STREAMING ALLGEMEIN - Mit dem Strom hören

  • In der nächsten Zeit muss ich dann ernsthaft ausprobieren, ob ich den Unterschied auch wirklich höre.

    Das habe ich am Wochenende vor. Die € 5,- ist mir das wert.

    Allerdings ist das nicht ganz so einfach - angeblich veröffentlichen die Schallplattenfirmen als "HiRes" (auch bei SACDs) eine andere Abmischung als bei der CD-Spur.

    Eventuell vergleicht man also Äpfel mit Birnen, wenn man manuell den Streamer (oder bei der Qobuz-Konfig oder bei beiden, um ganz sicher zu sein) von HiRes auf CD-Qualität umschaltet.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Eine Frage: Kann man Streaming-Dienste in Foobar einbinden? Du verwendest ja glaube ich Spotify. Läuft das bei Dir über Foobar?

    Ich gebe zu, dass mir der Gedanke noch nicht gekommen ist. Foobar und Spotify sind bisher zwei parallele Welten. EDIT: Es gibt derzeit kein offizielles Plugin.

    Helli

  • Erfahrungsbericht Streaming (nach gut vier Monaten)

    Streaming beschäftigt mich seit ca. zehn Jahren. Damals hat der HIFI-Hersteller meines Hörgeschmacks angekündigt, keine CD-Spieler mehr zu produzieren, sondern nur noch Geräte für das (angeblich) klanglich höherwertige Streaming – und natürlich die bekannt ausgezeichneten Plattenspieler nebst anderen Komponenten, vor allem Verstärker und Boxen.

    Damals gab es noch keine Streaming-Dienstleister wie Tidal, Qobuz oder Idagio. Spotify war gerade erwacht, lieferte aber nur MP3. Streaming in hoher Qualität bedeutete also, die eigene Musiksammlung unkomprimiert auf einem NAS (Network Attached Storage) gespeichert zu haben, welcher die Musik dann zum Abspielen per Ethernet-Verbindung an einen Streamer weitergibt. Man benötigte also zwei Geräte: einen Streamer und ein NAS. Ein NAS ist im Wesentlichen eine große Festplatte (Luxus-Version: SSD) mit einem kleinen Server. Der Server sorgt dafür, dass die auf der Festplatte gespeicherten Daten in geordneter Weise abgelegt und bereitgestellt werden können. Damit der NAS seine Daten an den Streamer liefern kann, muss er dieselben aber erst einmal bekommen. Das heißt, entweder man rippt vorhandene CDs selbst und speichert diese auf dem NAS oder man kauft sich die Musik als Download und speichert sie dann auf dem NAS. Das Format dafür ist z. B. WAV oder FLAC, also idealerweise nichts Komprimiertes à la MP3 oder so. (Wobei natürlich auch MP3 geht. Dann stellt sich halt die Qualitätsfrage, mit welcher aber alles begann.)

    Der Zeitaufwand für das Betanken eines NAS ergibt sich weniger durch das Auslesen der CDs bzw. das Durchführen eines Downloads und das Speichern der Dateien als vielmehr im ordentlichen Einpflegen der Metadaten wie Komponist, Werk, Satzbezeichnungen, Ausführende usw. Mit meiner Sammlung vor Augen und einer Beispielrechnung von durchschnittlich 2 CDs an einem Arbeitstag und 5 CDs an einem freien Tag nahm ich innerlich weiten Abstand vom Streaming und kaufte mir stattdessen ein paar Jahre später einen gebrauchten Multiplayer meines Lieblingsherstellers.

    Dieser Multiplayer verabschiedet sich nun schrittweise. SACDs nimmt er kaum noch an, DVDs etwa zu 50 %, nur bei CDs klappt noch alles. Aber wie lange noch? Die einschlägigen Foren geben Auskunft: Offenbar hat der Laser sein Lebensende erreicht – und Ersatz gibt es nicht. Nicht bei LINN, nicht beim Lieferanten von LINN, und über die obskuren Quellen, die solche Laser noch im Internet verkaufen, hört man nichts Gutes.

