CD-Kauf in der realen Welt: Innerhalb Europas

  • In Hamburg wäre noch Hanse-CD erwähnenswert. München ist immer noch ein Dorado, auch wenn das legendäre Disco-Center inzwischen schon lange nicht mehr existiert. Eine dringende Empfehlung ist noch die CD-Börse in der Aventinstraße, nicht weit vom Isartor ; und das Antiquariat in der Fraunhoferstraße bietet immer wieder sehr schöne Funde. Leider (oder gottlob?) kann man dort nicht mit Karte zahlen...


    Dem Disco-Center weine ich auch noch immer viele Tränen nach - trotz zwischenzeitlich gefundener "Zauberflöte". Da ich zu Ostern wieder einmal in München bin ("Matthäus Passion" im Gasteig - :thumbdown: [gilt für das Gasteig]), werde ich eventuell auch in die Aventinstraße schauen (wenn ich sie finde)

    viele Grüße von einem in Wien Caruso geschädigtem :hide:

    Michael

  • Liebe Hanse-CD-Hasser,

    als langjähriger Immer-mal-wieder-Reinschauer in diesem Laden (der dort auch die eine oder andere CD erworben hat), muß ich ehrlich sagen, daß Ihr ziemlich übertreibt. Zwei Einwände lasse ich gelten: die Auswahl im randständigen und Raritäten-Bereich ist überschaubar und die Preise sind deftig. Dafür bekommt man eine m. E. sehr kompetente Beratung (wenn man sich denn als würdig erweist - die Netrebko-Villazon-Fraktion wird dort eher mit Einwort-Sätzen abgespeist), und der Laden ist bei angenehmer Atmosphäre für den Innenstadt-Bummel günstig gelegen. Den Saturn kann ich auch empfehlen, das ist sicherlich eine der relativ gesehen besten Klassik-Abteilungen, die man in Massen-Kaufhäusern finden wird. Für die Beratung gelten ähnliche Aussagen wie bei Hanse-CD, ich habe auch schon erlebt, daß Leute mit Crossover-Gesuchen sehr explizit in den Pop-Bereich verjagt wurden. Einer der Verkäufer erzählte mir mal, daß er sich für derartige "Klarstellungen" hin und wieder bei der Geschäftsleitung rechtfertigen muß, weil Kunden sich beschweren, wenn man ihnen klarmacht, daß Helmut Lotti nicht der Sphäre der klassischen Musik zuzurechnen ist. :D

    LG :wink:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Liebe Hanse-CD-Hasser,

    . Für die Beratung gelten ähnliche Aussagen wie bei Hanse-CD, ich habe auch schon erlebt, daß Leute mit Crossover-Gesuchen sehr explizit in den Pop-Bereich verjagt wurden. Einer der Verkäufer erzählte mir mal, daß er sich für derartige "Klarstellungen" hin und wieder bei der Geschäftsleitung rechtfertigen muß, weil Kunden sich beschweren, wenn man ihnen klarmacht, daß Helmut Lotti nicht der Sphäre der klassischen Musik zuzurechnen ist. :D

    Bei Beck sagten sie früher in so unnachahmlichem Ton: "Liegt neben der Kasse!" :D

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • Lieber Symbol,

    "Hasser" würde ich nicht gerade sagen, aber dass der Laden hinsichtlich Beratungsqualität wie Angebot schon mal wesentlich bessere Zeiten gesehen hat, steht für mich außer Frage. "Hanse CD" hatte mal einen mittlerweile wieder aufgegebenen Ableger in der Levante-Passage an der Mö, der so überaus stylish war, dass die CD-Plastikhüllen fast schon die tempelartige Marmoroptik störten (viel Auswahl gab es ohnehin nicht und das Konzept war noch stärker auf die gehobene Laufkundschaft ausgerichtet). Für einen gut verdienenden Klassik-Anfänger, der "geführt" werden will, ist der Laden vielleicht noch ganz gut. Aber spätestens wenn man sich einigermaßen gut eingehört bzw. -gelesen hat und hinsichtlich der Neuerscheinungen auf dem Laufenden ist, bringt die Beratung dort nicht mehr sehr viel. Einem passionierten Sammler in Zeiten des Internets hat der Laden nichts zu bieten, was den hohen CD-Aufpreis rechtfertigen würde.

