• Terry Jones

    Die folgenden Beiträge wurden aus dem Nekrologthread in einen eigenen Faden zu Terry Jones überführt. Braccio

    Terry Jones tot. Sehr traurig. Sind die Zeiten von Monty Python endgültig vorbei? Obwohl, Organspende ist ja zur Zeit ein aktuelles Thema bei uns:

    https://www.youtube.com/watch?v=Sp-pU8TFsg0

    John Cleese tweeting: "It feels strange that a man of so many talents and such endless enthusiasm, should have faded so gently away..."

    Haben wir keinen Monty Python Thread?


    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • "Life of Brian" ist mein Kandidat für den Film, bei dem es so viel witziger ist, sich gegenseitig die Gags zu ergänzen, nachzumachen oder darauf anzuspielen, als ihn tatsächlich anzugucken. Da fand ich ihn eher enttäuschend. Es gibt noch ein paar mehr solche Filme, aber der ist vermutlich der bekannteste davon. Ein entsprechendes Buch ist "Hitchhiker's Guide to the Galaxy". Das wird auch immer witziger, wenn man sich drüber unterhält, als beim Lesen.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Ich sage es immer wieder: The Life of Brian sollte man sich im Original anschauen.
    Die deutsche Sprechfassung ist absolut unerträglich. Deshalb wohl

    [ist] es so viel witziger ist, sich gegenseitig die Gags zu ergänzen, nachzumachen oder darauf anzuspielen, als ihn tatsächlich anzugucken

    denn so doof, wie die deutschen Synchronsprecher es machen, kann es keiner selber tun.

    Alles, wie immer, IMHO.

  • Die deutsche Sprechfassung ist absolut unerträglich.

    Finde ich gar nicht. Aber meine Englischkenntnisse sind auch zu begrenzt, um den Humor im Original angemessen würdigen zu können.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Terry Jones tot. Sehr traurig. Sind die Zeiten von Monty Python endgültig vorbei? Obwohl, Organspende ist ja zur Zeit ein aktuelles Thema bei uns:

    Na, da sollte man ja unbedingt noch Tickets für die John Cleese Tour im Frühsommer kaufen. Sie wirbt immerhin mit dem Slogan

    "Last time to see me before I die" und zeigt einen Grabstein, auf dem 2022 als Todesjahr eingetragen ist.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Die Pilatus-Szene ist zB in der Synchronisation witziger, weil die Kombination des Sprachfehlers mit den zotigen Namen wie "chwanzus longus" auf deutsch viel witziger klingt als "biggus diccus" im Original (da betrifft der Sprachfehler letztgenannten Namen kaum). Aber das ist nur ein Detail. Es ist bei weitem nicht der einzige Film, bei dem es mir so geht, dass es viel witziger ist, sich darüber zu unterhalten, aber der deutlich in Führung liegende.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • "Life of Brian" ist mein Kandidat für den Film, bei dem es so viel witziger ist, sich gegenseitig die Gags zu ergänzen, nachzumachen oder darauf anzuspielen, als ihn tatsächlich anzugucken. Da fand ich ihn eher enttäuschend.

    Hmm. Ich habe "Life of Brian" zuerst gesehen, bevor ich Witze dazu gehört habe. Das ist jetzt sicherlich auch ca. 30+ Jahre her. Und habe ihn zwischenzeitlich vielleicht 10-20 mal gesehen. Witze dazu höre ich dagegen eher selten. Insofern geht es mir wohl anders als Dir. --- Bei z. B. Loriot geht es mir ganz ähnlich. Vielleicht auch, weil überhaupt nur eine kleine Minderheit (heutzutage) überhaupt darüber reden kann.

    maticus

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                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Ich fand den Film natürlich auch insgesamt enttäuschend. Das könnte aber eben auch daran liegen, dass ich, bevor ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, quasi referiert bekommen habe, durch all die Witze, die ich zuerst nicht verstanden habe. Ich habe ihn auch nicht nochmal gesehen, jedenfalls nicht komplett. Es ist halt eine Klamotte, die einmal witzig ist, aber bei der ich niemals den Bedarf hätte, mir das mehrfach anzusehen. Viele der Witze sind halt auch nicht besonders gut, Pennälerniveau wie eben Chwanzus longus und Chleudert den Purchen chu Boden!, nur professionell abgeliefert. (Ich kann mich noch erinnern, wie sich mal ein Klassenkamerad in der 6. Klasse über "homo" und "interficere" nicht mehr einkriegen konnte, was 12jährige halt witzig finden: dazwischenf*cken, harharhar.)

