• Anja Thauer

    Die Cellistin Anja Thauer ist ein sehr tragisches Kapitel.
    Sie beging 1973 im Alter von 28 Jahren Selbstmord.
    Sie wurde von Ihrer Mutter dominiert und hat dann doch die Liebe Ihres Lebens gefunden mit einem
    verheirateten Arzt.
    Als dies in die Brüche ging(die Gründe dürften wohl bei Ihrer Mutter zu suchen sein) beging Sie Selbstmord,und fünf Tage
    später brachte sich Ihr Liebhaber auch um.

    Jetzt gibt es eine tolle,super gut recherchierte Doku der BBC,welche seit heute online ist.
    Ich weiß leider nicht ,wie lange das online bleibt.

    Jedenfalls kommen da viele Musiker und Kritiker zu Wort.
    Tully Potter z.B. und........ich auch.
    Denn ich wurde vor einiger Zeit von der BBC interviewt deswegen.

    Hier ist die Ankündigung des Guardian:
    https://www.theguardian.com/music/2020/nov…QzlS2RYeIwOSn5A


    Und hier ist der link zur Sendung.
    https://www.bbc.co.uk/programmes/m00…lCCSCA0rIQp_cbs


    Ich mußte ziemlich lachen,als ich mich englisch quatschen hörte.

    Die Doku ist klasse!!!!
    Ich kann sie nur jedem Cello interessierten empfehlen.

    Anja Thauers Aufnahme des Dvorak Konzertes war übrigens 1969 für mich das erste mal,dass ich ein Cello hörte.
    Da war ich fünf.
    Und vielleicht wäre es besser gewesen,ich hätte es nicht gehört. ;)

  • Ich hatte das schon korrigiert.

    Ich war aber schneller! :etsch1:

    Im Ernst: Die Doku habe ich mir noch nicht angehört (nur die Ankündigung gelesen), aber das Dvořak-Konzert (s. Eben gehört). Das könnte meine neue Lieblingsaufnahme werden (vor Tortelier/Sargent und du Pré/Barenboim)!

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • Ich weiß leider nicht ,wie lange das online bleibt.

    Länger als 1 Jahr ,so steht es da . Eine sehr interessante , aber auch traurige Geschichte . Und so recht weiß keiner , was geschah . Aber ihre Musik ist konkret . -Übrigens ,Ich habe nicht gelacht , als ich dich hörte , lieber Michael . Aber ich habe auch noch Heinrich Lübke erlebt ,

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Lieber Michael,

    ich habe die BBC-Sendung gerade angehört. Eine schöne Doku. Danke für den Hinweis. Ich kannte den Namen Anja Thauer nicht. Eine tragische Geschichte. Wobei sicherlich die Hintergründe wohl noch ziemlich unklar sind...und vielleicht auch nie geklärt werden. So ist das bei Suiziden ja oft. Schön fand ich, Elizabeth Wilson zu hören. Ich habe sie mal live gehört bei einem Vortrag über Schostakowitsch und Britten, sowie Rostropowitsch. Eine beeindruckende Frau. Und, ich wusste garnicht, wie man deinen Namen britisch ausspricht ;) Interessant finde ich, dass die deutsche Wikipedia zu Anja Thauer in der Tat sehr kurz ist, die englische wenigstens wesentlich länger.

    Gibt es eine Diskographie von Anja Thauer? Ich wäre sehr an der Schostakowitsch Sonate Op. 40 interessiert. Ihren Klang finde ich sehr außergewöhnlich, auch beim Dvorak.


    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Ein Konzert hat sie damals (in Gohrisch) natürlich auch gegeben, wahrscheinlich ein/das Cellokonzert von Britten. (Oder eine Sonate.) Als Sprecherin war sie irgendwie spontan eingesprungen, ich erinnere mich nicht mehr an die Details. Sie ist in Moskau aufgewachsen (oder hat dort studiert), weil ihr Vater dort ein Diplomat war. Studiert hat sie bei Rostropowitsch, und kannte daher auch Schostakowitsch, Britten, und ich glaube, Weinberg.


    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Sie ist in Moskau aufgewachsen (oder hat dort studiert), weil ihr Vater dort ein Diplomat war. Studiert hat sie bei Rostropowitsch, und kannte daher auch Schostakowitsch, Britten, und ich glaube, Weinberg.

