Instrumentenkunde für Anfänger

  • Räusper ... was heißt "perfekt"?

    Wie man das Wort "perfekt" so im alltäglichen Leben oft verwendet (so wie "vollkommen", "optimal"), auch wenn es streng genommen nicht immer 100pro zutrifft.

    Bei "bestmöglich" würde ich zustimmen

    Ich auch. Sagen wir "möglichst perfekt".

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Die Sopranflöte ist vor allem billig. Damit kann man den Wunsch des Kindes Geräusche zu machen leicht erfüllen und wenn nach 6 Monaten das Interesse eingeschlafen ist das "Instrument" auch ohne Hemmungen wieder entsorgen.

    Korrekt. Aber wenn's scheiße klingt, liegt es trotzdem weder am Instrument als solchem, noch am Material. Eine Geige kann schließlich auch nichts dafür, wenn sie unter solchen Bedingungen nach "ham'se dich getreten Mietze?" klingt....

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Korrekt. Aber wenn's scheiße klingt, liegt es trotzdem weder am Instrument als solchem, noch am Material. Eine Geige kann schließlich auch nichts dafür, wenn sie unter solchen Bedingungen nach "ham'se dich getreten Mietze?" klingt....

    Wenn das Kind nicht Horowitz mit Zweitnamen heißt, sondern Horror, dann ist die Entsorgung des "Instruments" in der Regel ein Problem. Ne Holzflöte hat im Kamin zumindest einen gewissen Heizwert. In der Vergangenheit wurde angeblich (mir ist sowas nie begegnet, aber ich hab auch nicht danach gesucht) billigste Importware aus Plastik verkauft, die gar nicht sauber gespielt werden konnte. ka ob das stimmt. Ansonsten kann niemand nach 6 Monaten Flöte spielen (behaupte ich mal bis zur Widerlegung :D ).

  • In der Vergangenheit wurde angeblich (mir ist sowas nie begegnet, aber ich hab auch nicht danach gesucht) billigste Importware aus Plastik verkauft, die gar nicht sauber gespielt werden konnte.

    Das ist jetzt aber ein anderes Thema, das es so bei allen anderen Instrumenten auch gibt...
    ("aus Plastik" kann man dabei ohne Verlust an Genauigkeit auch streichen.)
    Und daß es bei allen Instrumenten auch Qualitätsabstufungen gibt, stand, glaube ich, nie zur Debatte

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Wir hatten die lustige Diskussion über Orchesterklarinettist*innen, die eventuell auch eine Verpflichtung für Saxophon haben.

    Natürlich gibt es das auch bei anderen Holzblasinstrumenten, Piccolo, Englischhorn, Bassklarinette, Kontrafagott und andere mehr.

    Spannend finde ich aber auch die Besetzung der Elektra von Strauss. Erst sind die Streicher neunfach geteilt:

    Je acht erste, zweite, dritte Violinen,
    je sechs erste, zweite, dritte Bratschen,
    je sechs erste und zweite Celli,
    acht Kontrabässe.

    Am Schluss wechseln dann die ersten Bratschen und spielen fortan die vierten Violinen.
    Auch nicht so ohne.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Am Schluss wechseln dann die ersten Bratschen und spielen fortan die vierten Violinen.

    Ist das so vorgesehen, dass die Bratschist*innen die Instrumente wechseln oder sind die vierten Violinen so notiert, dass man die Stimme auch auf der Bratsche spielen kann? Vermutlich ja ersteres, da die Klangfarbe sich ja doch unterscheidet, auch wenn die Tonhöhe die gleiche ist. :spock1:

  • Ich sage, a propos Sax spielende Klarinettisten, mal Wagnertuba.
    Ich habe wahrscheinlich sehenswert blöd geguckt, als ich mich aus Versehen mal in Bruckners 9. am fünften Horn verirrt hatte und der langsame Satz kam. :megalol:

    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere.

  • Ist das so vorgesehen, dass die Bratschist*innen die Instrumente wechseln oder sind die vierten Violinen so notiert, dass man die Stimme auch auf der Bratsche spielen kann?

    Dem Text nach ist vorgesehen, dass die Bratschisten tatsächlich wechseln.

    Im Mannheimer Rosengarten habe ich die Elektra mal konzertant gesehen (mit Leonie Rysanek als Klytämnestra), da hatten die ersten Bratschen tatsächlich anfangs eine Violine am Pult hängen, während sie die Bratsche spielten. Sie wechselten dann.

    Wahrscheinlich ist es so, dass die ersten Bratschen eigentlich Geige als Hauptinstrument spielen. Denn Strauss fordert anfangs "nur" 24 Violinen, aber 18 Bratschen. Das passt nicht. Nach dem Wechsel sind es 30 Violinen und 12 Bratschen. Das gibt die Verhältnisse eines großen Orchesters schon eher wieder.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich sage, a propos Sax spielende Klarinettisten, mal Wagnertuba.
    Ich habe wahrscheinlich sehenswert blöd geguckt, als ich mich aus Versehen mal in Bruckners 9. am fünften Horn verirrt hatte und der langsame Satz kam

    aber diese Wagnertuben sind schon eher Hörner als (Bass-)Tuben, oder? klingen tun se ja geil.

