Träume in der Musik

  • Träume in der Musik

    Immer wieder ein schönes Thema von vielen Komponisten, Träume in der Musik, so z.B.

    Träumerei aus Kinderszenen Op. 15 von Schumann, aus dem Klavierzyklus Kinderszenen, ein romantisches Stück.

    Ist ein Traum kann nicht wirklich sein, Richard Strauss, Rosenkavalier

    Was fällt euch da ein?

    viele Grüße von musica

  • na klar, warum nicht, ich habe da noch etwas aus einem Musical:

    Ich hab geträumt vor langer Zeit, Les Miserables von Schönberg

    Filmmusik:
    Ich träume, immer nur von dem Einen, aus dem Film "ihr größter Erfolg" von Franz Grothe

    viele Grüße von musica

  • Ist Sibelius' Valse Triste nicht auch ein (Fieber-) Traum?


    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Traum und Traumdeutung des Don Magnifico in „La Cenerentola“:

    Miei rampolli femminini,
    Vi ripudio; mi vergogno!
    Un magnifico mio sogno
    Mi veniste a sconcertar.

    :wink: Talestri

    One word is sufficient. But if one cannot find it?

    Virginia Woolf, Jacob's Room

  • Träumerei aus Kinderszenen Op. 15 von Schumann

    auch von Schumann:

    "Traum eines Kindes", 4. Satz aus der Klaviersonate für die Jugend Nr. 3 C-Dur op. 118c

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Vivaldi, Flötenkonzert RV 439 "La Notte" mit dem wirklich sehr traumhaften Harmonien im Largo "Il Sonno".

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Wie ein Traum:

    Der 3. Satz von Einojuhani Rautavaaras 7. Sinfonie (Angel of Light) hat die Bezeichnung 'Come un sogno'. Auch wenn der Komponist diese Sinfonie nicht als Programmmusik sieht, so wird eben in diesem Satz, zunächst als zartes Gespinst, sehr deutlich ein lichter und heller Traum beschrieben, mit ein paar Eintrübungen im Mittelteil.


    Mit Träumen beschäftigt sich auch Alexander Zemlinskys Oper "Der Traumgörge".

    Gruß
    Josquin

  • Super Thread ! :top: :top:
    aus Luigi Dallapiccolas mega-geilen <Ulisse > die Nausikaa-Szene aus Prolog:

    In autorisiertem BRD-Speech:
    https://www.youtube.com/watch?v=2_aUxcjSYrc
    ~ 10:35

    CHOR
    Nausikaa! Nausikaa!
    I° MAGD
    Stets bist Du fröhlich und geschwötz‘ger als
    alle -
    wie bist Du heut‘, und warum,
    so gesondert für Dich nur und auch so
    schweigsam?
    NAUSIKAA
    Ihr Lieben - hatt‘ einen Traum, der war so seltsam…
    Ich bin so glücklich, und doch bin ich so verwirrt
    zugleich…
    II° MAGD
    Verwirrt bist Du? Warum denn?
    NAUSIKAA
    In meinem Traume
    erschienst Du und prophezeitest mir
    bald‘ge Hochzeit…
    CHOR
    Nausikaa! Welch Traum nur!
    I° MAGD
    Solch schöner Traum, wie kann der verwirren?
    NAUSIKAA
    Oh, ich sah meinen Gatten im Traume…
    zu mir auch sprach er…
    I° MAGD
    War‘s ein Edler vom Volke der Phöaken?
    NAUSIKAA
    Wer‘s war, ich weiß nicht…
    I° MAGD
    Wer‘s war, Du weißt nicht… Und die Erscheinung,
    sein Ausseh‘n?
    NAUSIKAA
    Tief die Augen, im Lied geprüfte Augen,
    ein Antlitz wie das Antlitz eines Gottes - so sah
    er aus,
    der Mann, der zu mir aus dem Meer Stieg.
    Er schaute zum Himmel, hoch oben, so gleichsam
    fragend.
    Wer war er? Und was suchte er? ‚O, holdes
    Wesen“,
    so sprach er, „Du bist Licht, das zerreisset den
    Schleier
    aus dichten Wolken! Weiße Lilie bist Du
    auf tobenden Wassern! Götterwille hat Dich
    in eine Rose verwandelt, Rose im Froste des Winters‘.
    Rings die Natur war ein einziges Schweigen.
    Und ich -ja, auch ich schwieg, und ich zitterte.
    O, ich war so glücklich zu träumen!
    Dann schwand er. Da war nichts, nicht einmal Abschied.
    Sagt mir doch, Ihr Mädchen, ist das vielleicht die Liebe?
    CHOR
    Nausikaa! Nausikaa!
    I° MAGD
    Seltsam, Nausikaa, scheint mir Deine Frage!
    Träume sind doch Märchen! Behüte Dein
    Herz…
    CHOR
    Nausikaa! Speil‘ doch mit uns! Speil‘ doch mit
    uns!
    Ah! - Ah!
    .......