    :wink:

    GiselherHH

    P.S.: Den Spruch mit der Kasse hatte Herr Mühlbach auch drauf!

    "Er war verrückt auf Blondinen. Wäre Helga auch noch adlig gewesen, der gute Teddy wäre völlig durchgedreht."

    Michael Gielen über Theodor W. Adorno, der versucht hatte, Gielen seine Frau auszuspannen.

  • ...CD-Plastikhüllen fast schon die tempelartige Marmoroptik störten

    Nicht umsonst heißen die Teile "Jewel-Case" :D


    "You realize that it’s not necessary to own 50 Beethoven cycles, 46 of which you never play, when you can be just as happy with 20 of them, 16 of which you never play.
    "
    , David Hurwitz

  • ... der Laden ist mittlerweile völlig auf die Besserverdiener-Laufkundschaft aus den Elbvororten ausgerichtet, die sich auf dem Weg zum Austernschlürfen mal eben die neue Netrebko-, Villazon- oder Kaufmann-CD in die Louis-Vuitton-Tasche stecken möchte.

    Giselher, du alter Klassenkämpfer!
    Als ich vor ein paar Monaten mal da war, fand ich den Laden eigentlich eher nicht schick. Wenn schon, dann eher gewöhnlich mit einem Hang zum Beliebigen - was das Sortiment angeht. Ich hatte mich nach einer Messiaen-Aufnahme erkundigt und so eine Art Schulterzucken geerntet. Aber vielleicht erklärt sich die Gleichgültigkeit ja auch damit, dass meine Frau keine LV-Tasche trug und mir keine Austern-Schalen aus den Hosentaschen lugten.
    Da lob ich mir - wie weiter oben schon gesagt - meinen Dussmann.

    Jein (Fettes Brot, 1996)

  • Lieber Ekkehard,

    da kann ich als Hamburger nur ausrufen: "Berlin, du hast es (zumindest in dieser Hinsicht) besser!". Von der Ausstattung her ist der "Hanse CD"-Laden wirklich nix Besonderes, aber die Orientierung an der Nobel-Laufkundschaft ist eben auch an der beschränkten Auswahl hinsichtlich Labels und Repertoire abzulesen. Natürlich ist der Laden an sich von der Größe her mit Dussmann in keiner Weise vergleichbar und er kann aufgrund der mangelnden Lagerfläche vom Angebot her niemals in Konkurrenz treten. Aber der Trend zum Mainstream war auch schon früher da. Ich bin da bei der Suche nach Aufnahmen gar nicht so ausgefallener Labels wie CHANDOS, Hyperion, hatArt oder col legno oft auf Achselzucken oder Kopfschütteln gestoßen.

    :wink:

    GiselherHH

    (dessen "klassenkämpferische" Ansichten hinsichtlich "Hanse CD" leider eine empirische Basis haben)

    "Er war verrückt auf Blondinen. Wäre Helga auch noch adlig gewesen, der gute Teddy wäre völlig durchgedreht."

    Michael Gielen über Theodor W. Adorno, der versucht hatte, Gielen seine Frau auszuspannen.

  • Daß Dussmann kein adäquates Hamburger Gegenstück hat, ist klar. Das Achselzucken bei informierten Fragen bei Hanse-CD erstaunt mich aber schon. Ich war jetzt einige Zeit nicht mehr in dem Laden, weil ich nicht mehr in HH wohne - hat die Belegschaft gewechselt? Meine Erfahrung ist eher so, daß die dortigen Mitarbeiter sich gerne ein Schwätzchen mit einem offensichtlich sachkundigen Kunden gönnen, weil sie erleichtert sind, die Rieu-Fraktion für einige Minuten loswerden zu können.

