Schlüsse von und in orchestralen Werken - Ranking

  • Zitat von zabki

    ach so, du meinst nicht den Faden, du meinst deinen Beitrag ... macht doch nichts!

    Bin ja auch beinahe stolz auf meine Beständigkeit! ;)

    Zu Deinem Missverständnis: Ich hatte durchaus gelesen, dass es den Faden so ähnlich schon mal gegeben hat. :)

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Unbedingt noch zu nennen:

    11 - "Meeresleuchten" von Adrian Leverkühn

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Wie endet das Stück denn? Ich kann mich nicht erinnern...

    würde mich auch interessieren. Die Beschreibung finde ich bei mir nicht mehr ...

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Es sollen nach bekannter Ranking-Art bis zu 10 Werke benannt werden, deren Schlüsse euch besonders beeindrucken. Dabei können bei mehrsätzigen Werken und dergl. auch Schlüsse einzelner Sätze benannt werden.

    geiler Thread :thumbup: :thumbup:

    1. Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 9 D-Dur

    1. Mahler 9


    Gelegenheit die Schlüsse vom Andante & Adagio aus Mahlers Sinfonie-9-Mucke nochmal aufzufächern.
    =>
    Beide mit obersten CL-Tabellen-Plätzen:

    01.Mahler Sinfonie 09 Schluß vom Andante: Mahlers „Saitenspiel“ zerbricht, weils richtig knackt (Streicher mit Pizzikato und Flagolett)
    https://www.youtube.com/watch?v=ug1oh9JG_DQ
    ~ 29:45 kommt beim späten Lennie besonders deutlich rüber.

    02. Ende vom Adagio aus Mahlers Sinfonie 09:
    https://www.youtube.com/watch?v=FB20VO7T-O8
    ~ 1:20:00

    03 - 10-Rest folgt später....

    Unbedingt noch zu nennen:
    11 - "Meeresleuchten" von Adrian Leverkühn

    (Mit "Sinfonie" u. dergl. titulierte Werke mit Vokalanteil, also z.B. "Lied von der Erde" gehen).

    Ich zieh mir vor allem von Leverkühns Mucke den Schluss seiner SYMPHONISCHEN Kantate „Dr. Fausti Wehklag“ rein:
    ".....hört nur den Schluß, hört ihn mit mir: Eine Instrumentengruppe nach der anderen tritt zurück, und was übrigbleibt, womit das Werk verklingt, ist das hohe g eines Cellos, das letzte Wort, der letzte verschwebende Laut, in Pianissimo-Fermate langsam vergehend. Dann ist nichts mehr, — Schweigen und Nacht. Aber der nachschwingend im Schweigen hängende Ton, der nicht mehr ist, dem nur die Seele noch nachlauscht, und der Ausklang der Trauer war, ist es nicht mehr, wandelt den Sinn, steht als ein Licht in der Nacht…“ (Doktor Faustus) …

    Aber Schlüsse vom Andante und Adagie aus Mahler 9. kommen mir fetziger rüber, weil härter, denn da ist nix mit gechillt-quasi-ästhetischen Neo-Reservat von „Hoffnung jenseits der Hoffnungslosigkeit“ (Doktor Faustus) wie in Leverkühns Fausti-Mucke …

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Wie endet das Stück denn? Ich kann mich nicht erinnern...

    War es nicht so, dass das Stück, beginnend mit dem äußeren Höhepunkt, etwa nach Dreiviertel seiner Länge, wo das Wellenmotiv in verschiedenen, gleichzeitig ablaufenden Tempi, teilweise kanonisch geführt, erschien, und die aufs hohe Holz und im Flageolett spielende Solostreicher verteilten Leuchtakkorde aus höchster Höhe nach und nach tiefer sanken, leiser wurden, sich mit dem auch immer langsamer erscheinenden Wellenmotiv mischten, bis am Ende nur noch Andeutungen desselben in den Kontrabässen übrigblieben, die schließlich im äußersten Pianissimo verebbten, den Hörer auf eine grandiose Bilderschau vor dessen innerem Auge mitnahm, an deren Anfang das sanft wogende Meer bei Neumond mit intensivem Leuchten stand und an deren Ende die fast spiegelglatte, dunkle Wasseroberfläche?

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • 1. Sibelius 7
    Das vielleicht depressivste C-Dur, das es gibt. Und gleichsam ein versöhnliches Ende des symphonischen ringens und zweifelns des Komponisten.

    2. Sibelius 5
    Was MB sagt...

    3. Mahler 8
    Chorus Mystikus...will hier niemand nennen? Ok, aber ich.

    4. John Williams - E.T.
    Das Finale des Scores/der Konzertsuite - Jedes mal Gänsehaut.

    5. Berlioz - Requiem
    Die auf- und absteigenden Skalen am Ende des Agnus Dei, dazu ca. 8-10 Pauken in piano. Diese Klangfarbe fasziniert mich immer.

