Eben gehört 2020/2021

  • Schuberts "Große" zum Frühstück - ich kann es nur empfehlen . Buttercroissant und Sesambrötchen bekamen eine geschmacklicheTiefe , die ich sonst noch nicht wahrgenommen habe . Und der La Tazza d`'oro Vintage Orange im au lait schmeckte noch intensiver - und das alles wegen Arturo Toscanini und dem Philadelphia Orchestra . Welches bis zum Zeitpunkt der Aufnahme - 1941 - das Orchester von Stokowski gewesen war , aber nun unter einem doch ganz anders gearteten Dirigenten spielen sollte . Toscanin hat insgesamt 3 Studio - Aufnahmen und mehrere Live - Einspielungen hinterlassen , aber keine überzeugt mich so wie diese . Irgendwie scheint mir , als steckte noch etwas von Stokowski im Orchester , und Toscanini arrangierte sich damit - es ist für mich die entspannt klingendste seiner Interpretationen . Aber beileibe nicht im Sinne von langsam , zeitlich liegt sie in der Mitte seiner Aufnahmen , aber sie klingt nie forciert . Nicht nur zum Frühstück empfehlenswert .

    1.Satz https://www.youtube.com/watch?v=tj1vC-lfU9E

    2. https://www.youtube.com/watch?v=Buph9m_Vv4g 3. https://www.youtube.com/watch?v=ubyd2EUIOvM 4. https://www.youtube.com/watch?v=p_MWRsxo2g8

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Hier ein Quartett.

     
     

    Edward Elgar: In the South, op. 50

    London Symphony Orchestra, Sir Edward Elgar
    Bournemouth Symphony Orchestra, Constantin Silvestri
    Royal Philharmonic Orchestra, Yehudi Menuhin
    BBC National Orchestra of Wales, Richard Hickox

    :wink: Agravain

  • In der Tat: (...)

    Hallo Walter,

    danke Dir für diese Hinweis. Ja, eine tolle Aufnahme, die man als Fan des Werks haben sollte.

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Das Klavierkonzert von Schumann in der '53 Aufnahme mit Kempff , Krips und dem London Symphony Orchestra . Eine alerte Einspieling , die ich in ihrer 'Schlichtheit' der mehr gedehnt-ausgehörten mit Kubelik und dem SO des BR aus 1974 vorziehe . ( Die Live-Aufnahme aus 1977 gefällt mir besser , aber irgendwie ...vielleicht zu spät für Kempff ? ) .

    1.Satz https://www.youtube.com/watch?v=mcBW8e2NpiA

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Was für ein schöner Start in den Tag, ehe ich gleich wieder Homeoffice mache:

    Beethoven: Violinsonaten 5 - 7 (2021)

    Piano: Martin Helmchen
    Violine: Frank Peter Zimmermann.

    :verbeugung1:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Leif Kayser (1919-2001)
    Symphonien Nr. 1 & 4
    Aalborg Symphony Orchestra, Matthias Aeschbacher
    CD, DaCapo, DDD, 2008

    Nach einem Theologiestudium war Leif Kayser als Pfarrer tätig. Ab 1964 unterrichtete er an der Königlich Dänischen Musikakademie. Er komponierte vorwiegend für Orgel, hinterließ aber auch vier Sinfonien, die bei DaCapo dokumentiert sind. Volume 1 mit den Sinfonien 1 und 3 ist allerdings mittlerweile vergriffen und Volume 2 (siehe oben) scheint im Abverkauf (zur Zeit 6,99 EUR bei jpc).
    Eingespielt sind IMHO ansprechende, tonale Werke, auf dem Boden der Neoromantik stehend und allenfalls gemäßigt modern. Allemal angenehm zu konsumieren, wenn auch kein großer Wurf. Sein Lehrer Hilding Rosenberg ist durchaus zu erkennen.

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Ich schrieb andernorts:

    Leif Kayser dürfte den wenig schmeichelhaften Ruf geniessen, einer der unbekanntesten Symphoniker des 20. Jahrhunderts zu sein. Was sehr schade ist, denn wiederholtes Hören der Musik über eine längere Zeit überzeugt mich immer mehr von ihrer Qualität. Ja, gewisse Einflüsse sind nicht zu überhören, aber das gilt natürlich für viele andere Komponisten auch. Und in seiner dritten Symphonie stehen auch eher eigene Klänge und Ideen im Vordergrund. Diese Musik ist tonal, oft wehmütig-melancholisch und spricht zumindest mich auch emotional stark an. Es gibt Passagen in seiner Musik, da kommt er den ganz Großen sehr nahe. Hier gibt es noch jemanden zu entdecken.

