Was versteht ihr unter "klassischer Musik"?

  • seh ich auch so. auch Queen und Prince, oder wen immer man für so qualitativ hochstehend ansieht, daß man ihn gerne adeln möchte mit dem Attribut "klassisch". Vielleicht spielt da doch ein gewisses elitäres Denken eine Rolle, das einem mal eingeredet hat, es gäbe keine wirklich gute "U"-Musik.

    ... und genau bzw EXAKT DAS möchte ich eben NICHT tun!

    Wenn ich das täte hätte die von mir vorgeschlagene Reduktion von "Klassischer Musik" zu "Musik" ja auch überhaupt keinen Sinn.

    ... Alle Menschen werden Brüder.
    ... We need 2 come 2gether, come 2gether as one.
    ... Imagine there is no heaven ... above us only sky

  • Das Problem dabei ist, dass die Grenzen oftmals "fließend" sind, siehe etwa Leonard Bernstein, aber auch George Gershwin oder etwa ein Gunther Schuller, und selbst Darius Milhaud und natürlich Dave Brubeck gelten als "Grenzgänger". Milhaud ist sicher ein Komponist von "Klassischer Musik", aber eben teilweise doch schon vom Jazz angehaucht, oder auch Igor Strawinsky, der für den Jazzmusiker Woody Herman ein Konzert geschrieben hat, was 1946 auch durch Herman uraufgeführt wurde.

    Wenn man von Musicals spricht, kommt man um die "West Side Story" nicht herum, und auch der Vorgänger "In the Town" gehört dazu. Gershwins "Rhapsody in Blue" fängt schon mit dem hochgezogenen Klarinettensolo an, dass man genau SO auch vom Jazz-Klarinettisten Barney Bigard in der Duke Ellington-Band hätte hören können, usw.

    Bekannte Popmusiker spielen Werke und ihre Stücke mit Symphonie-Orchestern inzwischen, Komponisten wie Lalo Schifrin (spielte u.a. mit Dizzy Gillespie) oder Claus Ogerman taten und tun das Gleiche. Die Grenzen sind fließender geworden, aber eben nicht völlig aufgehoben. Jazzmusiker wie Wynton Marsalis, Benny Goodman, Joe Wilder, Arturo Sandoval oder Pquito D'Rivera haben Klassik eingespielt.

    Es wird schon manchmal schwer das abzugrenzen - und ich denke mal, viele Musiker wollen das schon lange nicht mehr.

    Viele dieser Einspielungen würden wir vermutlich mindestens als "gut" bezeichnen, wobei da auch wieder jeder seine eigenen Standards setzt, wie man hier auch durchaus lesen kann.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Du verwendest die Begriffe "Jazz", "Pop", "Musical" auch, obwohl deren Grenzen nicht minder fließen als die der "klassischen Musik".

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Bekannte Popmusiker spielen Werke und ihre Stücke mit Symphonie-Orchestern inzwischen


    Das macht die entsprechenden Erzeugnisse aber nicht zu Klassischer Musik. Ebenso wenig ist "Gruppen" von Stockhausen Rock 'n' Roll, bloß weil es in dem Stück eine E-Gitarre gibt.

    Natürlich ist die Verwendung eines Sinfonieorchesters als Instrumentarium eine deutliche Bezugnahme auf die Tradition und Musikkultur der Klassischen Musik, aber das gespielte Material wird dadurch nicht klassisch. Wenn OMD "Enola Gay" mit großem Orchester gemacht haben, so bleibt das Musik in der Tradition der zeitgenössischen Populärmusik - also mehr Beatles als Mozart.

    Es gibt sogar Popmusik, die in der publizierten Originalversion (also ohne nachträgliches Arrangement) bereits ein klassisches Sinfonieorchester verwendet, z. B. "Crystal Ball" oder "The Future" von Prince. Trotzdem bleibt das Popmusik (was ja auch überhaupt nicht schlimm ist).

