Eben gehört 2020/2021

  • Freilich könnte man überlegen, was Brahms erwarten durfte, wenn er den vier Meininger Kontrabassisten (ja. die Zweite wurde in Wien uraufgeführt, richtig), die eventuell auf Darmsaiten spielten, ein Piano vorschrieb, und was Simone Young erhielt, als sechs oder acht moderne Kontrabässe ein Piano spielten.

    Ja, das kann man überlegen. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass die "vorgegebene Dynamik", auf die Young sich ausdrücklich beruft, nun mal nicht pp, schon gar nicht "absolut pp", sondern p heißt. Da Brahms in seinen Kompositionen ein Dynamik-Spektrum von ppp bis ff vorschreibt, bedeutet p zweifellos nicht die "absolut" unterste Grenze.

  • Jean Sibelius (1865-1957)
    Symphonin Nr. 4
    Halle Orchestra, John Barbirolli

    Bei mir von LP. (britisches EMI SLS 799-Box-Set mit sämtlichen Sinfonien). Die 4. beginnt (und bleibt über weite Strecken) in düsterer Stimmung und dabei in weniger "schwelgerischer Art", als die anderen Sinfonien. Es dauert, bis sich erstmals strahlende Bläser den Weg bahnen, die aber nur kurz aufblitzen, bevor kontemplativ weitergegrübelt wird. Und auch die Klarinette schafft es nicht, die Atmosphäre "umzudrehen". Die Vierte bleibt "anstrengend" und zeigt eher weniger von der typischen Klangsprache Sibelius', die sich durch viele seiner Werke zieht. Das Werk scheint mir die "Modernste" unter seinen Sinfonien. Musik, die "erhört" werden will, dies aber durch ihre Vielschichtigkeit dankt und damit auch beim wiederholten Hören interessant und vertiefenswert bleibt. Auch endet die 4. für mein Empfinden sehr "offen", vielleicht unbefriedigend, mit einem dicken Fragezeichen, statt einer Dur-Antwort, was zu den beschriebenen Eindrücken beitragen dürfte.
    Ein großer Wurf, dem eigentlich mehr Aufmerksamkeit gebührt, als vergleichsweise der überpopulären 2.
    Und obwohl es heutzutage so viele tolle Aufnahmen der Sinfonien gibt, mit so großartigen (und gleichzeitig "perfekten") Orchestern, spürt man bei Sir John und "seinem" Hallé Orchestra eine glühende Hingabe für die Musik und eine tiefe Verbindung zwischen Dirigent und Orchester, die diese alten Einspielungen für mich zu etwas immer noch sehr Besonderem machen...

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Und obwohl es heutzutage so viele tolle Aufnahmen der Sinfonien gibt, miit so großartigen (und gleichzeitig "perfekten") Orchestern, spürt man bei Sir John und "seinem" Hallé Orchestra eine glühende Hingabe für die Musik und eine tiefe Verbidung zwischen Dirigent und Orchester, die diese alten Einspielungen für mich zu etwas immer noch sehr Besonderem machen...

    Dabei sollen die CDs doch direkt aus der Hölle kommen. :D

    https://www.classicstoday.com/review/review-4455/?search=1

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Über die HurWITZ'schen Zuspitzungen kann man sich manchmal halt nur wundern... Für mich ist der Barbirolli-Zyklus nach wie vor ein großartiger Meilenstein des Katalogs. :)
    Ganz aus dem Bauch heraus.
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Romantische Ouvertüren
    Weber - Oberon
    Mendelssohn - Die Hebriden op. 26
    Berlioz - Les francs juges op. 3
    Schumann - Genoveva op. 81
    Schubert - Die Zauberharfe
    Wagner - Der fliegende Holländer
    London Classical Players
    D: Roger Norrington

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Felix Mendelssohn
    Symphonie Nr. 3 & 4
    London Classical Players
    D: Roger Norrington

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Johannes Brahms
    Symphonie Nr. 4
    Pittsburgh Symphony Orchestra
    D: William Steinberg

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Heute gehört: Sonate für Cello solo op. 8 von Zoltán Kodály:

    Das ist die Kammermusik-CD, die es bei mir letztes Jahr am häufigsten in den Spieler geschafft hat. Dabei hat es diese CD bei mir nicht leicht gehabt. Als ich sie vor mehr als 30 Jahren geschenkt bekommen habe (mit anderem Cover), war sie mir zu modern. Als ich es vor 20 Jahren nochmal probiert habe, war sie mir nicht modern genug. 2019 habe ich die Sonate auf einem Album von Daniel Müller-Schott kennengelernt. Das Stück fand ich toll, den üppigen Celloklang von Müller-Schott aber nicht so passend.

