Eben gehört und geguckt

  • Gestern und heute:

    Giuseppe Verdi: Don Carlo

    James Levine, Met live 26. März 1983

    Don Carlo – Plácido Domingo
    Elisabetta di Valois – Mirella Freni
    Filippo II – Nicolai Ghiaurov
    Rodrigo, Marchese di Posa – Louis Quilico
    La Principessa d’Eboli – Grace Bumbry
    Il Grande Inquisitore – Ferruccio Furlanetto
    Un frate – Julien Robbins
    Tebaldo – Betsy Norden
    Una voce dal cielo – Marvis Martin

    Metropolitan Opera Orchestra and Chorus
    James Levine

    Großartige Stimmen, mit Ausnahme von Rodrigo. - Die Inszenierung ist traditionell und dürfte niemanden verstören. Es sei denn, man erwartet mehr als schöne Kostüme und Stehgesang.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat von »Mauerblümchen«

    Nein - eigentlich nicht. Stimmlich ist er [Pavarotti] ausgezeichnet. Ob Bergonzi die Rolle schärfer profiliert hat - keine leichte Aufgabe -, sei dahingestellt.


    Habe soeben beider Celeste Aida auf youtube verglichen (für Pav aus dem von Dir angeschauten Video).

    Die Tessitura ist für Pav hörbar zu tief. Er profiliert sich als Höhenschmetterer (soviel fffff ist aber in dieser Arie nicht drin). Was die Stimmführung und die Nuancierung angeht, ist Bergonzi haushoch überlegen. Einige seiner Acuti sind nicht so bombensicher als bei Pav, aber gemessen an allen den Schattierungen, die man bei ihm findet und bei Pav vermißt, ist es nichts.

    Gerade gestern sprach mich ein amerikanischer Opernfreund über Pavarottis Darstellung des Radames (Rhadames wie die Amis schreiben) an. Wegen seiner Neigung, Mangel an interpretatorischer - und stimmlicher - Tiefe durch trompetenhaft ausgeschleuderte hohe Noten auszugleichen nannte er ihn "loud little Rhaddy". Als Übersetzung kam mir "stimmgewaltiges Radieschen" in den Sinn ...

    Alles, wie immer, IMHO.

  • Ohne Mahlers Achte geht's an Pfingsten doch nicht:

    Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 8 Es-Dur ("Sinfonie der Tausend")

    Julia Varady - Sopran I
    Jane Eaglen - Sopran II
    Susan Bullock - Sopran III
    Trudeliese Schmidt - Alt I
    Jadwiga Rappé - Alt II
    Kenneth Riegel - Tenor
    Eike Wilm Schulte - Bariton
    Hans Sotin - Bass

    London Symphony Chorus
    London Philharmonic Choir
    Eaton College Boys' Choir
    London Philharmonic Orchestra
    Malcolm Hicks, Orgel

    Klaus Tennstedt

    Tennstedt hat diesen "bigger than life"-Ansatz bei Mahler ... :love:

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Süffig.

    Franz Schreker: Die Gezeichneten

    Alviano Salvago - Robert Brubaker
    Carlotta Nardi - Anne Schwanewilms
    Andrea Vitelozzo Tamare - Michael Volle
    Antoniotto Adorno - Robert Hale
    Lodovico Nardi - Wolfgang Schöne

    Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
    Deutsches SO Berlin
    Kent Nagano

    Regie: Nikolaus Lehnhoff

    Sehr lohnend!

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Der 2010 verstorbene Roderick Brydon mit Tzimon Barto und dem Orchestra RT Svizzera Italiana 1988: Chopin und Beethoven - großartig!

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Gerade aus der Packstation geholt (24 Stunden offen, 7 Tage die Woche ... )

    Wenigstens den letzten Satz aus op. 59 nr. 3 wollte ich schon mal hören. Spieltechnisch ist in der Live-Situation nicht alles lupenrein, aber Günter Pichler ist sehenswert.

    Übrigens sind Vol. 1 und Vol. 3 gerade sensationell preiswert.

