Nein. Ich lese aber regelmäßig Programmhefte, und in sehr vielen von denen wird auf die zahlreichen Sponsoren des Festivals bzw. des Konzerts hingewiesen.
Gut - dann hast Du leider keine Ahnung, wovon Du sprichst (ich selbst kann übrigens meine beiden Fragen mit "ja" beantworten). Sonst wüsstest Du nämlich, wie anfwändig es ist, insbesondere als kleinerer Veranstalter ohne großen Ruhm solche Sponsorengelder einzuwerben und wieviel Klinkenputzerei dafür notwendig ist. Die Vorstellung, dass man da nur eben mal bei irgendwem anrufen müsste, damit die Knete fließt, zeugt leider von einer ziemlichen Unkenntnis der Materie. Gerade bei kleineren Veranstaltern ist es so, dass die regional verfügbaren Sponsoren bereits abgegrast worden sind, und auch die Stadtsparkasse legt dann nicht mal eben aus reiner Nächstenliebe ein paar Tausender drauf.
Mit der Perspektive des Großstädters hat das übrigens nur bedingt was zu tun - es ist wohl eher die Perspektive des passionierten Elphi-Besuchers, der das auf kleinerer Skala stattfindende Kulturleben in der Stadt nicht mehr vollständig wahrnimmt. In Hamburg gibt es (wie in den meisten größeren Städten) z. B. die "Requiem-Saison" im November oder die Osterzeit mit den diversen Aufführungen von Oratorien und Passionen. Schau' mal, wer da was veranstaltet - das sind häufig kleinere Chöre oder Kantoreien. Wenn die Solisten engagieren oder die Hamburger Camerata: meist Du, dass die dort für lau auftreten? Was meinst Du, wo das Geld dafür herkommt? Neben den (meist sehr moderaten) Eintrittsgeldern sind das häufig Förderungen, für die man alle nur erdenklichen Kontakte abgrasen muss, damit man am Ende mit einer (schwarzen oder roten) "Null" rauskommt. Es ist gerade auch dieses Engagement auf niedrigerer Ebene, das zum Kulturleben einer Großstadt beiträgt, und dort füllt man nicht mal eben mit ein paar Telefonanrufen lange Sponsorenlisten in Programmheften.
LG