Robert Schumann: Konzert für Violoncello und Orchester a-moll, op. 129

  • Robert Schumann: Konzert für Violoncello und Orchester a-moll, op. 129

    Robert Schumann:

    Konzert für Violoncello und Orchester a-moll, op. 129

    Einleitung:
    Robert Schumann komponierte sein Violoncellokonzert zwischen dem 11. Oktober und dem 24. Oktober 1850 in Düsseldorf. In jenem Herbst war er gerade als Musikdirektor von Dresden nach Düsseldorf gekommen und wurde dort freundlich aufgenommen. Auch seine ersten Konzerte verliefen sehr erfolgreich und kompositorisch war Schumann sehr produktiv, denn im gleich Herbst als er sein Violoncellokonzert fertigstellte begann er, seine Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 97 "Rheinische" zu komponieren, die chronologisch gesehen seine letzte Sinfonie ist.

    Schumanns Frau Clara gefiel das Violoncellokonzert sehr; ihr gefiel vor allem das Spielerische. Der vorgesehene Widmungsträger Emil Bockemühl konnte dagegen nichts mit dem Werk anfangen. Er bestand auf einen neuen dritten Satz und bemängelte die fehlende Melodik. Wahrscheinlicher ist, dass das Konzert für ihn zu anspruchsvoll war. So kam es, dass das Violoncellokonzert zu Schumanns Lebzeit nicht aufgeführt wurde.

    Die Uraufführung fand erst am 23. April 1860 in Oldenburg mit dem Solisten Ludwig Ebert und der Großherzoglichen Hofkapelle Oldenburg unter der Leitung von Karl Franzen statt.

    Musik:
    An dem Konzert wirkt vieles ungewöhnlich, denn auf der signierten Partitur vermerkte Schumann, dass es "nicht zu schnell" gespielt werden soll, was im Widerspruch zur angegebenen Metronomzahl von Viertel = 130 Schläge pro Minute steht, was Solist und Orchester im Verlauf vor große Herausforderungen stellen würde. Der Orchesterpart ist eher dezent gehalten, denn das Orchester spielt an einigen Stellen ein paar Einwürfe und Überleitungen oder tritt mit dem Solo-Violoncello in Dialog. In der Klangpalette dominieren die Streicher und Holz- und Blechbläser streuen höchstens ein paar Tupfer dazwischen.

    Das Konzert beginnt mit drei kurzen, schwermütigen Bläserakkorden und darauf folgt das vom Soloinstrument Violoncello vorgestellte Hauptthema. Der zweite Satz wirkt wie eine Ruhepause. Dort fällt eine fallende Quinte auf. Dieses Motiv verwendete die junge Clara, als sie im Alter von 13 Jahren Klaviervariationen an Robert Schumann schickte. Er antwortete ihr, in dem er Variationen über ihre Variationen schrieb und jenes Motiv mit der fallenden Quinte kehrt im langsamen Satz des Violoncellokonzerts wieder. Der letzte Satz ist mit schnellen Läufen und Sprüngen sehr virtuos und anspruchsvoll.

    Von Robert Schumanns Violoncellokonzert fühlten sich anscheinend andere Komponisten angeregt, ebenfalls Violoncellokonzerte zu komponieren: So schrieben z. B. Camille Saint Saens, Peter I. Tschaikowsky und Antonin Dvorak für diese Gattung.

    Damit sich das Violoncellokonzert besser verbreitet, bearbeitete Schumann das Werk als Violinkonzert, das in der gleichen Tonart (a-moll) steht. In dieser Fassung wurde es aber erst am 29. November 1987 in Köln mit dem Solisten Saschko Gawriloff und dem Westfälischen Sinfonieorchester Recklinghausen unter der Leitung von Walter Gillessen uraufgeführt und aufgenommen.

