Danke für deinen Beitrag, Anne. Ich sehe das sehr ähnlich. Ich habe viele Jahre in einer großen Übersetzungsagentur gearbeitet. Die meisten Übersetzer werden freie Mitarbeiter. Die Kollegen (ich bin kein Übersetzer) haben mir gesagt, dass im Studium nur fachliches vermittelt wird, aber gar nicht auf die Nebenaspekte der Berufausübung, die sich dann schnell als Hauptsachen herausstellen, wenn man seine Miete zahlen will. Nun muss das nicht direkt von der Uni geleistet werden, aber wenigstens sollten Hinweise auf die sehr guten Kurse der IHK hingewiesen werden. Niemand der Kollegen und freien Mitarbeiter hatte davon gewusst und sie haben fast alle administrativ dillettiert. Auf einem anderen Blatt steht, dass eine freier Mitarbeiter ein selbständiger Unternehmer ist und nur die wenigsten denken unternehmerisch. Nach meiner Erfahrung ist den wenigsten Studenten selbst kurz vor dem Abschluss klar, wie die Lebenswirklichkeit in seinem Beruf aussieht. Faszinierend wieviele Studenten Berufsfelder studieren, bei denen sie wissen, dass bestenfalls 20% der Absolventen dort auch Arbeit bekommen. Was sagt der Kunsthistoriker ohne Arbeit zu dem Kunsthistoriker mit Arbeit? "Einmal Pommes mit Majo, bitte!"
Frank