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • aber diese Wagnertuben sind schon eher Hörner als (Bass-)Tuben, oder?

    in google aufgeschnappt:

    MHS München, Bachelor Horn, Lehrinhalte:
    Beginn der Arbeit mit Nebeninstrumenten (Diskanthorn und Wagnertuba)

    MHS Karlsruhe:

    Bühl, Peter
    Horn, Wagnertuba, Orchesterstudien /horn, orchestral excerpts

    Bamberger Online Zeitung:

    Solo-Hornist Christoph Eß stellt das Instrument am 19. September in einer Veranstaltung des Richard-Wagner-Verbands Bamberg im Großen VHS-Saal vor.Warum ließ sich Richard Wagner für sein epochales Werk „Der Ring des Nibelungen“ ein spezielles Instrument bauen, das optisch am ehesten dem Tenorhorn ähnelt, den Namen der Tuba trägt, von Hornisten geblasen wird und doch ein individuelles Instrument mit einem Klang geworden ist, der als feierlich, würdevoll, heroisch, dunkel, nobel und erhaben, in jedem Falle als einzigartig bezeichnet wird?

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Zur Wagnertuba:
    Es gibt Instrumente in B- (Tenortuben) und in F-Stimmung (Basstuben) von denen jeweils 2 Stück in Wagners "Ring" oder auch in Bruckners drei letzten Sinfonien eingesetzt werden. Bei der Wagnertuba wird das Waldhornmundstück verwendet und deshalb werden diese Instrumente von den Hornisten (5. - 8. Pulte) im Orchester gespielt. Eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Waldhorn ist, dass die Ventile der Wagnertuba mit der linken Hand gegriffen werden.

    Weitere selten im Orchester eingesetzte Blechblasinstrumente sind Basstrompete, Tenor- und Baritonhorn, die im Orchester meistens von Posaunisten gespielt werden, weil diese Instrumente mit der Posaune das Kesselmundstück gemeinsam haben, d. h. die Basstrompete wird i. d. R. mit dem Posaunenmundstück gespielt. In englischen und nordamerikanischen Orchestern wird anstatt Tenor- und Baritonhorn das Euphonium verwendet, dass eine konische anstatt einer zylindrischen Bohrung hat. Das Euphonium wird meistens auch mit einem Kesselmundstück geblasen, kann aber auch mit einem Trichtermundstück, wie es beim Waldhorn verwendet wird, gespielt werden. Das Euphonium wird im Orchester meistens von Posaunisten gespielt.

    In meiner aktiven Bläserzeit in verschiedenen Posaunenchören spielte ich Tenor-, Baritonhorn, Euphonium und auch Tuba.

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Weitere selten im Orchester eingesetzte Blechblasinstrumente sind Basstrompete, Tenor- und Baritonhorn

    Tenorhorn hört man am Anfang von Mahlers 7. solistisch. Im überwiegenden Teil der Sinfonie pausiert das Instrument.

    Wagnertuben gibt's auch bei Strawinskys "Sacre" und bei manchen Werken von Richard Strauss.

    zwischen nichtton und weißem rauschen

  • Ich weiß nicht so recht, ob es hier reinpasst, aber ich frage einfach mal in die Runde:

    wie teuer sollte ein E-Piano-Einzelunterricht - für Erwachsene - max. sein? Nehmen wir mal 30 Minuten. Wobei ich nun auch etwas von "Schulgeld" (bei einer Musikschule) pro Monat und Jahr gelesen habe ... Ich überlege ernsthaft, ob ich, in meinem "reifen" Alter, noch mit E-Piano-Unterricht (an einer Musikschule) anfangen soll. :/ Andererseits sage ich mir: sollte ich tatsächlich völlig talentfrei sein und/ oder mir das Ganz keinen Spaß

    machen, hätte ich wenigstens mal ein wenig Theorie gelernt und würde vielleicht sogar Noten lesen können. Mein Ziel wäre es aber natürlich, dass man, früher oder später, zu mindestens einfachere Stücke spielen könnte, die man mag. Und natürlich nur für mich - und zu Hause dann auch nur über Kopfhörer, damit meine Nachbarn keinen Grund zur Beschwerde haben. Grins1

    Ein E-Piano bräuchte ich dann auch noch (so ein klappbares, denke ich). Aber ich denke, hier würde ich mir wahrscheinlich ein Gebrauchtes kaufen ... oder? Hm.

    Dann soll es ja viele Youtube-Videos für Anfänger geben, aber ... da bin ich eher skeptisch, da ich denke, dass ich beim Einzelunterricht viel ehrgeiziger und motivierter wäre.

    Gibt es hier Foris, die erst sehr spät damit angefangen haben?