    Orchesterbesetzung:
    Solo-Violoncello, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken und Streicher

    Sätze:
    1. Satz: Nicht zu schnell
    2. Satz: Langsam
    3. Satz: Sehr lebhaft

    Aufführungsdauer: ca. 25 Minuten

    Quellen:
    - https://www.swr.de/swr2/musik/mus…ixps/index.html
    - https://www.johannesprzygodda.com/blog/2018/9/14…robert-schumann
    - https://www.concerti.de/werk-der-woche…n-cellokonzert/

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Aus "Eben gehört" hierher kopiert:

    Rostropovich - Bernstein:
    Schumann: Cello Concerto in A minor, Op. 129
    Ernest Bloch: Schelmo: Hebrew Rhapsody for cello and orchestra (1977)

    Mstislav Rostropovich: Cello
    Leitung: Leonard Bernstein
    Orchestre National de France

    Seit ich Schumanns Cellokonzert Ende vergangenen Jahres gleich 2 x live gehört habe (mit Maximilian Hornung am Cello), liebe ich dieses Cellokonzert. <3 Diese Einspielung gefällt mir auch sehr gut, kommt aber, meiner Meinung nach, nicht an Hornungs Interpretation heran. Er spielt es einfach leidenschaftlicher und berauschender. Kann/ könnte man sich auf Youtube anschauen.
    Da es noch keinen Thread zu diesem Cellokonzert zu geben scheint, meine Frage an euch: Welche Einspielung würdet ihr hier empfehlen? Ist bislang meine erste und einzige CD dieses Cellokonzertes.

    Ich mag diese sehr gern:

    bin aber nicht sicher, ob sie Deinem Wunsch nach leidenschaftlichem und berauschendem Spiel genügen wird. Mir gefällt insbesondere der Klang der "historischen" Instrumente, das eher schmal besetzte Orchester, das transparente Klangbild und der eher dramatische, wenig schwülstige Zugriff. Außerdem habe ich ohnehin ein Faible für das Cellospiel von Christophe Coin.

    Die von Dir gezeigte Einspielung mit Bernstein/Rostropovich kenne nicht. Ich kenne aber die (allerdings wohl deutlich später entstandene?) Einspielung mit Bernstein/Maisky, die in meinen Ohren nach zu viel Butterschmalz klingt.

    Soviel in aller Kürze.

    Adieu
    Algabal


    Vielleicht hast Du ja hier mal die Möglichkeit reinzuhören? Pffenbar ist Gabriel Schwalbe bei Naxos der neue "Cello-GIpfel" nach Maria Kliegel. Ich kenne die CD nicht, es gibt von ihm auf Naxos aber noch Aufnahmen mit Saint-Saens Cello-Konzerten und Brahms Cellosonaten und Lieder.

    Bei Leidenschaft kommt man/Frau an Jaqqueline Du Pre nicht vorbei.

    Klasse auch der "Viererpack" mit Schumann, Gernsheim, Volkmann und Dietrich, alle mit ihrem Cellokonzert auf einer CD. Das sind alle bedeutenden Cello-Konzerte deutscher Komponisten der Romantik.

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Hier die oben bereits erwähnte Ersteinspielung des Violoncellokonzerts in der von Robert Schumann selbst erstellten Fassung für Violine:

    (AD: 26. November 1937, Philharmonie Berlin [WoO 1] & 29. November 1987, Philharmonie Köln [op. 129])

    op. 129:
    Saschko Gawriloff, Violine
    Westfälisches Sinfonieorchester Recklinghausen
    Walter Gillessen

    Des weiteren gibt es diese Aufnahme, die zudem das Werk in einer Orchesterfassung von Dmitri Schostakowitsch enthält. Diese fertigte Schostakowitsch auf Bitten von Mstislaw Rostropowitsch an, dem Schumanns originale Orchestrierung nicht interessant genug war. Schostakowitsch fügte eine Harfe bei und bindete die Holz- und Blechbläser mehr ein:

    (AD: April 1992, Symphony Hall, Boston, live)

    Gidon Kremer
    Boston Symphony Orchestra
    Seiji Ozawa

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Zunächst mal lieben Dank, lieber Lionel, für die Eröffnung des Threads!! :clap: :thumbup:

    Zu den Konzerten, die ich besucht habe, gab es ja Einführungsveranstaltungen und ich hatte an einer teilgenommen. Da hieß es, dass dieses Werk oft als "sperrig" bezeichnet wurde. Diese Empfindung kann ich nicht teilen, aber ich bin ja auch keine Klassik-Kennerin.


