• Ballett in Stuttgart

    John Cranko (1927-1973) ist zwar schon fast 50 Jahre tot, aber das von ihm zu Weltruhm geführte Stuttgarter Ballett gibt es natürlich immer noch und sie gehören weiterhin zu den Besten weltweit. Generationen von erstklassigen Tänzer*innen und Choreograph*innen sorgen dafür. Erst vor einigen Wochen bezog die nach ihm benannte Ballettschule neue Gebäude.

    Auch das Ballett muss sich den Corona-Bedingungen unterordnen und aus der Not eine Tugend machen. Der gestrige Ballettabend "Response I: Something old, something new, something classic, something blue" war ein typisches Ergebnis. Drei neue Choreographien von Louis Stiens, Fabio Adorisio und Roman Novitzky thematisierten die Corona-Problematik in unterschiedlicher Weise. In allen drei Stücken berühren sich die Tänzer kaum oder gar nicht und halten den Sicherheitsabstand ein. In Novitzkys "Everybody needs some/body" tanzten die Tänzer*innen zu Max Richters Version der 4 Jahreszeiten z.T. um und mit Modepuppen. Am eindrucksvollsten fand ich "Empty hands" von Adorisio zur faszinierenden Musik von Bryce Dessner (Lachrimae). Zwischen den drei Neuschöpfungen gab es dann Solo und Duonummern aus verschiedenen Balletten u.a. Dornröschen und Onegin. Diese eher klassischen Darbietungen fand ich im Kontext mit den modernen Stücken eher verzichtbar, wenn auch gut getanzt. Insgesamt also eine gemischte Bilanz.

    Es war Maskenpflicht während der gesamten Vorstellung. Das Publikum natürlich ausgedünnt. Je 3 Plätze links und rechts frei und jede 2. Reihe leer. Für die klassischen Ballettnummern wurde die Musik vom Band eingespielt, sonst gab es ein ausgedünntes Orchester auf der Bühne im Hintergrund.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

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