    Übrigens wäre es ja schön, wenn die Austern-Schampus-Neigungsgruppe dort verkehren würde. Leider reicht deren kultureller Wissensstand aber auch für den Klassik-Mainstream häufig nicht aus... :hide:

    LG :wink:


    Die Austern-Schampus-Gruppe und andere Schlürftiere ließen den Thread hierhin vergleisen: MUSO - Musik und Soziales

    audiamus

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Einen sehr schönen Laden lernte ich vor ein paar Wochen in Stuttgart kennen: Einklang.
    "http://www.einklang.de/index.asp"
    Für die fränkischen Fans sei auf "musica" in Erlangen verwiesen:
    "http://www.musica.de/"

    Zwei Empfehlungen, denen ich mich anschließe. Musica ist der Anlaufpunkt für CD-Käufer im Großraum Nürnberg und zeigt, dass sich so ein Laden auch (einigermaßen) in einer Stadt von nur 100.000 Einwohnern halten kann.

    Gerne würde ich Ähnliches auch über das einzige Klassik-Tonträger-Fachgeschäft in Saarbrücken sagen:

    http://www.adagio-musikland.de/

    Ich bin ja froh, dass es den Laden gibt. Und insgesamt hat er schon ein anständiges Angebot im Klassik-Bereich (Jazz kann ich nicht beurteilen). Aber man könnte besser sortiert sein: im Mainstream-Repertoire sind manche Werke in zehn verschiedenen Aufnahmen vertreten, auf der anderen Seite fehlen bei zentralen Komponisten ganze Werkkomplexe vollständig. Das Opernangebot in CD und DVD ist bescheiden. Ein gewisser Schwerpunkt liegt auf der Alte-Musik-Abteilung, aber gerade da hat man nach meiner Beobachtung etwas abgebaut. Immerhin: Es gibt qualitativ gute Hörplätze, man kann beim Probehören sitzen und bekommt dazu sogar gratis einen Espresso serviert. Das ist doch schon mal nett.


    Einen Laden mit relativ großem Sortiment habe ich letzte Woche in Leipzig gefunden: Opus 61, direkt hinter der Nikolaikirche.

    Außerdem gibt's in Leipzig den Gewandhaus-Shop im gleichnamigen Konzertsaal, wo entgegen dem Anschein der Website eine beachtliche Klassik-Auswahl auch jenseits der Gewandhausorchester-Aufnahmen angeboten wird, darunter diverse Sonderangebote.


    Ein entscheidender Vorteil von Fachgeschäften gegenüber dem Internet ist es ja, dass man die Aufnahmen vor dem Kauf ausführlich probehören kann. Da können die Hörschnipsel bei jpc nicht mithalten. Noch schöner wäre es, wenn dafür adäquate Geräte zur Verfügung stünden. Gibt es bei Dussmann immer noch diese grässlichen Billig-Kopfhörer? (Ich bin seit anderthalb Jahren nicht mehr dagewesen.) Besser ist die technische Ausrüstung bei Beck in München. Aber sowohl bei Beck wie auch bei Dussmann die große Pest des Klassikfachhandels: Permanent dudelnde Hintergrundmusik. Wie soll ich die Interpretation einer barocken Violinsonate über Kopfhörer beurteilen können, wenn gleichzeitig aus den Lautsprechern dröhnend eine Tschaikowsky-Sinfonie ertönt? In kleineren Geschäften konnte ich manchmal erfolgreich die Abschaltung der Background-Mucke erbitten, aber bei den Klassik-Megastores hat man damit wohl keine Chance...

    Da lob ich mir den von Armin erwähnten Einklang in Stuttgart: Schalldichte Hörkabinen!

    Und an alle anderen Läden: SCHALTET DAS GEDUDEL AB! :pinch:


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Hallo Bernd!

    Gibt es bei Dussmann immer noch diese grässlichen Billig-Kopfhörer?

    Nein, seit ein paar Wochen sind die maroden CD-Spieler und Kopfhörer gegen Neue ausgetauscht worden. Bei den Kopfhörern habe ich nur gesehen, dass es Sennheiser waren. Welche allerdings genau, keine Ahnung. Da kenne ich mich auch nicht mit aus.


