• Janoska Ensemble

    Normalerweise kann man mich mit allem, was in der Musik in Richtung "Crossover" geht, jagen, aber die geistreichen, witzigen, hochvirtuosen und immer wieder überraschenden (eigenen) Arrangements, die das slowakische Janoska-Ensemble mit hinreißender Spielfreude und wirklich beeindruckendem Können spielt, begeistern mich restlos. Die drei Brüder Ondrej, František und Roman Jánoška aus Bratislava sowie ihr Schwager Julius Darvas springen zwischen Klassik, Jazz, Pop und Rock virtuos hin und her, und halten dabei alles mit ihrem überschäumenden Temperament zusammen. Bei YouTube gibt es ein paar schöne Beispiele, darunter auch ihre meines Erachtens schlicht sensationelle Fassung der Fledermaus-Ouvertüre. Das Ensemble hat bisher bei DG zwei CDs veröffentlicht, die hoffentlich nicht die letzten bleiben werden:

  • Höre grad die Fledermaus-Bearbeitung. In der Tat: mitreißend, richtig klasse! Vielen Dank für den Tip!

    Bei yt gibts noch mehr, werde ich demnächst noch durchhören. ^^

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

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    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Bei YouTube gibt es ein paar schöne Beispiele, darunter auch ihre meines Erachtens schlicht sensationelle Fassung der Fledermaus-Ouvertüre.

    yeah! schön mit Balkanrhythmen auch... und das schmachtende Thema im Latino-Style...

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Mir gefällt am besten, wie sie vom Prinzen Orlofsky direkt in die russische Folklore abdriften (um dann in einer atemberaubend schnell gespielten Stretta zu Strauss zurückzukehren).

    Die folgenden Titel der ersten CD halten zwar das spielerische Niveau und das der Arrangements, aber leider nicht das des Witzes. Da bleibt mir das doch zu sehr Kaffeehausmusik (allerdings exzellent gespielte); ich bin aber noch nicht ganz durch. Rock und Pop habe ich bisher nicht entdecken können, dafür swingen sie zwischendurch mal ganz prima. Auf der zweiten Platte (Revolution) gibt's mehrere Beatles-Stücke, nicht allerdings das Titelstück. Die höre ich heute aber nicht mehr.

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Mir gefällt am besten, wie sie vom Prinzen Orlofsky direkt in die russische Folklore abdriften (um dann in einer atemberaubend schnell gespielten Stretta zu Strauss zurückzukehren).

    Ja, das finde ich auch toll. Und besonders beeindruckend finde ich, dass sie auch in den extremsten Momenten wie z.B. dieser Stretta immer noch ein gewisses Maß kühler Kontrolle bewahren. Sie spielen begeisternd statt ihre eigene Begeisterung zur Schau zu stellen, die sie gleichwohl hörbar haben. Das ist extrem wichtig, weil solche Sachen sonst schnell peinlich überemotional oder umgekehrt langweilig akademisch werden können.

    Die folgenden Titel der ersten CD halten zwar das spielerische Niveau und das der Arrangements, aber leider nicht das des Witzes. Da bleibt mir das doch zu sehr Kaffeehausmusik

    Das finde ich eigentlich nicht: Z.B. "Rumba for Amadeus" oder auch die Verballhornung von Sarasates Introduktion und Tarantella finde ich sehr witzig. Oder auch die überraschenden harmonischen und stilistischen Wendungen bei der Paganini-Nummer. Meinen Kaffee würde ich dabei mit Sicherheit verschütten :) .

  • Gerade eben habe ich sie live erlebt, im Rahmen des Erftkreis-Zyklus im Schloss Bedburg.

    Sehr, sehr virtuos und oft sehr witzig! Sie trauen sich zum Beispiel eine eigene Version der Paganini-Variationen, wobei die beiden Geiger Teile von Paganinis Original mit einbauen, u.a. die irrsinige Spiccato-Variation. Klasse auch, wie aus Beethovens Mondscheinsonate ganz organisch und wie selbstverständlich Cole Porters Night an Day erwächst. Und wie sie dem ollen Ludwig demonstrieren, was er so alles aus dem langweiligen Albumblatt für Elise hätte machen können.

    Sie spielen begeisternd statt ihre eigene Begeisterung zur Schau zu stellen, die sie gleichwohl hörbar haben

    Nicht nur hörbar!

    Das Ensemble hat bisher bei DG zwei CDs veröffentlicht, die hoffentlich nicht die letzten bleiben werden

    Es gibt nagelneu eine dritte (daraus auch die Elise-Version):

    Sie waren so freundlich, mir eine davon zu schenken (hatte den CD-Verkauf übernommen), bin auf den Rest gespannt. Darin auch als weitere Beethoven-Nummer enthalten: 9 Symphonies in 9 Minutes.

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Die Janoska Brüder muss man im Konzert erleben (oder wenigstens den Mitschnitt eines Konzertes hören). Nur dann springt der Funke so wirklich über.

    Das nächste Mal werde ich die Familie Janoska am 8.Oktober in München im Gärtnerplatztheater erleben können (für alle Münchner*innen und aus der Umgebung - es gibt noch Karten; preisgünstig)

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