    Italienische Version:
    https://www.youtube.com/watch?v=VanQeFKIrLc
    ~ 01:24

    ANCELLE
    Nausicaa! Nausicaa!
    PRIMA ANCELLA
    Tu, la più gaia e ciarliera fra noi,
    come e perché quest’oggi
    sei così appartata e silenziosa?
    NAUSICAA
    Amiche, ho fatto un sogno così strano…
    Ne son felice, ma tanto turbata…
    SECONDA ANCELLA
    Turbata. Perché mai?
    NAUSICAA
    Tu m’apparivi
    bel sogno e m’annunciavi
    prossime nozze..
    ANCELLE
    Nausicaa! qual sogno.
    PRIMA ANCELLA
    Come può un sogno sì bello turbare?
    NAUSICAA
    Ho veduto lo sposo in sogno
    e m’ha parlato…
    PRIMA ANCELLA
    Quale egli era dei nobili Feaci?
    NAUSICAA
    Non era uno dei nostri…
    ANCELLE
    Era un eroe? Un principe?
    PRIMA ANCELLA
    Era un Re?
    NAUSICAA
    (Trasognata)
    Non so chi fosse…
    PRIMA ANCELLA
    Non sai chi fosse… E quale aspetto aveva?
    NAUSICAA
    Occhi fondi, provati dal dolore.
    Un volto che sembrava quel d’un Dio
    avea l’uomo venuto a me dal mare.
    Guardava al cielo, in alto, interrogante.
    Chi era? Che cercava? “O creatura.
    - mi disse - luce sei che squarcia un velo
    di fitte nubi; bianco giglio sei
    sull’acque in furia: vollero gli Dei
    far di te rosa sorta in mezzo al gelo
    d’inverno”. Tutto intorno la natura
    taceva, ed io tacevo, trepidante.
    Ero così felice di sognare.
    Scomparve. Non ci fu neanche un addio,
    Ditemi, amiche, è forse ciò l’amore?
    (Rimane assorta)
    ANCELLE
    (cercando di richiamare Nausicaa alla realtà)
    Nausicaa! Nausicaa!
    PRIMA ANCELLA
    Strana, fanciulla, la tua domanda!
    Son fole i sogni: rimani serena ..

    Dallapiccola: Ulisse - prologo
    ANCELLE
    Nausicaa! Con noi gioca!
    Ah! - Ah!
    ...................

    http://www.dicoseunpo.it/D_files/Ulisse.pdf

    Im Thread gibts bereits tolle Schumann-Mucken-Hinweise => dazu ergänzend nicht minder fetzige Knaller aus Liederkreis:

    5. Mondnacht
    Es war, als hätt der Himmel
    Die Erde still geküsst,
    Dass sie im Blütenschimmer
    Von ihm nun träumen müsst.
    Die Luft ging durch die Felder,
    Die Ähren wogten sacht,
    Es rauschten leis die Wälder,
    So sternklar war die Nacht.
    Und meine Seele spannte
    Weit ihre Flügel aus,
    Flog durch die stillen Lande,
    Als flöge sie nach Haus.
    https://www.youtube.com/watch?v=sS_SWJa2psU