    Aber sowohl bei Beck wie auch bei Dussmann die große Pest des Klassikfachhandels: Permanent dudelnde Hintergrundmusik. Wie soll ich die Interpretation einer barocken Violinsonate über Kopfhörer beurteilen können, wenn gleichzeitig aus den Lautsprechern dröhnend eine Tschaikowsky-Sinfonie ertönt? In kleineren Geschäften konnte ich manchmal erfolgreich die Abschaltung der Background-Mucke erbitten, aber bei den Klassik-Megastores hat man damit wohl keine Chance...

    Doch, hast du. Zumindestens bei mir. ;+)
    Wir machen in der Regel schon leiser, wenn sich Kunden beschweren, das ist kein Thema. Nur es kommt halt manchmal vor, dass es etwas lauter ist, weil man nach der eher ruhigen Chopin-Nocturne-CD, für die man das Volume etwas lauter gestellt hat, um überhaupt was zu hören, vergessen hat, für die Tschaikowski-Sinfonie wieder runterzuregeln. Das kommt schon mal vor.
    Abgesehen davon hat die Beschallung schon Sinn. Nicht nur, dass wir Mitarbeiter so mal die Chance haben, einen Eindruck von den vielen Neuveröffentlichungen zu bekommen. Es gibt auch nicht wenige Kunden, die davon inspiriert werden und dann genau diese CD in ihren Einkaufskorb packen.

    :wink:

    Viele Grüße,
    Peter.

    Alles kann, nichts muss.

  • Hallo Peter,

    Nein, seit ein paar Wochen sind die maroden CD-Spieler und Kopfhörer gegen Neue ausgetauscht worden. Bei den Kopfhörern habe ich nur gesehen, dass es Sennheiser waren. Welche allerdings genau, keine Ahnung. Da kenne ich mich auch nicht mit aus.

    das hört sich doch gut an, ich werde im Laufe des Frühlings eh mal wieder in Berlin sein.

    Doch, hast du. Zumindestens bei mir. ;+)
    Wir machen in der Regel schon leiser, wenn sich Kunden beschweren, das ist kein Thema. Nur es kommt halt manchmal vor, dass es etwas lauter ist, weil man nach der eher ruhigen Chopin-Nocturne-CD, für die man das Volume etwas lauter gestellt hat, um überhaupt was zu hören, vergessen hat, für die Tschaikowski-Sinfonie wieder runterzuregeln. Das kommt schon mal vor.

    Vor meinem Besuch frage ich Dich dann nach Deinen Arbeitszeiten. :D Das Problem bleibt aber trotzdem: Selbst leiser geregelte Musik ist oft immer noch so laut, dass sie beim Probehören stört.


    Es gibt auch nicht wenige Kunden, die davon inspiriert werden und dann genau diese CD in ihren Einkaufskorb packen.

    Das habe ich mir schon gedacht - schnöde Profitgier ist die Ursache! :D Die hier potentiell entstehenden Ausfälle wird die Dussmann AG & Co. KGaA doch sicher aus der Sparte Gebäudedienstleistungen querfinanzieren können... ;+)


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Einen Laden mit relativ großem Sortiment habe ich letzte Woche in Leipzig gefunden: Opus 61, direkt hinter der Nikolaikirche.


    Ja, den Laden fand ich auch ziemlich gut. Und nettes Personal. Bei meinem ersten Besuch sind mir kleine Zettel an manchen CDs aufgefallen, die - unbeschriftet - aus dem Regal hervorstanden. Habe mich dann aufklären lassen, dass so SACDs gekennzeichnet werden. Kann mich aber nicht mehr erinnern, ob diese "Tradition" aktuell noch Bestand hat. Bei meinem letzten Besuch in Leipzig hätte ich den Laden fast nicht mehr gefunden, weil am alten Standort gegenüber der Nikolaikirche nun ein Motel One steht... 8|

    Auch noch bemerkenswert dort: Drogeriemarkt Müller. Sowieso eine oft erstaunlich gute Adresse. In Leipzig allerdings besonders opulent. Ich erinnere mich an eine beeindruckende Naxos-Abteilung (das Wort "Regal" erscheint mir in diesem Falle unangebracht...), und auch sonst gut bestückt. Macht echt glücklich .