    6. Dvorak 7
    Einfach mega. Die 7. strahlt diese besondere, innere Größe und Ernsthaftigkeit aus. Und das gilt im besonderen auch für das Ende.

    7. Adams - Harmonielehre
    Nachdem im Kampf zwischen e-moll und es-Dur letzteres endlich obsiegt, könnte es keinen vulgäreren und lauteren Jubel geben. :thumbup:

    8. Nochmal Adams - Absolute Jest
    Ich könnte noch so viel nennen...City Noir, Ende 1. Akt des "Gospel" etc.
    Aber das Finale von Absolute Jest und das ewige zurückspulen und zelebrieren der Scherzo-Motive aus Beethovens 16. Streichquartett...einfach geil.

    9. Prokofjew 5
    Dieser Drive 8o

    10. Beethoven "Eroica"

    „Music is a nexus. It's a conduit. It's a connection. But the connection is the thing that will, if we can ever evolve to the point if we can still mutate, if we can still change and through learning, get better. Then we can master the basic things of governance and cooperation between nations.“ - John Williams

  • OT: Ich lese in der Übersichtsanzeige immer "Schüsse". Da fällt mir aber nur der Freischütz ein und ein oder zwei Gag-Werke von J. Strauß

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Ich lese in der Übersichtsanzeige immer "Schüsse". Da fällt mir aber nur der Freischütz ein und ein oder zwei Gag-Werke von J. Strauß

    Tschaikowsky 1812 und die "Jahreszeiten" von Haydn fallen mir noch ein ...

    ... und natürlich Etliches in der Oper. La forza del destino, Don Carlo (Arkebuse), Otello (Kanonenschuss) ...

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Dieser Thread bietet bereits so viele tolle Vorlagen, an die man nicht unbedingt direkt gedacht hätte !

    Ich beschränke mich jetzt mal auf weniger atmosphärische Schlüsse, sondern auf solche, bei denen es richtig knackig zugeht. Bruckner und Mahler sind auch schon zahlreich genannt worden.
    Obwohl besonders Bruckner meine Liste gefüllt hätte, spare ich den jetzt aus.

    1.) Sibelius: Sinfonie Nr. 2 mit der Kussevitzky-Coda
    - für mich eines der packensten Finali, die ich mir vorstellen kann. Im Antrittskonzert von Paavo Järvi in Paris genial umgesetzt (und sogar wesentlich fetziger als in seiner sehr guten Sibelius-Sinfonien - GA mit dem Frankfurter RSO. Zustimmung für die anderen Capriccios, die auch die Sinfonie Nr.5 genannt hatten ... hier aber bitte mit nicht zu langen Generalpausen zwischen den Schlägen ...

    2.) Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 6
    - in den meisten Aufnahmen softgeplänkel, aber bei Roshdestwensky bin ich jedesmal platt und muss erst mal sitzen bleiben um diesen Wahnsinn zu verdauen ...

    3.) Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 4.Satz
    - im Prinzip sind die Schosty-Schlüsse alle mega (wie auch bereits mehrfach hier bestätigt).

    4.) Khatchaturian: Sinfonie Nr. 2 - 4.Satz
    - tolles rhythmisches zusammenspiel zwischen Glocken und Orchester

    5.) Khatchaturian: Sinfonie Nr. 3
    - Orgel und Orchester geben alles, sodass die Aufnahmetechnik an die Grenzen kommt .. only with Kondraschin !

    6.) Copland: Orgelsinfonie
    - Orgel und Orchester auf die Spitze getrieben - Klasse

    7.) Jose Serebrier: Sinfonie Nr. 2 - Partita (1958) - Finalschluss
    - wüstes und rhythmisches Schlagwerkgewitter am Ende der Fuge (4.Satz)

    8.) Andrei Eshpai: Sinfonie Nr. 5
    - schade das Eshpai so unbekannt ist ... einer der ganz Grossen. Im Prinzip liessen sich für geile Schlüsse von Eshpai noch weitere Werke nennen: KK Nr.2, Concerto grosso ...

    9.) Weinberg: Sinfonie Nr. 17
    - ich hatte mir diesen Schluss angehört, nachdem maticus diesen bereits genannt hatte: Volle Zustimmung, das ist instrumentale Megaklasse.

    10.) Schumann: Sinfonie Nr. 2 - 4.Satz
    - ein Paukensolo ganz nach meinem Geschmack. Es gibt kaum eine Aufnahme, die die Pauken so prägnant knackig liefert, als die mit Ansermet (Decca). Meine Lieblings 2 !