    6. Schöne Fremde
    Es rauschen die Wipfel und schauern,
    Als machten zu dieser Stund
    Um die halbversunkenen Mauern
    Die alten Götter die Rund.
    Hier hinter den Myrtenbäumen
    In heimlich dämmernder Pracht,
    Was sprichst du wirr wie in Träumen
    Zu mir, phantastische Nacht?
    Es funkeln auf mich alle Sterne
    Mit glühendem Liebesblick,
    Es redet trunken die Ferne
    Wie von künftigem, grossem Glück.
    https://www.youtube.com/watch?v=a6fLY-wa4XU

    10. Zwielicht
    Dämmrung will die Flügel spreiten,
    Schaurig rühren sich die Bäume,
    Wolken ziehn wie schwere Träume--
    Was will dieses Graun bedeuten?
    Hast ein Reh du lieb vor andern,
    Lass es nicht alleine grasen,
    Jäger ziehn im Wald und blasen,
    Stimmen hin und wieder wandern.
    Hast du einen Freund hieneiden,
    Trau ihm nicht zu dieser Stunde,
    Freundlich wohl mit Aug’ und Munde,
    Sinnt er Krieg im tück’schen Frieden.
    Was heut gehet müde unter,
    Hebt sich morgen neu geboren.
    Manches geht in Nacht verloren--
    Hüte dich, sei wach und munter!
    https://www.youtube.com/watch?v=G2yvo3VoAGQ

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • Ich hab im Traum geweinet, aus der Dichterliebe von Schumann

    Ich hab' im Traum geweinet
    Mir träumte, du lägest im Grab
    Ich wachte auf, und die Träne
    Floß noch von der Wange herab


    Ich hab' im Traum geweinet
    Mir träumt', du verließest mich
    Ich wachte auf, und ich weinte
    Noch lange bitterlich


    Ich hab' im Traum geweinet
    Mir träumte, du wär'st mir noch gut
    Ich wachte auf, und noch immer
    Strömt meine Tränenflut

    viele Grüße von musica

  • Von Schostakowitsch gibt es die Musik zu einen wenig bekannten Film, "Märchen vom Priester und seinem Diener Balda" op. 36. Darin gibt es auch die Schilderung eines Traumes der Priestertochter. Sie schnarcht fantastisch. :D

  • Ausser @Amfortas09 Mondnacht <3 ist mein Favorit aus dem Fliegenden Holländer 2.Akt 3.Szene
    „wie ich‘s geträumt seit bangen Ewigkeiten“
    „ Versank ich jetzt in wunderbares Träumen“

    Die Idee des Traumes ist so zentral in dieser Story und überhaupt bei Wagner. Aber diese Stelle ist, seit ich sie zum ersten Mal gehört habe, eine meiner Lieblingsstellen - wohl in aller Musik.

  • Schönes Thema :)


    Carl Nielsen --- Saga-Dröm (Tondichtung opus 39)

    Geirr Tveitt --- Baldurs draumar (Stück für Tanz und Orchester in drei Akten),

    Eivind Groven --- Draumkvaedet (Traumgedicht) (für Solisten, Chor und Orchester)

    Natanael Berg --- Traumgewalten (Symphonisches Gedicht)

    Jean Sibelius ---Var det en dröm (opus 37 Nr.4)

    Vitezlav Novak --- Nikotina (Ballett-Pantomime in 7 Szenen)

    und, nomen est omen, Felix Mendelssohn ---Ein Sommernachtstraum. :)
    ........

    Alan Parsons Projekt --- A dream within a dream vom ersten (und besten) Album "Tales of Mystery and Imagination"

    Supertramp ---Dreamer

    "I´m dreaming of a white Christmas" :D


    Eigentlich ein schier unerschöpfliches Feld...aber ich belasse es mal mit den genannten ^^

    Herzliche Grüße:
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

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