    Gruß
    MB

    :wink:

    Auf der Webseite von Valentin Erben findet sich folgender Bericht:

    Zitat

    1970/71 Studienaufenthalt in Cincinnati/Ohio beim LaSalle Quartett. (Helle Aufregung in Wien: “…ausgerechnet nach Amerika müssen’s gehen, um Quartett zu studieren…”). Dennoch fanden sich zahlreiche Sponsoren, allen voran Philipp Schoeller, unsere Unternehmung zu finanzierten. Entscheidende Unterstützung erhielten wir – auch in späteren Jahren – von der “Alban Berg Stiftung”.

    Dieses in vieler Hinsicht bereichernde Jahr in den USA brachte uns vor allem den Kontakt mit Walter Levin und seinem “assistierenden” Engel Evi. Viele lieb gewonnene musikalische Traditionen sollten in Frage gestellt werden: “Warum macht Ihr da ein Crescendo? Es steht doch keines da!” Oder: “wenn ihr Euch nicht an das vorgeschriebene Tempo haltet, könnt Ihr ja gleich auch andere Noten spielen.” Als sich bei uns ein innerer Widerstand regte, Weberns extreme Vortragszeichen zu befolgen: “Wollt Ihr nun Webern spielen, oder nicht…”
    Wir fingen an zu verstehen, was es heißt, eine Partitur wirklich zu lesen.

    "http://www.valentin-erben.at/blog/38-jahre-alban-berg-quartett/

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • In den letzten Tagen aktweise gehört und gesehen, nicht von DVD, sondern von der Festplatte meines Kabeltuners:

    Giuseppe Verdi: Falstaff

    Christopher Purves, Tassis Christoyannis, Dina Kuznetsova, Marie-Nicole Lemieux, Adriana Kucerova, London PO, Vladimir Jurowski
    Glyndebourne 2009

     

    Eine kurzweilige Inszenierung, dezent modernisiert, mit ein paar netten Gags.

    Die Box rechts gibt es übrigens sehr günstig.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Der 2010 verstorbene Roderick Brydon mit Tzimon Barto und dem Orchestra RT Svizzera Italiana 1988: Chopin und Beethoven - großartig!

    Anregung für mich die allseits bekannte Silverline-Box mal wieder ans Tageslicht zu befördern und daraus die Kocsis-DVD (1998: Mozart KV 475, Beethoven op.111, Schubert D. 960 aus Bellinzona) einzulegen.

  • Claude Vivier

    Bei den ganzen runden Geburtstagen in diesem Jahr ging ein wenig unter, dass auch der Todestag des kanadischen Komponisten Claude Vivier nun schon 30 Jahre her ist. Vivier wurde am 7. März 1983 in seiner Wohnung in Paris ermordet, wenige Wochen vor seinem 35. Geburtstag.

    Zum Gedenken an dieses tragische Ende diese Scheibe angefangen:


    eine ausgezeichnete Einführung in Viviers Werk, die einen guten Eindruck von der Schönheit und immensen Sogkraft dieser Musik vermittelt.

    Siehe auch hier: Claude Vivier: Vielleicht die schönste Musik, die ich kenne

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Eröffnungskonzert des Rheingau Musik Festivals 2013

    Richard Wagner: Wesendonck-Lieder

    Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-moll

    Anne Sofie von Otter
    HR Sinfonieorchester
    Paavo Järvi

    Zum Wagner will ich nichts sagen, ich kenne die Lieder und ihre Orchestrierung (Mottl?) nicht gut genug.

    Den Mahler fand ich ziemlich mittelmäßig. Schon im ersten Satz hat es hier und da geklappert. Eine mittlere Katastrophe fand ich, was sich im Finale abspielte (aber anders, als Mahler sich das dachte). Die Einleitung war schlicht und einfach nicht durchorganisiert. Da gab es keinen Bogen bis hin zum ersten Thema. Auch später galt: Bei Tempowechseln wussten die Orchestermusiker oft nicht, wie es denn weitergeht, mancher Tempowechsel war ziemlich unmotiviert und hing eher davon ab, welches Tempo der gerade führende Bläsersolist eben anschlug. Im Finale klapperte es allenthalben. Die Introduktion in der Reprise war dann der dirigentische Offenbarungseid: Järvi wusste definitiv nicht, wer gerade in welchem Tempo dran war - oder er blickte absichtlich in eine andere Richtung und das Tempo war ihm halt egal. - In der Reprise muss dann eigentlich die Hütte brennen, aber da geschah nichts. Die Musik wurde routiniert abgespielt, soweit es Järvis Dirigat zuließ. Er schlug alle möglichen Zählzeiten, aber ziemlich oft nicht diejenige, die gerade dran war. Kleine Unfälle wurden halt ad hoc repariert.