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Naja, ich dagegen finde den Film recht genial, wie er Parteipolitik, Religionen, Personenkult, political correctness, etc. ohne Einschränkungen durch den Kakao zieht. Und dazu der absolut schwarze Humor (z. B. "jeder bitte nur ein Kreuz", oder der Einkauf der Steine für die Steinigung). Ja, das finde ich richtig witzig. Was nicht heisst, dass ich manche Dinge nach dem x-ten mal nicht auch zu albern finden kann. Aber im großen und ganzen finde ich die "Philosophie" des Films sehr stimmig und sympathisch. Muss natürlich nicht jeder so sehen.

    maticus

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  • Ich finde "Monty Python's Life of Brian" auch genial, und ich kann über die Witze auch beim zehnten Mal noch lachen (ungefähr so oft habe ich den Film schon gesehen). Ich schaue ihn mir zwar schon seit langem nur noch in der Originalsprache an (wie alle Filme), finde aber auch, dass die deutsche Synchronisation hier recht gut gelungen ist, und der Sprachfehler von Pontius Pilatus ist im Deutschen tatsächlich noch witziger als im Original.

    Einen Monty Python-Thread sollte es hier unbedingt geben. :)

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Natürlich kann man Produkte wie "Life of Brian" beliebig zerreißen und die eigene Distanz klar herausarbeiten.

    Aber warum? Der Homo ludens ist eine Methode der Weiterentwicklung, nicht der Rückentwicklung. Jedenfalls als Modell.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ja, warum sollte man Kulturerzeugnisse kritisch diskutieren? Eine sehr relevante Frage für den Fortbestand dieses Forums...

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Ja, warum sollte man Kulturerzeugnisse kritisch diskutieren? Eine sehr relevante Frage für den Fortbestand dieses Forums...

    Warum man das sollte? Der eigenen Weiterentwicklung wegen?

    Zum Beispiel, um den Zustand zu überwinden, dass man die Bitte um eine entspanntere Diskussion nicht gleich in eine Schwarz-Weiß-Diskussion dreht.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Es ist halt eine Klamotte, die einmal witzig ist,

    Naja, ich dagegen finde den Film recht genial, wie er Parteipolitik, Religionen, Personenkult, political correctness, etc. ohne Einschränkungen durch den Kakao zieht. Und dazu der absolut schwarze Humor

    Wie gesagt, ich teile maticus' Einsicht. Daß der Film wie eine Klamotte wirkt, liegt bei mir an der deutschen Fassung. Nicht an der Qualität der Übersetzung, sondern daran, daß ich den Eindruck bekomme, die Synchronsprecher seien eine Bande durchgedrehter Pennäler nach dem Xten Kasten billigen Biers.

    Alles, wie immer, IMHO.

  • Es ist natürlich nicht der ganze Film, der in so kindischen Witzen wie chwanzus longus besteht (und das ist in der Situation natürlich dennoch witzig, das bestreite ich gar nicht, ich sage bei entsprechenden Gelegenheiten auch mal "Chleudert den Purchen tchu Boden", das war ja genau meine Eingangsbehauptung, dass es witziger ist, sich rekreativ die Anspielungen und Zitate zuzuwerfen), aber ein nicht so kleiner Teil kommt mir tatsächlich extrem albern und auf Abiturienten- bis Erstsemester-Niveau vor. Inklusive der Freude über das Schockiertsein von Großtante Frieda, die das für Blasphemie hält. Die Bärte/Jehova/Steinigung finde ich zB auch total albern und nicht besonders witzig.

    Ich fand die absurd-groteske Komik der kürzeren Flying Circus Sketche durchaus gut, ebenso habe ich die etwa ernsthafteren Filme aus dem Umkreis, "Brazil" und "Fisch namens Wanda" in sehr positiver Erinnerung (wobei ich auch nicht weiß, wie es mir etwa 20 Jahre später beim Wiedersehen gehen würde, ich sehe sehr wenige Filme regelmäßig wieder, interessiert mich meistens nicht ausreichend.)
    Aber bei Life of Brian und Holy Grail geht es mir ähnlich wie bei Star Wars. Ich verstehe grade noch so, dass man es in einem bestimmten Alter super fand, aber nicht mehr, wie es 10 oder 20 Jahre später noch so dezidiert als Kult pflegen kann, wie das anscheinend verbreitet der Fall ist. Ich schiebe es darauf, dass ich bei der jeweiligen Erstbegegnung Anfang 20 oder sogar etwas älter war, also nicht mehr im richtigen Zeitfenster.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • "Chleudert den Purchen tchu Boden"

    "Poden" ;)

    maticus

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  • Kann jemand für die weitere Erörterung ein paar Otternasen besorgen?

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

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