Gut, dann mach ich mal ein neues, das thematisch sehr nah an meinem letzten dran ist. B dürfte leicht zu erraten sein, A ist schon schwieriger.
Die Sängerin A kam ins Ensemble der Staatsoper Berlin, was in ihrem "leichten Fach" nicht selbstverständlich war, weil die Konkurrenz da natürlich weit größer war als im schweren Fach. So hatte A einerseits einige "Platzhirschinnen" vor sich, aber GMD B mochte und förderte sie, sodass sie eigentlich hätte zufrieden sein können. War sie aber nicht.
Auslandsgastspiele waren für die Deutsche Staatsoper Berlin immer etwas ganz besonderes: einerseits viel Ruhm, Ehre und Prestige, andererseits die Gefahr, dass Leute die Gelegenheit zur "Republikflucht" nutzen. Beim ersten Japan-Gastspiel der Staatsoper Berlin 1977 war von den Solisten niemand weggeblieben, beim zweiten Japan-Gastspiel 1980 hatte Waldemar Wild die Gelegenheit ergriffen, der DDR zu entkommen.
Beim dritten Japan-Gastspiel 1983 nutze Sängerin A ihre Chance. An einem freien Tag spazierte sie durch Tokio, besuchte dort die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland - und blieb drinnen.
Natürlich große Aufregung, Intendant D bekniete GMD B, aufgrund seines guten Verhältnisses zu A zu ihr in die Botschaft zu gehen und A zur Rückkehr zu überreden.
B ging in die Botschaft, kam nach 5 Minuten wieder raus, sagte zu den ihn erwartungsfroh Ansehenden nur kurz und knapp "Sie moag net.", ließ die Baffen stehen und ging seiner Wege.