Wiener Neujahrskonzert 2020 - Das lustige Walzer-und-Polka-Programmierspiel

  • Cool! Ohne die meisten Stücke zu kennen: Man spürt die Handschrift, und sie ist gut! Prima Konzept.

    Ja, die Zusammenstellung von Konzertprogrammen ist eine Kunst ... wenn nicht gerade ein einziges abendfüllendes Werk aufgeführt wird.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich würde einen Eklat auslösen - denn ich würde als allererstes diesen unsäglichen Klatsch-Radetzky-Marsch streichen :versteck2:

    Und ich würde die Stühle aus dem Auditorium entfernen, so dass das Publikum endlich zu all den Walzern und Polkas mittanzen kann :rolleyes:

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Cool! Ohne die meisten Stücke zu kennen: Man spürt die Handschrift, und sie ist gut! Prima Konzept.

    Danke fürs Lob! :love: Da die Strauß-Gesamtaufnahmen des Marco-Polo-Labels derzeit auf Youtube anscheinend vollständig (?) verfügbar sind, kann man alle Stücke, auch die sehr unbekannten, leicht nachhören bzw. überhaupt neue Strauß-Werke kennenlernen.

    Liebe Grüße,
    Areios

    "Wenn [...] mehrere abweichende Forschungsmeinungen angegeben werden, müssen Sie Stellung nehmen, warum Sie A und nicht B folgen („Reichlich spekulativ die Behauptung von Mumpitz, Dinosaurier im alten Rom, S. 11, dass der Brand Roms 64 n. Chr. durch den hyperventilierenden Hausdrachen des Kaisers ausgelöst worden sei. Dieser war – wie der Grabstein AE 2024,234 zeigt – schon im Jahr zuvor verschieden.“)."
    Andreas Hartmann, Tutorium Quercopolitanum, S. 163.

  • Liebe Capricciosi!

    Jetzt kann man die eigene Programmzusammenstellung mit der tatsächlichen vergleichen:

    Neujahrskonzert 2020

    Carl Michael Ziehrer: Ouvertüre zu "Die Landstreicher"
    Josef Strauß: Liebesgrüße. Walzer, op. 56
    Josef Strauß: Liechtenstein-Marsch, op. 36
    Johann Strauß (Sohn): Blumenfest-Polka. op. 111
    Johann Strauß (Sohn): Wo die Citronen blüh'n. Walzer, op. 364
    Eduard Strauß: Knall und Fall. Polka schnell, op. 132
    -- Pause --
    Franz von Suppé: Ouvertüre zu "Leichte Kavallerie“
    Josef Strauß: Cupido. Polka française, op. 81
    Johann Strauß (Sohn): Seid umschlungen, Millionen. Walzer, op. 443
    Eduard Strauß: Eisblume. Polka mazur, op. 55 (Arr. W. Dörner)
    Josef Hellmesberger (Sohn): Gavotte
    Hans Christian Lumbye: Postillon-Galopp, op. 16/2 (Arr. W. Dörner)
    Ludwig van Beethoven: Zwölf Contretänze, WoO 14 (Auswahl)
    Johann Strauß (Sohn): Freuet euch des Lebens. Walzer, op.340
    Johann Strauß (Sohn): Tritsch-Tratsch. Polka schnell, op. 214
    Josef Strauß: Dynamiden. Walzer, op. 173

    Da war ich ja mit meinem seinerzeitigen Programmvorschlag

    Zitat von Areios

    "Seid umschlungen, Millionen!" ist Johannes Brahms gewidmet, "Dynamiden" soll an Richard Strauss gemahnen, zwei weitere in Nelsons Repertoire wichtige Komponisten.

    tatsächlich ein bisschen prophetisch. 8) :D

    Liebe Grüße,
    Areios

    "Wenn [...] mehrere abweichende Forschungsmeinungen angegeben werden, müssen Sie Stellung nehmen, warum Sie A und nicht B folgen („Reichlich spekulativ die Behauptung von Mumpitz, Dinosaurier im alten Rom, S. 11, dass der Brand Roms 64 n. Chr. durch den hyperventilierenden Hausdrachen des Kaisers ausgelöst worden sei. Dieser war – wie der Grabstein AE 2024,234 zeigt – schon im Jahr zuvor verschieden.“)."
    Andreas Hartmann, Tutorium Quercopolitanum, S. 163.