    Parrot

    In "Lohengrin" gibt es hübsche Augenblicke, aber bittere Viertelstunden.
    (Gioacchino Rossini)


  • Auch noch bemerkenswert dort: Drogeriemarkt Müller. Sowieso eine oft erstaunlich gute Adresse. In Leipzig allerdings besonders opulent. Ich erinnere mich an eine beeindruckende Naxos-Abteilung (das Wort "Regal" erscheint mir in diesem Falle unangebracht...), und auch sonst gut bestückt. Macht echt glücklich .

    Parrot

    Das ist offenbar Firmenpolitik: in größeren Städten gibt es immer einen Müller mit gut bestückter Klassik. Die in Nürnberg und in München im Tal lohnen sich immer ; letzterer ist oft auch billiger als Beck und Zauberflöte (die ohnehin etwas zur Apotheke tendiert).

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • In Berlin möchte ich auf diesen noch jungen Laden hinweisen:

    JAZZWERKSTATT + Klassik SHOP+ CAFE

    Jazzwerkstatt klassik SHOP GmbH
    Knesebeckstr. 33 / 34, Nähe Kudamm
    10623 Berlin
    Tel.: 030-886 75 975

    Der Laden ist ein Nebenprodukt der äußerst rührigen Jazzwerkstatt Berlin Brandenburg e.V., die in Berlin und Brandenburg viele Konzerte und inzwischen auch neue Festivals veranstaltet, so inzwischen als Flagschiff die Berliner Jazz Jamboree als Nachfolger der legendären, leider verblichenen Warschauer Jazz Jamboree. Seit kurzem werden gelegentlich auch Klassik-Konzerte veranstaltet (z.B. mit Musik von B.A. Zimmermann oder Schumanns Dichterliebe im letzten Jahr). "Jazzwerkstatt" ist außerdem ein sehr gutes Jazz-Label, das jeden Monat mindestens zwei CDs herausbringt mit Schwerpunkt experimentellere deutsche, vor allem Berliner Szene, aber auch internationalen Größen u.a. Jamaaladeen Tacuma, David Murray, World Saxophone Quartet. Alle Jazzwerkstatt-CDs und Veranstaltungstickets sind im Laden natürlich erhältlich.

    Das Sortiment kann natürlich in der Breite nicht mit Dussmann mithalten, ist aber im Jazz- wie im Klassik-Bereich gut ausgewählt mit auch relativ viel nicht so Gängigem, was einen Blick lohnend macht, vor allem auch auf das Runtergesetzte und Sonderangebote. Hörmöglichkeiten sind vorhanden. Das Personal besteht aus Fans und Kennern ohne überhebliche Allüren. Jazz- und Klassikbereich sind durch ein Café, in dem man auch essen kann, miteinander verbunden. Das erhöht natürlich den Lautstärkepegel.

    Im Café finden regelmäßig abends auch Jazzkonzerte mit durchaus sehr renommierten Künstern zu äußerst moderaten Preisen (10,- bis 15,- EUR, mindestens 1 jede Woche) statt. An sochen Abenden kann man dann auch spät in den Konzertpausen und hinterher noch im Laden stöbern.

    Morgen Mi. 3.3. 19.30 Uhr ( 10,- EUR) werde ich dort sein, wenn dort das sehr gute Kattorna Quintet spielt
    Grzegorz Rogala, trombone
    Lukasz Pawlik, piano
    Max Nauta-Simonsen, bass
    Krzysztof Szmanda, percussion
    Dawid Glówczewski, alto saxophone

    "Den Bandnamen hat das junge Quintett vonKryzstof Komeda übernommen, dessen Musik für die Filme von Roman Polanski (Rosemary‘s Baby, Messer im Wasser etc.) weltbekannt ist. Die jungen Polen knüpfen an Komedas Melodien an, und schreiben seine Jazzbefreiung in die Gegenwart fort" - aus der Ankündigung.

