"Ein Klavier, ein Klavier": Jeden Tag eine Klaviersonate / ein Soloklavierwerk
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Angeregt durch diesen thread:
Gefällt mir ausgesprochen gut, insbesondere der hier hervorgehobene "Nebel".
Unverständlich ist mir nur der angestellte Vergleich mit Debussy. Außer der Zeitgenossenschaft vermag ich wenig Vergleichbares zwischen den beiden zu erkennen, und das nicht nur wegen der völlig unterschiedlichen Harmonik.
Ich weiß auch nicht, mit wem Janacek vergleichbar ist, aber mit Debussy?
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Zitat von Andreas
Ich weiß auch nicht, mit wem Janacek vergleichbar ist, aber mit Debussy?
Der Vergleich mit Debussy, Andreas, hat sich ganz zufällig ergeben. Den recht beliebigen Kontext muss man gewiss nicht aufwärmen.
Mir scheint, dass man Janacek nur sehr schwer vergleichen kann und es auch nicht muss. Umgekehrt sind mir bei anderen Komponisten im Einzelfall schon merkwürdige Ähnlichkeiten aufgefallen, hinter denen wohl nichts Systematisches steckt - ich denke da etwa an den Schluss der Fünften von Nielsen. (Khampan weiß Bescheid. ) Auch (Beinahe-)Landsmann Martinu erinnert mich im Spätwerk bisweilen ein wenig an Janacek.
Wenn man Janacek vergleicht, dann eher abstrakt in seiner monolithischen Sonderrolle. Da fiele mir dann - was weiß ich - Charles Ives ein oder Edgar Varèse. Aber mit dem Stil dieser Komponisten hat das wohl nichts zu tun.
Wolfgang
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Die Aunahme habe ich nicht, die Schnipsel hören sich in der Tat interessant an: viele der kleinen Stücke und Skizzen sind in der Gesamtausgabe der Klavierwerke nicht enthalten, und ich wusste nichts davon, nanu?
Gut gemacht erscheint mir auch die Bearbeitung des Pianisten vom lezten Stück der 2. Reihe "Auf verwachsenem Pfade" (CD 1 Track 15), zu dem Janacek Bleistiftskizzen hinzugefügt, aber keine gültige Neufassung hinterlassen hat. Firkusnys Version überzeugt mich da weniger, ist mir zu rabiat. Vielleicht kann ich Austbös Version zu meinem Privatvergnügen nachspielen...
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Wenn man Janacek vergleicht, dann eher abstrakt in seiner monolithischen Sonderrolle. Da fiele mir dann - was weiß ich - Charles Ives ein oder Edgar Varèse. Aber mit dem Stil dieser Komponisten hat das wohl nichts zu tun.
Wären Koechlin oder Mompou auch solche Monolithen? Schöne Vorstellung, wohl etwas naiv von mir gedacht.
Ich höre gerade dies, zauberhaft:https://www.youtube.com/watch?v=5LgtzF04fEs
CD-Cover funktioniert nicht, sehe aber ein sehr schönes Koechlin-Angebot auf jpc, paßt zu "Eben gerade günstig":
Ich höre demnach gerade die 5. CD dieser Kompilation.
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Wären Koechlin oder Mompou auch solche Monolithen? Schöne Vorstellung, wohl etwas naiv von mir gedacht.Ich höre gerade dies, zauberhaft:
https://www.youtube.com/watch?v=5LgtzF04fEs
CD-Cover funktioniert nicht, sehe aber ein sehr schönes Koechlin-Angebot auf jpc, paßt zu "Eben gerade günstig":
Ich höre demnach gerade die 5. CD dieser Kompilation.
Die Einzelveröffentlichungen mit Koechlins Klavierwerken aus dieser CD-Box sehen so aus:
Vol. 1: Vol. 2: Vol. 3: -
Mompou - Koechlin
Ich kenne von Koechlin zwei CDs, wenn ich nichts übersehen habe, es ist aber, glaube ich, nichts für Klavier solo, sondern Kammermusik anderer Besetzung. Das Klavierwerk von Mompou besitze ich vermutlich vollständig (über die kleine Brilliant-Sammlung), sonst wohl nichts von ihm.
