Derrick - eine Wiederentdeckung

  • Guck mal ob du auf Yt die Königsfolge ergattern kannst :

    Tod eines Ladenbesitzer, Folge 36.

    Da kommt kaum ein alter Zombiefilm mit...

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Ist notiert. ^^

    Als alter Preuße bin ich nun natürlich streng chronologisch vorgegangen und habe mit Staffel 1, Folge 1 begonnen. Das wirkt für mich wie die erste Folge Stahlnetz. Alles noch ein wenig holprig und ungewollt naiv, aber insgesamt köstlich.

    Beim Schauen dieser alten Dinger merke ich doch zunächst immer wieder, wie sehr ich auch in die Jahre gekommen bin, denn das Zeitkolorit interessiert mich am meisten. Das ist genau die Phase, als ich zwar noch Kind, aber doch schon so vieles aufgenommen und wohl auch abgespeichert habe. Eine nostalgische Reise zurück eben. Kleidung, Autos, Möbel - klar, aber v.a. auch die Alltagsgegenstände, die Redeweise, dieses ganze formale Gehabe, was ich so gut kenne.
    Großartig. Aber auch ein bisschen erschreckend, dass der Blick zurück nun langsam immer rührseliger wird. :D

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • "Kommissar" hat ein bissl gebraucht bevor es richtig gut wurde. Damals hat man ja auch noch die Zeit gegeben... Ab Staffel 2 ist das ein Monument deutscher TV Unterhaltung.

    Der Zeitbezug reizt auch mich. Aber wenn ich Bergman ins Spiel brachte - - das hab ich völlig ernstgemeint, da sind Folgen bei die ziehen einem emotional total die Schuhe aus :D

    Eine geniale Serie. Derrick ist nix dagegen
    (wobei : ich mag Derrick)

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • da sind Folgen bei die ziehen einem emotional total die Schuhe aus

    Daran erinnere ich mich auch noch, aber das lag vor allem an den großartigen Schauspielern. Aber ich war ja auch noch Kind. Bergmann-Nähe habe ich damals nicht bemerkt. ;)

    :wink: Wolfram

    PS.: Ich wollte eigentlich nicht mehr, aber jetzt bin ich bei Folge 36. ^^

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

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  • Bin sehr gespannt auf deine (Wiedersehens-) Erfahrungen!

    Natürlich kam der Bergman Bezug bei mir erst sehr viel später. Und nicht zu hoch hängen: Bergman war ein Genie und dies ist eine Fernsehserie :) aber daß die Assoziation überhaupt kommt spricht für die Serie... :fee:

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Großartig die 'Zombie-Folge'. Das ist für deutsche (TV-) Verhältnisse (und dann noch ZDF) schon ziemlich durchgeknallt. 'Zombie' trifft es schon sehr gut, auch weil manchmal die Herrenriege wie das Politbüro der SED wirkte. Aber es erinnert natürlich auch an Edgar Wallace, wenn auch in der Hinsicht eher in gebremster Form.

    Ich befürchte, die Gesamtbox ist fällig. :D

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

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  • Naja, das Politbüro, was waren die denn? Zombies :D

    Es lohnt sich die Serie sich zuzulegen wenn man den Ansatz mag. Kaum ne Folge fällt wirklich ab. Und es entsteht ein Sog.

    Ich wollte aber hier nicht von Derrick so OT ablenken... Das tut mir leid... Aber der Kommissar ist eben weit besser :(

    Bei Derrick find ich, das hat stark gestartet aber wurde irgendwann Routine. Ich finde das ZDF sollte das alles mal wiederholen. Wozu zahl ich GEZ? Wird doch eh alles wiederholt. Nehmt euch einen Wochentag und sendet es 22 Uhr. Von Folge 1 bis zum Ende. Und schon hat sogar das SchnarchnasenZDF sogar wieder Fans :D

