Die Amerikaner waren nie auf dem Mond.

  • Da die Interpreten der Musik Ferneyhoughs nur einen Teil der Spielanweisungen befolgen können, wie man liest, dürften die damit geschürften Bitcoins ziemlich fehlerhaft sein.

    :tee1:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • die Zwölftonmusik wurde erfunden, um das Manhattan-Projekt auszuspionieren. DESWEGEN wurde Anton von Webern erschossen, nicht "accidentally"...

    :megalol: :megalol: :megalol:

    Wie geil... :D

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Boah ey, wird das wirklich verbreitet?

    Gibt's da näheres zu? Ich habe auf die Schnelle nichts gefunden.

    Internet Hoax aus dem Jahr 1998 - angebliche AP-Meldung...

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Composer Webern was Double Agent for Nazis

    Hier die angebliche Associated Press-Meldung im Voltext:


    Wenn man mal davon absieht, daß Mittersill ca. 700 km Luftlinie von Berlin entfernt ist... Aber sowas wär' ja schon wieder Spezialistenwissen.

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Kreisler entdeckt Werke von Vivaldi, Couperin, Dittersdorf, Porpora, Stamitz und anderen

    Zu Beginn seiner Karriere fand es Fritz Kreisler hilfreich, sich mit angeblichen "Entdeckungen" von unbekannten Werken "alter" Komponisteneinen Namen zu machen. Er schrieb deshalb insgesamt 17 Werke im Namen von Vivaldi, Pugnani, Cartier, Francoeur, Porpora, Louis Couperin, Padre Martini, Tartini oder Stamitz, die er offiziell in Biblotheken und Klöstern gefunden haben wollte, und mit denen er tatsächlich in seinen Auftritten reussierte.
    1935 wurde er in einem Interview spasseshalber gefragt, ob er die selber geschrieben hätte, was er dann aber ernsthaft bestätigte. Skandal! Blamage für die Musikkritik...

    hier ein paar Beispiele:

    https://www.youtube.com/watch?v=4qfhUx_BSn4
    https://www.youtube.com/watch?v=VqbbNj8vFjA
    https://www.youtube.com/watch?v=oUFUFCgmikE

    es klingt nicht wirklich nach Vivaldi oder Ditterdorf - aber Publikum und Kritik, die nicht wissen, wie Vivaldi oder Dittersdorf klingen, die glauben sowas natürlich.

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Vivaldis Sonatensammlung "Il Pastor fido" op. 13

    Mitte des 20 Jhs wurde in der Bayerischen Staatsbibliothek ein Notendruck entdeckt mit dem Titel:

    Il pastor fido / Sonates / pour / La Musette, Viele, Flûte, Hautbois, Violon / Avec la Basse Continue / del Sigr. / Antonio Vivaldi / opera XIII / ...Paris / Chez Me, Boivin, Mde rue St. Honoré á la Règle d'or / Avec Privilège du Roy, Paris le 17 avril 1737

    (Sig. 2 Mus.pr. 4729, url: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb11134627-2)

    Kurz darauf fand man ein zweites Exemplar in Arles. Ein unbekannter Vivaldi (der zu diesem Zeitpunkt allerding noch keineswegs vollständig erschlossen war)! Die sechs Sonaten wurden in der Folge mit den Nummern RV 54-59 in das Ryom-Vezeichnis aufgenommen. Die Nr. 6 (RV59) wurde erstmalig 1946 bei McGinnis & Marx in NY publiziert, die gesamte Sammlung 1956 bei Bärenreiter, zeittypisch für (Quer-)"Flöte, Oboe oder Violine - Musette, Drehleier und Blockflöte wurden als nicht vollwertige Instrumente angesehen und unterschlagen. (Für Drehleier sind die Sonaten übrigens extrem anspruchsvoll!)
    Da das ganze aber irgendwie doch sehr französisch klang und Musette und Drehleier für Vivaldi eher untypische Instrumente sind, kamen in den 70er Jahren Zweifel an der Urheberschaft Vivaldis auf. Aber erst 1990 entdeckte man ein Dokument des Pariser Verlegers und Komponisten Jean-Noël Marchand (1700–1781, nicht zu verwechseln mit dem von 1666-1710!), aus dem hervorging, daß der Urheber Nicolas Chédeville (1705 - 1782) war, ein Komponist, Oboist und Musettspieler, der auch am französischen Königshof tätig war. Das Ganze war also nichts weniger als ein Markenbetrug! Tatsächlich ist die Sammlung in toto ein Pasticcio aus Stücken verschiedenster Komponisten, darunter auch Vivaldi, aber auch z.B. des damaligen Eichstädter Hofkapellmeister Joseph Meck (1690-1758).