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • wie teuer sollte ein E-Piano-Einzelunterricht - für Erwachsene - max. sein? Nehmen wir mal 30 Minuten. Wobei ich nun auch etwas von "Schulgeld" (bei einer Musikschule) pro Monat und Jahr gelesen habe ...

    90 Euro pro Monat - bei viermal 30 Minuten - sind schon ein gängiger Preis an Musikschulen. Persönlich wären mir 30 Minuten aber zu kurz. Ich hatte immer 45-Minuten-Einheiten.

  • Ich habe mir gestern schon mal ein Youtube-Video zum Thema "E-Piano" angeschaut, also worauf man wohl so beim Kauf achten sollte:

    E-Piano kaufen - auf was achten?
    🎹 Klavier Onlinekurs: Akkorde & Pop Improvisation I: https://bit.ly/3xBVdMD➡️ Kostenloser Minikurs: https://bit.ly/2z8k52NE-Piano kaufen - auf was achten?D...
    www.youtube.com

    Fand' ich ganz interessant. :thumbup: Zudem habe ich bei einer Musikschule schon mal schriftlich angefragt und ... ja, ich könnte mir tatsächlich sehr gut vorstellen, zu mindestens mal einige Probestunden zu nehmen. Ich muss nur schauen, ob das zeitlich alles so passt.

    Und ich habe mir zudem noch ein Anfänger-Video zum Thema "Die Tonhöhen" angeschaut. Auch hier viel gelernt. Also, ich muss sagen: ich könnte es mir tatsächlich sehr gut vorstellen. Ich frage mich nur, wo/ wie ich im Wohnzimmer Platz für das E-Piano schaffen soll. Wo sollte so ein Teil denn am besten stehen? Ich gehe mal davon aus, dass Heizungsnähe tabu sein dürfte, oder?

    querstand:

    Danke für deine Rückmeldung. Hm, ich hatte gestern erst noch an 30 Minuten gedacht, aber mal schauen. Und vielleicht könnte man das ja später noch auf 45 Minuten aufstocken ...

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Hallo Newbie,

    wenn Du Dir selber noch gar nicht sicher bist, ob Du das überhaupt wirklich willst und auch dranbeiben wirst und sogar davon ausgehst, dass Du vielleicht "nur" Noten" und ein wenig Theorie lernen würdest, falls Du Dich gänzlich unbegabt fühlen soltest, würde ich mir erst mal kein teures E-Piano zulegen. Sondern mit einem deutlich günstigeren Keyboard zur Probe anfangen. Die gibt es heute auch schon mit ordentlichem Klavierklang und ein wenig Anschlagsdynamik.

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Ich würde es etwas anders aufziehen. Youtube-Videos sind das eine, die Realität sieht anders aus. Vielleicht fängst Du bereits mal mit dem Notenlesen lernen an, denn so würde die kostbare Zeit des eigentlichen Unterrichts nicht verloren gehen dadurch.

    E-Pianos günstig zu erwerben ist nicht das Problem, sie werden in Mengen angeboten, nämlich von den Pianisten selbst. Ich weiß von Kollegen, die zuhause mehrere herumstehen haben, und froh wären, wenn sie eines davon loswerden würden. Zudem gibt es Händler, die welche anbieten, bzw. Du es über einen Mietkauf abdecken könntest.

    30 Minuten sind zu wenig, hier wurden bereits die 45 Minuten geschrieben, das ist auch sinnvoll, denn Du möchtest ja auch was Lernen. Bei 30 Minuten bekommst Du am Ende nur die "Light-Version" eines Unterrichts geboten, das solltest Du bedenken dabei.

    Grundsätzlich halte ich überhaupt nichts davon, mit einem Keyboard anzufangen. Ein E-Piano hat eine andere Anschlagtechnik, die der eines echten Klavieres inzwischen sehr nahe kommt. Außerdem lernst Du auch gleich die Pedale mit zu bedienen, auch wenn das sicher erst später kommt. Doch wozu Geld ausgeben, wenn man dann eh umsteigen muss? Ein gebrauchtes E-Piano wird Dich nicht in Existenzprobleme bringen.

    Man kann auch an der Hochschule oder am Konservatorium einen Zettel anhängen, dass man Unterricht haben möchte oder ein Instrument sucht. Auch bei den gängigen Portalen kann man reinschauen. Man kann ja im Umkreis suchen danach, oder in einem entsprechenden Fachgeschäft, falls vorhanden. Wir haben hier im Raum Frankfurt durchaus Möglichkeiten, bei Dir weiß ich es nicht.

    Den Platz solltest Du schon haben dafür. Eine Wand, möglichst nicht in der dunkelsten Ecke, und natürlich nicht unbedingt vor der Heizung wäre schön. die Heizung macht aber einem E-Piano weniger aus als ein echtes Klavier, aber diese zuzubauen wäre aus anderen Gründen nicht gerade sinnvoll (Dir geht die Wärme und eine Menge Energie verloren).

    Viel Erfolg !!!

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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