    LG :wink:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Das Problem dabei ist, dass die Grenzen oftmals "fließend" sind, siehe etwa Leonard Bernstein, aber auch George Gershwin oder etwa ein Gunther Schuller, und selbst Darius Milhaud und natürlich Dave Brubeck gelten als "Grenzgänger". Milhaud ist sicher ein Komponist von "Klassischer Musik", aber eben teilweise doch schon vom Jazz angehaucht, oder auch Igor Strawinsky, der für den Jazzmusiker Woody Herman ein Konzert geschrieben hat, was 1946 auch durch Herman uraufgeführt wurde.

    Wenn man von Musicals spricht, kommt man um die "West Side Story" nicht herum, und auch der Vorgänger "In the Town" gehört dazu. Gershwins "Rhapsody in Blue" fängt schon mit dem hochgezogenen Klarinettensolo an, dass man genau SO auch vom Jazz-Klarinettisten Barney Bigard in der Duke Ellington-Band hätte hören können, usw.

    Bekannte Popmusiker spielen Werke und ihre Stücke mit Symphonie-Orchestern inzwischen, Komponisten wie Lalo Schifrin (spielte u.a. mit Dizzy Gillespie) oder Claus Ogerman taten und tun das Gleiche. Die Grenzen sind fließender geworden, aber eben nicht völlig aufgehoben. Jazzmusiker wie Wynton Marsalis, Benny Goodman, Joe Wilder, Arturo Sandoval oder Pquito D'Rivera haben Klassik eingespielt.

    Es wird schon manchmal schwer das abzugrenzen - und ich denke mal, viele Musiker wollen das schon lange nicht mehr.

    Viele dieser Einspielungen würden wir vermutlich mindestens als "gut" bezeichnen, wobei da auch wieder jeder seine eigenen Standards setzt, wie man hier auch durchaus lesen kann.

    Hervorhebung von mir. Ich bin zwar kein Musiker, aber ... :)

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  • Man muss ja nichts abgrenzen, wenn man das nicht will. Andererseits sind Kategorisierungen manchmal sinnvoll, weil sie Orientierungshilfe bieten können. Und wenn mit Begriffen gearbeitet wird (ob das jetzt "Klassische Musik" oder "Grunge" sei), so ist es hilfreich, sich die Bedeutung dieser Begriffe zu vergegenwärtigen oder dies (bei unscharfen Begriffen) zumindest zu versuchen.

    LG :wink:

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  • Natürlich gibt es Hybride, z. B. das Concerto for Group and Orchestra von Jon Lord (1969):

    Das ist halt klassische Musik und Rockmusik, weil beides enthalten ist.

    Vgl. auch Klassik meets Jazz - Crossovers, die uns faszinieren.

    Das ändert aber nichts am Thema selbst. Die Existenz von Grenzfällen (ist das noch Klassik?) widerlegt ja nicht den Sinn des Begriffs "klassische Musik".

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Andererseits sind Kategorisierungen manchmal sinnvoll, weil sie Orientierungshilfe bieten können.

    Warum? Weil wir in Deutschland alles in Schubladen stecken wollen? Puristen machen das gerne, und wehe, man wagt es, diesen zu widersprechen, oder gar diese in meinen Augen Unsinn anzufechten durch Beispiele. Dann sind sie zutiefst beleidigt und unterstellen Anderen , sie seien "beratungsresistent".


    Man muss ja nichts abgrenzen, wenn man das nicht will.

    Nein, und das ist auch hin und wieder gut so.


    Und wenn mit Begriffen gearbeitet wird (ob das jetzt "Klassische Musik" oder "Grunge" sei), so ist es hilfreich, sich die Bedeutung dieser Begriffe zu vergegenwärtigen oder dies (bei unscharfen Begriffen) zumindest zu versuchen.

    Ich verstehe Deine Seite, und ich kann das auch nicht von der Hand weisen, daher sind wir da nahe beisammen. Wir würden sicher Johann Strauß oder Franz von Suppé eher der Klassischen Musik als der Unterhaltungsmusik zuordnen, aber bereits da wird es langsam eng. Eine Polka ist sicher "klassisch", aber eben keine "Klassik" in der Sichtweise, wie man es allgemein wohl sehen dürfte. Doch in anderer Form (bei Gustav Mahler etwa) würden wir niemals auf die Idee kommen, das als "Unterhaltungsmusik" zu "katalogisieren".

