Gibt es das "schwache" oder "problematische" Spätwerk?
daß es einzelne "schwache" späte Werke bei bedeutenden Komponisten gibt, soll hier nicht so zur Rede stehen.
Gefragt ist vielmehr nach dem "schwachen" oder auch bloß als besonders problematisch empfundenen Spätwerk in der späten Lebenszeit von Komponisten.
Erfahrungsgemäß ist es ja so, daß manches zunächst so empfundene Spätwerk im Laufe der Zeit dann rehabilitiert wurde. Beispiel Beethoven, dessen späte Kompositionen zumindest teilweise zunächst auch von Kennern reserviert betrachtet wurden (ohne daß das großen Respekt ausgeschlossen hätte).
Ein relativ aktuelles Beispiel einer solchen Rehabilitation ist ja Schumanns "Spätwerk", das in den letzten Jahrzehnte fast aus einem Dornröschenschlaf erweckt worden ist, wenn es natürlich immer noch Leute gibt, die die Fantasie op. 17 den "Gesängen der Frühe" vorziehen oder das sicher hinreißende Klavierkonzert dem vielleicht spröderen Violinkonzert.
Aber auch bei Schönberg sieht auch mancher Anhänger den Höhepunkt vielleicht in Erwartung und Pierrot, und bei Webern eine gewisse Erstarrung nach dem Streichtrio. Und Strawinsky?
Dabei ist eure subjektiven Meinungen gefragt wie auch einfach Hinweise auf historische Fälle. Haben bei euch selbst eventuell auch einschlägige "Umwertungen" stattgefunden? - Es soll kein Begründungszwang bestehen (wenn natürlich auch Begründung immer willkommen ist, klar).