Soundsysteme - Klangeinstellungen - Surround etc.

  • Entspricht aber nicht den meisten Konzert-Situationen. ;)

    das dachte ich mir auch....und wie ist das überhaupt mit stereo sound?

    Je weiter hinten man sitzt vermischt sich im Saal doch sowieso alles? Denke ich mir so....aber ich bin kein Fachmann.

    Oder nehmen wir einen langen schmalen Saal, wie Wigmore Hall oder auch Carnegie Hall im Gegensatz zu weiten aufgefächerten Sälen, wie Barbican oder Kölner Phiharmonie? Kann es sein, dass sich der Klang in einem weiten Saal mehr mischt und es dann sowieso dann keinen Stereo Effekt in der Art wie bei Aufnahmen gibt?
    Interessante Fragen. Vielleicht kann Martin oder auch Khampan was dazu sagen?

    Ich frage mich manchmal, ob die ganz modernen Studio-Aufnahmen zu viel "versuchen zu rumzudoktern". Es wirkt dann manchmal auf mich steril und nicht wie man es in einem Saal hören würde. Mein bescheidenes Hör-Equipment gleicht da so manches aus, denke ich mir. Wie zB jetzt bei der Levit GA, die auf meinem spotify mit iPad oder iPhone und Kopfhörer den Hall reduziert, aber auf normalen Speakers zu indirekt ankommt.

  • Entspricht aber nicht den meisten Konzert-Situationen. ;)

    Gruß
    MB

    :wink:

    Es ist natürlich idealisiert. Aber eine Aufnahme und ein Konzert sind nun mal verschiedene Dinge. Es muss ja auch nicht unbedingt so sein.
    Aber die "achte Reihe Mitte", in der für der Flügel im Konzert vielleicht ganz wunderbar klingt, wäre definitiv kein guter Platz für ein Hauptmikrophon (weil zu weit weg).

  • ich weiß leider nicht was ein Soundsystem ist, habe aber den Verdacht, das auch eine Einstellung "Klassik" verfälscht.

    Soundsysteme sind häufig Receiver, an denen man z.B. auch Filmton hören kann (5.1 DTS oder DD); diese Geräte haben häufig Soundprogramme, die man einstellen kann für Sport, Film, Pop, Rock, Klassik. Im Grunde ist das eine spezielle Klangabmischung, die fest eingestellt ist, die den Frequenzgang verändert und manchmal Hallanteil dazumischt. Einen Direkt-Schalter gibt es da nicht. Zumal die Boxen entweder in einer Soundbar fest im gleichen Gehäuse eingebaut sind oder als sogenanntes Satellitensystem vorkommt.

    Verfälschung? Ja, außer bei den Aufnahmen, die diskret auf alle 5.1-Kanäle gelegt werden (SACD läßt sich beim Satellitensystem einigermaßen vernünftig abhören). Der Rest ist eine "Übertragung".

    Bin mir nicht sicher, ob ich Dich hier richtig verstehe. Also die tieferen Noten sollen immer im selben Ohr ankommen , entweder immer rechts oder immer links?

    Ein Klavier wird häufig so abgenommen, wie man als Spieler davor sitzt: die tiefen Töne kommen dann eher von links und wandern weiter nach rechts, je höher die Töne werden. Liegt an der Position der angeschlagenen Saiten im Korpus des Instruments. Sollte einen leichten Stereo-Effekt ergeben.

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • diese Geräte haben häufig Soundprogramme, die man einstellen kann für Sport, Film, Pop, Rock, Klassik. Im Grunde ist das eine spezielle Klangabmischung, die fest eingestellt ist, die den Frequenzgang verändert und manchmal Hallanteil dazumischt.

    danke für die Klärung. Das ist eine Welt, aus der ich mich tunlichst fernhalte. Dass ein Soundbar gar nicht sinnvoll "linear" betrieben werden kann, leuchtet mir ein.

