Aktive Nahfeldmonitore am PC

  • Aktive Nahfeldmonitore am PC

    Wie höre ich am PC mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis Musik? Keine seltene Frage, vermute ich. Ich suchte nach einer Antwort, weil das Wohnzimmer, in dem sich meine "große" Anlage befindet, bisweilen besetzt ist und ich dann manchmal in mein Arbeitszimmer mit dem PC ausweiche. Meine Antwort lautet seit einem 3/4 Jahr: Mit einem per USB an den PC angeschlossenen Audiointerface und aktiven Nahfeldmonitoren. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und da Thomann die von mir gekauften Monitore zum Schnäppchenpreis im Angebot hat, stelle ich mein Setup hier kurz vor:

    Aktive Monitore gibt es wie "normale" Lautsprecher in großen Preisunterschieden. Mir ging es nicht um eine klaglich superbe Lösung, sondern um eine günstige mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis.

    Entschieden habe ich mich für die JBL LSR 305P MKII (das Feld ist groß, man hat die Qual der Wahl; mehr Bass bekommt man mit der 308, man kann auch einen Subwoofer dazunehmen, dann wird es teurer), die aktuell für nur 107 Euro/Stück über den Ladentisch gehen: https://www.thomann.de/de/jbl_lsr_305p_mkii.htm

    Zwischen PC und Monitore gehört keine passive Lautstärkeregelung, sondern ein audiointerface. Meine Wahl fiel auf Focusrite Scarlett 2i2 2nd Gen (erneut kein Exot, sondern ein viel empfohlenes Gerät; jetzt ist die 3nd Gen draußen): https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i2_3rd_gen.htm

    Zur Entkoppelung vom Schreibtisch und Ausrichtung der Hochtöner in der Ohrenhöhe empfehlen sich Stands: https://www.thomann.de/de/fluid_audio_ds_5.htm

    Dazu noch zwei Kabel: https://www.thomann.de/de/cordial_cfm…e_xlr_kabel.htm

    Fertig. Klingt erstaunlich gut und ist eine deutliche Verbesserung gegenüber den üblicherweise angeschlossenen PC-Lautsprechern, mit denen auch ich jahrelang gehört habe.

  • Kann ich gut nachvollziehen, auch wenn ich persönlich Kopfhörer vorziehe.
    Die JBL LSR 305P (MKII) sind seit langem ein Budget-Tipp.
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Ich habs getan, und mir nach längerem Liebäugeln die Presonus Eris E8 kommen lassen, eigentlich professionell zum Abmischen gedacht, aber zum Musikhören nehm ich ja dann nicht was anderes, zumal es einfach sehr bequem ist: kein Verstärker dazwischen, als Interface fungiert mein normales Auftritts-Mischpult mit USB-Anschluss...
    Als ein Besuch aus dem Burgenland meinte, ich hätte da "ein Packerl" am Gartentor und er könne mir gerne tragen helfen, war ich noch gelinde verwundert, dann der Schreck: die sind ja doppelt so groß, wie ich dachte! und schwer!
    (naja, wenn man immer die Zahlen der Abmessungen nicht liest ...)

    und dann die Freude: Mörderklarer Sound in jeder Lautstärke... mein geliebter Techno absolut überzeugend, Dub, der ganze Kram...
    Aber der wirkliche Bringer ist ja, daß ich jetzt wirklich mal Mahler laut hören kann und es, wenn man richtig aufdreht, nicht zerrt - die Klarheit des Blechs, der Pauken - auch der schreienden Geigen bei Mozart - und immer noch der sauber definierte Bass dazu - bin hin und weg!

    Wie die das machen, daß ich hier oben im 1.Stock im Bass bade und man im Erdgeschoss weniger hört als vorher, ist mir auch ein Rätsel: es wird wohl tatsächlich die LUFT in Schwingung versetzt und nicht die Möbel, auf denen die Teile stehen... faszinierend!

    Einziger Nachteil: ich höre jetzt die miese Qualität von MP3s... hm...

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Das freut mich sehr. Dieser Moment, in dem man seine neuen Lautsprecher hört und die Erwartungen noch übertroffen werden, ist magisch. Ich habe das schon mehrfach erlebt und stets mussten alle Gäste in den nächsten Wochen Hörproben über sich ergehen lassen. :)

  • dann der Schreck: die sind ja doppelt so groß, wie ich dachte! und schwer!
    (naja, wenn man immer die Zahlen der Abmessungen nicht liest ...)

    derartige Unachtsamkeiten können sich hin und wieder als Glücksgriff erweisen, nicht wahr?
    Ist schon ne stattliche Göße, die aber, vermute ich, die Voraussetzung für diesen Effekt ist:

    Wie die das machen, daß ich hier oben im 1.Stock im Bass bade und man im Erdgeschoss weniger hört als vorher, ist mir auch ein Rätsel: es wird wohl tatsächlich die LUFT in Schwingung versetzt und nicht die Möbel, auf denen die Teile stehen... faszinierend!