    Was tun? Nun, seit einiger Zeit gibt es Streaming-Dienstleister, die Musik in CD-Qualität (und höher) übers Internet nach Hause bringen. Das Rippen tausender CDs entfällt also. Ein kostenloses Probeabo bei Qobuz überzeugte mich. Vor gut vier Monaten hörte ich mir zwei Streamer meines Lieblingsherstellers an, wählte den höherwertigen als Gebrauchtgerät, schloss mein Qobuz-Abo verbindlich ab, installierte das Gerät zu Hause und los ging’s.

    Voraussetzungen

    Die Voraussetzungen zum Musikgenuss in CD-Qualität per Streaming-Abo plus Streamer sind: (1) Ein Abo bei einem Streaming-Dienstleister, (2) ein Internetanschluss mit anständiger Bandbreite (mehr dazu im nächsten Absatz), (3) ein Cat-5/6/7-Kabel vom Internetanschluss zum Streamer – der Streamer kann ggf. auch ein PC, Notebook oder Tablet mit Ausgang zum Verstärker sein, (4) eine Verbindung vom Streamer zum Rest der Anlage (Vorstufe bzw. Vollverstärker).

    Für CD-Qualität braucht man eine konstant verfügbare Bandbreite von 1,4 MBit/s im Downstream. Wenn man parallel zum Musikgenuss auch surfen will oder wenn andere Mitbewohner gleichzeitig einen Film streamen, entsprechend mehr. Für Musik in HiRes-Qualität mit 192 kHz/24 Bit sind immerhin 9,2 MBit/s nötig, da wird es mit einem 16 MBit/s-Anschluss schon eng, wenn dieser auch für andere Dinge genutzt wird. – Das Thema der Netzversorgung in Deutschland, auch im europäischen Vergleich, wird in anderen Foren sicher umfassender besprochen. Ich habe zuhause nominell 100 MBit/s (Downstream) via Kabel Deutschland, de facto sind es ziemlich tageszeitenunabhängig so um die 40 MBit/s. Reichte bisher.

    Ich nutze das Streaming eigentlich nur auf dem Wege Streaming-Dienstleister -> Internet-Anschluss -> Streamer mit eingebauter Vorstufe -> Endstufe -> Boxen. Mein Streaming-Dienstleister ist Qobuz. Testweise habe ich mal das NAS in meiner Fritz-Box genutzt und eine gerippte CD draufgespielt – geht auch.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Installation

    Wenn man sein Streaming-Abo abgeschlossen hat, dann trägt man den Account-Namen und das Passwort in seinem Streamer an der richtigen Stelle ein. Das ist wohl bei jedem Gerät etwas anders. Vorsicht: Man muss aufpassen, welches Gerät zu welchem Streaming-Dienstleister passt. Per Software-Update kann man ggf. weitere Dienstleister integrieren, man ist da aber vom Hersteller abhängig.

    Handling

    Mein Streamer wird über eine App vom Tablet aus bedient. Musik hören geht so: Streamer und Endstufe starten, Tablet starten (falls nicht sowieso schon an).

    Der Streamer braucht ein paar Sekunden, bis er seine Software gestartet hat und sich mit dem häuslichen LAN verbunden hat – erst dann ist er verfügbar. Das Tablet ist eigentlich sowieso immer an.

    App „Kazoo“ (LINN-Eigenentwicklung) starten. Auf „Suchen“ gehen, Komponist und Interpret (oder andere Suchkriterien wie z. B. Werkname) à la YouTube in der Eingabezeile eingeben, die angebotene Auswahl sichten und die gewünschte Aufnahme starten. Oder nur einzelne Tracks davon in einem „Container“ zusammenstellen und dann diesen Container starten.

    Musik genießen. Lautstärke am Tablet nachregeln. (Oder per Fernbedienung oder am Gerät.)