    Sie hat nicht in Moskau studiert.
    Und ist da auch nicht aufgewachsen.
    Sie hat auch niemals bei Rostro studiert und kannte weder Schosta noch Britten oder Weinberg.persönlich.
    Sie hat Britten aufgeführt,das ist richtig.Ganz am Ende Ihres Lebens

    Entschuldigung,aber was postes Du hier für einen Unsinn?
    Solche Sachen verärgern mich.
    Du hast wohl falsch gegoogelt.
    Mannmannmann.
    Note 6. Setzen

  • Gibt es eine Diskographie von Anja Thauer?

    Ihre Aufnahme des Dvorak-Konzertes finde ich außerordentlich berührend. Sehr gut, dass Australian Eloquence sich der Einspielung angenommen hat. Ich besitze eine Japan-CD davon.

    Ihre Diskographie ist sehr überschaubar (und dann auch noch redundant). Meines Wissens 2 LPs für die DGG (alles auf besagter AE-CD) sowie zwei CDs mit posthum veröffentlichten Live-Aufnahmen. Das dürfte alles sein:

    EDIT: Für die Schnäppchenjäger :D : diese LP gab es abseits der DGG-Produktionen auch noch.

       

    Danke für den Hinweis auf die Doku. Sehr bemerkenswert, dass man jemanden mit solch geringer Bekanntheit und "schmalem diskographischem Fußabdruck" derart in den Fokus rückt.

    Viele Grüße
    Frank
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Ihr scheint mir über unterschiedliche Personen zu sprechen (maticus: WIlson, Micha: Thauer)

  • Schön fand ich, Elizabeth Wilson zu hören.

    Also wenn es sich um dieselbe Elizabeth Wilson handelt, dann war sie wohl schon eine Studentin von Rostropovich in Moskau. So steht es überall, wenn man googled. Wie gesagt, wenn es sich um dieselbe Frau Wilson handelt.

    https://www.allenandunwin.com/browse/books/g…n-9780571220519


    "Author bio:
    Elizabeth Wilson was born in London, attended schools in England, China and the USA and studied cello at the Moscow Conservatoire with Mstislav Rostropovich, learning to speak fluent Russian whilst there....."


    Oder vielleicht ist das falsch, was da steht?

  • Ihr scheint mir über unterschiedliche Personen zu sprechen (maticus: WIlson, Micha: Thauer)

    That's the point...
    :cincinbier:

    "it's hard to find your way through the darkness / and it's hard to know what to believe
    but if you live by your heart and value the love you find / then you have all you need"
    - H. W. M.

  • Ich finde es interessant über Anja Thauer zu hören, die ich nicht kannte.
    Einige Details, wie die Sache mit Rostropovich, der DG und dem unglücklichen Timing der Einspielung des Dvorak Cello Konzerts, sind sehr einleuchtend und bezeichnend für die Musikszene generell.
    Die Aussagen von Wilson und Lloyd-Webber über die Musikszene in London haben sehr mit meiner Sicht resoniert. ***

    Aber ich finde an der Sendung andererseits fragwürdig, wie man mit den eher privaten Dingen umgeht, für die dann aber eigentlich nur „Hearsay um 2 Ecken“ Belege angeführt werden. Ich meine damit die Sache mit der Mutter.
    Auch wie der Journalist ein oder zweimal Dinge bedeutungsschwanger in den Raum stellt, als seien sie irgendwelche weiteren Indizien, wie zB den Mädchennamen der Mutter: „Meister“. Das hiesse „Master“ oder sogar „Maestro“.

    ***Was sich auf hohem Niveau der Solisten abspielte, filterte durch bis ganz nach unten, also auf die Freelance Orchesterszene und auch auf die Recordingszene. In London konnte man sich damals als freelance Musiker eine goldenen Nase mit Jingles studio Aufnahmen verdienen (Radio Werbung). Man kam nur nicht in die Szene rein.

    Mir ist selbst in meinem sehr bescheidenen Setting damals im Studium und kurz danach aufgefallen, dass man eigentlich ständig Brown-nosing betreiben musste, um auch nur igrendwo anzukommen. Das aber nur, wenn man so etwa auf gleichem Niveau wie andere war. Ein Riesentalent, was eindeutig aus der Masse herausstach, brauchte das mE nicht.
    Ich glaube aber nicht, dass das andernorts anders ist.

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