Eben gehört 2021/2022

  • Gestern noch:

    Neujahrskonzert 1987
    Wiener Philharmoniker
    Herbert von Karajan

    Ich finde das ist schon ein exemplarisch gutes Neujahrskonzert, Was für ein Klang und was für eine Hingabe. Es hat die Aura des Einmaligen, auch gleich musikalisch mit dem Beginn der Zigeunerbaron-Ouvertüre (die auf der CD fehlt, wie auch Perpetuum mobile). Habe zuerst die DVD gesehen, dann die gekürzten CDs eingelegt (Erstauflage auch ohne Kaiserwalzer, der wurde dann erst ab 1991 auf CDs, u.a. auf einer Neuauflage in der DGG Grand Prix Reihe, berücksichtigt). Habe das Konzert damals im ORF gesehen. Es gab dabei eine technische Panne, als Karajan das Mikrophon für den Neujahrs- und Friedensgruß in die Hand nahm und es nicht gleich funktionierte. Er hat schmunzelnd gesagt: "Das fängt gleich gut an, nicht." Dieser Moment bleibt auf den Ton- und Bildträgern leider ausgespart. Man kann ihn (bei 1:20:24) und mehr aber hier hören: https://www.youtube.com/watch?v=5dzkxYEfVh4

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Nun einer meiner liebsten Brocken für Piano und weitere Musizierende:

    Johannes Brahms: Konzert für Klavier und Orchester d-Moll Nr. 1, op. 15

    Sir András Schiff - Klavier
    Orchestra of the Age of Enlightenment

    :wink: Agravain

  • kurz zu Adam Fischer - Beethoven

    Ich komme über keine Expo hinaus - schalte dann jedesmal auf Antonini um. Ich finde Fischer einen Hauch verbissen.

    kann ich nachvollziehen.
    Nur würde ich das nicht verbissen nennen, sondern A. Fischer treibt einfach die gegenwärtige Mode der Detailüberzeichnung noch ein wenig weiter als andere.
    Wer den Nervenkitzel sucht, wird hier reichlich fündig. Wie ein Amazon-Rezensent schreibt: "Fischers Spiel mit laut und leise, mit Crescendi und decrescendi, die Akzentuierung von Einzelheiten, die ich so noch nicht wahrgenommen hatte, finde ich aufregend und fesselnd."
    Für mich ist das allerdings zum größten Teil Effekthascherei. Wer findet noch eine Stelle, wo man ein Crescendo oder Decrescendo einbauen, eine Pause verlängern, die Hörner hineinrotzen lassen kann?
    Ist die Musik sonst zu langweilig...?!

    Ein Lob und ein Tadel für die Tontechnik:
    Der Klang ist super. Auch leicht zugespitzt, aber das passt zur Interpretation. Beispielsweise sind die antiphonischen Violinen weit links und rechts fast solistisch zu orten, immerhin dadurch die Wechselspiele klasse zu verfolgen (diese Effekte sind tatsächlich einkomponiert und so gut selten zu hören).
    Eine sehr unsensible Wiederholungskopie ist mir aufgefallen. Da werde ich bei Gelegenheit etwas stiefer schürfen.

    Wenn Mauerblümchen durch ist, gibt es doch hoffentlich ein Fazit im entsprechenden Thread?
    Grüße,
    Khampan

  • Wenn Mauerblümchen durch ist, gibt es doch hoffentlich ein Fazit im entsprechenden Thread?

    Weiß nicht ... Deine Worte finde ich sehr treffend. Passen perfekt!

    Viele Grüße
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Sergej Prokofieff
    Alexander Newski
    Skythische Suite
    Lieutenant Kijé
    Chicago Symphony Orchestra
    D: Claudio Abbado

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Edvard Grieg
    Lyrische Stücke
    Emil Gilels (Klavier)

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Nur würde ich das nicht verbissen nennen, sondern A. Fischer treibt einfach die gegenwärtige Mode der Detailüberzeichnung noch ein wenig weiter als andere.
    Wer den Nervenkitzel sucht, wird hier reichlich fündig. Wie ein Amazon-Rezensent schreibt: "Fischers Spiel mit laut und leise, mit Crescendi und decrescendi, die Akzentuierung von Einzelheiten, die ich so noch nicht wahrgenommen hatte, finde ich aufregend und fesselnd."
    Für mich ist das allerdings zum größten Teil Effekthascherei. Wer findet noch eine Stelle, wo man ein Crescendo oder Decrescendo einbauen, eine Pause verlängern, die Hörner hineinrotzen lassen kann?
    Ist die Musik sonst zu langweilig...?!