    Vergleich mit der CD: Die müsste ich erst im Regal suchen, zum Player bringen, rausholen, einlegen – na, ich würde mal sagen, die Vorlaufzeit ist im Schnitt ungefähr gleich; CD und Streaming nehmen sich da nichts. – Die CD muss ich hinterher aber auch wieder ordentlich ins Regal stellen, um sie beim nächsten Mal wieder zu finden. Das entfällt beim Streaming. Und es ist gar kein Problem, ggf. das ganze Hörprogramm für den Nachmittag in einen Container zu stopfen und dann portionsweise zu hören. Oder mittendrin aufzuhören und morgen weiterzumachen.

    Die CD-Wechsel mitten im Akt einer Oper fallen einfach weg. Zur Not wird sogar der ganze Ring an einem Stück abgespielt. Oder alle Klaviersonaten Beethovens Stück für Stück nacheinander mit Schnabel, Gulda und Brautigam – wenn der Hörer es denn so will.

    Anzeige Spielzeit/Restlaufzeit: Leider nur am Tablet. Und leider auch nur für den jeweiligen Titel. Wie lange die ausgewählte Musik insgesamt noch läuft, konnte ich der App nicht entlocken. Das ist definitiv schlechter als bei der CD. – Das ist aber wohl geräteabhängig. LINN hält seine Kunden da knapp.

    Booklet: Ist über die Qobuz-App in den meisten Fällen verfügbar. Leider nicht über die LINN-App!

    Beim Eingeben des Komponistennamens, des Werks usw. ist die Schreibweise unter Umständen mittlerweile nicht mehr so wichtig. Aber es gibt schon noch ein paar Optimierungsmöglichkeiten. „Bach Kantate 63“ läuft bis auf eine einzige Aufnahme (Bach-Stiftung St. Gallen) ins Leere, erst mit „Bach Cantata 63“ erhält man die eventuell gewünschten Aufnahmen von Herreweghe, Pierlot, Gardiner, Harnoncourt, Rilling und Suzuki. „Beethoven Juillard“ findet keine Aufnahmen, „Beethoven Juilliard“ liefert immerhin die Live-Aufnahmen der 1980er Jahre. – Immerhin erhält man mit „Faure Capucon“ die 4-CD-Box mit Kammermusik des französischen Meisters auch ohne accent aigu und cédille. Mit Begriffen wie „string quartet“, „piano trio“, „violin sonata“ sollte man sich also schleunigst vertraut machen. Bei slawischen Komponistennamen hilft nur probieren – oder bei den einschlägigen CD-Versendern schauen, wie der Name auf dem Cover geschrieben ist. – Die großen Suchmaschinen dieser Erde sind da schon weiter.

    Das oben beschriebene Verhalten gilt nur für die LINN-App „Kazoo“. Die App von Qobuz hat eine intelligentere Suchfunktion und wird auch mit „Bach Kantate“ und „Juillard“ fündig. Aber die App von Qobuz kann halt den LINN-Streamer nicht steuern. Auf diese Feinheiten kommt man erst bei Gebrauch … Angebot sichten ohne direkten Hörwunsch: Qobuz-App. Booklet sehen: Qobuz-App. Streamer steuern: LINN-App. – Ich habe zurzeit noch ein Android-Tablet, welches nur sehr eingeschränkt zwei Apps parallel fahren kann. Umstieg auf iOS ist geplant. Auf dem Smartphone habe ich iOS, da flutscht das alles schön geschmeidig, Titelsuche, Streamerbedienung, Booklet lesen, … Tipp für LINN-Geräte: Kleinstes Apple-Tablet (vulgo iPad) in der WiFi-Version kaufen. Eventuell gebraucht. – Aber mit einem Android-SmartPhone geht es natürlich auch oder mit PC bzw. Notebook.

    Störungen

    Bisher nur einmal brach die Wiedergabe mitten im Track ab. Wiederholung brachte nichts. Nach ein paar Tagen funktionierte der Track dann. – Ich vergleiche das mit CDs: CDs sind auch ab und zu reinigen, und das Phänomen, dass eine CD erst einmal abgewaschen sein will, bevor sie anständig spielt, kam bei mir in vier Monaten gefühlt wesentlich häufiger vor als der eine Aussetzer beim Streaming.

