"zu einfache" Musik?
Es ist schon richtig, dass sich der Geschmack mit der Zeit ändert - diese Erfahrung mache ich ja auch oft. Daher höre ich natürlich auch regelmäßig Musik, die nicht zu meinen Kerninteressen zählt, sonst würde ich ja immer in der Entwicklung stehenbleiben, das würde ich nicht wollen.
Aber Musik, die im wesentlichen aus Dreiklangszerlegungen besteht, interessiert mich nicht, sie gibt mir einfach nichts. Die Oper ist mE im Vergleich zu anderen Gattungen ein einfach gestricktes Genre; um eine durchschnittliche Oper zu verstehen, braucht es nicht viel, da finde ich die eben von Dir genannren Komponisten (außer Wagner) anspruchsvoller. Generell liebe ich es, wenn ich mich in ein Werk vertiefen kann und beim oftmaligen Hören immer neue Aspekte höre und meine Liebe zum Werk steigt. An Werken, die sich spätestens nach dem 5. Hören schon abnützen (wie Verdi), habe ich kein Interesse. Verlorene Lebenszeit.
Handelt es sich hier um unterschiedliche Bedürfnisse - Genügsamkeit mit "einfacher Musik" und Bedürfnis nach Reizüberflutung durch "komplizierte Musik"?
Welche Konzepte von "Verständnis" und "Anspruch" kollidieren hier?
Wie gehen wir mit Abnutzungserscheinungen um?