    Die 1. Symphonie ist einsätzig und knapp 17 min lang. Die Tonsprache ist tonal mit Reminiszensen an Tschaikovsky, Sibelius und Nielsen, nichts welterschütterndes, aber ganz nett. Die 4. Symphonie entstand nach dem Krieg und ist entsprechend dunkler gefärbt, aber immer noch weitgehend spätromantisch geprägt. Das gilt vor allem für den 3. Satz, ein über 20-minütiges Lento, das ich für einen ganz großen Wurf halte. Es gibt wenig Komponisten, die einen berührenden langsamen Satz über einen solchen Zeitraum gespannt bekommen, Bruckner konnte das, Mahler und Schostakowitsch konnten es, Kayser kann es auch. Der Satz allein rechtfertigt den Kauf der CD.

    Die Symphoniker in Aalborg sind sicher nicht das letzte Wort in Richtung Perfektion und Klanggewalt, aber sie machen ihre Sache gut. Der Dirigent Matthias Aeschbacher ist der Sohn des Pianisten Adrian Aeschbacher, den zumindest die älteren Semester noch kennen werden. Bei mir im Regal steht z.B. eine DGG-Scheibe mit Schuberts Forellenquintett mit ihm und dem Amadeus Q.

    :wink:

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Hatte ich bei den Violinkonzerten (20./21. Jahrhundert) gepostet, aber ist vielleicht auch hier von Interesse. Die Aufnahme ist heute in den Handel gekommen. Sacre habe ich noch nicht gehört:

    Peter Eötvös: Violinkonzert Nr. 3 „Alhambra“
    Isabelle Faust, Violine
    Orchestre de Paris, Pablo Heras-Casado

    Ein ungemein interessantes und teilweise virtuoses Violinkonzert, direkt auf Isabelle Faust zugeschnitten und ihr auch gewidmet. Es ist die erste Aufnahme des Werkes, das 2019 am Ort des Geschehens im Palacio de Carlos V in der Alhambra von Granada uraufgeführt wurde, mit Isabelle Faust und dem Mahler Chamber Orchestra unter Pablo Heras-Casado. Schade, dass das MCO nicht auch hier bei der Aufnahme mit von der Partie ist.
    Das Werk beginnt mit einer expressiven und weit ausholenden Solokadenz der Violine, bevor das Orchester nach mehr als einer Minute hinzutritt. Und es endet auch mit einem kurzen Epilog der Solo-Violine in leicht klagendem Ton, der vielleicht die Trauer Muhammads XII. bei der Übergabe des Palasts 1492 an die Reyes Católicos darstellt. Das Solo-Instrument scheint eine Art Erzählerfunktion zu haben. Laut Erläuterungen von Eötvös „ähnelt [das Stück] eher einem Spaziergang durch das mysteriöse Gebäude der Alhambra“. So spielt der Ton G (=Granada) eine dominante Rolle. Zur Unterstreichung des Lokalkolorits hat Eötvös als Gegenpart zur Geige eine Mandoline in scordatura-Stimmung hinzugesetzt. Ich muss allerdings gestehen, dass mir dies im Verlauf des Stücks nicht wesentlich aufgefallen ist. Aber vielleicht entdeckt man das auch erst nach mehrfachem Hören.
    Isabelle Faust spielt das Ganze jedenfalls phänomenal in vielfacher Abstufung der Klangfarben, und auch das Orchester unter Heras-Casado klingt fabelhaft. Tiefschürfenderes kann ich nach einer ersten Hör-Erfahrung nicht sagen.
    :wink:

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    Was ist heute Kunst ? Eine Wallfahrt auf Erbsen. (Thomas Mann, Doktor Faustus, Kap. XXV)

  • Danke für den Hinweis!
    Wandert auf die Liste...
    :cincinbier:

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  • Sibelius: Symphonie Nr. 4
    BBC Philharmonic Orchestra
    John Storgårds

    Ich besitze diese Gesamtaufnahme der Sibelius Symphonien seit ca. einem Jahr und sie begeistert mich jedesmal, wenn ich sie wieder hervorhole.

    Storgårds wählt keinen besonders emotionalen Zugang, er schafft aber eine besonders klare Interpretation, bei der die Architektur der Symphonien deutlich herauskommt. Er bringt die Musik mit wunderbaren Orchesterfarben gleichsam zum Leuchten, was für viele berührende Momente sorgt.

