Eben gehört 2019/2020

  • Gerard Schwarz

    Von dem US-amerikanischen Dirigenten Gerard Schwarz, der 26 Jahre lang Chefdirigent des Seattle Symphony Orchestra und zudem auch Chefdirigent des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra war, habe ich fünf CDs in meiner Sammlung: 2 CDs mit Werken von Howard Hanson, 1 CD mit Werken von Walter Piston, 1 CD mit Werken von Richard Strauss und Peter Tschaikowsky (mit Lynn Harrell am Solo-Cello) sowie eine CD mit verschiedenen Werken aus dem deutschsprachigen Raum, u.a. der Sinfonie C-Dur von Pfitzner, dem Konzertstück für vier Hörner und Orchester op. 86 von Schumann und der Ouvertüre zu "Die Heimkehr aus der Fremde" op. 89 von Mendelssohn. Mit der letztgenannten CD fange ich heute einfach mal an, mir diesen kleinen Sammlungsbestandteil am Stück zu erarbeiten. Und ich finde ziemlich gut, was ich da höre.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Da ich am Sonntag ein entsprechendes Konzert besuche, zur Einstimmung die 4. Symphonie von Schumann:

    Eine schöne Version. Unter "lebhaft" verstehe ich im ersten Satz zwar etwas anderes, aber der zweite Satz ist wunderbar gespielt. Das Scherzo kommt ein wenig wuchtig rüber, aber nicht ganz unpassend. Der vierte Satz wird erst ab der zweiten Hälfte wirklich zügig, aber so bekommt das Ganze insgesamt eine schöne Finalwirkung. Schöne Alternative zu Bernstein.

    Puh, ein großer Kontrast. Sehr trocken insgesamt, stellenweise beinahe nüchtern gespielt, aber mit sehr "runden Kanten". Das Finale war schon wirklich rasch.

    Das ist oft mein persönliches Problem bei Schumann: Entweder, er wird viel zu sehr romantisiert, oder aber furztrocken gespielt (Rattle ist da ähnlich).
    Was sind denn gute Aufnahmen in der "Mitte"?

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • Was sind denn gute Aufnahmen in der "Mitte"?

    Auch wenn ich nicht weiß, ob die gesuchte "Mitte" dort dabei ist: Einige Empfehlungen finden sich hier: Schumanns 4. Symphonie - die "Symphonische Phantasie". Und dort: Robert Schumann: Seine Sinfonien und Orchesterwerke - Interpretationen - Retuschen - Meinungen.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Und nun noch diese:

    https://www.qobuz.com/de-de/album/st…r/0002894671182

    Was für eine Stimme...

    Mit Mono hört man mehr. Erstaunlich detailreich ist diese Aufnahme und flott. So schön unsentimental. Lisa Della Casa hat eine wunderbar innige Stimme. Danke für den Tipp.


    Nun weiter mit dieser schönen SACD-Reihe. Auf den beiliegenden CDs wird jede Sinfonie äußerst kompetent erklärt. Bruno Weil lässt tief in Haydns Sinfoniewerkstatt blicken. Da hört man die Londoner mit ganz anderen Ohren. Ich wünschte Bruno Weil würde noch mehr preisgeben.

    Joseph Haydn (1732-1809)
    Symphonien Nr. 99, 101, 100

    Cappella Coloniensis
    Bruno Weil


    Gruß
    Josquin

  • Auch wenn ich nicht weiß, ob die gesuchte "Mitte" dort dabei ist: Einige Empfehlungen finden sich hier: Schumanns 4. Symphonie - die "Symphonische Phantasie". Und dort: Robert Schumann: Seine Sinfonien und Orchesterwerke - Interpretationen - Retuschen - Meinungen.

    Danke, ich war zugegebenermaßen etwas zu faul zum suchen ape01
    Und ich habe dort meine "Mitte" entdeckt:

    Eine Interpretation aus einem Guss, hier wirkt nichts prätentiös. Vor allem das Blech ist wunderbar gezügelt, aber scharf im Hintergrund. Sehr runde Sache :)

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • "Ein ungefärbt Gemüte"

    Ich habe da zunächst was anderes gelesen... :D

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Adorno zum Trotze:

    Jean Sibelius: Sinfonien
    Nr. 1 e-Moll Op. 39
    Nr. 4 a-Moll Op. 63
    Osmo Vänskä, Minnesota Orchestra


    maticus

    P.S. Großartig......da capo

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  •  

    Robert Schumann (1810-1856)
    Symphonie Nr. 4 (Originalversion 1851)

    Orchestre Revolutionnaire et Romantique
    John Eliot Gardiner


    Hörgewohnheiten ändern sich. Beim Erscheinen der Box konnte ich diese Aufnahmen nicht ausstehen. Nun sind es mir die liebsten. Und die 4. mag ich fast nur noch in der Originalversion hören.


    Gruß
    Josquin

  • Das ist oft mein persönliches Problem bei Schumann: Entweder, er wird viel zu sehr romantisiert, oder aber furztrocken gespielt (Rattle ist da ähnlich).
    Was sind denn gute Aufnahmen in der "Mitte"?

