Nun habe ich heute morgen Gilels mit Brahms Klavierkonzert No 2 gehört. Während ich die Aufnahme mit Jochum länger kenne, war mir die mit Reiner neu.
Die mit Reiner kannte ich auch noch nicht, und das war auch besser so, wie ich mich eben vergewissert habe. Gilels bleibt mit diesem glatten Durchmarsch nach meinem Empfinden deutlich hinter seinen Möglichkeiten. Vielleicht bewusst, weil Reiner ("we do not repeat for soloists") sein Tempo unerbittlich durchgesetzt hat?
Als Beispiel für die Glätte mag man den pianistischen Höhepunkt im ersten Satz bei 6:52 ansehen. Da fehlen doch einige Ecken und Kanten.
Um den Bogen zu Monique de la Bruchollerie zurückzuspannen...
Kein einziger Verspieler im ersten halsbrecherischen Solo
hier jede Menge Verspieler bei Gilels, besonders in der Jochum-Aufnahme. Ich dachte bisher das geht gar nicht anders, zumindest ab einem gewissen Tempo.