Dieser Hauptsache-jung-dumm-und-unschuldig-Dreinschauen-Irrsinn ist einfach nur ein Irrsinn: Erotik kann genauso gut eine ältere Frau vermitteln, wenn sie es kann. Sergej Tolstov als Monterone war eindrucksvoll, konnte aber massive Höhenprobleme nicht verhehlen. Alle Nebenrollen waren sehr gut bis gut besetzt, davon am besten hat mir Jitka Sapara-Fischerová gefallen, angesichts deren schönen Altstimme ich bedauert habe, dass die Rolle der Giovanna so klein ist. Martin Leginus hat möglichst humptatafrei dirigiert, und höhere Anforderungen hab ich bei Verdi nicht. Orchester und Chor waren in wie üblich guter Verfassung. Wie erfreulich, endlich einmal eine Aufführung zu erleben, bei der so gut wie alles gepasst hat!

    Womit einmal mehr bewiesen ist: Wer in Wien stationiert ist und spannende und gute Opernaufführungen hören will, möge nach Tschechien oder in die Slovakei fahren ("zu teuer" ist genauso wie "zu zeitaufwendig" nichts anderes als eine Ausrede, denn beides stimmt nicht), es sei denn, man will mit in Wien gebotenen Mittelmaß Vorlieb nehmen.

    Beim Schlussapplaus hat mich eine Frau auf slovakisch angeredet, ich hab ihr gesagt, dass ich kaum slovakisch spreche, also haben wir kurz auf englisch geplaudert, bis sie mich gefragt hat, woher ich komme. Ich: "Vienna." Sie (fast akzentfrei): "Warum sprechen Sie dann dieses blöde Englisch?! Ich spreche perfekt Deutsch!". Die ist mir sympathisch!

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  • Do., 7. Feber 2019: WIEN (Staatsoper): Giacomo Puccini, Tosca