  • Ich würde einen Eklat auslösen - denn ich würde als allererstes diesen unsäglichen Klatsch-Radetzky-Marsch streichen :versteck2:

    das war auch meine erste Idee. Zum Mitklatschen könnte man ja auch den Narrhalla-Marsch spielen... oder doch lieber Preußens Gloria..?
    :versteck1:

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Geh lasst den Radetzky Marsch, die Italiener freuen sich jetzt darüber,

    zu seiner Zeit weniger über ihn. Die vielen Todesurteile die er im damaligen Österreich Venetien und der Lombardei verbrochen hat, sind doch jedes Jahr ein Gustostückerl, gell .

    Liebe Grüße von Eurem Peter, vormals etwas Gestreifter. :wink:

  • naja, dann vielleicht va' pensiero zum mitsingen? Quasi als Wiedergutmachung. Das wär' anspruchsvoller als klatschen und macht mehr Spaß...
    Die Briten grölen ja auch ihr "Rule, Britannia" bei der Last Night of the Proms mit Inbrunst. Mir fällt bloß nix typisch Österreichisches in dieser Kategorie dazu ein. Gott erhalte Franz den Kaiser ist, glaub ich, nimmer sooo aktuell und Heil dir im Siegerkranz auch ned... Schiiii foan..?

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Das wär' anspruchsvoller als klatschen und macht mehr Spaß...

    Ich glaub nicht, dass das Neujahrskonzert sehr anspruchsvoll sein soll. Und wenn man sieht, wie die ganzen asiatischen Konzertbesucher schon in den Startlöchern stehen, wenn der Radetzkymarsch anfängt, scheint auch nicht der Spaß zu fehlen. Ihr Bayern neidet uns doch einfach dieses prächtige Stück! ;)

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Ich würde einen Eklat auslösen - denn ich würde als allererstes diesen unsäglichen Klatsch-Radetzky-Marsch streichen :versteck2:


    Zum Thema "Radetzky-Marsch" noch etwas, das mir bis vor kurzem nicht bewusst war:


    Instrumentale Verdickungen und insbesondere der heute bekannte Eintrommel-Rhythmus entstammen nachstraussischer Zeit.

    Mitte der 1930er-Jahre fertigte der damalige Leiter der NSDAP-Kreismusikstelle Leipzig, der im Musikbetrieb einflussreiche Komponist und Arrangeur Leopold Weninger, der sich bereits durch einen Sturmführer-Marsch, eine Hitlerhymne und durch Arrangements verschiedener SA-Märsche ausgezeichnet hatte, auch ein Arrangement des „Radetzky-Marsches“ im Sinne der herrschenden Ideologie. Dieses machte aus dem ausgesprochen unmilitärischen Stück durch eine erheblich verdickte Instrumentierung, die auch melodiös verändert wurde, und durch den „Eintrommel“-Rhythmus, einen Marsch, der zu dem damaligen martialischen Gehabe der Machthaber passte und nahtlos mit dem Anschluss Österreichs auch dort übernommen wurde: So entstanden Einspielungen seines Arrangements sogar von Musikkorps von SS-Divisionen, auch solchen, die in Österreich aufgestellt wurden. Die (NS-)Fassung von Weninger liegt heute nahezu allen bekannten Einspielungen und Aufführungen von Orchestern zu Grunde, auch (und kritiklos) dem Schluss des alljährlichen Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker. Dass diese einem Arrangement folgen und nicht dem Original entsprechen, wird verschwiegen.

    [...]

    Das Original – auf der Grundlage der 1999 wiedergefundenen originalen Druckvorlage[11] – wurde zwar im Neujahrskonzert 2001 durch Nikolaus Harnoncourt der bekannteren, nationalsozialistisch geprägten Fassung von Weninger gegenübergestellt, eine Änderung der Aufführungspraxis erfolgte nicht.


