Ja, Deine Beobachtung ist aus meiner Sicht komplett richtig! Ein Freund hat vor ein einigen Jahren einige Zeit lang in Leipzig gelebt und hat es dort irgendwo (vielleicht im Gewandhaus, vielleicht in einem anderen Konzertsaal in der Reichweite) gewagt, nach einem Konzert "Bravo!" zu rufen, worauf ihn eine ältere Dame darauf hingewiesen hat, man wäre hier nicht an einem Fußballplatz.
Meine Meinung ist schon seit längerer Zeit, dass die Opernfans ein etwas... "eigenes" Völkchen sind. Ich darf das sagen, ich gehör auch dazu
Mir macht seit einiger Zeit Instrumentalmusik ohnehin mehr Spaß, das ist anspruchsvoller, und dort gibts keine Sänger, die von der Musik ablenken.
Ich weiß leider nicht, wie sich die Art der Zuschauerreaktionen in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, weil ich erst seit 10 Jahren in die Oper geh. Aber ich vermute, Wien war in dieser Hinsicht immer schon bisschen extrem Es gibt ja auch die Geschichte, dass der junge Stehplatzbesucher Eberhard Waechter beim Bühnentürl einen Dirigenten ausgebuht hat und daraufhin von der Sopranistin abgewatscht wurde, oder dass der Dirigent Hans Graf von Bonisolli-Fans abgepasst und abgewatscht wurde, weil er dem Bonisolli ein Da Capo verweigert hat. Also sowas passiert jetzt nicht mehr, auch in Wien nicht