    Nichtsdestoweniger: Die Qualität der Stücke ist gut und es lohnt sich, sie zu spielen und zu hören....
    Heute findet man sie meistens (aber noch nicht immer) unter dem Namen Chedevilles. Vivaldi zieht halt für manche auch auf dem CD-Cover und auf dem Konzertprogramm (immer noch) besser...

    Lit.
    Selfridge-Field, Eleanor. Vivaldi´s Cello Sonatas. In: A.Fanna & M.Talbot (Hgg.) S.127-147: Vivaldi Vero e Falso. Problemi di Attributione. Casa Editrice Leo S. Olschki, Florenz 1992.
    Talbot, Michael, Antonio Vivaldi. Insel Verl. Frankfurt am Main 1998.

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Genau genommen: sizilianisch (stammt noch aus der Zeit vor dem Risorgimento). Es handelt sich um ein sizilianisches Trinklied, dessen Ursprung auf die Stadt Marsala und den gleichnamigen Wein zurück geht. Große Bedeutung erlangte das Lied bei der Landung von Garibaldis Truppen in Marsala. Nachdem sie die Bourbonen besiegt hatten, betranken sich aus Freude Garibaldis Truppen sinnlos mit Marsala und sangen allerorten dieses Lied.

    :versteck1:


    maticus

    hmm... weißt Du da mehr dazu? Dass sie sich die "Tausend" nach ihrem Sieg gegen die Bourbonen 1860 sinnlos betrunken haben, mag ja sein. Aber da war die Marseillaise doch schon 68 Jahre alt..? Was natürlich nichts darüber sagt, daß das Trinklied schon vor 1792 existierte. Aber gerade da wäre die Quelle interessant.

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Drei Wahrheiten über Mozart

    So Interessantes gibt es hier zu lesen, dass es ein Freude ist! Danke dafür.

    Drei Wahrheiten über Mozart möchte ich beisteuern (ich lese zurzeit Solomons Mozart-Biographie, unglaublich, was man alles erfährt; der Dank für Wissenswertes gebührt daher dem Biographen, Übersteigerungen oder Fehler gar liegen ausschließlich an mir):

    1) Er heißt ja gar nicht so!

    Mozarts Name als „Wolfgang Amadeus Mozart“ zu benennen, ist gelinde gesagt ahistorisch. Das auszuführen erspare ich mir. Getauft wurde er auf den Namen „Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart“. Nachvollziehbar, dass er selbst sich so nie nannte. Der Misserfolg wäre nicht ausgeblieben. Unser lieber Amadé hat allerdings, als er dabei war, sich von seinem Vater zu lösen und den Bund der Ehe zu schließen, Ernst machen müssen. Ein Ehevertrag wurde geschlossen, in dem er Wolfang Mozart genannt wurde. In allen anderen Heiratsdokumenten jedoch, potzblitz!, wird der Name unseres Wolferls mit „Wolfgang Adam Mozart“ angegeben. Nur ein Irrtum? Ein Anagramm? Iwo, man bedenke Mozarts Situation. Mozart liebte Rätsel. Weshalb sollte er ein solches nicht bei der Heirat mit der Urkunde gespielt haben? Wie ist dieses Rätsel aber aufzulösen? Nicht schwer, sollte man meinen. Adam war der erste Mensch. Ein im natürlichen Sinne Vaterloser, wenn man vom Gottvater absieht. Mozart pflegte früher oft zu äußern: „Nach dem lieben Gott kommt gleich der Papa!“ Mit der Benennung seiner eigenen Person als Vater jedoch, kehrt er die Verhältnisse um. Der liebe Gott mag angehen – die Freimaurerei kam später -, aber der Vater Leopold, der ihn weiter in Salzburg sehen wollte und gegen die Heirat mit Constanze war? Von dem nabelte Mozart sich ab. Ich, so drückt er es aus, bin vaterlos.

    2) Der wahre Grund für das Ende von Mozarts größten Erfolgen

    Die Popularität von Mozarts (Klavier)Konzerten hielt weit bis in das Jahr 1785 an, ist bei Solomon zu lesen (S. 297). Und: „Mit der Fastensaison 1786 aber ging die triumphale Serie von öffentlichen Konzerten zu Ende. Warum? Die Antwort muss Spekulation bleiben. Ein zufälliger Kommentar von Beethovens Neffen im Frühjahr 1824 gibt Spekulationen über Mozarts Karriere neue Nahrung, heißt es bei Solomon weiter. Zusammengefasst: Mozart war ein Fingerkrüppel! Seine Finger waren mittlerweile dermaßen krumm, dass er nicht einmal sein Fleisch schneiden konnte. Wie sollte er da noch Klavier spielen? Man kann es sich lebhaft vorstellen: Mozart auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Alle reißen sich um ihn, den Pianisten. Und er kann nicht mehr spielen, jedenfalls nicht mehr so, dass er seinen eigenen Maßstäben genügt.Schluss also damit. An die Oper stattdessen!

    3) Oder die Flucht ins Spiel?

