Und wenn sie (und das ist jetzt strikt meine eigene Meinung) nichts zu geben imstande gewesen wären, hätten sie erst einmal eine Bedeutung als Mensch gehabt. Und da ist es egal, ob man geben kann oder nicht. Solange man eben nicht nimmt, nämlich Würde, Rechte, Leben etc. eines anderen Menschen, ist es völlig gleichgültig ob man der Menschheit etwas gibt oder nicht, etwas geben könnte oder nicht (was in 100 Jahren sowieso in der Regel vergessen ist). Ein Mensch ist ein Mensch und hat von daher zunächst einen absolut gleichen Wert, eine gleiche Bedeutung. Was auch immer er/sie der Menschheit gibt, geben wird, geben würde.
Dem stimme ich zu. Und gerade deshalb meine ich, dass es nicht verboten ist, über die Frage zu diskutieren, die irgendwann einmal am Anfang dieser Debatte stand, ob nämlich der/die eine mehr als der/die andere zu geben hat, denn davon hängt ja dann die Würde oder der "Wert" des Menschen gerade nicht ab. Wiesenthal hebt jedenfalls ganz selbstverständlich die besonderen Fähigkeiten des jungen Mannes hervor, um andere mit besonderen Fähigkeiten zu betrauern. Sicherlich hält er deshalb nicht nur besonders befähigte Opfer für trauerwürdig.
da ist ein Unterschied zu den Äußerungen von du Pré/Barenboim (vorausgesetzt sie stimmen denn so).
Barenboim bezieht in der engl. Version (im dt. Bericht ist das weggelassen) die "Tragödie" auf das Schicksal der du Pré, auf einen Verlust der musikalische Welt dagegen höchstens implizit:
Das ist zwar eine andere Perspektive, aber auf denselben Vorgang: Wo jemand etwas "gibt", ist ein anderer, der "nimmt".