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Die Existenz von Grenzfällen (ist das noch Klassik?) widerlegt ja nicht den Sinn des Begriffs "klassische Musik".


    Eben. Ein Konzert mit Beethoven-Klaviersonaten lässt sich wunderbar unter "Klassische Musik" einsortieren, ohne dass dadurch irgendein Schaden entstehen würde. Der bloße Umstand, dass eine ähnlich eindeutige Kategorisierung z. B. für eine Aufführung der "West Side Story" nicht ganz so offensichtlich ist, bedeutet ja nicht, dass man diese Begrifflichkeit auch beim Beethoven-Klaviersonaten-Konzert vermeiden kann bzw. soll.

    LG :wink:

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  • Warum? Weil wir in Deutschland alles in Schubladen stecken wollen? Puristen machen das gerne, und wehe, man wagt es, diesen zu widersprechen, oder gar diese in meinen Augen Unsinn anzufechten durch Beispiele. Dann sind sie zutiefst beleidigt und unterstellen Anderen , sie seien "beratungsresistent".


    Das hat mit Schubladen oder Purismus zumindest bei mir nichts zu tun, sondern ist einfach dem Bedürfnis nach effizienter Kommunikation geschuldet.

    Nehmen wir mal an, jemand kennt die Musik der Band XY nicht und möchte von mir wissen, was die denn so machen oder gemacht haben. Ich antworte darauf: "Post-Punk". Das ist keine Schublade und auch kein Purismus, sondern der Versuch einer möglichst präzisen Antwort. Diese Präzision ist aber nur dann gegeben, wenn der Fragesteller und ich ein ähnliches Verständnis des Begriffs "Post-Punk" haben.

    Wir würden sicher Johann Strauß oder Franz von Suppé eher der Klassischen Musik als der Unterhaltungsmusik zuordnen, aber bereits da wird es langsam eng. Eine Polka ist sicher "klassisch", aber eben keine "Klassik" in der Sichtweise, wie man es allgemein wohl sehen dürfte. Doch in anderer Form (bei Gustav Mahler etwa) würden wir niemals auf die Idee kommen, das als "Unterhaltungsmusik" zu "katalogisieren".


    Natürlich gibt es bei der Grenzziehung zwischen "U" und "E" Fälle, die eigentlich nicht passen. Franz von Suppé steht eindeutig in der Tradition der Klassischen Musik, während David Bowie eindeutig in der Tradition der Populärmusik steht. Trotzdem würde ich "Low" von Bowie für deutlich anpruchsvoller und fordernder erachten als so manches Werk von Franz von Suppé... :versteck1:

    Das heißt aber nicht, dass diese Unterscheidung immer und überall nutzlos sein muss. Wenn man Bach mit Helene Fischer vergleicht, kommt das mit "E" und "U" wieder ganz gut hin. :D

    LG :wink:

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  • Teilzitat von Symbol:

    " Trotzdem würde ich "Low" von Bowie für deutlich anpruchsvoller und fordernder erachten als so maches Werk von Franz von Suppé... "

    Da gehe ich mit!

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  • Was macht das Publikum in der Definition? Frühe Mehrstimmigkeit, also der Beginn der spezifisch westlichen Kunstmusik, wendete sich womöglich nicht an ein Publikum, was man aus Darstellungen folgert, bei denen erst im Lauf der Zeit neben die Sänger auch Hörer treten.

