Eben gehört 2019/2020

  • Angeregt durch einige Diskussionen zuerst:

    dann

    Letztere Version fand ich wesentlich homogener. Zum Werk selbst kann ich noch nicht so viel sagen.

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • Vor dem erneuten Ernst des Lebens und Sterbens noch etwas Spritzigeres.

    George Gershwin

    Rhapsody in Blue
    Prélude No. 2

    Leonard Bernstein

    Symphonische Tänze aus "West Side Story"

    Leonard Bernstein, Klavier und Leitung
    Los Angeles Philharmonic Orchestra

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Alberto Gurci (1886-1973) entstammte einem Musikalienhändlerfamilie, deren Firma als Edizioni Curci heute noch existiert. Vor und nach dem 1. Welkrieg tourte Gurci - der bei einem Schüler von Beriot und Vieuxtemps und auf Anraten von Eugen d'Albert danach bei Joseph Joachim seine Ausbildung erhielt - als Geiger durch ganz Europa und die weitere Welt. Die letzten Jahrzehnte verbrachte er als Lehrer am Konservatorium von Neapel.

    Gurci komponierte drei Violinkonzerte, die keinerlei Anspruch auf Innovation stellen. Sein "Concerto Romantico" von 1944 geht über das von Max Bruch erreichte nicht hinaus, es ist melodienseelig und dankbar für den Geiger gesetzt. Franco Gulli nahm dieses und die anderen versammelten Werke in den frühen 1960er Jahren in Gegenwart des Komponisten auf. Klanglich erstklassig übrigens diese Stereoaufnahmen, Franco Capuana dirigiert ein Studioorchester, das sich aus Mailänder Musikern zusammensetzt. Wer Bruch und Vieuxtemps nicht mehr hören mag, hat hier gute Alternativen.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Nun also wieder die Neunte. Von Bruckner.

    Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll

    Wiener Philharmoniker
    Carlo Maria Giulini

    Tolle Aufnahme, keine Frage. Auch Giulini legt seine Wiedergabe darauf an, die monumentalen Aspekte des Werkes aufzuzeigen. Dabei gehört er zu denjenigen, die es sehr breit mögen. Vergleich der Spieldauern in der Reihenfolge Jochum/Berlin / Wand/WDR SO / Giulini/Wien: Kopfsatz 23:12/24:01/28:02, Adagio 27:40/23:40/29:30.

    Die breiten Tempi stören mich dabei wesentlich weniger, als dass es Giulini in meinen Ohren nicht immer gelingt, die klanglichen Höhepunkte ("monumentale Aspekte") gut mit dem Rest zu verbinden. Wie organisch ist das doch Celi und den Radiosinfonikern aus Stuttgart gelungen ... Trotzdem: Tolle Aufnahme!

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Hier lief zunächst Steins leidenschaftlich, ja streckenweise fast zügellos wirkende Lesart von:

    Jean Sibelius: En Saga, op. 9

    L‘Orchestre de la Suisse Romande
    Horst Stein

    Grandios.

    Anschließend:

    Aulis Sallinen: Shadows, op. 52

    Malmö Symohony Orchestra
    James DePreist

    Und nun:

    Jean Sibelius: Luonnotar, op. 70

    Phyllis Bryn-Julson -Sopran
    Scottish National Orchestra
    Sir Alexander Gibson

    Drei hocherfreuliche Aufnahmen. Finde ich.

    :wink: Agravain

  • dass es Giulini in meinen Ohren nicht immer gelingt, die klanglichen Höhepunkte ("monumentale Aspekte") gut mit dem Rest zu verbinden.

    Kleine Anmerkung : In Wien nicht , aber in Chicago schon !

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Kleine Anmerkung : In Wien nicht , aber in Chicago schon !

    Danke für den Hinweis! Ja, Bruckner 9 mit GIulini in Chicago; davon wurde hier im Forum schon geraunt ... ich habe diese beiden Ausgaben gefunden:

    (BIld der zweiten wird nicht angezeigt ... ASIN B000025XN9)


    Die rechte habe ich mir mal bestellt. Bruckner 9 mit Giulini und dem RSO Stuttgart steht im Regal ...


    Gruß

    MB


    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ralph Vaughan Williams (1872-1958)
    Serenade to Music für Soli, Chor & Orchester
    Oboenkonzert a-moll

    Carla Huhtanen, Emily D'Angelo, Lawrence Wiliford,Tyler Duncan, Elmer Iseler Singers
    Sarah Jeffrey
    Toronto Symphony Orchestra
    Peter Oundjian


    Gruß
    Josquin

  • Neben der bekannten Ersteinspielung von Vänskä nun:

    Dieses Spätwerk fasziniert mich ohne Abstriche. Fast schon polystilistisch ist hier alles dabei, von freier Tonalität ("Ouvertüre"), renaissanceartigen Tänzen, beißender Dissonanz ("Ariel like a Harpy Grave"), verdiesken Arien ("5. Akt, 8. Szene") und inniger Schönheit ("Mirandas und Prosperos Thema"). Und doch unverkennbar Sibelius.