    In eine Tosca bringen mich normalerweise nur zehn Pferde (vor allem in dieser verstaubten "Inszenierung"), und diese zehn Pferde war heute Sondra Radvanovsky in der Titelrolle. Ich hatte einiges sehr Positive von ihr gehört, und da ich heute ohnehin Zeit hatte, wollte ich mich persönlich davon überzeugen. Und das Ergebnis war großteils erfreulich! Die Stimme ist wirklich groß und laut genug, aber auch ausreichend schön. Radvanovsky macht das meiste richtig, hin und wieder könnte sie allerdings mehr Piano zeigen (ob man singen kann oder nicht, zeigt sich ja im Piano). Dennoch ein wirklich gelungenes Wien-Rollendebüt, und dank ihr hat sich der Besuch dieser absurden Oper auch gelohnt. Piotr Beczała sang seinen ersten Cavaradossi, und das Ergebnis war genauso, wie ich es erwartet hatte. Beczała ist fleißig und besitzt eine wirklich gute Stimme, aber was er daraus NICHT macht, ist schade. Mir fällt eine Ähnlichkeit zu Andreas Schager auf, nur dass Beczała nicht so dermaßen ungenau singt. Seine Höhen sind ja wirklich imposant, er ist schon lang genug im Geschäft, baut seine Karriere klug auf, macht daher einiges richtig, aber dass die Technik mangelhaft ist, ist leicht hörbar. Es ist lang nicht so schlimm wie bei Jonas Kaufmann, aber die Höhen werden alle gewaltsam hinausgestemmt, das tut mir weh. Darüber hinaus war seine Leistung mit einem Wort langweilig, alles klingt gleich, die Stimme hat keine Farben/Schattierungen. Schauspielerisch versprüht er den Charme eines Buchhalters. Er bräuchte einen guten Regisseur, der ihm sagt, was er zu tun hat (und dass er im dritten Akt nicht ganz so theatralisch fallen darf). Leute, fahrt nach Bratislava und hört Euch dort Boldizsár László an, der macht das besser! Thomas Hampson ist ein wirklich guter Liedsänger. Er ist auch ein wirklich guter Simon Boccanegra. Aber vom Scarpia sollte er die Finger lassen. Freilich, ich kann mir gut vorstellen, dass die Rolle Spaß macht, und Hampson bietet auch eine hervorragende schauspielerische Leistung: Öffentlich ist er ganz Gentleman und plaudert jovial mit Tosca, er weidet sich sadistisch an den Schmerzensschreien Cavaradossis, gibt fies grinsend den Befehl "Nel pozzo, nel giardino" und tritt kurz vor seiner Ermordung Tosca erwartungsvoll entgegen - schauspielerisch passt alles, er verkörpert im Gegensatz zu anderen Rollenvertretern einen scheinbar noblen, aber hinterhältigen Scarpia, stimmlich geht es sich jedoch hinten und vorne nicht aus. Zahlreiche Phrasen wie "Un tal baccano in chiesa! Bel rispetto!" oder "Mario Cavaradossi, qual testimone il Giudice vi aspetta!" konnte er nur stark forciert über die Bühne bringen. Diesem Sänger, der in einem anderen Fach wirklich gut eingesetzt ist, wird somit eine Partie zugemutet, die er stimmlich nicht einmal ansatzweise erfüllen kann. (Und es stellt sich die Frage, wieso Tomasz Konieczny diese Rolle in Wien nur zweimal (für Falk Struckmann einspringend) gesungen hat und nicht öfter, er ist dafür ideal!). Die Nebenrollen stellten der Wiener Staatsoper überhaupt kein gutes Zeugnis aus. Am besten war noch Ayk Martirossian als etwas grölender Schließer, aber diese Rolle ist so klein, da kann man eigentlich nix falsch machen. Die Darbietung von Ryan Speedo Green (Angelotti) war nicht anhörbar, was qualifiziert den Mann, schon das fünfte Jahr in unserem Ensemble zu sein?! Sein Italienisch ist übrigens grauenhaft, da müsste es jedem Muttersprachler die Schuhe ausziehen. Ebenso schlecht waren Alexandru Moisiuc als Mesner (den man nicht so gemütlich anlegen soll wie Alfred Šramek, aber auch nicht so gelangweilt wie Moisiuc spielen darf, außerdem muss man dafür mehr haben als Stimmreste) und Benedikt Kobel als Spoletta (ein Kommentar hierzu erübrigt sich). Der beste Mann des Abends stand im Orchestergraben: Ich bin kein besonderer Fan von Marco Armiliato, aber das heute war wirklich gut. Zwar verzeihe ich ihm die Applauspause nach dem "E lucevan le stelle" nicht (hier gehört kein Applaus hin, außerdem ist diese Arie viel leichter als das "Recondita armonia", also wieso danach in Jubelstüme ausbrechen?), aber es war ein rücksichtsvoll und sensibles Dirigat. Die Erkenntnis des heutigen Abends: Mit dem richtigen Mann am Pult ist sogar die Tosca halbwegs erträglich.

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  • Fr., 8. Feber 2019: BRNO/BRÜNN (Janáček-Theater): Béla Bartók, A kékszakállú herceg vára / Herzog Blaubarts Burg + Arnold Schönberg, Erwartung

    Der mutigen Spielplangestaltung der Brünner Oper habe ich zu verdanken, dass ich heute Herzog Blaubarts Burg und Erwartung kennenlernen durfte - zwar keine ganz besonderen Raritäten, aber dennoch zwei Werke, die recht selten in den Spielplänen auftauchen und für die sich die Fahrt gelohnt hat. Mit dem Thema der Bartók-Oper war ich bereits vertraut, zumal ich im April 2018 in Graz Ariane et Barbe-Bleue von Paul Dukas gesehen hatte, und das war eine ganz hervorragende Produktion in jeder Hinsicht (Stück, Sänger, Inszenierung, Orchester), sicher eines der besten bisherigen Opernerlebnisse meines Lebens. Damit konnte der heutige Abend nicht mithalten, aber es hat mir trotzdem gefallen. (Dukas hat ein inneres Seelendrama geschrieben, während bei Bartók die Auseinandersetzung Judith-Blaubart im Vordergrund steht.)