    @Maurice, Albagal und Lionel:
    Vielen Dank für eure Rückmeldungen!!! Da es noch sehr früh ist, habe ich mir soeben die Hörproben über Kopfhörer angehört. ^^ Am besten gefällt mir bislang diese (von Maurice empfohlene) Einspielung:

    :thumbup: Ich fürchte, die muss ich mir nun auch noch anschaffen. :D

    Kommt der Interpretation von Maximilian Hornung recht nah. Hier übrigens der von mir erwähnte Youtube-Link, wobei es live natürlich noch viel ergreifender rüberkommt als nur auf Video, aber das muss ich ja eigentlich nicht erwähnen ...

    https://www.youtube.com/watch?v=wRSnP5XBnss

    Sehr schade, dass es davon noch keine CD gibt.

    Lionel :
    Die Fassung für Violine klingt auch sehr interessant. :thumbup: :jaja1:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen!!! Da es noch sehr früh ist, habe ich mir soeben die Hörproben über Kopfhörer angehört. Am besten gefällt mir bislang diese (von Maurice empfohlene) Einspielung:


    Ich fürchte, die muss ich mir nun auch noch anschaffen.

    Ich kenne sie selbst ja auch nicht, aber manchmal sind es gerade die "neuen" Gesichter (oder besser gesagt "Musiker"), die einem Stück, was lange Zeit ein vielleicht eher "Mainstream-Bild" abgab, neue Ansichten und damit auch Aufnahmen, die es sich lohnt anzuhören.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Hab das Werk vor ca. 45 Jahren in einer Aufnahme mit Janos Starker, Cello und dem LSO unter Stanislaw Skrowaczewski kennengelernt. Philips LP 6780 754
    P 1963 Spieldauer 23:30, Kadenz von Starker
    Die Aufnahme hat mir das Stück verleidet...,
    liegt eventuell auch daran, das ich es mehr oder weniger zusammen mit dem Violinkonzert gehört habe, etwas Zuviel an Schumanns Spätstiel.

  • Hab das Werk vor ca. 45 Jahren in einer Aufnahme mit Janos Starker, Cello und dem LSO unter Stanislaw Skrowaczewski kennengelernt. Philips LP 6780 754
    P 1963 Spieldauer 23:30, Kadenz von Starker
    Die Aufnahme hat mir das Stück verleidet...,
    liegt eventuell auch daran, das ich es mehr oder weniger zusammen mit dem Violinkonzert gehört habe, etwas Zuviel an Schumanns Spätstiel.

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • @lothar und Palestrina:

    Lieben Dank für eure Rückmeldungen!

    Hab' s mir nun mal auf JPC angehört, da es dort Hörproben zu diesem Album gibt. Gar nicht mal so schlecht!! :) :thumbup:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Ich kenne sie selbst ja auch nicht, aber manchmal sind es gerade die "neuen" Gesichter (oder besser gesagt "Musiker"), die einem Stück, was lange Zeit ein vielleicht eher "Mainstream-Bild" abgab, neue Ansichten und damit auch Aufnahmen, die es sich lohnt anzuhören.

    :jaja1:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Lionel :
    Ergänzend zu deiner schönen Einleitung möchte ich noch einen Satz aus dem Programmheft der Nordwestdeutschen Philharmonie hinzufügen: "Verwunderlich, dass Schumann solistisch für das Violoncello, das er selber einmal spielen wollte und zeitlebens geliebt hat, nicht mehr geschrieben hat."

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Ergänzend zu deiner schönen Einleitung möchte ich noch einen Satz aus dem Programmheft der Nordwestdeutschen Philharmonie hinzufügen: "Verwunderlich, dass Schumann solistisch für das Violoncello, das er selber einmal spielen wollte und zeitlebens geliebt hat, nicht mehr geschrieben hat."

    dazu wäre wiederum zu ergänzen, daß es die "Fünf Stücke im Volkston" gibt, daß es einen Romanzenzyklus gegeben hat, der leider von Clara Schumann vernichtet worden ist, und daß das Vc als Alternativbesetzung zu den Klarinetten-Fantasiestücken sowie beim Horn-Adagio+Allegro auftaucht.

    edit
    ach ja, das Andante + Variationen für 2 Klaviere, 2 Vc + Horn op. 46 wird man der ausgefallenen Besetzung wegen sicher auch erwähnen können.

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Vielen Dank, Zabki!

    Die "Fünf Stücke" werden im Programmhefet ebenfalls aufgeführt und als "Vorläufer" des Konzerts betrachtet.