    Tolle Aufnahme!

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • Ja, Sibelius' Sturm ... absolut hörenswert! Hier nochmals Mythologisches.

    Jean Sibelius: Lemminkäinen-Legenden op. 22

    Gothenburg Symphony Orchestra
    Neeme Järvi

    Na ja ... auf den ersten Lausch kein Vergleich mit dem sensationell guten Ormandy.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Urlaub. Darum auch hier Zeit für Sibelius. Ich höre mich heute Vormittag durch Aufnahmen von Opus 112:

     

    Jean Sibelius: Tapiola, op. 112

    Berliner Philharmoniker
    Hans Rosbaud

    Royal Concertgebouw Orchestra
    Eduard van Beinum

    :wink: Agravain

  • SIbelius auch hier.

    Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39

    Chamber Orchester of Europe
    Paavo Berglund

    Dieser meiner Favoriten bleibt im Olymp. Eine völlig andere Lesart als der saftige, emotional überbordende Zugang Bernsteins mit den Wienern. "Klares, frisches Quellwasser" - dieses Statement ging mir beim Hören immer wieder durch den Kopf, so ganz anders als Berglunds erste Aufnahmeserie. Straff, drahtig, zupackend. Sibelius in HIP gibt's zwar (noch?) nicht, aber das hier kommt dem wohl am nächsten in puncto "Ohren mal durchpusten".

    Mit Sir Colins Londoner Live-Aufnahme als gefühlt bestmöglicher Aufnahme der Mitte sowie Bernstein/Wien als Schwenk zur emotionalen, Berglund/COE zur straffen Seite fühle ich mich sehr gut bedient. - Natürlich gibt es ganz bestimmt viele andere hörenswerte Aufnahmen, nicht zuletzt die allererste mit Kajanus oder die mit Collins ...

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Mit Sir Colins Londoner Live-Aufnahme als gefühlt bestmöglicher Aufnahme der Mitte sowie Bernstein/Wien als Schwenk zur emotionalen, Berglund/COE zur straffen Seite fühle ich mich sehr gut bedient.

    Hallo MB,

    mich würde interessieren, wo du Rouvali einordnen würdest, sofern schon gehört? Für mich ist seine Aufnahme auch relativ mittig, aber mit doch spürbarem Schwenk zum emotionalen ;) .

    Ich höre jetzt wieder Currentzis mit Mahler 6:

    Das ist schon wieder eine sehr suggestive "akustische" Erzählung. Dass man so detailbewusst dirigieren kann, ohne alles komplett zu zerreißen...
    Aber die Aufnahmetechnik ist verwunderlich 8|
    Da stimme ich der BR-Klassik Rezension zu 100 % zu:

    Doch die problematische Klangregie der CD, die Details übermäßig heranzoomt, ist dabei wenig hilfreich. Das diffuse Klangbild bietet keine Orientierung im Raum, tendiert zu einem spitzen, klirrenden Forte, manchmal hört man sogar Schnitte. Schade drum.

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • Martinu : Sinfonie No.4 mit dem Czech Philharmonic Orchestra und Martin Turnovsky . 1966 . Immer noch gültige Auffassung . Gutes Remastering .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • mich würde interessieren, wo du Rouvali einordnen würdest, sofern schon gehört?

    Die kommt noch dran .... ich habe diese Aufnahme als sehr detailliert gearbeitet in Erinnerung. Und ja, die emotionale Breite ist groß, aber - nur aus der Erinnerung - dieser Aspekt ist nicht so dominant wie bei Bernstein. Denn: Der emotionalen Wucht stehen etliche Details zur Seite, fast könnte man von Reizüberflutuing sprechen ... Kopf und Herz sind gleichermaßen gefordert.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ansichten eines Außenseiters.

    Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll

    Wiener Philharmoniker
    Leonard Bernstein

    Fand ich sehr hörenswert. - Eine "something else"-Darbeitung, aber ich kann nicht benennen, worin dieses "something else" eigentlich liegt.

    (Das Thema "Bruckner-Dirigent vs. Mahler-Dirigent" hatten wir bestimmt schon, oder? Furtwängler, Jochum, Wand, Celi vs. Bernstein, Kaplan. Und die, die beides machten - Walter, Solti, Abbado, Chailly, ...)

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

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