    8| 8| 8|

    LG :wink:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Das mag technisch korrekt sein, aber ich habe gerade in die harnoncourt-aufnahme reingehört, und die Unterschiede sind minimal. Durch das mitklatschen geht allerdings zu viel von Details der üblichen Version unter. Aber ohne AB-Vergleich würde ich bei der originalen Version kaum Unterschiede bemerken. Dass durch das Arrangement ein gemütliches k.u.k.- Stück zu einem stahlgepanzerten Nazi-Marsch ganz neuen Charakters würde, wie es die zitierten Passagen nahelegen, ist Unsinn.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Das mag technisch korrekt sein, aber ich habe gerade in die harnoncourt-aufnahme reingehört, und die Unterschiede sind minimal. Durch das mitklatschen geht allerdings zu viel von Details der üblichen Version unter. Aber ohne AB-Vergleich würde ich bei der originalen Version kaum Unterschiede bemerken. Dass durch das Arrangement ein gemütliches k.u.k.- Stück zu einem stahlgepanzerten Nazi-Marsch ganz neuen Charakters würde, wie es die zitierten Passagen nahelegen, ist Unsinn.


    Ist es dann nicht umso verwunderlicher, dass man diese angebräunte Version spielt? Damit macht man sich dann doch vollkommen unnötigerweise angreifbar. Allein schon die Konstellation, dass diese Version von jüdischen Dirigenten dargeboten wird, finde ich mehr als merkwürdig.

    LG :wink:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Und wenn man sieht, wie die ganzen asiatischen Konzertbesucher schon in den Startlöchern stehen, wenn der Radetzkymarsch anfängt, scheint auch nicht der Spaß zu fehlen. Ihr Bayern neidet uns doch einfach dieses prächtige Stück!

    Ich habe nichts gegen das Stück an sich (außer, dass es mir viel zu abgenudelt ist), sondern in erster Linie etwas gegen dieses furchtbare Geklatsche :neenee1:
    Ich persönlich möchte die Musik hören, wenn ich ein Konzert besuche und die ist fast nicht mehr hörbar bei diesem Geklatsche :boese1: - dessen Sinn und Zweck mir sich darüberhinaus auch noch nie erschlossen hat 8|

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Tradition, Faulheit? Den allermeisten dürfte das völlig egal sein. (Kleiber wollte ihn weglassen, aber vermutlich eher wegen des unerträglichen Mitklatschens.) Die meisten Werke von Johann Senior werden in Bearbeitungen gespielt, soweit ich weiß, wobei die meisten von denen schon älter sein dürften. Aber die Behauptung, es würde durch die Bearbeitung zu "ein[em] Marsch, der zu dem damaligen martialischen Gehabe der Machthaber passte" ist maßlos übertrieben bzw. einfach falsch.
    Ich verstehe allerdings nicht, was mit "Eintrommel-Rhythmus" gemeint ist. Das kurze Vorspiel der Trommel (das nennt man meines Wissens in der Militärmusik "Locken") gibt es bei Harnoncourt seltsamerweise nur in der "Originalversion", nicht in der Bearbeitung. Das kann es eigentlich nicht sein.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Die meisten Werke von Johann Senior werden in Bearbeitungen gespielt, soweit ich weiß, wobei die meisten von denen schon älter sein dürften.

    Ich glaube, das gilt auch für viele Werke Lanners und Johann juniors und vielleicht auch der jüngeren Sträuße. Die Werke wurden üblicherweise nur in einer Klavierversion veröffentlicht. Wie die aussah kann man sehr schön bei imslp.org sehen, da sind viele der Erstdrucke digitalisiert. Das Notenarchiv der Strauß-Kapelle mit den Orchesterstimmen hat Eduard Strauß nach der Auflösung der Kapelle ganz bewusst verbrennen und damit vernichten lassen. So weit ich weiß - ohne jetzt wirklich in der musikwissenschaftlichen Forschung zu sein-, ist dadurch die Überlieferungslage ausgesprochen schlecht und es müssen häufig aus den im Druck erschienenen Klavierfassungen neue Orchesterfassungen arrangiert werden.

    Ich verstehe allerdings nicht, was mit "Eintrommel-Rhythmus" gemeint ist. Das kurze Vorspiel der Trommel (das nennt man meines Wissens in der Militärmusik "Locken") gibt es bei Harnoncourt seltsamerweise nur in der "Originalversion", nicht in der Bearbeitung. Das kann es eigentlich nicht sein.