    „Obwohl Mozart vermutlich kein zwanghafter Spieler war“, schreibt Solomon (S. 296) so dürfte er doch die Mentalität eines Spielers besessen haben. War es aber wirklich nur die bekannte Verschwendung für Kleidung, Lebensspiel und Haushaltung (plus eigenem Pferd), das die hohen Einkünfte mehr als aufzehrte?Uwe Kraemer behauptete 1976 in einem provozierenden Aufsatz, schreibt Solomon (S. 295), Mozart sei ein zwanghafter Spieler gewesen, der große Summen beim Billard und Kartenspiel verschleudert habe (Uwe Kraemer, „Wer hat Mozart verhungern lassen?“, Musica 30 (1976), S. 206). Solomon weist darauf hin, die von Kraemer beigebrachten Beweise belegten nur, dass Mozart häufig Billard und Karten spielte, nicht aber dass er Verluste erlitt, geschweige denn sein Geld durchbrachte. Und wenn schon. Fragen wir unser Herz! Der von seinen ihm nicht mehr genügend gehorchenden Fingern gefrustete „Wolfgang Adam Mozart“ muss feststellen, dass sein Körper ihm kein Dasein als Adam gestattet. Enttäuscht, frustriert, besiegt gibt er sich dem Spiel hin. Man muss nicht lügen, um das für wahrscheinlich zu halten.

  • Meines Wissens haben sich die Vermutungen, Mozart habe das Geld verspielt, nicht halten können. Es stimmt, dass er auf großem Fuße lebte, aber das Geld ging teils für etwas solideren Luxus (wie sehr großzügige Wohnungen), teils für die Kuren seiner Frau drauf. Schon um 1991 ist Braunbehrens in "Mozart in Wien" sehr skeptisch bzgl einiger der steileren Behauptungen Solomons und Kraemers.

    Der Musikwissenschaftler Georg Knepler hat sein Mozart-Buch aus Protest gegen den unhistorisch verbreiteten Namen "Wolfgang Amadé Mozart" genannt.

    Die Geschichte mit der Fingerverletzung habe ich noch nie gehört. Da Mozart nach wie vor konzertierte und sowohl das Krönungskonzert in Frankfurt als auch das letzte Konzert in Wien aufführte (beides ca. 1790), konnte er jedenfalls noch spielen.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • hmm... weißt Du da mehr dazu? Dass sie sich die "Tausend" nach ihrem Sieg gegen die Bourbonen 1860 sinnlos betrunken haben, mag ja sein. Aber da war die Marseillaise doch schon 68 Jahre alt..? Was natürlich nichts darüber sagt, daß das Trinklied schon vor 1792 existierte. Aber gerade da wäre die Quelle interessant.


    Meines Wissens ist die Sache nicht ganz einfach. Der Schlüssel (aber nur sehr indirekt) ist der Roman "Il Gattopardo" von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Dass die deutsche Übersetzung "Der Leopard" falsch ist, weiss heute jedes Kind. Aber auch die Erklärung, es würde sich stattdessen um die Kleinkatze Serval handeln, ist irreführend. Was kaum einer weiss, ist, dass Tomasi di Lampedusa im zweiten Weltkrieg unter den Faschisten nicht nur gezwungen wurde, seinen Roman komplett umzuschreiben, sondern ihm auch einen neuen Titel zu geben. Das Original (das leider als verschollen gilt), hieß "Il Ghettopadre". So wurde bekanntlich der jüdisch-orthodoxe Vorsitzende in einem Ghetto genannt. In diesem Fall war das Ghetto in Venedig (im heutigen Stadtteil Cannaregio) gemeint. Um es kurz zu machen: das Musikstück, was wir heute als Marseillaise kennen, wurde ursprünglich -- in Kreisen um den Ghettopadre -- gesungen zum Beginn des Sabbats. Es gibt einige Quellen, die darauf hindeuten, dass die Melodie bereits um 1320 von Marco Polo aus China mitgebracht wurde und irgendwie am Ende des 16. Jahrhunderts von den orthodoxen Kreisen aufgegriffen wurde. Von Venedig gelangte dann später die "Marseillaise", als Melodie, einerseits nach Frankreich, auf anderen Wegen nach Sizilien, wo sie dann die beschriebene Entwicklung nahm.

    Letztlich scheint die Marseillaise wahrscheinlich also aus China zu stammen. Leider ist die Quelle, nämlich der Roman "Il Ghettopadre" von Tomasi di Lampedusa verschollen; in der überarbeiteten Version "Il Gattopardo", auf Druck durch die Faschisten, gibt es keinen Hinweis mehr darauf.

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • hm.
    Befriedigt Dich das..?

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Befriedigt Dich das..?

    Was genau jetzt?

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Was genau jetzt?

    maticus

    einen Roman (vulgo: fiktionales Werk) als Quelle....

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

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