    Liebe Capricciosi! Ich war ein paar Tage auf Reisen, konnte den Thread nicht verfolgen und habe ihn jetzt "nach-gelesen". Die Frage "Was ist klassisches Publikum?" scheint mir in wichtiger Korrelation zu stehen zu der Frage "Was ist Klassische Musik?" Da würde ich Mauerblümchen voll zustimmen.
    Die frühe Mehrstimmigkeit in den Kathedralen der Renaissance-Zeit scheint mir als hörendes "Publikum" vor allem die himmlischen Heerscharen vorauszusetzen: die Cherubim und Seraphim, die anderen Engel und Erzengel, die Heiligen usw., die an der menschlichen Musik eine wohlgefällige Freude haben. Wenn da ein paar Kleriker im Chorraum oder ein paar verirrte Laien vor dem Lettner mihören, ist das mehr ein musikalischer "Beifang". Die "transzendente" Zuhörerschaft macht es mir gleichzeitig schwer, die Musik dieser Zeit als Klassische Musik einzuordnen, wenngleich doch als westliche Kunstmusik. Parallel dazu gibt es bis heute in den orthodoxen Klöstern die östliche Kunstmusik, die auch schwerlich als "klassisch" einzuordnen ist. Auch da geht der Chorgesang durch die Ikonen hindurch in höhere Welten.
    In der Zeit der lutherischen Orthodoxie wurden die "himmlischen Mächte und Gewalten" wahrscheinlich auch als reale anzubetende Zuhörerschaft gedacht, gleichwohl die versammelte Gemeinde ein stärkeres Gewicht bekam als Zielgruppe der gesungenen Evangeliums-Didaktik (die "Sieben Worte Jesu am Kreuz" bei Heinrich Schütz), dafür fielen die Heiligen im evangelischen Denken weg.
    Nun meine nächste (völlig gewagte) These: In der Klassischen Musik wurde dieser Vorgang säkularisiert, dass das anwesende Publikum die Hauptrolle bekam, "ergötzt" werden sollte durch heitere Musik oder in der Seele erschüttert werden sollte durch Passionsmusiken oder die Vertonung von antiken Tragödien. Meist wird dabei vorausgesetzt, dass das (meist zahlende) Publikum seinen Beitrag leistet, dass die Musik überhaupt zustande kommt. Dabei mag es auch transzendenten musikalischen "Beifang" im Sinne eines schamanischen Ahnen-Kultes geben, dass der Pianist denkt: Mein Großvater hat meine Ausbildung und mein Studium finanziert, wie wird er sich jetzt von oben her freuen, dass es sich gelohnt hat! Oder der Dirigent hebt den Taktstock und empfindet so: "Lieber Johannes Brahms, ich hoffe, dass ich jetzt deine Sinfonie recht interpretiere, so wie du es dir vorgestellt hast!" Aber 90 Prozent der Zuhörer finden alles hier und jetzt ganz toll und fühlen sich in "Klassischer Symbiose" von Interpret und Hörer.
    Bei der avantgardistischen Musik der Neuzeit könnte beim Publikum wieder ein transzendenter Aspekt hinzukommen: "Ich gehöre zur kleinen auserwählten Schar derer, die diese Musik zu schätzen und zu genießen weiß. Da fühle ich mich verbunden mit Natalja in Wladiwostok, mit Peter in Johannesburg, mit Hillary in Los Angeles und Friedrich in München. Uns verbindet die Hoffnung, dass diese Musik einst zur Klassischen Musik gezählt werden wird!"
    Bei der kommerziellen Unterhaltungsmusik jedoch scheint mir jeder transzendenter Aspekt verloren zu gehen. Ob Helene Fischer, Rondo Veneziano oder Andre Rieu - da ist die wichtigste Frage, ob das Publikum ein kräftig zahlendes Publikum ist... Ok, ich weiß: Es gibt auch Sessions unter dem Motto "Tribute an John Lennon oder Leonard Cohen", aber damit werden die Interpreten bestimmt nicht steinreich werden...
    Mit steil gewagten Grüßen Wolfgang

    Auf dem Wege durch die Welt wirst auch du stets angebellt. Hör nicht hin, geh ruhig weiter, nimm das Lästern still in Kauf; denn dann hören deine Neider schon von selbst zu Kläffen auf! (Krylow)

  • Bei der kommerziellen Unterhaltungsmusik jedoch scheint mir jeder transzendenter Aspekt verloren zu gehen. Ob Helene Fischer, Rondo Veneziano oder Andre Rieu - da ist die wichtigste Frage, ob das Publikum ein kräftig zahlendes Publikum ist... Ok, ich weiß: Es gibt auch Sessions unter dem Motto "Tribute an John Lennon oder Leonard Cohen", aber damit werden die Interpreten bestimmt nicht steinreich werden...