    Das habe ich mich beim Lesen auch gefragt! Etwas anderes als dieses "Locken" mit der kleinen Trommel fällt mir allerdings nicht ein... ?(

    Ich liebe Wagners Musik mehr als irgendeine andre. Sie ist so laut, daß man sich die ganze Zeit unterhalten kann, ohne daß andre Menschen hören, was man sagt. - Oscar Wilde

  • Die Stimmen müssen bis dahin aber doch verbreiteter gewesen sein, so dass das Fehlen der Hauskopien, die Eduard verbrannt hat, zwar philologisch ärgerlich ist, aber eigentlich nicht zu solchem Tappen im Dunkeln führen dürfte. Ich dachte, dass die meisten älteren Werke in Bearbeitungen gespielt würden, weil die eben für kleinere Tanzorchester (was ohnehin die "originale" Darbietung dieser Musik wäre) und nicht für große Sinfonieorchester geschrieben wurden.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Zitat

    Ihr Bayern neidet uns doch einfach dieses prächtige Stück!

    ah geh! Wir haben die Wahl zwischen dem Defiliermarsch und dem Toelzer Schützenmarsch. Das müsst ihr uns erst mal nachmachen! :P

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Ich habe nichts gegen das Stück an sich (außer, dass es mir viel zu abgenudelt ist), sondern in erster Linie etwas gegen dieses furchtbare Geklatsche
    Ich persönlich möchte die Musik hören, wenn ich ein Konzert besuche und die ist fast nicht mehr hörbar bei diesem Geklatsche - dessen Sinn und Zweck mir sich darüberhinaus auch noch nie erschlossen hat

    Zustimmung!
    was den Sinn und Zweck betrifft: Angewandte Psychologie. Der Normalbesucher nimmt mit: tolle Stimmung! und fühlt sich damit einig mit dem Rest der Welt, auch wenn's nur die Mitklatscher sind. Also war's ein tolles Konzert (schließlich hat er ja mitgeklatscht!) und er geht zufrieden heim und erzählt's den seinen. In der Mainzer Fasnacht klatschen's ja auch beim Narhallamarsch. In Aida oder in der Walküre traut sich's nur keiner...
    Mitsingen (s.o.) wäre da nochmal eine Steigerung der persönlichen Beteiligung Ich muß mich da manchmal zurückhalten. Ich krieg an den einschlägigen Stellen schon immer vorher einen bösen Blick von der besten aller Ehefrauen, damit ich gar nicht erst auf die Idee komm', den Protagonisten zu unterstützen - nicht mal mit leisem Summen. Und aufspringen und Mitdirigieren ist auch verboten, genauso wie auf dem Sitz tanzen... 8| 8| 8| :D :D :D

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Zustimmung!
    was den Sinn und Zweck betrifft: Angewandte Psychologie. Der Normalbesucher nimmt mit: tolle Stimmung! und fühlt sich damit einig mit dem Rest der Welt, auch wenn's nur die Mitklatscher sind. Also war's ein tolles Konzert (schließlich hat er ja mitgeklatscht!) und er geht zufrieden heim und erzählt's den seinen. In der Mainzer Fasnacht klatschen's ja auch beim Narhallamarsch. In Aida oder in der Walküre traut sich's nur keiner...
    Mitsingen (s.o.) wäre da nochmal eine Steigerung der persönlichen Beteiligung Ich muß mich da manchmal zurückhalten. Ich krieg an den einschlägigen Stellen schon immer vorher einen bösen Blick von der besten aller Ehefrauen, damit ich gar nicht erst auf die Idee komm', den Protagonisten zu unterstützen - nicht mal mit leisem Summen. Und aufspringen und Mitdirigieren ist auch verboten, genauso wie auf dem Sitz tanzen... 8| 8| 8| :D :D

    Das wäre aber ein Gaudi, schade das noch nie Jemand auf die Idee gekommen ist, beim nächsten Mal trau Dich, trotz des bösen Blickes der besten aller Ehefrauen.

    Liebe Grüße vom Streiferl. :wink:

  • Passt hier vermutlich am allerbesten hin, wobei die Überschrift wieder mal unter die Kategorie 'verkürzt und fast schon verfälscht' fällt:

    https://www.faz.net/aktuell/feuill…h-16532402.html

    Gruß Benno

    Überzeugung ist der Glaube, in irgend einem Puncte der Erkenntniss im Besitze der unbedingten Wahrheit zu sein. Dieser Glaube setzt also voraus, dass es unbedingte Wahrheiten gebe; ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen; endlich, dass jeder, der Überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene. Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist (Nietzsche)

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