geht bei einem Streichquartett nicht?
ich kenne sogar eine Streichquartettaufnahme, die unter solchen Bedingungen entstanden ist, dass ich es mir vorstellen könnte. Das ist aber eine der am scheußlichsten klingenden Aufnahmen, die mir je untergekommen sind.
Warum die Tonhöhenkorrektur bei sowas wie "Greatest Opera Arias" einfacher vorstellbar ist, liegt daran, dass üblicherweise das Gesangssolo locker das ganze Orchester übertönen darf und zu diesem Zweck der Solist so aufgestellt wird, dass wenigst möglich Orchester in sein Mikrofon spielt ("Übersprechen" ist der Fachausdruck dafür, den Martin oben genannt hat).
Beim Streichquartett spielen dagegen vier gleichberechtigte Instrumente, die noch dazu der gleichen Familie angehören und demzufolge in ihrer Obertonstruktur recht ähnlich sind. Ein Programm wie Melodyne muss nicht einfach nur einen Ton herausfiltern und in der Höhe verändern, sondern alle dazugehörigen Obertöne noch mit. Das Erkennen der Obertöne funktioniert erstaunlich gut, dummerweise aber umso besser, je mehr die Obertöne der (im gleichen Mikrofon noch zu hörenden anderen) Instrumente voneinander entfernt sind. Vereinfacht gesagt, je unsauberer, desto einfacher wäre es, in der Theorie.
Kurz: es haut einfach hinten und vorne nicht hin. Ich weiß nicht ob Martin mir zustimmen kann, aber ich würde sagen, das kein Tonmeister es bei einem Streichquartett überhaupt versuchen würde.
Da sagt man lieber (natürlich so freundlich wie möglich): Ihr habt so gespielt, einen besseren Take haben wir nicht.
Khampan
Wir haben übrigens schon einen Thread Aufnahme- und Schnitttechnik, was ist legitim, was nicht?
Vielleicht können wir uns hier auf das Thema Intonation beschränken.