    Die Inszenierung von David Radok verbindet die beiden Stücke. Nicht nur Herzog Blaubarts Burg (wo er ja vorgesehen ist), sondern auch der Erwartung geht ein ca. 2minütiger gesprochener Prolog voran (auf tschechisch mit englischen Übertiteln), der den Zuschauer in einen anderen Kontext versetzt. Das letzte Zimmer in Herzog Blaubarts Burg ist ident mit der Bühne in Erwartung, was dazu führt, dass dieses Stück nicht im Wald spielt sondern in einem Zimmer. Der gesuchte Mann (der Blaubart-Sänger) ist teilweise auch auf der Bühne präsent, aber nicht im Blickkontakt mit der Frau. Das legt den Schluss nahe, dass es hier nicht um ein reales Suchen geht sondern um etwas Psychisches, aber genauer kann ich es derzeit nicht sagen.

    Anders Lorentzson, der hauptsächlich in Skandinavien singt, hat mir als Blaubart hervorragend gefallen, seine Stimme ist kraftvoll, ausdrucksstark, in allen Lagen sicher und besitzt ein schönes Timbre. Eine Wiederbegegnung wäre erfreulich. Katarina Giotas war als Judith bei den lauten Stellen besser als bei den leisen, bei denen ein zu starkes Vibrato den Eindruck störte, aber in dieser Rolle ist Ausdruck viel wichtiger als Schöngesang, insofern war die Leistung sehr gut. Auch für die Frau in "Erwartung" gilt das, und Katarina Karnéus (die wir in Wien vor einem knappen Jahr als Claire Zachanassian gehört haben, aber das ist ja eher eine Sprechrolle) hat mir sehr gut gefallen, da sie die Partie gut gestaltet hat, Schöngesang ist hier wirklich nicht notwendig. Marko Ivanović dirigierte das meinem Eindruck nach wirklich gut spielende Orchester. Genauer kann ich mich nicht äußern, da ich die beiden Stücke vorher gar nicht gekannt hatte. Herzog Blaubarts Burg hat auf jeden Fall den stärkeren Eindruck hinterlassen, das liegt aber wahrscheinlich daran, dass es einfach besser als die Erwartung ist. (Aber es ist sicher nicht Bartóks bestes Werk, da schätze ich (beispielsweise) das Orchesterkonzert um ein vielfaches höher ein.)

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  • Sa., 9. Feber 2019 (11:00): PRAHA/PRAG (Nationaltheater): Leoš Janáček, Příhody lišky Bystroušky / Das schlaue Füchslein