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Fortsetzung

    03. Schönberg: Kammersinfonie Nr. 2
    messer-scharf, wie Axthieb einschneidende Es-Moll-Coda (molto rit. und Molto adagio) im 2. Satz (Con fuoco), die User Melione als hoffnungslos, erbarmungslos traurig und verzweifelt“ beschreibt.
    https://www.youtube.com/watch?v=fPVkjHedESM
    ab ~ 06:40

    04 Brahms: Serenade Nr. 1 op. 11
    1. Satz: das Allegro molto, ob Sonatenform = sinfonisch: Echt. Isch schwöre. :jaja1:
    https://www.youtube.com/watch?v=Aj35iVMIADo
    Beim Reinziehn der Coda (ab ~ 12:10) kommt Feeling rüber, dass nach angestrengten Jubel von Reprise bloß noch zerfallende Bruchstücke vom Hauptthema in Lauscherchen rumwuseln, ehe sich Mucken-Chose verkrümelt ..

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Schon wieder so eine "Herkulesaufgabe", bei der wiederum viel zu viel lieb und teuer gewordenes auf der Strecke bleiben muss ;(
    Nun gut, Versuch macht klug...

    Den "Liebestod" aus Tristan und Isolde zu nennen, war ja ausgeschlossen ... der stünde ansonsten weit vorne.

    Meine Nr.1 beinhaltet immerhin Zitate aus Tristan und Isolde :)

    Nr.1 Schostakowitsch-----------------Symphonie Nr.15, 4.Satz (dieses langsame Verschwinden in der (Un)endlichkeit oder im "Nichts" (je nach Betrachtungsweise) :!: :!: :!: :!: )

    Nr.2 P.Tschaikowsky--------------------Symphonie Nr.5, 4.Satz (alte Liebe rostet nicht, und im Gegensatz zum Komponisten selbst, der vor allen das Finale seiner 5. für missglückt hielt, liebe ich gerade dieses besonders!!!!!!!!)

    Nr.3 C.Nielsen----------------------------Symphonie Nr.6, 4.Satz (ein herrliche burleskes "Experiment" :) )

    Nr.4 Sibelius-------------------------------Symphonie Nr.2, 4.Satz ( :love: )

    Nr.5 Prokofieff-----------------------------Symphonie Nr.5, 4.Satz (

    Dieser Drive

    ...genau so isses :) )

    Nr.6 Schostakowitsch-----------------Symphonie Nr.6, 3.Satz (

    - in den meisten Aufnahmen softgeplänkel, aber bei Roshdestwensky bin ich jedesmal platt und muss erst mal sitzen bleiben um diesen Wahnsinn zu verdauen ...

    :thumbup: )

    Nr.7 Schostakowitsch------------------Konzert für Trompete, Klavier und Orchester, 3.Satz (Parodie, Zitate, Zitate, Zitate, Parodie...ein Geniestreich :love: :top: )

    Nr.8 Ravel---------------------------------Bolero (als ich den mit 12 Jahren zum ersten mal gehört habe, klang es mir zum Schluss hin immer als riefe die Musik meinen Namen...Wolfgang......Wolfgang.... :huh: ?( ^^ )

    Nr.9 Bruckner-----------------------------Symphonie Nr.4 4.Satz (ich hör nicht viel Bruckner, aber das Finale der "Romantischen", und dann mit Karajan und den Berlinern, liebe ich (fast) abgöttisch :rolleyes: )

    Nr.10 Cornelis Dopper-------------------Symphonie Nr.7 4.Satz (nichts Besonderes.... aber für mich schon (fast) Alles :love: :love: )

    ...und wieder bleibt sooooooo vieles auf der Strecke ;( ;(
    (Mahler habe ich bewußt weggelassen, ist für mich gänzlich unmöglich da Einzelnes hervorzuheben :S )


    Unbedingt noch zu nennen:

    11 - "Meeresleuchten" von Adrian Leverkühn

    na, ja, wenn schon fiktive Roman Komponisten genannt werden...
    dann sollte auf keinen Fall das wohl größte Genie aller Zeiten hier unerwähnt bleiben.

    Nr.11 Heinz Honk--------------------------Pharaonische Schichtung "Skarabäus in the Mist" (genial wenn sich am Schluss der ganze Mist, äh...Nebel auflöst.... :D )


    Herzliche Grüße:
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

  • Nr.11 Heinz Honk--------------------------Pharaonische Schichtung "Skarabäus in the Mist" (genial wenn sich am Schluss der ganze Mist, äh...Nebel auflöst.... )

    Hat das Heinz Honk noch vor seinem Tod komponiert? Würde mich wundern. Denn eigentlich sind ja alle seine Werke unbekannt. --- Egal, gibt sowieso null Punkte.

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Hat das Heinz Honk noch vor seinem Tod komponiert?

    Alle bedeutenden Werke Honks sind erst spät enstanden. Vor seinem Tode hat er so gut wie gar nichts komponiert! Und ein genial-gigantisches Werk wie der "Skarabäus" ist mit null Punkten einfach nur lächerlich hoch bewertet :thumbdown:

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Ja, das macht Sinn!


    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

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