    Dann wäre ja ein interpretatorischer Vergleich mit Currentzis passend, dem ebensolche Detailüberzeichnung nachgesagt wird. Wobei für meinen Geschmack Fischer hier sogar stärker und gewollter Details überzeichnet bzw. nach Effekten sucht als Currentzis in den beiden bisher erschienenen Sinfonien. Interessant in diesem Zusammenhang auch die ersten fünf Sinfonien von Savall, die ich für sehr gelungen halte und vielleicht sogar Järvi vorziehen würde. Leider fehlt da halt noch 6 bis 9 ...

  • Lieber Dominik,

    du hast vollkommen recht. Ich habe es mir extra verkniffen, Currentzis zu erwähnen.
    Allerdings finde ich dass es wenig bringt, zwei benachbarte Extrempositionen zu vergleichen (Vergleiche sind ohnehin immer problematisch).

    Interessant in diesem Zusammenhang auch die ersten fünf Sinfonien von Savall, die ich für sehr gelungen halte und vielleicht sogar Järvi vorziehen würde. Leider fehlt da halt noch 6 bis 9 ...

    auch hierzu volle Zustimmung.

  • Hier lief Beethoven 9. Sinfonie

    Giovanni Antonini
    Kammerorchester Basel
    NFM Choir
    Regula Mühlemann – Soprano
    Marie-Claude Chappuis – Mezzo-Soprano
    maximilian Schmitt – Tenor
    Thomas E. Bauer – Baritone

    A. Fischer treibt einfach die gegenwärtige Mode der Detailüberzeichnung noch ein wenig weiter als andere

    Antonini gehört mMn auch zu dieser Truppe der "anderen". Allerdings bleibt er für mich nicht nur in einem akzeptablen Rahmen, sondern bei ihm ist diese detaillierte Zeichnung Ausdruck oder Begleiterscheinung einer lebendigen Musizierfreude; also reines Mittel zum Zweck. Während ich bei Fischer den Eindruck habe, dass sich die Manier verselbstständigt hat und einer etwas "verbissenen" Werktreue Ausdruck gibt, die aber riskiert, das Kind mit dem Bade auszuschütten.
    Antonini bringt für mich sehr schön eine gewisse Art von beethovenscher Lebensfreude zum Ausdruck; insgesamt ein eher versöhnlicher Beethoven. Gut, so gesehen ist ein "verbissener" Beethoven auch eine mögliche Lesart und auf die Art wäre Fischer dann eventuell für mich wieder zu verstehen.

  • Recital
    mit Werken von:
    Chopin, Brahms, Prokofieff, Ravel & Liszt
    Martha Argerich (Klavier)

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Franz Schubert
    Forellenquintett
    Gilels, Brainin, Schidlof, Lovett, Zepperitz
    Streichquartett "Der Tod und das Mädchen"
    Amadeus-Quartett

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Gestern noch:

    Sophie Dervaux: Impressions

    Persönliche Gedanken zu diesem Album:

    Gerne wäre ich Fagottist für Mozarts Fagottkonzert, für Prokofjews „Peter und der Wolf“-Großvater oder für den 4. Satz aus Schostakowitschs 9. Symphonie. Extreme Anspannung brächte wohl jede Aufführung des Finales der 4. Symphonie von Beethoven mit sich.

    Sophie Dervaux, die aus dem französischen Clamart stammende Solofagottistin der Wiener Staatsoper seit 2015 und der Wiener Philharmoniker seit 2018, veröffentlichte im April 2021 ihr im April 2020 in Wien aufgenommenes erstes Album bei Berlin Classics. Zusammen mit Sélim Mazari (Klavier) stellt sie das Fagott als facettenreiches Instrument jenseits des reinen Clown-Klischees vor. Sie koppelt Originalwerke für Fagott und Klavier mit Bearbeitungen bekannter Stücke. Es ist eine kulinarische, leicht durchhörbare, abwechslungsreiche, keine allzu herausfordernde CD.

    Camille Saint-Saëns hat seine Sonate für Fagott und Klavier G-Dur op. 168 mit 85 Jahren komponiert. Die vier Sätze folgen melodiös, sprunghaft, als großer Gesang und kurz virtuos aufeinander.

    À Chloris von Reynaldo Hahn (1874-1947) spielt im Nachklang der berühmten Bach-Air.

    Maurice Ravels Piéce en forme d´habanera, von der Interpretin für Fagott und Klavier eingerichtet, bringt impressionistisch-exotistischen Fagottgesang.

    Ein wiederum melancholisch-verklärender Gesang ist Gabriel Faurés Aprĕs un rêve.

    Dass auch das Fagott im Mondschein „baritonal“ singen kann, zeigt Claude Debussys berühmtes Claire de lune, und auch dessen Beau soir gibt sich impressionistisch melodiös.

    Die Sonate op. 71 von Charles Koechlin (1867-1950) geht stilistisch Richtung Hindemith und Bartók. Sie hat drei Sätze, der zweite ist ein Nocturne.