    Was ist denn mit John Lennon oder Leonard Cohen selber? Oder sonstiger anspruchsvoller "Unterhaltungs"musik? Wie schon bei früheren Threadteilnehmern scheint mir hier vor allem eine herablassende Haltung aus mangelnder Kenntnis vorzuliegen. Ich versuch's nochmal mit David Bowie, diesmal "Lazarus". Wenn da nix Transzendentes bei rumkommt, dann weiß ich auch nicht...

    https://www.youtube.com/watch?v=y-JqH1M4Ya8

  • Was ist denn mit John Lennon oder Leonard Cohen selber? Oder sonstiger anspruchsvoller "Unterhaltungs"musik? Wie schon bei früheren Threadteilnehmern scheint mir hier vor allem eine herablassende Haltung aus mangelnder Kenntnis vorzuliegen. Ich versuch's nochmal mit David Bowie, diesmal "Lazarus". Wenn da nix Transzendentes bei rumkommt, dann weiß ich auch nicht...

    https://www.youtube.com/watch?v=y-JqH1M4Ya8

    Ich habe leider auch den Eindruck, dass hier teilweise ganz bewusst solche Beispiele zum Schutz der eigenen Argumentation ignoriert werden.

    Man Stelle sich einmal vor wir schaffen es doch noch gemeinsam auf unserer Plattform in Zukunft satzungsmäßig schwerpunktmäßig als Musikforum in Erscheinung zu treten.

    Damit könnten wir ein Zeichen setzen.

    Eines, mit dem wir uns sicher auch auf wunderbarer zeitgemäßer Art und Weise von anderen ähnlichen Plattformen abheben könnten.

    Dazu reicht eine formale Änderung natürlich bei weitem nicht aus.

    Nein, wir müssen alle einfach nur wirklich die Musik mit allem was sie so mitsich bringt in vollen Zügen rezeptieren.

    Des jedem einzelnen Vorlieben bleiben davon völlig unbehelligt. Aber je mehr wir werden, desto mehr tauschen sich hier Mitglieder aus, die über einen gemeinsamen Musikgeschmack verfügen, der dann durchaus als Spiegel der Gesellschaft herhalten kann.

    Wir müssen es gemeinsam nur wollen.

    Capriccio hat somit die Chance, ja das Potential hier noch mehr als bisher eine neue Art der gegenseitigen Kenntnis - und Verständnisvermittlung insbesondere in Sachen Musik zu leisten.

    Wir brauchen das nur wirklich wollen.

    Dadurch wird niemand, der - vielleicht bisher - schwerpunktmäßig der so kategorisierten "Klassischen Musik" hingewandt ist behindert.

    Die Musik ist eine Menge.

    Wollen wir wirklich eine Teilmenge davon weiterhin auch satzungsmäßig bevorzugen?

    Das passt doch auch nicht so Recht zu unserem Hauptnamen:

    "Capriccio Kulturforum"

    ... Alle Menschen werden Brüder.
    ... We need 2 come 2gether, come 2gether as one.
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  • Wir brauchen das nur wirklich wollen.


    Richtig. Aber wollen wir das? Und wer ist "wir"?

    Wollen wir wirklich eine Teilmenge davon weiterhin auch satzungsmäßig bevorzugen?


    Warum nicht? Ich bevorzuge persönlich ebenfalls die Musik, die - zugegeben etwas unscharf, aber im Großen und Ganzen brauchbar - als klassische Musik bezeichnet wird. - Und nochmal: Wer ist "wir"? Das Volk? ;)

    "Capriccio Kulturforum"


    Ja. Mit demselben Argument lässt sich freilich der Zweck des Forums ausweiten auf Schach, Kaninchenzucht und Orchideenanbau. Das alles ist auch Kultur.

    Ich weiß auch gar nicht, was eine Satzungsänderung bringen soll. Eine Satzungsänderung schreibt nicht einen Beitrag.

