Robert Schumann: Konzert für Violoncello und Orchester a-moll, op. 129
Robert Schumann:
Konzert für Violoncello und Orchester a-moll, op. 129
Einleitung:
Robert Schumann komponierte sein Violoncellokonzert zwischen dem 11. Oktober und dem 24. Oktober 1850 in Düsseldorf. In jenem Herbst war er gerade als Musikdirektor von Dresden nach Düsseldorf gekommen und wurde dort freundlich aufgenommen. Auch seine ersten Konzerte verliefen sehr erfolgreich und kompositorisch war Schumann sehr produktiv, denn im gleich Herbst als er sein Violoncellokonzert fertigstellte begann er, seine Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97 "Rheinische" zu komponieren, die chronologisch gesehen seine letzte Sinfonie ist.
Schumanns Frau Clara gefiel das Violoncellokonzert sehr; ihr gefiel vor allem das Spielerische. Der vorgesehene Widmungsträger Emil Bockemühl konnte dagegen nichts mit dem Werk anfangen. Er bestand auf einen neuen dritten Satz und bemängelte die fehlende Melodik. Wahrscheinlicher ist, dass das Konzert für ihn zu anspruchsvoll war. So kam es, dass das Violoncellokonzert zu Schumanns Lebzeit nicht aufgeführt wurde.
Die Uraufführung fand erst am 23. April 1860 in Oldenburg mit dem Solisten Ludwig Ebert und der Großherzoglichen Hofkapelle Oldenburg unter der Leitung von Karl Franzen statt.
Musik:
An dem Konzert wirkt vieles ungewöhnlich, denn auf der signierten Partitur vermerkte Schumann, dass es "nicht zu schnell" gespielt werden soll, was im Widerspruch zur angegebenen Metronomzahl von Viertel = 130 Schläge pro Minute steht, was Solist und Orchester im Verlauf vor große Herausforderungen stellen würde. Der Orchesterpart ist eher dezent gehalten, denn das Orchester spielt an einigen Stellen ein paar Einwürfe und Überleitungen oder tritt mit dem Solo-Violoncello in Dialog. In der Klangpalette dominieren die Streicher und Holz- und Blechbläser streuen höchstens ein paar Tupfer dazwischen.
Das Konzert beginnt mit drei kurzen, schwermütigen Bläserakkorden und darauf folgt das vom Soloinstrument Violoncello vorgestellte Hauptthema. Der zweite Satz wirkt wie eine Ruhepause. Dort fällt eine fallende Quinte auf. Dieses Motiv verwendete die junge Clara, als sie im Alter von 13 Jahren Klaviervariationen an Robert Schumann schickte. Er antwortete ihr, in dem er Variationen über ihre Variationen schrieb und jenes Motiv mit der fallenden Quinte kehrt im langsamen Satz des Violoncellokonzerts wieder. Der letzte Satz ist mit schnellen Läufen und Sprüngen sehr virtuos und anspruchsvoll.
Von Robert Schumanns Violoncellokonzert fühlten sich anscheinend andere Komponisten angeregt, ebenfalls Violoncellokonzerte zu komponieren: So schrieben z. B. Camille Saint Saens, Peter I. Tschaikowsky und Antonin Dvorak für diese Gattung.
Damit sich das Violoncellokonzert besser verbreitet, bearbeitete Schumann das Werk als Violinkonzert, das in der gleichen Tonart (a-moll) steht. In dieser Fassung wurde es aber erst am 29. November 1987 in Köln mit dem Solisten Saschko Gawriloff und dem Westfälischen Sinfonieorchester Recklinghausen unter der Leitung von Walter Gillessen uraufgeführt und aufgenommen.
Orchesterbesetzung:
Solo-Violoncello, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken und Streicher
Sätze:
1. Satz: Nicht zu schnell
2. Satz: Langsam
3. Satz: Sehr lebhaft
Aufführungsdauer: ca. 25 Minuten
Quellen:
- https://www.swr.de/swr2/musik/mus…ixps/index.html
- https://www.johannesprzygodda.com/blog/2018/9/14…robert-schumann
- https://www.concerti.de/werk-der-woche…n-cellokonzert/