Heute mal wieder Godard:
1967 gedreht, also ein Jahr, bevor die Mai-Unruhen in Paris losgingen.
Gezeigt wird, in typischer späterer Godard-Manier, die Entstehung einer revolutionären Zelle aus einer Wohngemeinschaft heraus. Geradezu zwangsläufig planen sie ein Attentat und führen es auch durch, scheitern aber dabei. Der Film ist zunächst einmal eine Aneinanderreihung endloser marxistisch-leninistischer Statements und gegenseitiger Schulung, bis es dann zu dem mehr als amateurhaften Attentat kommt.
Im ersten Moment wirkt das alles sehr veraltet, aber dann kommt man als Zuschauer doch in einen gewissen Sog hinein. Der Film wirkt eben immer noch als Zeitdokument einer völlig verwirrten Jugend damals, aber zeigt auch immer wieder, ungewollt natürlich, Parallelen zu den Verschwörungstheoretikern von heute auf. Von daher bleibt er, jenseits der modernen Erzähltechnik, wohl auch heute noch aktuell.
Wolfram