Beethoven: Die Violinsonaten - Werke und Aufnahmen
Ludwig van Beethoven hat bekanntlich 10 Violinsonaten komponiert. Da an anderer Stelle aktuell verschiedene Aufnahmen angesprochen werden und sich in Capriccio bislang noch kein einziger Thread zu dieser Werkgruppe, auch nicht zu einzelnen Werken, befindet (sofern ich nichts übersehen habe), zitiere ich die entsprechenden Beiträge mal hier:
Ich habe vor einigen Tagen Beethovens Violinsonaten 1 - 4 für mich entdeckt. Nun möchte ich mir auch die restl. bzw. evtl. sogar eine GA der Violinsonaten zulegen.
Welche Einspielungen könnt ihr empfehlen?
Ich würde mindestens zwei entgegensetzte nehmen, z.B. Kremer/Argerich und Zukerman/Barenboim, da hast Du schon einmal zwei ganz verschiedene Ansätze. Oder Grumiaux/Haskil und Zimmermann/Helmchen (letztere ist noch nicht komplett erschienen). Oder Szeryng/Haebler und Capucon/Braley. Es gibt so viele gute Aufnahmen, und keine deckt alles ab, was diese Stücke an Möglichkeiten bieten... Abraten fällt mir leichter: Mutter/Orkis finde ich musikalisch albern (wenn auch gut gegeigt), Faust/Melnikov zu kühl (ganz deutlich z.B. beim himmlisch schönen Adagio aus op. 30/1, welches mich in dieser Aufnahme völlig unberührt lässt).
Wenn es nicht unbedingt eine Gesamtaufnahme sein muss, empfehle ich die beiden Live-Mitschnitte Leonid Kogan/Emil Gilels in Leningrad am 29. März 1964 (Nr. 3, 5 und 9)
und von David Oistrach/Swjatoslaw Richter in Moskau am 6. Mai 1970 (Nr. 1, 3 und 10):
Die Sonaten Nr. 2, 4 und 5 mit Oleg Kagan und Swjatoslaw Richter gibt es als Live-Mitschnitt vom Helsinki Festival vom 26. August 1976 (out of print) sowie als Live-Mitschnitt aus Moskau vom 27. Oktober und 6. November 1975
Da nur die zweitgenannte Aufnahme noch greifbar ist, empfehle ich diese.
klangliche Katastrophe infolge 3% zu hoher Abspielgeschwindigkeit, die auch musikalisch nicht ohne störende (für mich unerträgliche) Auswirkungen bleibt.Sorry.
Ich weiß so etwas stört viele nicht im Geringsten, muss aber dennoch gesagt werden. Wäre mit minimalem technisch-musikalischem Sachverstand beim Überspielen vermeidbar.
Sprichst von der von mir verlinkten Doremi-CD aus dem Jahr 2004 oder von einer anderen Ausgabe dieser Aufnahmen? Vielleicht von der auf Olympia mit der ASIN B01H7YHJDChttps://www.amazon.de/Leonid-Kogan-E…/dp/B01H7YHJDC/
bzw. B0012GSMBU?
https://www.amazon.de/Beethoven-pian…/dp/B0012GSMBU/
ich habe nur Hörbeispiele von der Doremi-CD gefunden. Das ist einfach, hmm, unsensibel überspielt. Von der Olympia-Version habe ich keine Beispiele gefunden.Die Oistrach/Gilels-CD von Doremi ist in der Tonhöhe in Ordnung, klanglich aber ebenfalls eine mittlere Katastrophe weil völlig dumpf.
Das kann im Original gar nicht so schlimm gewesen sein (vermutlich hat jemand das allersimpelste Rauschunterdrückungsverfahren angewandt, nämlich eine drastische Höhenabsenkung).
Ich möchte einfach für saubere Arbeit beim Überspielen plädieren, sprich nicht jeden Mist kaufen.
Interpretatorisch mögen diese Aufnahmen noch so hochwertig sein, mir macht das Anhören kein Vergnügen, im Fall von zu schneller Geschwindigkeit (als Absoluthörer) sogar Schmerzen.
Wie gesagt, zum Teil ist das mein Problem. Aber bei sorgfältiger Überspielung wäre das alles besser zu lösen.Gruß,
Khampan
@ music lover u. Khampan:
Lieben Dank!
Ich würde erstmal eine GA in einigermaßen modernem Klang anschaffen, dann kann man immer noch live-Aufnahmen dubioser Tonqualität ergänzen. (Nur Richter/Kagan hat m.E. einsteigertauglichen Klang und gab es auch (4+5) auf einem EMI-Duo mit Mozart gekoppelt.)
Die sehr preiswerte Box von EMI kenne ich nicht. Faust habe ich zwar, aber vermutlich noch nie komplett gehört (dito Cerovsek). Nach Christians "Gegensatzpaaren" wären meine Empfehlungen Pamela und Claude Frank für eine eher "klassische" und Argerich/Kremer für eine "leidenschaftliche" Lesart. Letztere ist in etlichen unterschiedlichen Ausgaben erschienen und auch in einer ingesamt empfehlenswerten Kremer-Box. Oder als Ergänzung die beiden Einzel-CDs mit 6-10.
Ergänzen kann ich noch folgende Einspielung:
Isaac Stern und Eugene Istomin schätze ich sehr in vielen Klaviertrioaufnahmen (mit Leonard Rose). Diese Aufnahmen der Violinsonaten müßte ich erst wieder hören, z. B. im Vergleich zur oben genannten Einspielung mit Perlman und Askenazy, bevor ich etwas dazu sagen kann.