    Natürlich hat man designbedingt mehr Abhängigkeiten. Zum Hören einer CD brauchte man eine CD, einen CD-Spieler, einen Verstärker, Boxen und Strom. Zum Streamen braucht man ein Streaming-Abo, einen Internet-Zugang, einen Streamer, ein(en) SmartPhone/Tablet/PC/Notebook (jeweils mit der Software zum Steuern des Streamers), einen Verstärker, Boxen und Strom. Mehr Abhängigkeiten bedeuten auch mehr mögliche Ursachen für Störungen bzw. Nichtverfügbarkeit von Musik. Ohne Internet kein Streaming. Um nur ein Beispiel zu nennen.

    Klangqualität

    (Nein, ich bin nicht mit LINN verheiratet, folge aber deren Argumentation bzgl. Klangqualität bei Streaming vs. CD.) Ich habe testweise mal den letzten Satz von Sibelius‘ 5. Sinfonie in der Aufnahme Ashkenazy/Philharmonia von CD auf einem LINN UNIDISK laufen lassen und das digitale Signal via S/PDIF an den Wandler des LINN-Streamers gesendet und dann dieselbe Aufnahme von meinem Streaming-Dienstleister in den LINN-Streamer gefüttert.

    Bedeutet: D/A-Wandler, Vorstufe, Endstufe und Boxen waren in beiden Settings identisch. Unterschiedlich war nur die Quelle der Nullen und Einsen (einmal das Laufwerk mit Laser des UNIDISK, einmal der Stream vom Dienstleister) und der Übertragungsweg zum D/A-Wandler (einmal Glasfaser-Kabel, einmal interne Wege im Streamer).

    Ich fand das Streaming – wenig, aber immerhin – besser. – Mögliche Ursache: Geringeres Jitter beim Streaming. (https://www.hifi-regler.de/wissenswertes_…unes_teil_3.php)

    Fazit

    Ich finde das Musikhören via Streaming enorm komfortabel. Das Tablet ist sowieso an, dadurch entsteht kein Zeitverlust. Die Qualität der Wiedergabe ist eventuell marginal höher als beim Abspielen von CDs. Schließt man ein Abo über HiRes-Streaming ab, so … naja, da gibt es einen Glaubenskrieg, ob für unser Ohr überhaupt ein Unterschied zwischen CD-Qualität und höheren Auflösungen erkennbar sei. Jedenfalls scheint es so zu sein, dass man unter „HiRes“ eine höherwertige Abmischung erhält als bei CD-Qualität. Offenbar gehen die Toningenieure davon aus, dass eine Abmischung in CD-Qualität auch noch auf dem Ghettoblaster oder auf der Mini-Anlage in der Küche gut klingen muss, bei einer Abmischung für HiRes geben sie offenbar alles.

    Das Angebot beim Streaming-Dienstleister ist riesig. Ich höre viele Aufnahmen, die ich mir als CD/SACD wohl nicht gekauft hätte, aber in die ich neugierigerweise via Streaming doch mal reinhörte. Zuletzt Harnoncourt zweite Aufnahme des Weihnachtsoratoriums und die Brahms-Aufnahmen mit den Gebrüdern Capuçon und dem Mandelring-Quartett. Meine Ausgaben für Musik sind auf (beinahe) € 0,- für CDs (1 CD in vier Monaten) und € 25,- pro Monat für das Qobuz-Abo (monatlich kündbar) gesunken bei deutlich größerem Angebot. Wenn das so weitergeht, dann wird sich der Streamer mittelfristig von alleine amortisieren. Da waren früher dreistellige Beträge pro Monat angesagt … nicht immer begannen sie mit einer 1.

    Mein Hörverhalten hat sich vor allem im Jazz signifikant geändert. Da höre ich jetzt deutlich mehr, und vieles halt nur mal interessehalber für ein paar Tracks. Tord Gustavsen hätte ich ohne Streaming wohl immer noch nicht kennen gelernt und Michael Wollny auch nicht.