    Enttäuschend. Jetzt verstehe ich die Klagen von Frankfurter Konzertbesuchern etwas besser.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Na, da bin ich ja bei dieser Kritik echt froh, dass wir noch Karten für ein kleinformatigeres Programm in Richtung Bach mit

    Sonate e-Moll für Violine und B.c. BWV 1023
    Sonate G-Dur für Traversflöte, Violine und B.c. BWV 1038
    Sonate e-Moll für Traversflöte und B.c. BWV 1034
    Auszüge aus: »Musikalisches Opfer« BWV 1079

    am kommenden Sonntag ergattern konnten. :yes:

  • Ludwig van Beethoven: Streichquartett c-moll op. 18 Nr. 4

    Alban-Berg-Quartett

    Wer zu diesem Preis nicht zugreift ...

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Wow ...

    Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 3 d-moll

    Anna Larsson, Alt
    Tölzer Knabenchor
    Damen des Arnold Schönberg Chores
    Lucerne Festival Orchestra

    Claudio Abbado
    live 19. August 2007

    Ich wusste gar nicht, wer das Lucerne Festval Orchestra eigentlich ist. Das Beiheft verrät es: Basis ist das Mahler Chamber Orchestra, dazu kommen Mitglieder des Bläserensembles Sabine Meyer, des Hagen Quartetts, des Alban Berg Quartetts, dazu erlesene Solisten an den führenden Pulten wie Kolja Blacher (Konzertmeister), Wolfram Christ (Viola), Natalia Gutman (Cello), Sabine Meyer (1. Klarinette), Reinhold Friedrich (1. Trompete) und weitere.

    Nur der Posthornsolist ist nicht angegeben ...

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Aus der obigen DVD-Box mit mit ABQ:

    L. v. Beethoven: Streichquartett cis-moll op. 131

    Alban Berg Quartett
    Wien live Juni 1989

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Nach dem zweiten Aufzug der Studio-Walküre mit Leinsdorf aus der obigen DVD-Box mit dem ABQ:

    L. v. Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 18 Nr. 1

    Alban Berg Quartett
    Wien live Juni 1989

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Vorgestern begonnen, heute beendet:

    Richard Wagner: Das Rheingold

    Barenboim/Kupfer
    Bayreuth 1991/92

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Aus der obigen DVD-Box mit dem ABQ:

    L. v. Beethoven: Streichquartett D-Dur op. 18 Nr. 3

    Alban Berg Quartett
    Wien live Juni 1989

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Eben auf Arte Live Web als Betthupferl angeschaut:

    Vincenzo Bellini - Die Nachtwandlerin (La Sonnambula)

    Staatsoper Stuttgart

    Inszenierung: Jossi Wieler und Sergio Morabito
    Musikalische Leitung: Gabriele Ferro

    Also ehrlich gesagt hat mich diese Oper vor allem musikalisch ziemlich gelangweilt. Wenn die gelungenen Regie von Wieler/Morabito nicht gewesen wäre, hätte ich das Ganze wahrscheinlich nicht einmal zu Ende geschaut. Luciano Botelho als Elvino hat zwar an und für sich eine schöne Stimme, musste aber in der Höhe oft stark forcieren und quetschte die Töne nur noch raus. Ana Durlovski als Amina beeindruckte mit intensivem Spiel, sängerisch war's auch recht gut.

    Aber wie gesagt, mit der Oper selbst konnte ich sehr wenig anfangen ...

    Hier noch der Link, wer sich die Produktion anschauen will:

    "http://liveweb.arte.tv/de/video/Die_N…ncenzo_Bellini/"

    "Wer Europa in seiner komplizierten Verschränkung von Gemeinsamkeit und Eigenart verstehen will, tut gut daran, die Oper zu studieren." - Ralph Bollmann, Walküre in Detmold

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