STANDARDS - Richard Rodgers, What Is This Thing Called Love

  • STANDARDS - Richard Rodgers, What Is This Thing Called Love

    What Is This Thing Called Love?

    Geschrieben von Cole Porter (1891-1964) für das Musical Wake Up and Dream, in der Uraufführung am 27.3.1929 gesungen von Elsie Carlisle.

    Erste Tonträgerveröffentlichung: Leo Reisman und sein Orchester, Gesang Lew Conrad
    https://www.youtube.com/watch?v=zowz-EU9bI0.

    Weitere Aufnahmen (Auswahl):
    Artie Shaw (1939), Tommy Dorsey (Sängerin Connie Haines, 1942)

    Pianisten (Auswahl): James P. Johnson, Art Tatum, Nat King Cole, Teddy Wilson, Oscar Peterson, Dave Brubeck, George Shearing, Bill Evans, McCoy Tyner....

    Weitere Auswahl: Gitarristen (Django Reinhardt), Bläser (Clifford Brown, Sonny Rollins und Max Roach 1956), Dizzy Gillespie, Clark Terry und Zoot Sims (1969)

    Gesungen (Ella Fitzgerald, Billie Holiday und Frank Sinatra, Bobby McFerrin...)

    Bebop Umdeutungen, Filmeinsätze usw.

    Quelle und mehr Details und Aufnahmen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/What_Is_T…_Called_Love%3F

    COLE PORTER: WHAT IS THIS THING CALLED LOVE
    (ARR. JOONAS HAAVISTO)
    JOONAS HAAVISTO
    https://eu.steinway.com/de/manufaktur/…to-cole-porter/

    AlexanderK :
    Ja, schöne Version. 8)

    Nun hast du mich angesteckt. Höre nun eine CD, die ich schon seit Jahren nicht mehr gehört habe:

    Soundtrack zum Film "De-Lovely - Die Cole Porter Story". Da ist nämlich eine ebenfalls sehr schöne Version von "What is this thing called love" enthalten (mit Lemar).

    Mich auch!
    Höre gerade auf yt eine Version nach der anderen von Porters vielleicht großartigstem Song!

    Favoriten bisher:

    Instrumental: Bill Evans Trio (Scott LaFaro, Paul Motian)
    Vokal: Billie Holiday (wer sonst!)

    Die meisten eben von mir gehörten Instrumentalversionen (What Is This Thing Called Love) boten nicht mehr als ein Thema-Anspielen und beliebige Improvisation über die Changes, die gesungenen oft nicht viel besser. Die Ausnahmen lassen was vom Songinhalt und der Komposition spüren: Bill Evans/LaFaro/Motian, Dave Brubeck, Lee Konitz/Brad Mehldau/Charlie Haden, die Erstaufnahme vom Leo Reisman Orchestra, sogar Bireli Lagrene mit einer wahnwitzig schnellen Manouche-Version, vielleicht noch Ella und Lena Horne. Sinatras Arrangemant (auf Wee Wee Hours) ist zum Gruseln, aber der Sänger bringt den Song 'rüber! Den Rest fand ich - auf den Song bezogen - allenfalls beliebig (kann trotzdem gute Musik sein, aber warum nennt man das dann nach dem Song?), nicht wenige aber auch furchtbar.

    Bitte sehr!

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Vielen Dank für den Thread, lieber AlexanderK! :thumbup:

    "Welche Büste soll ich aufs Klavier stellen: Beethoven oder Mozart?" "Beethoven, der war taub!" (Igor Fjodorowitsch Strawinsky)



  • Das Stück ist nicht einfach zu spielen übrigens. Es steht im Real Book, also der "Bibel der Jazzer" für die Sessions, in A-/C notiert. die Form ist eine 32.taktige ABA-Form, wobei der zweite A-Teil nicht ganz genau dem ersten A-Teil entspricht, was die Harrmonien-und Melodienfolge angeht.

    Vor allem ist es für das Entstehungsjahr 1929 sehr modern harmonisiert. Daher wurde es von den Swing-Musikern eher selten gespielt, was sich auch an Hand der Einspielungen , die man hier erwähnt hat, fast schon deutlich nachvollziehen kann.

    Man kann es ein wenig mit den beiden ebenfalls früh geschriebenen "Bye,Bye Blackbird" (1926) und "My Funny Valentine" (1937) vergleichen, die auch erst in den 1950-er Jahren im modernen Jazz zu ihren Ehren gekommen sind. Wobei "Bye,Bye Blackbird" weitaus einfacher gestrickt ist als "My Funny Valentine". Beide Stücke wurden auch von dem gerade hier stark vertretenen Miles Davis viel gespielt und aufgenommen. Daher muss man ihm hier sehr dankbar sein für. "My Funny Valentine" wurde durch Chet Baker im Gerry Mulligan-Quartett quasi über Nacht berühmt gemacht, und das auch nur durch Zufall. So soll Baker mit dem 1953 völlig unbekannten "ollen Schinken" im Studio erschienen sein, und niemand war davon begeistert gewesen.

    Zurück zu "What is the Thing called Love" .

    In der Swing-Ära nahm neben Artie Shaw, der hier erwähnt wurde, auch Tommy Dorsey das Stück auf.

    Nicht erwähnt wurden Clifford Brown, Wynton Marsalis, Stan Getz, Cannonball Adderley, Art Pepper, Red Garland, Sarah Vaughn und Charles Mingus. Es gibt eine tolle Aufnahme mit Brad Mehldau, Lee Konitz und Charlie Haden aus dem Jahre 1997.

    Die vielleicht spektulärste und "heißeste" Einspielung stammt vermutlich aus einer Jam Session vom 14.08.1954, die in Los Angeles stattfand. Eigentlich ist die Sängerin Dinah Washington die Hauptperson gewesen, aber die Besetzung stellte sie dann doch irgendwie in den Schatten. Eigentlich hätte die Aufnahme auf der CD/LP "Dinah Jams" dabei sein müssen, aber da sie selbst nicht singt, hat man diese Nummer dort weg gelassen. Ich habe sie auf einer "Giants of Jazz-CD" der gleichnamigen , italienischen Plattengesellschaft, die die Lizenz für die Aufnahmen erworben hatte.

    https://www.youtube.com/watch?v=EPTFg667yyg

    Clifford Brown, Clark Terry, Maynard Ferguson (Trompeten) - Herb Geller (Altsax) - Harold Land (Tenorsax) - Junior Mance (Klavier) - George Morrow (Bass) - Max Roach (Drums)

    Eine weitere, sehr schöne Einspielung fand im Juni 1952 im Rahmen einer Norman Granz-Einspielung statt:

    https://www.youtube.com/watch?v=7PKj9FCoZKU

    Carlie Shavers (Trompete) - Johnny Hodges, Benny Carter, Charlie Parker (Altsax) - Ben Webster, Flip Phillips (Tenorsax) - Oscar Peterson (Klavier) - Ray Brown (Bass) - Barney Kessel (Gitarre) - J.C.Heard (Drums)

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

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