    Unterm Strich möchte ich das Streaming nicht mehr missen.

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich hatte mal solch einen Streaming-Dienst ausprobiert. Dieses Entertainment-Überangebot macht mich kaputt, ich ertrage das nicht.

    Das gilt auch für das Streaming-Angebot auf TVs. Einzige Ausnahme ist Netflix, weil die "Star Trek - Discovery" bringen. Muss ich also in Kürze wieder abonnieren. :D

    Bin schon seit jeher auf meinem ganz eigenen Minimalismus-Trip. Lange bevor das Thema im Internet auf allen social media-Kanälen lang und breit ausgewalzt wurde. Ich habe meine CD-Sammlung bislang stetig optimiert und auch immer mal wieder verkleinert (sie ist aber immer noch groß), aber ich liebe sie und werde sie auf keinen Fall aufgeben.

    Für mich gilt ganz klar: Less is more :)

  • Vielen Dank an MB für den Bericht, der gut erklärt und nachvollziehbar ist. Mich treibt das Thema auch um, weil mein CD-Player auch Altersschwäche zeigt. Auf jeden Fall wird das nächste Gerät auch streamen können. Glücklicherweise gibt es Spieler die auch CD abspielen können. Ich hätte auch keine Lust meine, wenn auch im hiesigen Vergleich kleine, Sammlung rippen zu müssen. Cosima pflichte ich bei, denn mir geht es auch schon geraume Zeit darum, meine Sammlung zu verkleinern. Ich werde meine restlichen Lebtage nicht mehr alles mehrmals hören. Zugänge in Regalmetern möchte ich auch vermeiden, sogar eher minimieren. Ein Freund und ich nennen die qualitative Auslese unserer Sammlung übrigens destillieren. :) Ob ich auch ein Abo haben werde, könnte ich jetzt nicht sagen. Dafür ist das Radioangebot allein schon groß genug, um herrlich darin schwelgen zu können.
    Gruß, Frank

    Gruß, Frank

    Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.

  • Dieser Multiplayer verabschiedet sich nun schrittweise. SACDs nimmt er kaum noch an, DVDs etwa zu 50 %, nur bei CDs klappt noch alles. Aber wie lange noch? Die einschlägigen Foren geben Auskunft: Offenbar hat der Laser sein Lebensende erreicht – und Ersatz gibt es nicht. Nicht bei LINN, nicht beim Lieferanten von LINN, und über die obskuren Quellen, die solche Laser noch im Internet verkaufen, hört man nichts Gutes.

    Wow - nach gut 15 Jahren macht das Gerät schlapp? (Ich weiß, du hast ihn gebraucht erst vor dreieinhalb Jahren erstanden.) Und es ist nicht möglich, ein neues Laufwerk einzubauen mit einer neuen Lasereinheit? Ganz ehrlich: was für ein Beschiß! Das Teil kostete neu knapp 5000,- €, und nach fünfzehn Jahren ist es (hochwertiger) Elektroschrott? Finde ich für eine Edelschmiede wie Linn ganz schön schwach... :hammer1:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Was will der Hersteller denn machen, wenn er das Ersatzteil nicht mehr nachkaufen kann? Auch bei einer Fertigungstiefe wie bei Linn ist es einfach nicht möglich, alles selbst herzustellen. Und bei Komponenten dieser Güte kannst Du nicht einfach irgendein anderes Laufwerk einbauen ohne erhebliche Verluste an Klangqualität.

    Das ist mein größter Einwand gegen Musik, dass Österreicher darin exzelliert haben.
    (Arno Schmidt: Das steinerne Herz)

  • Was will der Hersteller denn machen, wenn er das Ersatzteil nicht mehr nachkaufen kann?

    So ist es. Leider.

    Aber nochmal zum Streaming: Bei Video hat der Markt längst entschieden - physische Medien sind weitgehend verdrängt, sind höchstens noch als Blu-Ray präsent, es dominieren die NetFlixe und Amatson Videos dieser Welt.

