Nein, großes Singen ist das für mich nicht.
Technische Perfektion ist die eine Sache, unbedingter, schonungsloser Ausdruckswille die andere, keine reicht allein für idealen Operngesang.
Mir ist aber dann doch der Begriff 'große Stimmen', so wie ihn die Gesprächspartner von Diskursprodukt eingeführt haben, zu unklar. Ist damit das Volumen gemeint, die technische Brillanz, der Ausdruck, die Persönlichkeit oder eine Kombination aus allem? Sie sprechen ja eben nicht von 'großem Singen' wie ich es getan habe, noch von 'idealem Operngesang'. Sie meinen wohl dann doch die Melange, das Gesamtpaket und da versuchte ich nur zu erklären, warum bestimmte Sänger auch heute noch als 'große Stimme' im Umlauf sind, obwohl die technische Qualität oftmals weit von 'Perfektion' entfernt war.
Jeder, der in eines der vielen kleinen oder mittleren Opernhäuser hier in Deutschland geht und sich für klassiche Musik interessiert, hat Jonas Kaufmann im Fernsehen gesehen, oder Anna Netrebko oder Elina Garanca und kann das Live-Erlebnis damit vergleichen.
Wenn es um 'jeden' geht, dann wird mit Sicherheit nicht nur mit der aktuellen Szene verglichen. Ihren Pavarotti oder ihre Callas haben sie mit Sicherheit dann auch im Plattenschrank.
Wolfram