Gute Gründe für Programmänderungen?
Anlässlich von music lovers m. E. berechtigtem Ärger über eine Programmänderung frage ich mich, welche guten Gründe für Programmänderungen gibt. Hinein spielt die Frage, inwieweit die auch kurzfristige Änderung des Programms zur anzuerkennenden künstlerischen Freiheit gehört. Nicht interessiert mich die rechtliche Seite. Das typische Kleingedruckte lässt den Konzertbesucher üblicherweise belämmert im Regen stehen. Sollen sie doch den Bruch hören, wahrscheinlich merken sie den Unterschied gar nicht...
Zum Einstieg zwei Fälle:
Fall 1: Der Solokünstler ist aus körperlichen oder psychischen Gründen nicht imstande, das Konzert zu spielen.
Da kann man nichts machen, bin ich versucht zu sagen. Allerdings dürfte für die Bewertung der Grund für das Unvermögen eine Rolle spielen. Wenn der Künstler schlicht sternhagelvoll wäre, fände ich das weniger pricklen, insbesondere wenn der Besuch des Konzerts des Künstlers wegen erfolgt.
Fall 2: Der Solokünstler hat Programm X angekündigt, ist aus beliebigen Gründen am Abend aber nicht in der künstlerischen Stimmung, um dieses Programm zu spielen und spielt daher Programm Y.
Denkbar sind alle möglichen Gründe. Denken wir uns einen Todesfall und ein lustiges Programm. Könnte schwer fallen, nehme ich an. Oder muss ich von einem Profi erwarten, dass er auch unter schwierigen Voraussetzungen das Programm professionell über die Bühne bringt? Bin geneigt, das anzunehmen.
Fall 3? Gibt es so etwas wie "Das Orchester/der Solokünstler packt das Stück nicht und deshalb wird etwas einfacheres gespielt"? Kann ich mir kaum vorstellen.
Was noch? Wie seht ihr das? Sind euch solche Änderungen sogar egal? Ich erinnere eine Familienangehörige mit langem Abo (sie ist nicht mehr unter uns), die sich gern überraschen ließ und sich über alles freute, was kam.