Karol Szymanowski: Król Roger, Oper in drei Akten op. 49 (1918 - 1924)

  • Karol Szymanowski: Król Roger, Oper in drei Akten op. 49 (1918 - 1924)

    In Graz zum 2.Mal erlebt: Karol Szymanowskis Oper "Krol Roger" in einer sehr einfühlsamen Inszenierung. Die Musik ist rauschhaft wie bei Strauss, dabei sind auch orientalisch angehauchte Gesangsstellen dabei. Besonders beeindruckt hat mich auch der Text (natürlich aus dem Polnischen übersetzt), den ich auch nachgelesen habe. Passiert auch nicht jeden Tag: Ich kenne den Dramaturgen von der Einführung her und der hat mir auf meine Bitte den deutschen Text, der sonst nicht zu bekommen ist, übermittelt. Dringende Empfehlung, solange das Stück noch zu sehen ist.

  • Kommt im Juni auch in Frankfurt heraus

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • Schon ausgesprochen: Empfehlung

    Es gibt leider von dieser Oper keine neuere Einspielung auf CD, aber in Youtube sind Trailer dazu zu sehen. Mich würde die Inszenierung in Frankfurt interessieren. Bitte berichten.

  • Hallo Ottmar, wie neu soll es denn sein, diese hier .. ist von 2003 und sehr sehr empfehlenswert

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Der Empfehlung kann ich mich nur anschließen! Król Roger ist ein tolles Stück und eine echte Bereicherung!

    Unlängst wurde hier ohnehin schon ein bisschen darüber geschrieben, siehe die Postings ab hier und die Postings ab hier.

    Nur in einem kleinen Punkt möchte ich widersprechen: Ich denke nicht, dass die Musik rauschhaft wie bei Strauss ist, sie ist meiner Meinung nach besser und "intelligenter" rauschhaft, nicht so vordergründig rauschhaft wie bei Strauss (jaa, ich mag Strauss mittlerweile nicht mehr so wirklich :S )

    Wegen der im Mai 2023 in Kraft getretenen Forenregeln beteilige ich mich in diesem Forum nicht mehr (sondern schreibe unter demselben Pseudonym in einem anderen Forum), bin aber hier per PN weiterhin erreichbar.

  • Es gibt leider von dieser Oper keine neuere Einspielung auf CD, aber in Youtube sind Trailer dazu zu sehen. Mich würde die Inszenierung in Frankfurt interessieren. Bitte berichten.

    Ich habe die Aufnahme von Rattle aus dem Jahr 1998 (nicht aus den 80ern - da ist jpc falsch informiert), aber noch nicht gehört:

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Ich habe die Aufnahme von Rattle aus dem Jahr 1998 (nicht aus den 80ern - da ist jpc falsch informiert), aber noch nicht gehört:

    Rattle - Szymanowski gibt es auch in einer 4er-Box, in der zusätzlich die Violinkonzerte, 3. Sinfonie und weitere gar nicht üble Füllstücke enthalten sind. Die Box ist außerdem plastikfrei:

    Hier ist das Libretto viersprachig abgedruckt, wenn auch in Minilettern.
    Tyras, wie sieht das in deiner Ausgabe aus?

  • Hier ist das Libretto viersprachig abgedruckt, wenn auch in Minilettern.
    Tyras, wie sieht das in deiner Ausgabe aus?

    Bei mir ist es ein Doppel-CD-Jewelcase im Schuber. Als Filler gibt's noch die konzertante Sinfonie Nr. 4 op. 60 mit Leif Ove Andsnes am Klavier. Das Booklet umfasst 142 Seiten. Das Libretto viersprachig deutsch, polnisch, englisch, französisch. Die anderen Texte (Handlungsübersicht, Ausführende usw.) dreisprachig ohne das Polnische.

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Da wir gerade dabei sind: Wie sieht's denn hier mit dem Libretto aus? Alles dabei, polnisch, deutsch?

    Ich erwäge nämlich einen Erwerb, zumal ich das Werk noch nicht kenne, aber bereits eine Karte für eine Aufführung im Juni in Frankfurt habe.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Da wir gerade dabei sind: Wie sieht's denn hier mit dem Libretto aus? Alles dabei, polnisch, deutsch?

    Ich erwäge nämlich einen Erwerb, zumal ich das Werk noch nicht kenne, aber bereits eine Karte für eine Aufführung im Juni in Frankfurt habe.

    :wink

    Warum das Werk nicht gleich bebildert und simultan mit deutschem Untertitel kennenlernen?

    Ich empfehle die Royal Opera - Produktion. Beide auch als DVD erhältlich.


    Gruß
    Josquin

  • Ich könne mir vorstellen, dass diese Einspielung auch ihre Qualitäten hat. Doch das wisst ihr mit Sicherheit viel besser als ich.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Da wir gerade dabei sind: Wie sieht's denn hier mit dem Libretto aus? Alles dabei, polnisch, deutsch?

    Ich erwäge nämlich einen Erwerb, zumal ich das Werk noch nicht kenne, aber bereits eine Karte für eine Aufführung im Juni in Frankfurt habe.
    :wink:

    Bei beiden Werbepartnern ist bezüglich der Kaspszyk-Aufnahme (Accord / Universal) nur von einer CD die Rede, während Rattle (EMI, jetzt Warner) ~ 87 Minuten braucht und daher ne zweite CD anfangen muss. Mit der von Maurice ins Spiel gebrachten Stryja-Aufnahme (Naxos) ist es nicht anders.

