Händelfestspiele in Göttingen im September 2021 - ein verspätetes Jubiläum und ein Abschied auf extrem hohem Niveau
Hallo zusammen,
Göttingen als Geburtsort der Renaissance des Opernkomponisten Händel - ohne jeden bekannten historischen Bezug zum Leben des Komponisten - wollte im vergangenen Jahr für die bescheidenen Verhältnisse der Göttinger Institution groß aufspielen: alle 42 Opern des Hallensers sollten in der einen oder anderen Form zur Aufführung kommen. Der scheidende künstlerische Leiter Laurence Cummings wollte sich mit drei Opern auseinandersetzen: Serse HWV 40, Ariodante HWV 33 und - szenisch - das Stück, mit dem im Juni 1920 am Ort der diesjährigen Aufführung alles begann: Rodelinda HWV 19.
Noch vor wenigen Wochen war - das Göttinger Ensemble weist viele Musiker aus den USA und dem UK auf - noch nicht klar, was alles stattfinden konnte, seit Anfang Juli hatte man sich entschieden, so zu tun, als könne es losgehen. Wenn man weiß, wie weit im Voraus viele namhafte Künstler ihre Termine planen, war also Vieles mit der heißen Nadel zu nähen, aber das hat man der Qualität der eigenen Aufführungen keinesfalls angehört. Der Serse wurde leider gestrichen, viele Rollen mussten gegenüber den Planungen für Mai 2020 neu besetzt werden, aber: die Ergebnisse der Aufführungen können sich absolut hören lassen. Insbesondere der konzertante Ariodante und die szenische Rodelinda waren an vielen Stellen echte Sternstunden. Ich werde - nicht allzu ausführlich leider - das ein oder andere dazu schreiben in den kommenden Tagen.
Gruß Benno