Leider soeben verstorben - Der Nekrologthread

  • RE: Eric Rohmer (21. März 1920 - 11. Januar 2010)

    er dreht so schöne Filme wie z.B. Le rayon vert (Das grüne Leuchten ) oder Conte d’hiver (Wintermärchen)

     

    :wink:

    Um nicht zu vergessen:

     

    und viele, viele mehr.

    Das ist wirklich traurige Nachricht. Seine Filme schätze ich sehr.

    Viele Grüße,

    Melanie

    With music I know happiness (Kurtág)

  • Eric Rohmer

    Einer meiner drei oder vier liebsten Regisseure... :(


    Neben der grandiosen Jahreszeiten-Tetralogie möchte ich auch auf den früheren Filmzyklus Comédies et proverbes hinweisen: La femme de l’aviateur war vor langer Zeit mein Einstieg in die Rohmer-Welt. (Die Contes Moraux sind auch toll, aber nicht ganz so mein Fall.)

    Außergewöhnlich die beiden Literaturverfilmungen Perceval le Gallois und vor allem Die Marquise von O. nach Kleist.

    L’anglaise et le duc mit seiner leicht antirevolutionären Tendenz und den gemalten Kulissen ist doch ein Film für unseren Duc. ;+)

    Es gibt auch (mindestens) ein schönes Theaterstück Trio in Es-dur (auf Mozarts KV 498 bezogen), das ich mal in einer Aufführung des Kasseler Theaters gesehen habe.


    Und nicht zuletzt - gerade in diesem Forum:



    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • in memoriam Eric Rohmer

    Einer der großen Cinéasten Frankreichs ist nicht mehr.

    Ich sei, gewährt mir die Bitte

    Im trauernden Bunde der Dritte *

    ..........

    :( :( :( Rideamus

    EDIT: inzwischen der Vierte. Ist aber nicht so wichtig. Es gibt sicher noch Tausende, die dazu gehören wollen.

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

  • Eric Rohmer - "Je ne dis pas, je montre"

    Eine der singulären Figuren des Weltkinos ist verstorben. Wer ein Paar seiner Filme gesehen hat, wird jedes seiner Werke nach wenigen Bildern und Sätzen erkennen - so unverkennbar war seine Handschrift. In meiner Studenten- und Kinozeit, als ich zeitweise 7 Abende die Woche ins Kino rannte, zeigte ein Programmkino in Bonn in wenigen Wochen kondensiert Rohmers (damaliges) Gesamtwerk - gewissermaßen "total immersion". Eine meiner ganz großen Erinnerungen.

    Ein Filmkritiker schrieb über einen von Rohmers Filmen die schönen Feststellung: "Geschichten, so klein, daß sie nur auf Zehenspitzen über den Rand der Leinwand schauen können. Bei Eric Rohmer ist daraus unbegreiflicherweise wieder ein Film geworden". So sind diese Filme: Geschichten, so unspektakulär, dass sie sich in 2 oder 3 Sätzen erzählen lassen, Filme, in denen eigentlich nichts passiert und unendlich lange geredet wird - und so spannend, wie Kino überhaupt nur sein kann.

    Kann man einen Lieblingsfilm in seinem Werk haben? Sie sind schon gennant worden: "Ma Nuit chez Maude" ist ganz sicher ein Kandidat, aber auch "Le Genou de Clair" oder "Pauline à la plage" oder "Conte d'hiver" oder "Conte d'été" oder die geniale "Marquise von O".

    :( Michel

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • In meiner Studenten- und Kinozeit, als ich zeitweise 7 Abende die Woche ins Kino rannte, zeigte ein Programmkino in Bonn in wenigen Wochen kondensiert Rohmers (damaliges) Gesamtwerk - gewissermaßen "total immersion". Eine meiner ganz großen Erinnerungen.

    War das ca. Mitte der 80er? - Dann war ich da auch. :thumbup: Danach habe ich dann keinen neu erscheinenden Rohmer-Film mehr ausgelassen.

    Die Leichtigkeit, scheinbare Beiläufigkeit mit der paradoxerweise Rohmer zumeist recht Gewöhnliches poetisch verklärte, dadurch aber als Ereignis im Leben seiner Protagonistinnen darstellte und damit auch für uns anschaulich machte, ist unvergleichlich.

    Zu erinnern ist auch neben den wunderbaren Filmen und dem Theaterstück an diesen schönen Roman, der sich ebenfalls durch diese seltsame Form der Leichtigkeit auszeichnet:

    :wink: Matthias

  • Le rayon vert (Das grüne Leuchten ) und Conte d’hiver (Wintermärchen) sind momentan meine Lieblingsrohmers. Wie oft habe ich mir diese schon reingezogen. immer wieder fetzig. Zum Schwelgen. Ja eine eigentümliche Form der Leichtigkeit, ohne dabei ins Unverbindliche oder Oberflächliche abzugleiten....

    :wink:

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • War das ca. Mitte der 80er? - Dann war ich da auch.