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Mehr als Nostalgie

    Ich schaue mir gerade auch Derrick-Episoden an. Und verstehe langsam, warum diese Serie auch im Ausland so ungemein erfolgreich war. Erstens waren durchweg Schauspieler im Einsatz, die in ihrer Ausbildung noch gelernt hatten, deutlich zu sprechen. (Bei so manchen neueren Produktionen habe ich da so meine Zweifel - bei Till Schweiger (allen voran) und vielen anderen.)
    Zum anderen steht stets der Fall im Mittelpunkt, das ablenkende Privatleben der Ermittler bleibt außen vor. Die Münster-Tatorte guckt man doch in erster Linie wegen Thiel und Börne, der „Fall“ ist Nebensache. Und drittens konnte der Reinecker einfach spannende Drehbücher schreiben. Gut, gegen Ende der Serie wurden sie zunehmend philosophisch; angeblich hatte Horst Tappert vor allem deswegen keine Lust mehr und stieg aus. Die Schauplätze - von der Eckkneipe über die Drogenszene bis zu Villen der High Society bedienten den Voyeurismus der Zuschauer. Und ja, es kommt heute, Jahrzehnte nach der Erstausstrahlung, auch eine gewisse Nostalgie auf. (Telefone mit Wählscheibe, Feuerzeuge, die noch dieses Klacken hatten, usw.) In erstaunlich vielen Fällen spielt die sogenannte Hochkultur eine Rolle („Mozart und der Tod“, „Isoldes tote Freunde“, um nur zwei Beispiele zu nennen. Große Bücherregale in fast allen Wohnzimmern suggerieren Bildung, auch beim „kleinen Mann“.

  • Muß ich mir doch mal ein bißchen Derrick zulegen? ?( wenn ja dann muß aber Folge 2 dabeisein. Die erinnere ich gut. Mädchenmord im Wald an einer Bahnstrecke. Sie hatte den letzten Zug genommen und ich saß bei meiner Omi (da durfte ich das gucken) und hab mich gegruselt...

    Hab ich Derrick immer unterschätzt weil er nicht der Kommissar war? Möglich...


    :)

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  • Und verstehe langsam, warum diese Serie auch im Ausland so ungemein erfolgreich war. Erstens waren durchweg Schauspieler im Einsatz, die in ihrer Ausbildung noch gelernt hatten, deutlich zu sprechen.

    Was wohl im Ausland nicht so auffiel. ;)

    Aber das macht ja einen großen Reiz beim Kommissar aus und wohl letztlich auch bei Derrick, dass man eben so hochkarätige Schauspieler zu sehen bekam, quasi die ganze alte Garde.

    :wink: Wolfram

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  • Aber das macht ja einen großen Reiz beim Kommissar aus und wohl letztlich auch bei Derrick, dass man eben so hochkarätige Schauspieler zu sehen bekam, quasi die ganze alte Garde.

    Naja... Fritz Wepper ist mir jetzt noch nicht so als begnadeter Schauspieler aufgefallen, und selbst Horst Tappert nicht. Erik Ode hat mich auch nicht direkt vom Hocker gerissen. Hier wird vielleicht etwas verklärt, was so nicht unbedingt zutrifft bzw. heute auch nicht signifikant schlechter sein muss.

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Sorry, das habe ich wohl falsch ausgedrückt. Die von dir Genannten meine ich auch nicht, sondern all die anderen, in der Regel von Folge zu Folge wechselnden. Da versammelt sich halt die Garde großer deutscher Schauspieler.

    :wink: Wolfram

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  • sondern all die anderen, in der Regel von Folge zu Folge wechselnden. Da versammelt sich halt die Garde großer deutscher Schauspieler.

    Aber ist das in den heutigen Krimiserien (ARD: Tatort, Polizeiruf 110; und den diversen im ZDF) so anders? Ist halt nicht mehr die alte Garde, sondern die neue. Ist die neue generell schlechter als die alte? Ich glaube nicht.

    maticus

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    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
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    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
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  • Aber ist das in den heutigen Krimiserien (ARD: Tatort, Polizeiruf 110; und den diversen im ZDF) so anders? Ist halt nicht mehr die alte Garde, sondern die neue. Ist die neue generell schlechter als die alte? Ich glaube nicht.

    Rein handwerklich, was z.B. das Sprechen angeht, wäre ich mir da nicht so sicher. ^^

    Ich habe ja nun gerade die allererste Folge des Kommissar gesehen und da taucht dann doch glatt Dorothea Wieck auf, die 1931 schon in dem legendären 'Mädchen in Uniform' mitgespielt hat, sich, wie viele andere, sehr stark auf das Theater zurückgezogen hatte und die hier einfach noch einmal in einer ihrer wenigen Filmrollen zu sehen war. Ähnliches gilt für Marianne Hoppe, Käthe Gold, Maria Becker, Ruth Drexel und...und...und... Und das waren nun wirklich Schauspiellegenden, die man nach '45 meist nur im Theater noch erleben konnte. Und wenn im Film, dann meistens nicht in ihnen angemessenen Rollen, weil der deutsche Film der 50iger und 60iger Jahre ja nicht unbedingt durchgehend hohe Qualität hatte.