    Die gute alte Videothek hat ausgedient, ein komplettes Geschäftsmodell ist zusammengebrochen.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Vielen Dank für den informativen Bericht.

    Mit meiner Sammlung vor Augen und einer Beispielrechnung von durchschnittlich 2 CDs an einem Arbeitstag und 5 CDs an einem freien Tag nahm ich innerlich weiten Abstand vom Streaming

    Diese Rechnung habe ich nicht angestellt, sondern einfach angefangen. Mittlerweile rippe ich im dritten Jahr.

  • Und bei Komponenten dieser Güte kannst Du nicht einfach irgendein anderes Laufwerk einbauen ohne erhebliche Verluste an Klangqualität.

    He, wir reden hier immer noch über ein Laserlaufwerk, welches Daten ausliest und kein Abtastsystem für LPs, dessen mechanische Qualität die Signalqualität mitbestimmt; und vor fünfzehn Jahren war der Markt an Laufwerkshersteller auch nicht mehr so breit gestreut wie vor dreißig Jahren. Schon damals mußte man auf Massenhersteller zurückgreifen, dessen Produkte man dann selber entsprechend getunt hat.

    Und sowas ist nicht mehr machbar? Unsinn.

    Die gute alte Videothek hat ausgedient, ein komplettes Geschäftsmodell ist zusammengebrochen.

    Richtig - aber das ist ja nun ein ganz anderes Feld als die Reparatur eines Gerätes, nicht?

    Wie auch immer: Linn hat sich dafür entschieden, keine Laufwerke mehr zu verwenden - das halte ich eher für den Grund, warum eine Reparatur nicht mehr "möglich" ist. Geschäftspolitik.

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

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  • Frage in die Streaming-Runde: Was hat Idagio eigentlich für Bedingungen? Preis/Monat usw.? Dachte, ich sei des Googlens mächtig, finde aber keine Übersicht. Und weiß jemand, ob die auch Jazz, Pop und Hörspiele haben, oder sind die auf Klassik spezialisiert?

  • Ich nutze seit kurzem Idagio als App auf meinem Android-fähigen Multimedia-Player und das kostet mich im Monat 9,99 Euro. Dieses Abo verlängert sich automatisch, kann jederzeit gekündigt werden und beinhaltet Streaming und Offline-Hören in CD-Qualität (FLAC 16-Bit, 44.1 kHz).

    Der Katalog beinhaltet hauptsächlich Klassik, darunter aber viele Labels und auch aktuelle Aufnahmen, z. B. viele Aufnahmen von DGG, Chandos, Onyx, BIS etc.

    Auf dieser Seite hier kann man etwas stöbern und hier gibt es allgemeine Ratschläge, Hilfe und Tipps.

    Bis jetzt bin ich ganz zufrieden und werde Idagio neben qobuz wahrscheinlich auch zukünftig weiter verwenden.

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Hier in der Diskussion über Streaming-Dienste hoffe ich meine Frage zu Webradio-Sendern an der leidlich passenden Stelle: Nachdem ich dieser Tage zwei meiner Vintage-HiFi-Anlagen mit schicken Multi-Empfängern (UKW / DAB+ / Webradio / USB / Spotify) Anschluß an die mediale Gegenwart verschafft habe, lasse ich wieder vermehrt und mit einiger Begeisterung Radio "nebenher" laufen. Neben BR Klassik sind meine derzeitigen Favoriten Venice Classic Radio, Radio Swiss Classic und auch Radio Swiss Jazz. Mag jemand seine bevorzugten Sender aus der unüberschaubar großen Zahl der weltweit verfügbaren Internet-Sparten-Sender teilen? Kann gerne speziell(er) werden (epochen- oder komponistenspezifisch), am liebsten wären mir natürlich werbe- und plapperfreie Stationen...

    Dank & Gruß,
    Ralph

    »Toren wir, auf Lind'rung da zu hoffen, wo einzig Heilung lindert!« (Gurnemanz)

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