Nicht nur "Deutscher" Wald ......
Angesichts des viel diskutierten Klimawandels, sollte ein Thread nicht nur auf PKW, Flugzeug oder Eisenbahn sich beziehen.
Denn auch der Wald bildet Stoff und findet Gestalt in Instrumentalmucke, Oper, Kunstlied bzw. weiteren Mucken-Gattungen…..
.. in diesen Formen bzw. Medium käme er einen gleichsam "unendlich" und nicht mehr bloß reduziert als Baumaterial oder CO2-Speicher rüber .. .
… mal anheimelnd als „Deutscher Wald“ , etwa dass dann zweckgebeutelte/zweckgeknechtete Subjektivität überdrüssig - wie ein erschöpfter/ausgebrannter/räudiger Straßen-Köter - nach Naturschönem hechelt, winselt als einen von ihr ersehnten Fluchtpunkt …
….andererseits ambivalent kommt einen Wald in Schumanns Liederkreis rüber, vielleicht weil bloßes Idyll davon nicht mehr zu funzen scheint…..
… dass Wald nicht nur auf „Deutschen Wald“ sich beschränkt, macht der Beginn von Debussys Pelleas & Melisande deutlich.
https://www.youtube.com/watch?v=gHSKXZpZWCk
~ 02.08
"Je ne pourrai plus sortir de cette forêt! Dieu sait jusqu'où cette bête m'a mené. Je croyais cependant l'avoir blessée à mort; et voici dans traces de sang. Mais maintenant, je l'ai perdue de vue, je crois que je me suis perdu moi-même, et mes chiens ne me retrouvent plus. Je vais revenir sur mes pas."
"Da verlor ich gar den Weg am; diesem Gehölz! Mein Gott, wohin mich des Wildes Spur gelockt. Und doch wähnt ich: getroffen hätt ich's auf den Tod; hier gewahr ich Spuren von Blut und auch hier kams mir aus dem Gesicht, wobei ich gar selber den Weg verloren. Meine Hunde finden mich nicht mehr. - Wär ich doch erst wieder daheim.."
Fieser als bei Debussy kommt in Schönbergs Erwartung der Wald in Gestalt von Desorientierung, als dunkles Labyrinth rüber …
https://www.youtube.com/watch?v=0z82L66RbFw
Am Rande eines Waldes. Mondhelle Straßen und Felder; der Wald hoch und dunkel. Nur die ersten Stämme und der Anfang des breiten Weges noch hell. (Eine Frau kommt; zart, weiß gekleidet. Teilweise entblätterte rote Rosen am Kleid. Schmuck.) (Zögernd:) Hier hinein? … Man sieht den Weg nicht … Wie silbern die Stämme schimmern … wie Birken (vertieft zu Boden schauend.) Oh! Unser Garten … Die Blumen für ihn sind sicher verwelkt … Die Nacht ist so warm. (In plötzlicher Angst:) Ich fürchte mich …
(Horcht in den Wald, beklommen:) Was für schwere Luft herausschlägt … wie
ein Sturm, der steht …
(Ringt die Hände, sieht zurück:) ……
…….
So grauenvoll ruhig und leer
(Mut fassend, geht rasch in den Wald hinein:) Ich will singen, dann hört er mich …….
II. Scene
Tiefstes Dunkel, breiter Weg, hohe, dichte Bäume. Sie tastet vorwärts. (Noch
hinter der Szene:)
Ist das noch der Weg? …
(Bückt sich, greift mit den Händen:) Hier ist es eben …
(aufschreiend:) Was? … Laß los! …………..
Brutalst und extremst oft die Null-Bock-Attitüde von zeitgenössischer Moderne auf mehr oder weniger direkten Schnittstellen zum Naturschönen. M.E. aus nachvollziehbaren Gründen.
Okay, okay, Zu mindestens im Libretto von Emmanuel Nunes Das Märchen findet doch mal der Wald sowas schemenhafte Verbal-Stell-Fläche, die aber im dichten Geflecht, im Zeitstrom von Emmanuel Nunes mega-fetziger Mucke versunken zu bleiben scheint..
https://www.youtube.com/watch?v=_BKAgfsLllo
59:21 (1. Akt, am Ende der 1.Szene)
Schlange (zu den Irrlichtern):
.. wollen Sie aber um Mittagszeit sich an jener Waldecke einfinden wo das Gebüsch dicht ans Ufer stößt, so kann ich Sie übersetzen und der schönen Lilie vorstellen…
Also. In diesem Thread kann/soll aufgezählt, gesammelt und - wenn man mag - auch erläutert werden, was Wald und Mucke betrifft (und wie in Ranking-Threads, bitte ohne Themen-Missgunst + schlechter Laune).
Möglichst mit vielen tollen YT-Links sowie netten CD-Bildchen und möglichst auch mit Textzitaten ..