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

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  • ...natürlich Zustimmung zu letzterem ... von der Ruth Drexel mal abgesehen: d i e hat mir eindeutig in ein paar Krimi- und Fernsehserien zuviel mitgespielt (die Mehrzahl davon war möglicherweise nur im bayr.TV zu sehen!)

    nu bin ich mal derj., der anfängt herumzumääandern, aber warum auch nicht :) ...die Drexel übr. sehr sehenwert als eisige Betrügerin Adele Spitzeder (auf eine tatsäch. Begebenheit a. d. 19. Jh. zurückgehend) in Peer Rabens gleichn. TV-Film von 1972 (auch als DVD bei 2001 erhältlich) - und wahrlich nicht zu verachten zwei, drei Jährchen drauf als genervt-frustrierte Wirtshausbetreiberin in Helmut Dietls legendären Münchner G'schichten ! ! !

    < < = = freundliche Warnung an alle Nicht-Südländer: bei beidem ist ein deutlich g'scherteres Münchnerisch zu hören als z. B. in Dietls späteren Arbeiten ("Kir Royal" u. s. w.)

    PS ... na der Weppers Fritze hatte immerhin noch mal (anlässlich seiner Mitwirkung in Bob Fosse's Cabaret-Verfilmung) das eine/andere Hollyywood-Angebot auf dem Schreibtisch liegen - musste dann halt dankend abwinken, da inzw. für Derrick in den Startlöchern stehend ------------

    Das TV gibt mehr 'Unterhaltung' aus, als es hat - in der bürgerl. Gesetzgebung nennt man das 'betrügerischen Bankrott' Werner Schneyder Es ging aus heiterem Himmel um Irgendwas. Ich passte da nicht rein. Die anderen aber auch nicht. FiDi über die Teilnahme an seiner ersten (und letzten) Talkshow

  • von der Ruth Drexel mal abgesehen: d i e hat mir eindeutig in ein paar Krimi- und Fernsehserien zuviel mitgespielt (die Mehrzahl davon war möglicherweise nur im bayr.TV zu sehen!)

    Stimmt, sie hätte in die Aufzählung eigentlich nicht hineingehört. ^^

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Ich schaue mir gerade auch Derrick-Episoden an. Und verstehe langsam, warum diese Serie auch im Ausland so ungemein erfolgreich war.


    Bezüglich der Beliebtheit im Ausland empfehle ich übrigens Die Kühe, eine finnische Parodie auf deutsche Krimiserien. Da deutsche Serien dort im Original mit Untertiteln gezeigt werden, sprechen die Schauspieler auch konsequent eine Sprache, die für Finnen so wie deutsch klingt, was seht lustig ist.

    https://www.youtube.com/playlist?list=PL4EC24891B60F502E

  • "Der Kommissar" Nr. 50!

    <= gestern Abd. mal wieder Fleischeslust auf TV-Krimi der frühen 70er, means Ermittlungsarbeit mit reichlich Zigaretten und (der Abwechslung halber mal) Whiskey...

    Die Folge Der Tennisplatz https://www.youtube.com/watch?v=jW3SroK2Hdo sollte man m. E. als rabenschwarze Farce entgegennehmen - dann "funktioniert" sie g u t !! (es soll 'gar 70er-TV-Junkies geben, für die Nr. 50 die beste aller Komm.-Folgen ist !!) < < = = derart hoch würd' ich sie nu nicht hängen - eine Handvoll Pappnasen-Schauspieler hätte sie m. E. auch übelst versemmeln können -, aber dank Peter Fricke (als derart schmieriger Schnösel, dass man am liebsten vom TV-Sessel aus ihm ein paar reinhau'n möchte!) + einem bestens aufgelegten Rudolf Platte (als Uralt-Kumpel des Ermordeten) gerät sie in der Tat zum kleinen schrägen Schmuckstück !!

    übr. eine Folge mit fast 3 Min. Überlänge!! Was sie heute wohl in diversen Chefetagen mit RegisseurInnen veranstalteten, die es wagten, eine 93min. "Tatort"Folge abzuliefern??

    Das TV gibt mehr 'Unterhaltung' aus, als es hat - in der bürgerl. Gesetzgebung nennt man das 'betrügerischen Bankrott' Werner Schneyder Es ging aus heiterem Himmel um Irgendwas. Ich passte da nicht rein. Die anderen aber auch nicht. FiDi über die Teilnahme an seiner ersten (und letzten) Talkshow

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