    Endlich wieder ein Janáček, die Janáček-Liveabstinenz der letzten Wochen war schwer auszuhalten. Und glücklicherweise eine sehr gute Aufführung! Eindeutig am besten war Martin Bárta: Was für eine Stimme! Kräftig, eher dunkel timbriert, aber auch höhensicher. Es war schön, den Förster einmal von einem Heldenbariton zu hören. Ebenfalls ausgezeichnet hat mir Luděk Vele in der Doppelrolle Dachs/Pfarrer gefallen. Er ist ein richtiger Bass (kein hinuntergeschraubter Bariton), und seine Stimme klingt sehr angenehm. Entfernt erinnert sie mich an die Walter Finks, aber sie ist keine Weinkellerstimme. Dass Vele im heurigen Spätherbst 68 wird, war zwar leicht hörbar, aber es war noch komplett im Rahmen. Alžběta Poláčková hat in der Titelrolle eine sehr gute Leistung erbracht, wenn ich davon absehe, dass ich nicht beschwören kann, dass auch alles auf der richtigen Tonhöhe war. Manchmal konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Höhen leicht falsch intoniert waren, aber da ich heute oben seitlich knapp über dem Orchester gesessen bin, habe ich die Sänger ziemlich schlecht gehört, daher kann ich das weder bestätigen noch dementieren. Josef Moravec war ein guter Lehrer (+Stechmücke), er hat den Eindruck gemacht, als schonte er sich. Nach der Vorstellung habe ich gesehen, dass er heute abend als Wenzel in der verkauften Braut angesetzt ist, das erklärt alles. Kateřina Jalovcová war ein guter, auffallend hell timbrierter Fuchs, Jiří Brückler ein rollendeckender, fast etwas zu leichtgewichtiger Harašta, Václava Krejčí Housková hat mir als Hund sehr gut gefallen. Die kleinen Rollen waren alle in Ordnung. Dank meines Platzes konnte ich eine perfekte Orchesterakustik genießen, und zwar wirklich genießen! Das Orchester unter Jakub Klecker schwelgte in leidenschaftlichem, aufwühlendem, und gleichzeitig wunderschönem, aufblühendem und berührendem Impressionismus. DAS ist gute Musik; wieso man überhaupt noch irgendwelche anderen Komponisten als Janáček spielt...?! Ondřej Havelka hat das Stück klassisch inszeniert, mir gefällt das Ergebnis. Die leicht ansteigende Bühne stellt einen stilisierten Wald dar, durch Bühnentechnik (Drehen kleinerer Kreise und Aufklappen) können andere Schauplätze (Dachshöhle, Haus des Försters, Gastwirtschaft) auf die Bühne gebracht werden. Die Produktion ist wirklich stimmungsvoll, aber nie kitschig. Man merkt, dass Havelka (im Unterschied zu Otto Schenk) das Stück verstanden hat. Die Idee, dass Terynka als stumme Rolle auf die Bühne gebracht wird, wo sie mit dem Förster in Kontakt steht (u.a. mehrmals eindeutig angedeuteter Sex), finde ich hervorragend. Insgesamt eine wirklich gute Produktion, wenngleich mir das neue, hochintelligente Brünner Füchslein von Jiří Heřman besser gefällt. Wie bei einer Samstag-11-Uhr-Vorstellung zu erwarten, wären zahlreiche Kinder in der Vorstellung, die sich mitsamt ihren (Groß-)Eltern bis auf wenige Ausnahmen sehr ruhig verhalten haben. Prag halte ich übrigens für eine wunderschöne Stadt, da fühl ich mich immer sofort wohl (ein Ausflug lohnt sich nicht nur wegen der dortigen Oper). Viel besser als das stinkende, dreckige, überteuerte und entsetzlich überschätzte Paris!

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  • Sa., 9. Feber 2019 (20:00): LINZ (Musiktheater, Blackbox-Lounge): André Wormser, Clytemnestre (mit Klavierbegleitung)

    Das Linzer Landestheater ist Gold wert (unglaublich, dass die Stadt Linz die Finanzierung abdrehen wollte!), dort finden Sachen statt, an die man in Wien nicht einmal denken würde. Beispielsweise werden mehrmals im Jahr Opernraritäten mit Klavierbegleitung in der sogenannten Blackbox-Lounge - ein kleiner Saal mit angenehmer Atmosphäre, der 200 Leute fasst - gegeben. Heute stand (passend zur tollen Elektra-Premiere vor kurzem) die "szenische Kantate" Clytemnestre von André Wormser auf dem Programm, dessen biographische Daten nur spärlich überliefert sind (1851—1926), wie in der zu langen (weil 23 min dauernden - knapp halb so lang wie das Stück!) Einführung erläutert wurde. Es soll davon keine Aufnahme existieren, nur die Arie der Clytemnestre soll zweimal aufgenommen worden sein. Der Dramaturg erläuterte vor den einzelnen Gesangsnummern, was vor sich ging, denn die Aufführung war konzertant (mit unterstützenden Lichteffekten) in französischer Sprache ohne Untertitel.

    Jin Hun Lee als Égisthe hat mir am besten gefallen. Sein Tenor ist kraftvoll, metallisch, aber nicht gedrückt, und seine seine Technik ist gut. Ich würde ihn gern in einem größeren Saal hören. An einer Stelle hatte ich den Eindruck, dass seine Stimme übertrainiert ist, das hat sich aber nicht wiederholt. Svenja Isabella Kallweit war eine gute Clytemnestre. Eine sehr gute wäre sie dann, wenn sie ihre Atemtechnik verbesserte, denn hörbares Einatmen ist störend. Michael Wagner klingt in der Blackbox klarerweise viel besser als im großen Saal, aber ich wurde auch heute nicht glücklich mit ihm: Sänger, die beim Singen diverse verkrampfte Grimassen schneiden, sind mir hochgradig suspekt. Generell hatte ich den Eindruck, alle drei Sänger würden die Blackbox beizeiten mit einem Opernhaus-Saal verwechseln. Die genannten Negativpunkte waren aber nicht wirklich störend, haben den positiven Eindruck also nicht verleidet.

