Eben gehört 2019/2020

  • Noch'n paar Gedanken zu Nelsons' Beethoven

    Hieraus die Nr. 7. Recht lässiger Umgang mit Wiederholungen (weggelassen z. B. die der Kopfsatz-Expo, Wdh. im Finale, im Scherzo wohl auch). Ansonsten keine Besonderheiten, jedenfalls für mein Empfinden.


    Wenn die bei jpc angegebenen Spielzeiten stimmen, dann auch keine Expo-Whg im Finale der 7.
    Im Finale der 5. ist die Whg dagegen drin, obwohl die ja laut Igor Markevich u.a. nicht gespielt werden soll (ich erinnere mich an eine lustige Diskussion zu Tamino-Zeiten).
    Im 1. Satz der 6. ist die Whg nicht gespielt, was angesichts des sehr moderaten Tempos, um es vorsichtig auszudrücken, wohl auch besser so ist. In der Eroica scheint sie wieder drin zu sein, obwohl Beethoven die doch ursprünglich gar nicht vorgesehen hatte...

    Aufgrund der Hörschnipsel gebe ich Teleton recht. Das Geld kann man sinnvoller investieren.

  • Noch'n paar Gedanken zu Nelsons' Beethoven

    Wenn die bei jpc angegebenen Spielzeiten stimmen, dann auch keine Expo-Whg im Finale der 7.
    Im Finale der 5. ist die Whg dagegen drin, obwohl die ja laut Igor Markevich u.a. nicht gespielt werden soll (ich erinnere mich an eine lustige Diskussion zu Tamino-Zeiten).
    Im 1. Satz der 6. ist die Whg nicht gespielt, was angesichts des sehr moderaten Tempos, um es vorsichtig auszudrücken, wohl auch besser so ist. In der Eroica scheint sie wieder drin zu sein, obwohl Beethoven die doch ursprünglich gar nicht vorgesehen hatte...

    Aufgrund der Hörschnipsel gebe ich Teleton recht. Das Geld kann man sinnvoller investieren.

    Ziemliche Wiederholungswillkür also. Von der Siebten ausgehend wird die GA wohl mein Fall auch nicht werden. Auch in solchen Fällen bin ich froh um mein Streaming-Abo, das mich vor unnötiger Geld- und Platzverschwendung bewahrt.

  • Weiter geht‘s durch diesen Zyklus:

    Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 (Fassung 1878/80, ed. Nowak)

    Orchestre de la Suisse Romande
    Marek Janowski

    Bislang bin ich ziemlich angetan! Nicht nur, dass der Zyklus für meine Ohren sehr gut klingt, auch Janowskis Lesarten der ersten vier Symphonien empfinde ich als ausgesprochen gelungen.

    Für den Moment mag ich mich Dave Billinges Urteil anschließen:

    Zitat

    „Is it worth purchasing? Most definitely yes. Nothing here will seriously disappoint and much of it is absolutely top class. The recordings are uniformly excellent, all made in Geneva's Victoria Hall, home of the orchestra, and though one does not associate the Suisse Romande with this repertoire, they play it with the skill and enthusiasm one expects from one of Europe's best bands.“


    Mal sehen, ob ich nach dem vollständigen Hördurchgang dabei bleiben kann.

    :wink: Agravain

  • Eine Neubegegnung. Ich bin gespannt!

    Jean Sibelius: Kullervo, op. 7

    Johanna Rusanen - Sopran
    Ville Rusanen - Bariton

    Estonian Male National Choir
    The Polytech Male Choir
    Finnish Radio Symphony Orchestra
    Hannu Lintu

    :wink: Agravain

  • Die gute Nachricht: Ich bin nicht so enttäuscht wie von der Dausgaard-Aufnahme. Ville Rusanen taucht sehr erfolgreich in die Partie ein und zeichnet ein überzeugendes Bild vom Anti-Helden Kullervo. Johanna Rusanen klingt für meine Ohren zu alt und zu bieder. Chor und Orchester sind brillant, der Klang insgesamt hervorragend. Leider überzeugt mich Hannu Lintus Zugriff nicht. Das Schlüsselwort dieser Wiedergabe heißt: Hochdruck. Alles immer in hohem Tempo, immer zupackend, immer voll Saft, Kraft und Dramatik, immer zackig artikuliert. Kann man so machen. Die Idee hatte weiland schon Neeme Järvi, nur dass das Endergebnis bei ihm fürchterlich fahrig wirkt. Das kann Lintu vermeiden. Wie dem auch sei, so meine ich doch: repetitio non placet. Die Partitur wirkt m.E. auch, wenn man differenzierter herangeht (s. Segerstam II). Lediglich mit einer Idee ums Eck zu kommen und dies dem geneigten Hörer als „Interpretation“ verkaufen zu wollen, wirkt auf mich bereits beim ersten Lausch ermüdend, ja im Grunde sogar dürftig.