Es sind gewiss zwei sehr eigenwillige Gestalten. Vielleicht kann man sie in der Tat als "Monolithen" bezeichnen. Sie dürften nicht so bekannt sein wie die von mir oben Genannten. Ob das ein Kriterium ist?
Bei Koechlin habe ich die Idee, dass er nicht wirklich ohne Debussy denkbar ist. Mompous Klavierstil ist, wie gesagt, bemerkenswert individuell, wie mir scheint. Auf den Gedanken, ihn mit Satie zu vergleichen, wie der Wikipedia-Artikel dies tut, wäre ich offen gestanden nicht gekommen
Eine gute Nacht wünscht Wolfgang
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Die letzten Nächte waren vor dem Schlafengehen bei mir Franz Schubert Nächte...
Khatia Buniatishvili und Alexander Lonquich spielen Schubert
Beide die Sonate B-Dur D 960, Buniatishvili dazu die 4 Impromptus D 899 und Liszts Ständchen-Transkription, Lonquich die Sonaten D 958 und D 959 und die 3 Klavierstücke D 946.
Mein Eindruck:
Buniatishvili: ICH spiele Schubert, passt auf jetzt wird´s dramatisch, und hier könnt Ihr durchatmen! Lonquich: Was für unbegreifliche Musik mit ihren Brüchen und Ewigkeiten! Klar und differenziert, dabei nie das ICH-Ego über der Musik.
Mein "Zentrum der Welt Satz", der 2. Satz aus D 960: Buniatishvili mit fast 15 Minuten im bewussten Schneckentempo, "erzwingt" Innenspannung. Lonquich baut eine irisierende Atmosphäre starrer Kälte auf.
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Ich kenne beide Aufnahmen - und von Lonquich noch etwas mehr. Um bei Schubert zu bleiben, kann man diese CD durchaus empfehlen:
Ich würde Alexander (K) grundsätzlich zustimmen. Lonquich zeigt seine Interpretation einer Musik, mit der er sich viel beschäftigt hat (seine D959 auf diesem Album hat andere Züge als seine frühere Einspielung, ist verträumter, inniger geworden). Bei D960 finde ich das Andante troppo poco sostenuto, aber ich werde mir die Sonate mehrmals anhören, denn er baut einen großen Bogen, der mit einem beeindruckenden Allegro, ma non troppo endet und es lohnt sich, sich ins Werk in dieser Interpretation zu vertiefen.
Buniatishvili war ich vorurteilslos entgegengekommen, Da muß ich aber sagen, daß ich Alexander wiederum zustimme. Eine "Schaut mal her! Ich bin's" Interpretation, die bei mir nicht das Verlangen weckt, mich mehr damit auseinanderzusetzen. Anderen mag's gefallen, mir bringt's nicht viel.
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Scriabin-Sonaten
Yuja Wang würde ich selbstverständlich dazukaufen. Ich glaube, ohne das jetzt überprüft zu haben oder unbedingt zu wollen, dass sie ihn noch nicht eingespielt hat.Yuja Wang hat bisher die Sonaten Nr. 2 und Nr. 10 auf CD veröffentlicht.
Gestern noch gehört:
Franz Liszt:
Sonate h-Moll
Ya-Fei ChuangSupervirtuos, dazu rezitativisch und poetisch hochmusikalisch persönlichkeitsstark. Mehr demnächst im Werkthread.
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Bei mir läuft seit vielen, vielen Jahren erstmals wieder dieser Live-Mitschnitt vom 12. Mai 1987 aus Tokio, den mir der damals 16-jährige Jewgenij Kissin im Jahr des Erscheinens dieses Sony Classical-Albums signiert hat:
Beim ersten Wiederhören bin ich irritiert über die doch nicht ganz unbeträchtlichen Fehlgriffe, die sich über das Recital verteilen, z.B. in der Chopin-Polonaise fis-moll op. 44. Aber dann doch wieder vollkommen gefangen genommen ob dieser unglaublichen Pianistik, die ein damals 16-jähriger entfaltete. Welch eine gestalterische Reife! Das ist einfach nur meisterhaft.
