Auch die zweite Hälfte unterscheidet sich kaum von der ersten. Das bedeutet: In der amerikanischen Sitzordnung erklingt viermal hintereinander annähernd das gleiche. Mit ziemlicher Sicherheit hätte Beethoven anders komponiert oder instrumentiert, wenn er nicht auf den links-rechts-Effekt der antiphonischen Violinen hätte vertrauen können.
Leuchtet ein, gerade an solchen Stellen. Hab ich mir noch nie so überlegt, aber da einige moderne und sehr gute Dirigenten das Orchester so sitzen lassen, würde ich sowieso nie darüber ein Widerwort verlieren.
Denn:
Was Michael Schlechtriem geschrieben hat, ist zwar lustig und zutreffend (bis auf die Bratschenkommentare ), aber zeugt von einem interessanten Unterschied in der Berufsmoral, die ich als ehemalige, in London angestellte Orchestermusikerin oft schon mit deutschen Kollegen diskutiert habe.
Der Unterschied, auf den wir uns in diesen Diskussionen geeinigt haben, ist, dass man in London als Orchestermusiker (und ich nehme an in ganz Nordarmerika) nicht rgendeine persönliche Schiene zu fahren hat, sondern einfach zum Dienst auftaucht und ohne mit der Wimper zu zucken seinen Dienst macht. Dazu gehört, dass man tut, was der Dirigent will. (Erstaunlich !) Und dazu gehört die Sitzordnung.
Ein wirklich professioneller Musiker kann unter jeder Bedingung ebensogut spielen, egal, wieviel Platz, welche Temperatur, ob der Stimmführer/Dirigent/Konzertmeister Auf- oder Abstrich will ( ) , oder ob der Dirigent sich im R Strauss verschlägt.