    Tommaso Lepore ersetzte für meine Ohren das Orchester sehr gut, aber da ich weder das Stück kenne, noch gut Klavierspielen kann, weiß ich es nicht besser. Die Musik lohnt sich, angehört zu werden. Sie ist romantisch mit Merkmalen der grande opéra, besitzt aber keine unnötigen Längen (es sei denn, es wurde kräftig gestrichen, obwohl gesagt wurde, es werde das ganze Stück gebracht). Leider war das heute die letzte von zwei Aufführungen, es wird wohl keine Gelegenheit mehr geben, das Stück live zu hören. Die Wiener Staatsoper könnte sich doch ein ähnliches Konzept überlegen anstatt der langweiligen und uninspirierten Vormittagsmatineen, in denen mittelmäßige Ensemblemitglieder in einem lieblos zusammengestoppelten Programm auftreten.

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  • So., 10. Feber 2019: BRNO/BRÜNN (Janáček-Theater): Béla Bartók, A kékszakállú herceg vára / Herzog Blaubarts Burg + Arnold Schönberg, Erwartung

    Zum Abschluss meines Opernmarathons habe ich mir heute nochmals Bartók und Schönberg gegönnt. Bartók war im Unterschied zum zu Unrecht so gepushten Schönberg ein wirklich guter Komponist, aber seine einzige Oper mag ich nur stellenweise. Trotzdem freue ich mich, dass die Oper Brünn beide Stücke heuer wiederaufgenommen hat. Ich hatte heute im wesentlichen denselben Eindruck wie vorgestern, Lorentzson hat mir etwas weniger gut gefallen, dafür Karnéus etwas besser - beides kann aber auch am anderen Sitzplatz liegen (vorgestern oben, heute hinten im Parterre).

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  • So, das war's. Jetzt ist alles aus der Saison 2018/19 nachgetragen.

    Ich bin selbst überrascht ob der Menge. Rückblickend wird mir bewusst, dass ich 2018/19 VIEL mehr Zeit für Opern in meinem Leben hatte (naja, da hatte ich insgesamt deutlich weniger zu tun als jetzt).

    Die Tiraden gegen Wagner und Verdi bitte nicht persönlich nehmen, aber ich wollte jetzt nichts mehr an den Texten ändern.

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  • Schließlich stellt sich die Frage, was Linz mit dieser Produktion überhaupt bezweckt. Wagner wird mittlerweile inflationär gespielt, die Sänger ruinieren sich damit. Ist es wirklich notwendig, dass ein Kaff wie Chemnitz seinen eigenen Ring stemmt? Das alles erinnert mich bissl an Angeben à la „Ich bin mindestens so gut wie Du, ich spiel auch Wagner“. Die Aufführungen sind dann halt nicht gut. Ich würde mir wünschen, dass sich kleinere Häuser auf das konzentrieren, was sie wirklich können, anstatt das Publikum mit einem schwachen Wagner-Abklatsch abzuspeisen. Zu guter Letzt: Den wenigen besonders penetranten Hustern hätte ich heute kräftig in die Goschn hauen können. Was soll das? Es waren ca. drei Leute, die auf der Galerie mehrmals pro Minute deutlich hörbar gehustet haben. Das ist eine ungehörige Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Besuchern und gegenüber den Künstlern. Wer krank ist, bleibt daheim, Punkt, aus!

    Ja, macht Würzburg auch, es hat funktioniert.

    Gib dich nicht der Traurigkeit hin, und plage dich nicht selbst mit deinen eignen Gedanken. Denn ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben, und seine Freude verlängert sein Leben.

    Parsifal ohne Knappertsbusch ist möglich, aber sinnlos!

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