    Endlich habe ich mich an die CD mit Jerry Grossman erinnert, bei der für mich alles passt. Das Stück ist wie aus einem Guss, die 30 Minuten Cello solo sind nie ermüdend, was an der großartigen, absolut schlüssigen Komposition liegt, aber auch an der hervorragenden Interpretation, die voller Energie ist. Bei Grossman lässt sich die Struktur des Stücks hervorragend nachvollziehen. Die CD hat seit dieser Entdeckung einen Ehrenplatz in meiner Sammlung.

  • Eugen Onegin - immer wieder, stückweise, gestern und heute

    Sir Thomas Allen - ich mag seine Stimme sehr, einfach weil sie mir sehr vertraut ist und sehr eigenen Charakter hat. Er war eine Institution in Covent Garden. Immer im Sakko. Immer der Gentleman. Very British. Allerdings finde ich ihn hier the weakest Link in der Besetzung. Sehr ausdrucksvoll, aber die Stimme ist mir nicht rund und voll genug, besonders an den anderen Stimmen gemessen.

    Burchuladze kann man nicht übertreffen. Sein Russisch ist erstaunlich :D . Diese Vokale !
    Neil Shicoff hat mir hier und da ein zu schnelles Vibrato und einen zu weinerlichen Ausdruck, aber das ist alles Gemeckere auf sehr hohem Niveau.
    Anne Sofie von Otter mag ich sonst auch sehr, aber hier erscheint sie mir etwas blutlos.
    Mirella Freni - herrliche Stimme, für Tatyana veilleicht ein wenig zu italienisch im Ansatz, aber das ist wirklich Gechmacksache und ich bin mir gar nicht sicher, ob es wirklich so ist.

    So richtig gefunkt hat es aber bei der Belgrader Aufnahme - trotz der scheusslichen Oboe.


  • (AD: 20. - 29. März 1997, Orchestral Hall, Chicago)

    Modest Mussorgsky: Lieder und Tänze des Todes (Orchestrierung von Dmitri Schostakowitsch)*
    Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 A-Dur, op. 141

    Sergej Aleksashkin, Bass*
    Chicago Symphony Orchestra
    Sir Georg Solti

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)


  • (AD: Oktober 2009 - Mai 2010, Barbican Hall, London)

    daraus:
    - Sinfonie Nr. 2, H 295 (1943)
    - Sinfonie Nr. 3, H 299 (1944)
    - Sinfonie Nr. 4, H 305 (1945)
    - Sinfonie Nr. 5, H 310 (1946)

    BBC Symphony Orchestra
    Jiří Bělohlávek

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Auf dem Weg zur Winzergenossenschaft Wolfberger (Ordentliche Qualität zum ordentlichen Preis - meine Pub Rocker unter den Produzenten) in Eguisheim meist ein Abstecher nach Ensisheim . Weil - da kam 1862 Leon Boellmann zur Welt , dessen Name wohl den Orgelinteressierten noch geläufig ist . Aber er orgelte nicht nur , er komponierte auch . Unter anderem dieses Kleinod , welches durch die Ohren den Weg in meine Hirnsektion Abt.Freudige Erinnerungen fand . Und die Interpreten der Cellosonate müssen Andre Navarra und Annie d'Arco sein . Welch ein schöner Tagesbeginn !

    Verkostung : https://www.youtube.com/watch?v=TZ4y7rCkUAI

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Allan Pettersson Sinfonien Nr. 3 + 4
    RSO Saarbrücken
    Alun Francis

    Musik, die tief beeindruckt und einen verändert zurûcklässt. Schwere Kost!
    Die Kompositionen Petterssons, die sich außerhalb jeder Mode bewegen, haben leider immer noch nicht die Bedeutung, die sie meiner Meinung nach verdienen.

  • Nach der Cellosonate nun die einzige mir bekannte Aufnahme der einzigen Sinfonie von Boellmann .Würde gern mehr über diese Aufnahme erfahren .- Daten ,wann entstanden , Radiomitschnitt , Produktion ?

    Leon Boellmann
    Sinfonie F-Dur op.24
    Ulster Orchestra
    Howard Williams

    https://www.youtube.com/watch?v=jRLe-WSioDs

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Unerfreuliches mit Erfreulichem verbinden ....

    Beethovens Symphonien, Christoph von Dohnanyi leitet das Cleveland Orchestra bei Nrn. 1 +2, begleiten meine leicht widerwillig einberaumte Schreibtischordungsaktion ...

    allen einen schönen Sonntag ;)

  • Beethovens Symphonien, Christoph von Dohnanyi leitet das Cleveland Orchestra

    Wurde seinerzeit (2011 !!) im Thread zu den Gesamtaufnahmen der Beethovenschen Symphonien von Eva Maria lobend erwähnt. Nrr. 1,2,5 und 7 kannte ich damals schon. Daraufhin habe ich lange gezaudert .... Beethovens Symphonien häufen sich ja gerne mal in verschiedenen Interpretationen an ....
    Letztendlich habe ich die Aufnahmen vervollständigt und ich habe es nicht bereut! Danke nochmal an Eva Maria! ;)

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