    Weit diesseits der Trockenheitsgrenze, aber dennoch meine Lieblingsaufnahme der Nr. 4:

    Mit Bernsteins Wiener Aufnahme habe ich die Vierte kennen und lieben gelernt. Die halte ich eigentlich auch für eine gute Alternative der "Mitte".

    Und die 4. mag ich fast nur noch in der Originalversion hören.

    Ich höre bisher lieber die spätere Version, aber mit Dausgaard gibt es auch die 41er Originalvariante

    Lisa Della Casa hat eine wunderbar innige Stimme. Danke für den Tipp.

    Gern, gern. Einfach eine feine Aufnahme!

  • Hieraus heute tagsüber Fausts Verdammnis

    Meine wohl zweite Begegnung mit dem Werk in einem Zeitraum von etwa 35 Jahren. Der Funke will weiterhin nicht überspringen. Aber okay, konzentriertes Hören war das nicht. Also demnächst nochmal. Denn weitere 30 Jahre verstreichen zu lassen wäre ein zu hohes Risiko... :alter1:

  • Giuseppe Sabbatini ist nicht unbedingt mein Fall. Wenn Davis-Damnation, dann mit Jessye Norman, Thomas Moser, José Van Dam und dem Orchestre National de France (privater Rundfunk-Mitschnitt)

    Alles, wie immer, IMHO.

  • Strawinskys Geschichte vom Soldaten fand Teddielein richtig sau-geil; weil darin die gleichsam beschädigt + ramponiert rüberkommende Mucke einer quasi offiziellen, fassadenhaften, saturierten Kultur gehörig die Fresse poliert bzw. dagegen anstänkert....

    In diesem Sinne:

  • Clara Schumann:

    (AD: Februar & April 2019, The Friary, Liverpool & Saffron Hall, Saffron Walden)

    - Klavierkonzert a-moll, op. 7*
    - 3 Romanzen, op. 11
    - Deuxieme Scherzo, op. 14
    - 3 Romanzen, op. 22 für Violine und Klavier**
    - Widmung aus Myrthen, op. 25
    - Mondnacht aus Liederkreis, op. 39
    - Klaviersonate g-moll

    Isata Kanneh-Mason, Klavier
    Elena Urioste, Violine**
    Royal Liverpool Philharmonic Orchestra*
    Holly Matthieson*

    Infos über Isata Kanneh-Mason und ihre Geschwister kann man hier nachlesen. Bekannt ist ihr Bruder Sheku Kanneh-Mason geworden, der ebenfalls bei der Decca u. a. mit dem 1. Violoncellokonzert von Schostakowitsch debütierte.

    Sehr schönes Klavierspiel, atmosphärisch-romantisch aber auch zupackend, wo es die Musik erfordert.

    Armin

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Tip: Den ganzen Beitrag zitieren (unten rechts auf " = Zitieren) und dann das Zitat ggf. kürzen, dann müßte auch das Bild mit übernommen werden.

    :cincinbier:

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Richard Strauss
    Also sprach Zarathustra
    Don Juan
    Till Eulenspiegels lustige Streiche
    Berliner Philharmoniker
    D: Karl Böhm

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • [ohne Cover]

    Robert Schumann
    Fantasie op. 17
    Kreisleriana op. 16
    Wilhelm Kempff (Klavier)
    rec. 01/1957 & 05/1956 (Mono)

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Strawinskys Pulcinella, womit er schon einige Kollegen geärgert hat. Nach Sacre und Co. hat man wohl anderes erwartet, die Schockwirkung war komischerweise die gleiche:

    Das sind allesamt übrigens ausgezeichnete Aufnahmen, Salonen ist sowieso einer der besten Strawinsky-Interpreten. Die Box liefert meiner Meinung nach ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis!

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • Hier geht es weiter durch Abbados ersten DG-Mahler.

    Gustav Mahler: Symphonie Nr. 4

    Frederica von Stade - Sopran

    Wiener Philharmoniker
    Claudio Abbado

    Brian Wigman meinte dereinst zu der Aufnahme: „The Fourth symphony would seem to be a fine fit then, but it isn't. The fault is Abbado's. He wastes the magnificent sound in front of him, and captures none of the music's fantasy and charm. The Philharmonic sounds bored and boring as a result.“

    Das gilt es nun hörend zu überprüfen.

    :wink: Agravain

  • „Ein und dasselbe Werk kann auf verschiedene Weise aufgeführt werden. Kajanus dirigierte z. B. die I Symphonie auf Tschaikowsky-Art, Funtek dramatisch wie eine Oper, jemand anderes lyrisch, und jeder kann dabei richtig liegen, Hauptsache die Aufführung ist konsequent und lebendig.“
    So äußerte sich Sibelius wohl Mitte der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts zu den Interpretationsmöglichkeiten seiner 1. Symphonie. Hier eine Lesart, die in meinen Ohren die beiden entscheidenden Punkte auf ihre Weise durchweg erfüllt.

    Jean Sibelius: Symphonie Nr. 1 e-Moll, op. 39

    Bournemouth Symphony Orchestra
    Paavo Berglund

    • :wink: Agravain

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