    Ein Klavier wird häufig so abgenommen, wie man als Spieler davor sitzt: die tiefen Töne kommen dann eher von links und wandern weiter nach rechts, je höher die Töne werden. Liegt an der Position der angeschlagenen Saiten im Korpus des Instruments.

    naja, häufig ist das nicht gerade, eher eine exotische Philosophie, die u.a. Jürg Jecklin vertreten hat.
    Üblicherweise wird ein Klavier so aufgenommen, wie es der Zuhörer wahrnehmen würde, und da ist es genau anders herum: Wenn man von der Beuge aus auf die Hämmer sieht, sind die tiefen Töne rechts; zudem sind die hohen Saiten kürzer und klingen daher links, die tieferen Saiten eher rechts. Wenn die Mikrofone irgendwo im Bereich zwischen Beuge und Schwanzende stehen, da wo der Klang rund und satt ist, stellt sich dieser angenehme Stereoeffekt quasi von selbst ein.
    Bis in die 1970/80er Jahre war mehr die Klarheit des Anschlags das Ziel, da wurden die Mikrofone gerne in der Verlängerung der Hämmer aufgestellt, und das "wandernde Klavier" war geradezu verpönt.
    Das könnte (damit zurück zum Anliegen von Rosamunde) die Erklärung für den Unterschied zwischen den Aufnahmen von Badura-Skoda und Levit sein.

  • Bis in die 1970/80er Jahre war mehr die Klarheit des Anschlags das Ziel, da wurden die Mikrofone gerne in der Verlängerung der Hämmer aufgestellt, und das "wandernde Klavier" war geradezu verpönt.

    Ich habe ohnehin den Eindruck, daß die Anordnung der Mikrophone sowas wie ein Ideal-Klangbild, eine virtuelle Stereobühne einfangen soll, nicht immer die faktische Klangrealität.

    Außerdem "hört" ein Mikrophon anders als ein menschliches Ohr... ;)

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

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  • Ich habe ohnehin den Eindruck, daß die Anordnung der Mikrophone sowas wie ein Ideal-Klangbild, eine virtuelle Stereobühne einfangen soll, nicht immer die faktische Klangrealität.

    das ist ohnehin klar, da anders gar nicht möglich. Aufnahmen sind ein Kunstprodukt, und sie sollten sogar einer Idee bzw. einer Philosophie folgen, sonst werden sie zum Zufallsprodukt.
    Daher ist auch die Jecklin-Methode, das Klavier aus der Spielerperspektive einzufangen, legitim. Ebenso legitim ist es wenn dem Hörer nicht alles gefällt was angeboten wird. Das Ergebnis hängt ja nicht zuletzt auch sehr stark von der Abhörsituation ab.
    Es allen recht zu machen ist technisch gar nicht möglich (Lauthören contra Leisehören, Lautsprecher contra Kopfhörer etc.).

  • das ist ohnehin klar, da anders gar nicht möglich. Aufnahmen sind ein Kunstprodukt, und sie sollten sogar einer Idee bzw. einer Philosophie folgen, sonst werden sie zum Zufallsprodukt.
    Daher ist auch die Jecklin-Methode, das Klavier aus der Spielerperspektive einzufangen, legitim. Ebenso legitim ist es wenn dem Hörer nicht alles gefällt was angeboten wird. Das Ergebnis hängt ja nicht zuletzt auch sehr stark von der Abhörsituation ab.
    Es allen recht zu machen ist technisch gar nicht möglich (Lauthören contra Leisehören, Lautsprecher contra Kopfhörer etc.).

    Ja, da stimme ich absolut zu!
    Über die Jecklin-Scheibe kann man streiten, aber das wird hier jetzt vielleicht zu speziell. Im Prinzip ist sie ja ein sehr simplifizierter Kunstkopf, und daher sollte man dann nicht über Lautsprecher abhören - um die Verfärbungen, die durch einen Trennkörper/Kopf entstehen nicht 2x im Signalweg zu haben. Der eigene kommt bei Lautsprecherwiedergabe ja auch noch dazu, über Kopfhörer dagegen nicht.
    Aber wenn's klingt und gefällt ist auch das legitim. Sollte man als Tonmeister eben nur bedenken.

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