    Bei den diversen Einzelaufnahmen von Sibelius Symphonien, die ich sonst so kenne, erlebe ich das nicht so (Rattle, Jansons, Barbirolli, Colin Davis, Karajan, Bernstein). Einzig Alexander Gibson mit dem Scottish National Orchestra hat mich ähnlich bewegt. Seine Aufnahme der zweiten Symphonie habe ich allerdings lange nicht mehr gehört, weil ich sie nur auf LP besitze.

  • Aus der Reihe Blindverkostung von RBB Kultur heute etwas, das ich durchaus länger nicht gehört hatte: die Goldberg-Variationen.

    Tiefpunkt Lang Lang, Höhepunkt Glenn Gould in seiner 81er-Aufnahme. Macht unmittelbar Lust, das komplett durchzuhören, und das passiert jetzt auch:

    Jein (Fettes Brot, 1996)

  • Bei mir mal wieder was aus der Nische:

    Eivind Groven (1901-1977)
    Symphonien Nr. 1 op.26 "Towards the Mountains" & Nr. 2 op.34 "The Midnight Hour"
    Kristiansand Symphony Orchestra, Peter Szilvay

    Aufnahme: Kilden Teater og onserthus, Kristiansand, 27.-30.6.2017, Toning. Eirk Mordal
    CD, Naxos, DDD, 2017

    Eivind Groven harrt weitgehend der Entdeckung, wozu diese CD ein erfreulicher Beitrag sein wird. Grovens Musik ist geprägt und inspiriert von der nationalen Volksmusik seines Herkunftslandes Norwegen, ohne dass er konkret Volksmusikmelodien in seinen Sinfonien verwandt hätte. Die beiden Sinfonien sind für meinen Geschmack ein großer Wurf. Tonal und wenig modern komponiert, schwelgerisch leuchtend und mit kräftigem, bläsersatten Ton liefert er zwei großartige, abwechslungsreiche Stimmungsbilder, die sich im Kreise nordischer Sinfonik bestens hören lassen können und sich nicht verstecken müssen. Die unten stehende Meinung des Fono Forums möchte ich dick untersteichen. Die Aufnahme mit dem Kristiansand SO klingt ganz hervorragend und ist in Sachen Engagement der Interpreten, Klangkultur sowie Aufzeichnungsqualität eine starke Anwaltschaft und eine Referenzaufnahme, an der sich weitere Deutungen der Sinfonien (die vielleicht wünschenswert, wenn auch nicht zwingend wären) messen lassen müssen. Dringende Kaufempfehlung!

    »Das Kristiansand Symfoniorkester agiert auf Weltklasse-Niveau und liefert Lesarten, die die Sinfonien bis ins kleinste Detail nuanciert ausleuchten, vor allem die Bläser des Klangkörpers begeistern mit schlankem Ton und schwereloser Phrasierung. Das Klangbild der CD könnte besser kaum sein.«


    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Musik zum Tage.
    Mit dabei: eine der schönsten Arien Bachs für die Altstimme.

    Johann Sebastian Bach: "Am Abend aber desselbigen Sabbats" BWV 42

    Arleen Auger, Julia Hamari, Peter Schreier, Philippe Huttenlocher
    Gächinger Kantorei
    Bach-Collegium Stuttgart
    Helmuth Rilling

    :wink: Agravain

  • Franziska Hölscher - Sequenza

    Biber: Passacaglia d-moll aus Violinsonate Nr. 16
    Sciarrino: Capricci für Violine solo Nr. 2 & 5
    Berio: Sequenza VIII für Violine solo
    Franziska Hölscher, Violine

    Schumann: Violinsonate Nr. 2 d-moll op. 121
    Franziska Hölscher, Violine
    Severin von Eckardstein, Klavier

    Vor allem die Solostücke sind vom Feinsten !!

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    Was ist heute Kunst ? Eine Wallfahrt auf Erbsen. (Thomas Mann, Doktor Faustus, Kap. XXV)

  • Musik zum Tage.
    Mit dabei: eine der schönsten Arien Bachs für die Altstimme.

    Johann Sebastian Bach: "Am Abend aber desselbigen Sabbats" BWV 42

    Arleen Auger, Julia Hamari, Peter Schreier, Philippe Huttenlocher
    Gächinger Kantorei
    Bach-Collegium Stuttgart
    Helmuth Rilling

    :wink: Agravain

    Du sagst es " Wo zwei und drei versammlet sind" !

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

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