Die Prokofiew-Sonate Nr. 6 und die beiden Etudes tableaux op. 39/1 und op. 39/5 von Rachmaninow sind vielleicht die Highlights dieses Albums. Bemerkenswert gut auch die drei Zugaben, die für mich wie auskomponierte Keith Jarrett-Improvisationen klingen: "Natu - Wa Kinu", "Todai - Mori" und "Usagi" (arr. Shigeaki Saegusa). Verneigungen vor dem japanischen Publikum. Und sehr, sehr schön.
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Angeregt durch die spannenden Diskussionen ...
Yuja Wang - The Berlin Recital
Rachmaninoff: Preludes op. 23 Nr. 5, op. 32 Nr. 10, op. 33 Nr. 3, op. 39 Nr. 1
Scriabin: Klaviersonate Nr. 10
Ligeti: Etüden Nr. 1, 3, 9
Prokofieff: Klaviersonate Nr. 8Yuja Wang (Klavier)
Wie gelingen Yuja Wang in diesem Recital denn die Ligeti-Etüden?LG
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Wie gelingen Yuja Wang in diesem Recital denn die Ligeti-Etüden?
Die Frage ist zwar nicht an mich gerichtet, aber da ich bei dem Berliner Recital im Saal war, darf ich vielleicht auf meine kleine Rezension dieses Abends verweisen:
Yuja Wang - eine Ausnahmepianistin startet durch -
Die Frage ist zwar nicht an mich gerichtet, aber da ich bei dem Berliner Recital im Saal war, darf ich vielleicht auf meine kleine Rezension dieses Abends verweisen:
Yuja Wang - eine Ausnahmepianistin startet durch
Vielen Dank für den Link zu Deiner Rezension (die ich ehrlich gesagt nicht mehr präsent hatte, obwohl ich sie seinerzeit gelesen hatte)!Eine kurze Rückfrage - Du hast damals geschrieben:
Spätestens ab diesem Moment war ich wieder versöhnt mit dem Berliner Publikum, das mich vorher wegen des Zwischenapplauses (übrigens auch nach der ersten Ligeti-Etüde "Touches bloquées") eher genervt hat.
Laut der CD-Auflistung von Mauerblümchen hat Yuja Wang in ihrem Recital die Ligeti-Etüden Nr. 1, 3 und 9 gespielt. "Touches bloquées" ist die Etüde Nr. 3, die Etüde Nr. 1 ist "Désordre". Wurden in dem Konzert seinerzeit die Etüden nicht in ihrer numerischen Reihenfolge gespielt, oder wieso war "Touches bloquées" die erste dargebotene Etüde?Nachtrag meinerseits: ich habe mir gerade mal das Tracklisting der CD online angesehen. Dort sind die Etüden in der Reihenfolge 3-9-1 drauf, so dass ich davon ausgehe, dass die Stücke auch im Konzert entsprechend dargeboten worden sind. Der Sinn dieser Reihenfolge erschließt sich mir allerdings nicht.
LG
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Laut der CD-Auflistung von Mauerblümchen hat Yuja Wang in ihrem Recital die Ligeti-Etüden Nr. 1, 3 und 9 gespielt. "Touches bloquées" ist die Etüde Nr. 3, die Etüde Nr. 1 ist "Désordre". Wurden in dem Konzert seinerzeit die Etüden nicht in ihrer numerischen Reihenfolge gespielt, oder wieso war "Touches bloquées" die erste dargebotene Etüde?
Nachtrag meinerseits: ich habe mir gerade mal das Tracklisting der CD online angesehen. Dort sind die Etüden in der Reihenfolge 3-9-1 drauf, so dass ich davon ausgehe, dass die Stücke auch im Konzert entsprechend dargeboten worden sind. Der Sinn dieser Reihenfolge erschließt sich mir allerdings nicht.
Ich habe im Programmheft nachgesehen: Sie spielte die Etüden in der Tat in der Reihenfolge 3 - 9 - 1.
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