    Ja genau, das "Kino in der Brotfabrik". Die Welt ist klein... :wink:

    Michel

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Ich bin traurig, ach.....er ist seit meiner frühesten Kindheit mein Lieblingspianist gewesen und er hat ein biblisches Alter erreicht. Mehr noch, er hat fast bis zum Schluss großartig gespielt und mit weit über 80 Jahren noch eine Virtuosität besessen, die ungemein erstaunlich war.

    EARL WILD ist mit 94 Jahren am 23.1.2010 gestorben.

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    RIP


    Michael

  • Ein Geschenk ist dieser Ausschnitt einer Masterclass im Jahre 2005.....Er war da schon mindestens 89 Jahre alt.
    So jugendlich, so warm.....okok-tschuldigung :D nicht zu übersehen..............aber vor allem schaut mal bei 4:17 vorbei.
    Was er alles sagt zur übermäßigen Espression der Gebärden und wie er es vormacht...klasse.

    Mir fehlt er jetzt schon, er war ein Meister im absoluten Beherrschen jeder Bewegung im Dienste der Musik.

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    Ich will jetzt gar nicht darauf herumreiten, daß gerade heutzutage Pianisten im Scheinwerferlicht stehen, welche m.M. nach vor allem erst mal optischen Firlefanz bieten.
    Ich bin traurig, daß jetzt einer der letzten richtigen Titanen der alten Schule endgültig gegangen ist und er hat tatsächlich mein musikalisches Leben begleitet, seitdem ich als 4-jähriger Bub seine Einspielung des 1. Liszt- Konzertes hörte.

    LG,
    Michael

  • Diese Interview möchte ich gerne noch zeigen:
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    Earl Wild war ein sehr humorvoller Mensch, er kannte alle, wirklich alle Tricks. Nicht ohne Grund war er einer der imho besten Verfasser von virtuosen Klavierfassungen, einer Spezialität, welche zum Glück heute noch von Könnern wie Volodos u.a. weitergeführt wird.

    Es gibt wenige Menschen und Musiker, welche mir so angenehm waren und sind bei gleichzeitigem höchstem Können wie Earl Wild.
    LG,
    Michael

  • Lieber Michael,

    das sind ja berührende und interessante Aussagen von dir.
    Nun kenne ich leider nur die oben genannten Gershwin-Aufnahmen von Earl Wild.
    Hast du weitere CD-Empfehlungen? Vielleicht ist der gute Mann ja einen eigenen Thread wert?

    LG
    C.

    „Beim Minigolf lernte ich, wie man mit Anstand verliert.“ (Element of Crime)

  • Aber sicher, lieber Carsten.
    Bitte lasse mich die nächste Woche noch Fräulein Lulu, ein Beethoven- Quartett, etwas von Turina und deprimierendes von Piazzolla hinrichten, dann kann ich Deinem Wunsch hoffentlich und gerne nachgehen.

    :D :angel:

    Michael

  • Ich habe erst eben mitbekommen, dass der Dirigent Otmar Suitner (16. Mai 1922 - 8. Januar 2010 in Berlin) verstorben ist.

    War hier natürlich schon gemeldet worden, wie ich jetzt feststelle, hatte ich aber nicht mitbekommen. Ich schätze besonders seine Eisler und Dessau-Einspielungen, z.B.:

    Hinweisen möchte ich aber vor allem auf den anrührenden Film "Nach der Musik. Otmar Suitner" unter der Regie seines Sohnes, der gelegentlich in Programmkinos, die auch Dokumentarfilme zeigen, zu sehen ist. Ich habe ihn erst letzten Sommer gesehen.


    :wink: Matthias

  • Eine Hommage an den Grand Signeur der Musik, Otmar Suitner, und in memoriam aus dem Film
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    Ich bewundere diesen Künstler auch, weil er sozusagen ein Landsmann ist, zwei Kulturen vertritt und auch hier in Bozen öfters dirigiert hat, wobei ich - ohne Internet - noch keine Ahnung hatte, welch großer Meister er ist.

    RIP

  • US-Schriftsteller Jerome D. Salinger ("The Catcher in the Rye") ist am 27.1.2010 gestorben.

    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Auf ihn bin ich durch eine Empfehlung eines Forenmitglieds aufmerksam geworden

    Jürg Baur ist gestorben. Heute machten mich sowohl der Kölner Stadt-Anzeiger wie die Rheinische Post aus Düsseldorf darauf aufmerksam,dass der Komponist mit 91 Jahren gestorben ist. Ein musikalischer Brückenbauer und Nachfolger von Bernd Alois Zimmermann auf dem Lehrstuhl (KStA), der Nestor der Musik, dessen Klavier in Düsseldorf-Lohausen stand (RP) ist tot

    Es grüßt Peter

    .
    Auch fand er aufgeregte Menschen zwar immer sehr lehrreich, aber er hatte dann die Neigung, ein bloßer Zuschauer zu sein, und es kam ihm seltsam vor, selbst mitzuspielen.
    (Hermann Bahr)

  • :wink:

    Interessanterweise davon im DeutschlandFunk gehört, in den Hauptnachrichten: Der englische Jazzsaxophonist John Dankworth ist gestern im Alter von 82 Jahren gestorben.

    Gruß, Frank

    Gruß, Frank

    Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.

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