    :wink: Agravain

  • Die gute Nachricht: Ich bin nicht so enttäuscht wie von der Dausgaard-Aufnahme. Ville Rusanen taucht sehr erfolgreich in die Partie ein und zeichnet ein überzeugendes Bild vom Anti-Helden Kullervo. Johanna Rusanen klingt für meine Ohren zu alt und zu bieder. Chor und Orchester sind brillant, der Klang insgesamt hervorragend. Leider überzeugt mich Hannu Lintus Zugriff nicht. Das Schlüsselwort dieser Wiedergabe heißt: Hochdruck. Alles immer in hohem Tempo, immer zupackend, immer voll Saft, Kraft und Dramatik, immer zackig artikuliert. Kann man so machen. Die Idee hatte weiland schon Neeme Järvi, nur dass das Endergebnis bei ihm dann auch noch fahrig wirkt. Wie dem auch sei, so meine ich doch: repetitio non placet. Die Partitur wirkt m.E. auch, wenn man differenzierter herangeht (s. Segerstam II). Lediglich mit einer Idee ums Eck zu kommen und dies dem geneigten Hörer als „Interpretation“ verkaufen zu wollen, wirkt auf mich bereits beim ersten Lausch ermüdend, ja im Grunde sogar dürftig.

    Ich kann deine Eindrücke nur unterschreiben! Bei den Solisten bin ich allerdings noch kritischer, als du ;)
    Johanna Rusanen fand ich stellenweise einfach nur zum Weghören. Ville Rusanen ist okay, allerdings weit enfernt von der Dramatik und Brillanz eines Peter Mattei (was jetzt keine Überraschung ist). Im Orchester gab es einige schöne, perlende Stellen, besonders in den Holzbläsern. Aber wie du sagst, alles irgendwie auf Hochdruck, allerdings klang es dabei auch etwas weich gespült. Ich mag es, wenn der Kullervo ein wenig kantig/wuchtig gespielt wird. Daher bleibt Paavo Järvi auf meinem Thron ganz oben :) .

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • Ich kann deine Eindrücke nur unterschreiben!

    Ich lese es gern. :D

    Bei den Solisten bin ich allerdings noch kritischer, als du ;) Johanna Rusanen fand ich stellenweise einfach nur zum Weghören. Ville Rusanen ist okay, allerdings weit enfernt von der Dramatik und Brillanz eines Peter Mattei (was jetzt keine Überraschung ist).

    Stimmt, Johanna Rusanen ist wirklich nicht der Hit. Ich wollte nur nicht so mit der Tür ins Haus fallen...
    Mattei bei P. Järvi (und auch bei Davis) ist schon eine Hausnummer. Überzeugender finde ich persönlich nur Hynninen. Übrigens insbesondere in Neeme Järvis ansonsten erratischer Aufnahme.

    Ich mag es, wenn der Kullervo ein wenig kantig/wuchtig gespielt wird. Daher bleibt Paavo Järvi auf meinem Thron ganz oben :) .

    So geht es mir auch. Nach meinem Empfinden sollte ein nicht unerhebliches Maß an Archaik durch eine Darstellung dieses Werkes/Stoffes wehen. Ich persönlich empfinde diesen Ansatz idealtypisch in Segerstams Einspielung aus Helsinki umgesetzt. Paavo Järvis Einspielung finde ich in dieser Hinsicht aber ebenfalls sehr gelungen.

    :wink: Agravain

  • Hier nochmals Bach zum 16. Sonntag nach Trinitatis. UA Leibzsch 12. September 1723. Ich komme gerade nicht hinterher ...

    Johann Sebastian Bach: "Christus, der ist mein Leben" BWV 95

    Midori Suzuki, Makoto Sakurada, Peter Kooij
    Bach Collegium Japan
    Masaaki Suzuki

    Eine weitere Perle ...

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Hier Bachs Choralkantate zum 16. So. n. Tr.

    Johann Sebastian Bach: "Liebster Gott, wann wird ich sterben" BWV 8

    Yukari Nonoshita, Robin Blaze, Gerd Türk, Peter Kooij
    Bach Collegium Japan
    Masaaki Suzuki

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Lauscherchen haben sich gestern abend an dieser MP schier festgefressen.

    Wow. Amfortas stellt fest, dass auch vor 1980 gute Musik geschrieben wurde ... ich staune ... :D

    :ironie1:
    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Alfredo Casella (1883-1947)
    Sinfonie Nr. 2

    Sinfonieorchester Münster
    Fabrizio Ventura


    Eindrucksvolle Einspielung eines eindrucksvollen Werkes. Da ist in jeder Hinsicht nicht Provinzielles. Die Münsteraner spielen schön und mit viel Engagement. Die Tontechnik der SACD-Spur ist erstklassig.


    Gruß
    Josquin

  • Ein mittelschwerer Fall von Zäsurenwahn.

    Carl Orff: Carmina burana

    Christiane Oelze, Sopran
    David Kuebler, Tenor
    Simon Keenlyside, Bariton
    Knabenchor Berlin
    Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
    Christian Thielemann

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

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