    Als dramatischer, emotionaler, auch impulsiver Monolog entfaltet sich Sarabande et cortège von Henri Dutilleux (1916-2013).

    Den Abschluss macht das virtuoseste Werk des Albums, über 8 Minuten lang, der jazzig-virtuose Abräumer Interférences von Roger Boutry (1932-2019).

    Sophie Dervaux hat sich so wie ich es höre hörbar bemüht, ihr Instrument im ausgezeichneten Zusammenspiel mit ihrem musikalischen Partner am Klavier möglichst facettenreich, in den verschiedensten Charaktermöglichkeiten, vorzustellen.

    Als Zugabe habe ich das 2005 veröffentlichte Lied Der Mann mit dem Fagott von Udo Jürgens gehört. Es erinnert an den Aufbruch von Udos Großvater 1891 aus Bremen – durch einen Fagott spielenden Straßenmusiker inspiriert – Richtung Russland, wo es der Großvater bis zum Bankier der Zarenfamilie brachte. In der Udo Jürgens-Aufnahme kommt auch ein Fagott zum Einsatz, gespielt vom Solofagottisten der Berliner Philharmoniker, Stefan Schweigert.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Was Berlioz mit King Lear verbunden hat , weiß ich nicht . Ich kann nur seine Ouvertüre op.4 hören und feststellen , welche ihrer Aufnahmen - die ich beileibe nicht alle kenne - mir im Laufe der Jahre so gefallen haben , daß ich sie behielt . Aus verschiedenen Gründen - so wie die Interpretationen auch unterschiedlich sind . Wichtig ist mir nur , daß die von mir gehörte Musik zu meinem Verständnis vom ollen Lear passt - nach meiner Meinung .
    Eigentlich alles Altertümer - 3 der Dirigenten kommen aus Shakespeares Heimat , 2 aus der von Berlioz , und je einer aus Italien bzw. Rußland . - 1935 nahm Hamilton Harty seine Version mit dem LSO auf , und sie bleibt spannend . 1952 war Jean Martinon mit dem Orchestre Lamoureux im Studio , 1954 spielte SirThomas Beecham sie im Konzert mit dem BBC Orchestra ,und übertraf damit seine Studio - Aufnahme bei weitem . 1955 nahm Albert Wolff die Ouvertüre mit dem Paris Conservatoire Orchestra auf , 1956 folgte Sir Adrian Boult mit dem LPO ( es gibt auch noch eine Aufnahme mit dem BBC Orch. ) bevor 1964 Carlo Zecchi mit dem Prague Symphony Orchestra seine Sicht aufzeichnete . Meine "neueste" Einspielung gibt es nur im Netz , sie stammt von Boris Khaikin und dem Leningrad Philharmonic Symphony Orchestra . Vermutlich entstand sie in den 50ern , ein offizielles Datum ist mir nicht bekannt . - Verzichten möchte ich auf keine . Und....viel Spaß beim Nachhören !

    https://www.youtube.com/watch?v=WMgs2DPSohk

    Urania -LP 1952 :Martinon https://www.youtube.com/watch?v=0o4Mv8fiqlU

    https://www.youtube.com/watch?v=YnhIJzIrsf8

    https://www.youtube.com/watch?v=xsW2c3rh0fU

    https://www.youtube.com/watch?v=MDwwvzKkEUo

    https://www.youtube.com/watch?v=hqJOlH…9JgJFks&index=6

    Für Khaykin keine Abbildung möglich .Nur online . https://www.youtube.com/watch?v=elu9ifwzlYo

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Wolfgang Amadeus Mozart
    Symphonie Nr. 35, 36 & 38
    Berliner Philharmoniker
    D: Karl Böhm

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Wolfgang Amadeus Mozart
    Symphonie Nr. 39-41
    Berliner Philharmoniker
    D: Karl Böhm

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Modest Mussorgski
    [orch. Maurice Ravel]
    Bilder einer Ausstellung
    Berliner Philharmoniker
    D: Herbert von Karajan

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Joseph Haydn
    Symphonien Nr. 16, 40, 72 & 21-23
    Academy of Ancient Music
    D: Christopher Hogwood

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Ich orientiere mich an der gefühlten Außentemperatur: 39 - 40 - 41...

    Wolfgang Amadeus Mozart:
    Symphonie Nr. 39 Es-Dur KV 543
    Symphonie Nr. 40 g-Moll KV 550
    Symphonie Nr. 41 C-Dur KV 551 „Jupiter“

    Staatskapelle Dresden
    Sir Colin Davis

    Schön.

    :wink: Agravain

  • Franz Schubert, Schauspielmusik zu "Rosamunde":

    Wer das Stück nicht kennt: Die Prinzessin Rosamunde wird lange Zeit um ihren Herrschaftsanspruch betrogen, besteigt aber am Ende den Thron und umgibt sich fortan nur noch mit Getreuen :D .

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!