    Ich weiß nur nicht, inwiefern ich weitere Zeilen daraus hierher übernehmen kann/ darf. Da steht z. B. auch, dass vier Jahre später erst ein Verlag (für das Cello-Konzert) gefunden wurde und dieser wiederum Schumann die ersten Abzüge zwei Tage vor seinem Tod zuschickte. Schumann konnte sie also leider nicht mehr durchsehen. :/

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Mein Senf zu den Einspielungen : Maurice Gendron hat das Konzert oft gespielt , und es gibt Aufnahmen mit Cluytens :

    und Christoph von Dohnanyi :

    Hörprobe :https://www.youtube.com/watch?v=kvTI7erA-jg


    Die mir liebste aber ist und bleibt die Decca - Einspielung mit Ansermet und dem Suisse Romande Orchestra von 1953 :


    (Wird in GB gerade für 12 Pfund angeboten) Hörprobe : https://www.youtube.com/watch?v=JR7S91D2grg


    Es gibt auch noch eine Liveaufnahme mit Du Pre , Turnovsky & dem NDR Sinfonieorchester aus '69 , viel Einsatz , aber irgendwie "gehört" das Konzert für mich zu Maurice Gendron . Und die Duos mit Jean Francaix sind auch superb . - Jetzt würde ich gern mal Michael Schlechtriem dazu hören , irgendwie fehlt er.

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • "Ein durchaus heiteres Stück" sei es geworden, schrieb Schumann dem Verlag Breitkopf & Härtel - und dieser heitere Charakter würde ja auch des Komponisten optimistischer Lebensphase entsprechen, der just aus dem schnarchigen Sachsen ins elysisch-sinnenfreudige Rheinland gekommen war. Von daher mag man sich wundern, dass viele Interpreten doch eher den tiefgründig-sehnsuchtsvollen Charakter des Konzerts meinen hervorheben wollen zu müssen - meist mit schwülstig-sentimentaler Klangrede und zähen Tempi.

    Ich schätze dagegen eine eher frische und geradlinige, gern auch leidenschaftliche Herangehensweise an dieses Werk, wie sie etwa im Dezember Truls Mørk und das Gürzenich-Orchester unter F.X. Roth in der Kölner Philharmonie geboten haben. An gleicher Stelle erlebte ich vor Jahren eine einschläfernd traurig-morbide Darbietung des Konzerts durch Natalia Gutman und J.P. Saraste, dessen Tage am Rhein zum Glück bald gezählt sind.

    Ich habe als ehemals in Düsseldorf gelebt habender Mensch ein sehr ausgeprägtes Faible für Schumanns Werke aus der Düsseldorfer Zeit (immerhin entstanden dort in nur etwa dreieinhalb Jahren mehr als ein Viertel seiner publizierten Werke!) und habe mich daher durch ziemlich viele Aufnahmen des op. 129 gehört. Hier mal einige Favoriten:

    Maisky - Wiener Philharmoniker - Bernstein
    Schiff - Berliner Philharmoniker - Haitink
    Ma - BR-SO - Colin Davis
    Rostropowitsch - Leningrader Philharmoniker - Roshdestvenski
    Mørk - Kölner RSO - Vonk


    Bei der Bearbeitung für Violine und Orchester möchte ich unbedingt die tolle Aufnahme Ulf Wallins mit der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz unter Frank Beermann empfehlen. Die BIS-CD enthät auch die Fantasie op. 131 sowie eine der gelungensten, wenn nicht die beste Aufnahme des Violinkonzerts d-moll.


    Cheers,
    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen! War heute unterwegs und kehre soeben erst zurück. Werde morgen reinhören. 8)

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Wie groß die Unterschiede im Cello-Spiel bzw. in den Interpretationen doch sein können (mal abgesehen vom unterschiedlichen Klang der Celli an sich). Vielen lieben Dank noch mal für eure Rückmeldungen - und für die interessanten Details/ Ausführungen zum Cellokonzert.