    Ist die Kaspszyk-Aufnahme also gekürzt? Laut Youtube (v=k3SGLFTEelY) dauert sie jedenfalls 79 Minuten. Das Booklet umfasst laut Discogs 138 Seiten.

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Hallo, die Oper dauert ca..80Minuten, bei Rattle ist noch die Symphonie ne.4 Op.60 drauf! :boese1:
    Also bei Kaspszyk ist diese ganze Oper zuhören! :callas1:

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Wenn ich das richtig sehe, bezieht Tyras sich nur auf die Dauer der Opernaufnahme, also ca. 87 Minuten. Zusammen mit der Sinfonia concertante sind es bei Rattle ca. 112 Minuten.

    Bleibt also die Differenz von ca. 87min (Rattle) minus ca. 79min (Kaspszyk) = ca. 8min.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
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    Helmut Lachenmann

  • Also lieber Gurnemanz, bei Rattle ist auch noch die Arie der Roxana mit Konzertende als Appendix drauf mit 4.50 Min. = ca.3Min!

    Bei der Satanowsky Aufnahme z.B.sind ees 80.11Min.

    Also.......sie ist vollständig, bin ich so unglaugwürdig? :schimpf1: Ich habe doch die Aufnahme, ich hätte es dir doch gesagt wenn sie nicht vollständig gewesen wäre!

    LG palestrina

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    Oolong

  • Lieber palestrina, Du bist keineswegs unglaubwürdig! Tyras' Frage, der ich mich angeschlossen habe, war ebendas, nämlich eine Frage, kein Bezweifeln Deiner Glaubwürdigkeit!

    Das mit dem Appendix war mir nicht klar. Eine Differenz von ca. 3min dürfte bei einer Dauer von 79 bzw. 82min im normalen Bereich sein; Kaspszyk ist halt etwas schneller unterwegs, nehme ich an.

    :cincinbier: ?

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
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    Helmut Lachenmann

  • Also lieber Gurnemanz, bei Rattle ist auch noch die Arie der Roxana mit Konzertende als Appendix drauf mit 4.50 Min. = ca.3Min!

    Zugegeben habe ich mich noch nicht ausgiebig mit der Aufnahme befasst. Daher habe ich den Appendix übersehen. Der ist in meiner Ausgabe jedenfalls sogar am Schluss von CD Nr. 1, so dass mein kurzer Blick ins Booklet das übersehen hat.

    Also nix für ungut. Solche Zeitdifferenzen können ja verschiedene Gründe haben (z.B. Alternativ-Fassungen). Keinesfalls wollte ich deine Glaubwürdigkeit infragestellen.

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Die erwähnte Aufnahme mit Jacek Kaspszyk habe ich inzwischen erhalten und einmal in Ruhe durchgehört. Gestern dann habe ich die Oper in Frankfurt erlebt, dort von Sylvain Cambreling geleitet (Näheres dort: Wo wir so hingehen - Anstehende Besuche von Oper / Theater / Konzert).

    Einen eigenen Bericht über die Aufführung spare ich mir, da ich mit dem Werk noch zu unvertraut bin, zumal es sich um ein hochkomplexes Libretto handelt, mit einer Handlung, die ich als symbolistisch bezeichnen würden (doch wofür stehen die Figuren?): Einbruch des Dionysischen (der Hirte) in eine orthodox-christliche Welt mit byzantinisch-arabischen Bezügen?

    Nur soviel: Regie, Sänger, Chor und Orchester habe ich auf sehr hohem Niveau erlebt; besonders Cambreling (den ich ohnehin schätze, habe ihn vor wenigen Jahren mit dem Tristan in Stuttgart erlebt, auch das war großartig) und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester mit dem Chor der Oper Frankfurt gelang es, die Spannung vom Anfang bis zum Schluß aufrechtzuerhalten, eine hochkonzentrierte Darbietung! Die polnische Aufnahme, die ich gern empfehle, scheint mir auf gleichem Niveau zu liegen; auch wenn es schwierig ist, Konserve mit Live-Erfahrung zu vergleichen: den musikalische Ansatz finde ich ziemlich ähnlich.

    Die Musik ist, so mein Eindruck, höchst eigenwillig und kaum mit anderen Werken derselben Zeit (um 1920) zu vergleichen: vielleicht expressionistisch mit folkloristischen Anklängen? Wagner, Debussy und Skrjabin als Vorbilder? Obwohl meist großer, voller Orchesterklang aufgeboten wird, mit wenigen ruhigeren Phasen, auf meldische Eingängigkeit weitgehend verzichtend, wirkt das auf mich nicht bombastisch überladen.

    Daß in Frankfurt die drei Akte ohne Pause aufeinander folgten, überzeugte mich, denn es ermöglichte, das ganze Werk als eine große Symphonie aufzunehmen.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

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    Helmut Lachenmann

  • ...ich habe es heute Abend in Frankfurt erleben dürfen. Nur knapp:

    Eine sehr schöne Inszenierung, herausragende Opernästhetik (wie schon beim Frankfurter Fernen Klang). Dieses Werk ist in der Tat sehr eigen. Oratorienhaft am Anfang, dann eine bombastische Heilserzählung wie Das Wunder der Heliane, schließlich symbolistisch verrätselt wie Pelléas et Mélisande. Hat mir gut gefallen, wird aber nicht meine Lieblingsoper werden. Es hätte mich tatsächlich noch mehr geflasht, wenn es einfach nach dem 2. Akt zu Ende gewesen wäre...

    ...auf Pfaden, die kein Sünder findet...

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