Filme der 30er Jahre

  • Filme der 30er Jahre

    Ich konsumiere ja gern systematisch - und da um 1930 der Filmton um sich greift, habe ich mich in die 30er vertieft, englisch- und deutschsprachige Filme. Nun frage ich mich, wie das so im internationalen Vergleich aussieht. Wenn man also auf das Herausragende beschränkt, was bleibt dann übrig?
    Die Menge würde ich mir in etwa so vorstellen:

    1930
    Luis Buñuel: L’age d’or
    Jean Cocteau: Le Sang d’un poète
    Mário Peixoto: Limite
    Olexandr Dowschenko: Erde
    Dziga Vertov: Enthusiasmus
    Josef von Sternberg: Der blaue Engel
    Lewis Milestone: All Quiet on the Western Front

    1931
    René Clair: À nous la liberté
    Jean Renoir: La Chienne
    Friedrich Wilhelm Murnau: Tabu
    Fritz Lang: M
    Georg Wilhelm Pabst: Die Dreigroschenoper
    William A. Wellman: The Public Enemy
    Charles Chaplin: City Lights
    James Whale: Frankenstein

    1932
    Ernst Lubitsch: Trouble in Paradise
    Howard Hawks: Scarface
    Theodor Dreyer: Vampyr
    Slatan Dudow: Kuhle Wampe
    Ozu Yasujiro: I was born, but ...

    usw.
    Was müsste da noch hinein und was raus?

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Wenn 1934 noch gestattet ist, würde ich Ernst Lubitschs "Lustige Witwe" in die Liste hineinreklamieren.

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Gestattet ist natürlich alles bis 1939.
    Die Wüstensöhne hatte ich schon drin:

    1933
    Leo McCarey: Duck Soup
    William A. Seiter: Sons of the Desert
    Ernst Lubitsch: Design for Living
    Cooper/Schoedsack: King Kong
    Fritz Lang: Das Testament des Dr. Mabuse
    Max Ophüls: Liebelei

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • 1936:
    Jack Conway: Lustige Sünder (Libeled Lady) - eine der köstlichsten Filmkomödien überhaupt mit Myrna Loy/William Powell/Spencer Tracy/Jean Harlow in Höchstform

    1939:
    Géza von Bolváry/Ernst Marischka: Opernball

    1934/36/39:
    W.S.Van Dyke: Der dünne Mann I-III (The Thin Man)

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Ich habe ja eine Schwäche für Willi Forst (1934: Maskerade, 1939: Bel Ami), aber der wird nicht sonderlich geschätzt, offenbar. Als frühes Filmmusical musste ich die Drei von der Tankstelle (Wilhelm Thiele, 1930) 2x ansehen, um es zu mögen, dafür bekomme ich jetzt die Schlager nicht mehr aus dem Ohr und mag den Film durchaus. Besonders angesprochen hat mich Gustav Machatys Quasi-Erotikfilm Ekstase von 1933, der scheint aber bei Rankings deutscher Filme nicht auf, schade. Als Freund der "Weepies" mag ich natürlich auch Leontine Sagans Mädchen in Uniform von 1931. Aber Sternberg, Lang und Pabst sind schon nochmal was Anderes.

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Hm, Forst sagt mir nix.

    Mir ist noch Robin Hood (Michael Curtiz und William Keighley 1938) eingefallen, allein schon wegen der Filmmusik von Korngold (eigentlich aber, weil ich als Kind ein glühender Verehrer von Errol Flynn war).