    Von all euren Vorschlägen gefällt mir bislang die Einspielung von Maurice Gendron (aus "Testament") am besten. :thumbup: Scheint man ja aber nur gebraucht - und über GB - bestellen zu können. Hm. Ich warte dennoch mal weitere Rückmeldungen ab, ehe ich weitere CDs bestelle. Die Bearbeitungen für Violine gefallen mir ebenfalls sehr gut. Eigentlich müsste ich mir diese zusätzlich noch anschaffen. Die Shostakovich-Bearbeitung (mit zusätzlichen Instrumenten) liest sich auch sehr spannend. Was ich allerdings bislang bei allen Einspielungen vermisse: Maximilian Hornung spielt dieses Cellokonzert ja, so zu mindestens mein Empfinden, sehr leidenschaftlich und mitreißend. Bei den ganz tiefen Tönen (kann mich nun leider nur laienhaft ausdrücken, sorry) "schrebbelt" er ein wenig und es klingt ein wenig "brummend" und "wild". So, als würde er unsauber spielen ... oder so. Hach, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. :schaem1: Gerade das gefällt mir aber sehr, sehr gut. :thumbup: Mal abgesehen vom "Schmelz" in seinem Spiel, den ich aber ganz und gar nicht kitschig finde. Mir gefällt auch der Klang seines Cellos sehr. Bin also - nach wie vor - auf Hornung eingeschossen. Werde mir dennoch bald weitere Einspielungen zulegen. Ich warte nun aber noch ein wenig ab, ob nicht noch weitere Rückmeldungen kommen.

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • offen gesagt, bin ich bein Cellokonzert von Schumann ganz schwer zufrieden zu stellen, aber kenne auch nur einen geringen Teil des verfügbaren.

    diese Aufnahme mit Reinhard Latzko und Michael Gielen hat mir noch am ehesten zugesagt:

    https://www.youtube.com/watch?v=iH1USf2-FI8

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Vielen Dank für den Link, lieber Zabki! Auch sehr schön! :thumbup:

    Im "Eben gehört"-Thread wurde diese Einspielung gepostet:

    :) Ist bislang mein Favorit (mal abgesehen von Hornungs Interpretation). :thumbup: Ist jetzt etwas offtopic, aber ich musste ein wenig schmunzeln, da dieser Cellist in der Sendung "Sweet Spot" (mit Maximilian Hornung) am "Verhör-Tisch" saß. Fand ich sehr lustig. :D Wer es sich anschauen möchte: ab min. 26:08 ...

    https://www.br.de/mediathek/vide…b5e9f00183e5b55

    Hm, Gautier Capuçons Interpretation gefällt mir wirklich sehr. Mal schauen ...

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Danke für die Einführung, lieber Armin! Das Cellokonzert habe ich seinerzeit als erstes von Schumanns Solokonzerten kennen gelernt, auch in der Rostropowitsch-Bernstein-Aufnahme. Mich hat das Stück immer angesprochen. Mit dem Violinkonzert habe ich mich viel schwerer getan.

    Letztlich bevorzuge ich wie etwa auch Général Lavine Interpretationen, die den Kopfsatz nicht allzu grüblerisch nehmen. In den letzten Tagen habe ich das Werk häufiger gehört. Ich habe kein Metronom mitlaufen lassen, aber vermutlich kommt Schwabe den gewünschten 130 Sachen im Kopfsatz am nächsten. Wie ich dem Vorwort der Breitkopf-Ausgabe entnehme, war dieses Tempo ohnehin schon eine Konzession des Komponisten an Brockmühl. Allerdings sind ja die Metronomangaben nun auch kein Gesetz. Eine aufschlussreiche Diskussion über Schumann und seine Metronomisierungen findet sich im Forum hier.

    Hängen geblieben sind mir aus meinen Hördurchgängen der letzten Tage diese drei Aufnahmen:

    Sol Gabettas Aufnahme mit dem Basler Kammerorchester unter Giovanni Antonini empfand ich summa summarum als die gelungenste Mischung aus Spannung und Gesanglichkeit.


    Daniel Schafran, Staatl. SO der UdSSR, Kirill Kondraschin, Gutes Mono von 1953. Die gewohnte Schafran-Präsenz. Dadurch schon auch beeindruckend.


    Lynn Harrell, Cleveland Orchestra, Neville Marriner. Harrell war lange Zeit mein Lieblingscellist. Finde seinen Celloklang weiterhin wunderbar. Auch orchestral und klangtechnisch aus meiner Sicht tolle Aufnahme.

    Übrigens fügen Schafran und Harrell im letzten Satz eigene(?) zusätzliche Solo-Kadenzen vor der von Schumann ins Werk komponierten Kadenz mit Orchesterbegleitung ein. Im Vorwort der Breitkopf-Ausgabe wird dieses Vorgehen als geschmacklos verdammt. Mich hat es jetzt nicht so gestört.

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