    Ich denke eher, dass ein sauberer Bass dafür verantwortlich ist. Weniger hochwertige Boxen simulieren gerne viel Bass, indem wenige und nicht so tief liegende Frequenzen unkontrolliert wummern dürfen, was technisch viel einfacher zu realisieren ist. Wummert dann halt auch im Nebenraum.
    Eine andere Erklärung wäre dass man gar nicht so weit aufdrehen muss, weil man ein breiteres Spektrum geboten bekommt.
    Ist mir selbst noch nicht ganz klar.
    Mit meinen KS Digital C8-Reference geht es mir ganz ähnlich. Preislich leider zwei Etagen höher, daher hier keine Empfehlung, höchstens für Nerds wie mich. Ich brauche einfach ein Koaxialsystem, verzichte dafür lieber auf ein Auto ^^

  • Die Qualität der Tieftonwiedergabe lässt sich losgelöst von der Akustik des Wiedergaberaums kaum beurteilen. Bei ernsthafter Befassung mit diesem Thema ist ein Probehören in den eigenen vier Wänden eigentlich unabdingbar, egal wie unpraktisch das auch sein mag.

    Bin übrigens auch ein Freund von Monitoren (O300D von Klein&Hummel, jetzt Neumann).
    Gerade für klassische Musik eignet sich die Nahfeldwiedergabe mit tendenziell neutral abgestimmten LS IMHO ganz besonders.
    :cincinbier:

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    - H. W. M.

  • Die Qualität der Tieftonwiedergabe lässt sich losgelöst von der Akustik des Wiedergaberaums kaum beurteilen. Bei ernsthafter Befassung mit diesem Thema ist ein Probehören in den eigenen vier Wänden eigentlich unabdingbar, egal wie unpraktisch das auch sein mag.

    Ja und nein.
    Bei der Beurteilung wird man natürlich vom Abhörraum beeinflusst. Deshalb haben ja Nahfeldmonitore einen großen Vorteil (je näher man an die Lautsprecher herangeht, umso mehr wird der Abhörraum ausgeblendet).
    Für das Vorhandensein einer guten Tieftonwiedergabe gibt es allerdings schon objektive Voraussetzungen. So ist ein großes und schweres Gehäuse - bei sonst gleichen Bedingungen - klar im Vorteil. Salopp gesagt, je dicker und schwerer die Gehäusewände, umso luftiger der Klang.
    Und: bei einem Tieftöner unter 8 Zoll Größe hat man immer nur Notlösungen, d.h. eine Gehäusebreite > 24 cm sollte man einkalkulieren, sofern einem eine richtig gute Basswiedergabe wichtig ist.
    Ich wollte Philmus insofern bestätigen dass er nichts falsch gemacht hat :clap:
    Im Übrigen kann man auch im Nachhinein versuchen, störende Effekte des Raums zu minimieren.

    Gerade für klassische Musik eignet sich die Nahfeldwiedergabe mit tendenziell neutral abgestimmten LS IMHO ganz besonders.

    auf jeden Fall :cincinbier:

  • Wer interessiert ist, kann ja mal die Genelec-Produklinie durchchecken. Boxen dieses Herstellers werden - nach meiner Beobachtung - auch häufig in professionellen Studioumgebungen oder beim Rundfunk verwendet, und die preisgünstigsten bekommt man schon ab 200-300€ pro Stück:

    https://www.thomann.de/de/genelec_akt…ore.html?oa=pra

    Zoran und ich haben beide Genelec am Schreibtisch, Zoran noch mit einem Genelec Subwoofer, weil er kleinere Speakers hat und einen viel grösseren Schreibtisch, unter dem er allerhand Dinge verschwinden lassen kann. Er hört auch mehr Rock und Blues usw. Aber meine Genelec sind gross genug, dass ich das nicht brauche. Kann ich nur empfehlen. Im Wohnzimmer haben wir was anderes (Magnepan) und ich stelle fest, dass ich mit den Genelec mehr Detail (auch unangenehmes) höre. Der Klang im Wohnzimmer ist sehr gut, aber mir eigentlich zu artifiziell, bzw ich traue ihm nicht und wenn ich wirklich genau hinhören möchte, dann höre ich es mit den Genelec LS.

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