    Mein Vorschlag wäre, dass doch diejenigen, die eine andere Ausrichtung (oder Gewichtung) wünschen, dieselbe vor allem mit substanziellen Beiträgen beflügeln, damit die gewünschten Themen hier auch diskutiert werden. Wenn das nicht funktioniert - was soll eine geänderte Satzung bringen?

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Richtig. Aber wollen wir das? Und wer ist "wir"?


    Gruß
    MB

    Jedenfalls gehöre ich nicht zu den Wollenden. Ohne den Schwerpunkt 'Klassische Musik' wäre ich nicht hier.

    Prince-, Bowie- und Cohen-Liebhabern kann ich das Rolling-Stone-Forum ans Herz legen. Ohne zu sagen, dass das jetzt besonders toll ist.
    Bei Helene Fischer-Fans muss ich passen, eine Schlager-Plattform kenne ich nicht.

    Der Threadverlauf macht für mich auch deutlich, dass Musiksparten durchaus einen pragmatischen Nutzen haben.

    ...schreibt Christoph :wink:

  • Teilzitat von Capella-Wolfgang:

    "Bei der kommerziellen Unterhaltungsmusik jedoch scheint mir jeder transzendenter Aspekt verloren zu gehen. Ob Helene Fischer, Rondo Veneziano oder Andre Rieu - da ist die wichtigste Frage, ob das Publikum ein kräftig zahlendes Publikum ist... Ok, ich weiß: Es gibt auch Sessions unter dem Motto "Tribute an John Lennon oder Leonard Cohen", aber damit werden die Interpreten bestimmt nicht steinreich werden..."

    ... ganz einfach, damit solche, nicht wirklich für die Musik an sich dienlichen Beitragsteile vielleicht gar nicht mehr geschrieben werden, denn wenn man das Bewusstsein für die Musik als solche wirklich verinnerlicht hat kommt man vielleicht erst gar nicht auf diese Idee.

    Dort wird von Tribut an .... geschrieben. Nun genau über ..... usw. lohnt es sich tatsächlich noch mehr zu schreiben. Insbesondere auch nach und nach, wenn neue Generationen Immergrünes für sich entdecken.

    Ach so, unter "wir" verstehe ich ganz einfach alle registrierten Forenmitglieder, insbesondere auch die, die noch mit vollem Herzblut dazukommen werden, allgemein.

    Einige davon haben jetzt die Chance ein Zeichen zu setzen...

    ... Alle Menschen werden Brüder.
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  • Teilzitat von Benutzername:

    "Prince-, Bowie- und Cohen-Liebhabern kann ich das Rolling-Stone-Forum ans Herz legen. Ohne zu sagen, dass das jetzt besonders toll ist.
    Bei Helene Fischer-Fans muss ich passen, eine Schlager-Plattform kenne ich nicht."

    Also ich möchte meine Leidenschaft für Musik sehr, sehr gerne im vollen Umfang auch gefördert in einem Forum teilen.

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  • ... OK, jetzt vielleicht zurück zum elementaren Thema. Dazu kann von mir aus auch gerne von Beitrag 154 bis diesen hier sinnvoll verschoben werden, darin ging es ja vorrangig um "Das Salz in der Suppe".

    Sorry fürs OT hier!

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  • Teilzitat von Benutzername:

    "Prince-, Bowie- und Cohen-Liebhabern kann ich das Rolling-Stone-Forum ans Herz legen. Ohne zu sagen, dass das jetzt besonders toll ist.
    Bei Helene Fischer-Fans muss ich passen, eine Schlager-Plattform kenne ich nicht."

    Also ich möchte meine Leidenschaft für Musik sehr, sehr gerne im vollen Umfang auch gefördert in einem Forum teilen.

    Okay. Prinzipiell geht das hier ja auch. Wir beide haben uns z.B. schon mal zu Prince ausgetauscht. Die Möglichkeit ist ja da. Und ich war neulich für meine Verhältnisse 'häufig' im "Krass gehört"-Thread.

    Dennoch: Ich spreche mich klar dagegen aus, den 'Klassik'-Schwerpunkt aufzugeben. Das Forum verlöre dadurch sein Profil - kein guter Gedanke.

    ...schreibt Christoph :wink:

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