  • Es gibt da so eine Liste der 100 wichtigsten deutschen Filme, da sind aus den 30ern folgende drauf:

    Fritz Lang: M
    Robert Siodmak: Menschen am Sonntag
    Josef von Sternberg: Der blau Engel
    Slatan Dudow: Kuhle Wampe
    Max Ophyls: Liebelei
    Piel Jutzi: Berlin Alexanderplatz
    Fritz Lang: Das Testament des Dr. Mabuse
    Leni Riefenstahl: Triumph des Willens
    Leontine Sagan: Mädchen in Uniform
    G. W. Pabst: Westfront 1918
    G. W. Pabst: Die 3-Groschen-Oper
    Wilhelm Thiele: Die Drei von der Tankstelle
    Leni Riefenstahl: Olympia
    Carl Theodor Dreyer: Vampyr
    G. W. Pabst: Kameradschaft
    Gerhard Lamprecht: Emil und die Detektive
    Eric Charell: Der Kongress tanzt
    Reinhold Schünzel: Viktor und Viktoria

    18 von 100 ist eigentlich ein gutes Zeugnis für den deutschen 30er-Jahre-Film. Bis auf 3 habe ich sie jetzt alle gesehen und gemocht, obwohl ich bei den Riefenstahl-Filmen nur punktuell große Momente sehe, als Ganzes sind sie schon langweilig.

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Nein, aber sie beschränkt sich natürlich nicht auf die 30er Jahre.

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Vielleicht ist Forst ja nicht drauf, weil der ein Österreicher war. Auch Machatys Ekstase ist eine österreichische Produktion und der abseits von Postkartenmotiven und exporttauglicher Walzeridylle arbeitende Wien-Film Vorstadtvarieté (1934) von Werner Hochbaum. Ich muss mal eine Österreich-Liste suchen, aber womöglich fallen dort die 30er unten durch.

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Ozu Yasujiro: I was born, but ...

    Ich bin beeindruckt - den nennt sonst nie einer... :thumbup:

    Dann muß allerdings auch Ozus Ukigusa monogatari von 1934 genannt werden, den ich für noch besser halte.

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Willi Forst ist weiter nördlich natürlich nicht so bekannt, aber "Maskerade" ist ein Klassiker und gehört meiner Meinung nach unbedingt in Deine Liste (ich mag F. auch, weil den Nazis so viel Österreichisches in raffinierter Weise untergejubelt hat).

    Riefenstahl natürlich, auch wenn's einem menschlich schwer fällt. Doch ihr Olympiafilm wurde ja auch im Ausland geschätzt. Und ihr filmkünstlerischer Rang steht außer Zweifel, auch wenn sie sich um des Erfolgs willen mit dem Teufel eingelassen hat.

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Unter 1932 hinein:
    Schoedsack/Pichel: The Most Dangerous Game
    - der erste flott inszenierte Hollywoodfilm mit ordentlichem Musikeinsatz; er nimmt Vieles voraus, was King Kong ein Jahr später so herausragend macht.

    Unter 1933 hinein:
    Whale: The Invisible Man

    1939:
    Ford: Stagecoach
    Fleming: The Wizard of Oz
    Fleming: Gone With The Wind
    - alle drei herausragende Beispiele für ihre Genres
    Renoir: La Règle du Jeu

    1937:
    Renoir: La Grande Illusion

    So als erste Gedanken...

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Ist zwar nicht besonders originell (ich bin für frühen Tonfilm auch absolut kein Experte), aber die beiden Hitchcocks "39 Stufen" (1935) und "Eine Dame verschwindet" (1938) fehlen mir schon noch... :D


    LG :)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Wenige zufällige Ergänzungen zu einem der großartigsten Jahrzehnte der Filmgeschichte:

    Frank Capra, 1934: It happened one night
    Ernst Lubitsch, 1938: Bluebeard's Eighth wife
    Frank Lloyd, 1935: Mutiny on the bounty
    Michael Curtiz, 1939: The Private Lives of Elizabeth and Essex
    George Cukor, 1938: Holiday
    Charles Chaplin, 1936: Modern Times
    Henry Hathaway, 1938: Bringing up Baby

    Gruß Benno

    Überzeugung ist der Glaube, in irgend einem Puncte der Erkenntniss im Besitze der unbedingten Wahrheit zu sein. Dieser Glaube setzt also voraus, dass es unbedingte Wahrheiten gebe; ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen; endlich, dass jeder, der Überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene. Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist (Nietzsche)

  • Henry Hathaway, 1938: Bringing up Baby

    Howard Hawks bitte... :boese1:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!