    :wink: Matthias

  • :wink:

    Den "Adagio"- Laden in Saarbrücken hat Zwielicht sehr gut beschrieben. Die Jazzecke ist in Ordnung für die Größe. In der Tat haben mich auch die guten Hörmöglichkeiten überascht. Hinten im Laden auch im Sessel sitzend und überall ein gutes Marantzgerät. Noch viel bessere Geräte gibt es dann ein paar Häuser weiter bei Albert. Und da macht probehören richtig Spaß! :)

    In Trier sieht die Lage gut aus: die großen, Metrotöchter, haben eine gute Auswahl, bis auf klassische Musik. Dann gibt es aber noch zwei gute alte Fachgeschäfte, Musikhaus Reisser und Musikhaus Kessler. Letzteres ist ein eher kleiner, aber feiner Laden. Sehr gute Auswahl der Einspielungen, aber auch eine Idee teurer. In beiden Läden werden auch Instrumente verkauft und das Personal ist fachlich kompetent.

    Gruß, Frank

    Gruß, Frank

    Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.

  • zwar ist die diskussion mittlerweile in eine andere richtung gelaufen, aber das muss ich noch loswerden, da ich gerade gesehen habe, dass ein dussmann-mitarbeiter hier schreibt:

    es mag ja sein, dass kunden durch beschallung zum kaufen animiert werden, aber für mich (und mir fallen einige ein, die gleich empfinden) ist genau das der grund, warum ich nicht gern zu dussmann gehe.
    mit den cds kann man ja wenigstens in die pop-abteilung fliehen, wo erstaunlicherweise diese art von kaufanreiz offenbar nicht gebraucht wird und sie da anhören, aber schon beim stöbern nervt die beschallung mich sehr viel mehr als es irgendeine x-beliebige loungemucke täte, die eben genau dafür gemacht wurde.

    abgesehen davon, dass z.b. die callas für mich einen sehr hohen nervfaktor hat, hat pucchini oder was immer sie da singt einfach nicht leises gedudel komponiert, und es erstaunt mich, dass gerade leute, die es besser wissen müssten das ignorieren können.

    schade, denn die auswahl ist wirklich so, dass ich stunden da verbringen könnte, aber diese ganze orchesterknallerei und dieses ariengekreisch verleidet es mir. und erst recht wenn was aufliegt, das ich gern mag, möchte ich es wirklich (und das heißt wenn ich nicht mit was anderem beschäftigt bin) hören und nicht davon berieselt werden.

    ich glaube, im endeffekt ist es auch betriebswirtschaftlich kontraproduktiv. vielleicht könnte man ja mal eine umfrade im laden starten, mit irgendwelchen zetteln oder so.

    schönes forum habt ihr da übrigens, hab schon viel bei euch gelernt!

    grüße von hannes

  • ...
    es mag ja sein, dass kunden durch beschallung zum kaufen animiert werden, aber für mich (und mir fallen einige ein, die gleich empfinden) ist genau das der grund, warum ich nicht gern zu dussmann gehe.
    mit den cds kann man ja wenigstens in die pop-abteilung fliehen, wo erstaunlicherweise diese art von kaufanreiz offenbar nicht gebraucht wird und sie da anhören, aber schon beim stöbern nervt die beschallung mich sehr viel mehr als es irgendeine x-beliebige loungemucke täte, die eben genau dafür gemacht wurde.
    ...

    Lustig, ich kann das komplett ausblenden. Dass bei Dussmann im Hintergrund Musik läuft, nehme ich so richtig eigentlich gar nicht wahr. Wenn, dann so als Information à la "Sie befinden sich in der Abteilung für klassische Musik".

    Aber ich neige auch nicht dazu, dort ewig lange zu stöbern. Vielleicht wäre es dann anders. Meist suche ich gezielt nach einer CD, gucke bei den "Neuigkeiten"-Stapeln und bei Lieblingskomponisten und bin wieder davon. Der Laden ist schön, die Angestellten sind freundlich und kompetent, aber schon ausgiebiges Musikhören an einer der Stationen findet bei mir so nicht statt, weil mir dafür die (innere) Ruhe fehlt.

    :wink:

    Jein (Fettes Brot, 1996)


  • Wenn ein Laden schlecht sortiert ist oder das Personal unfreundlich oder inkompetent, dann liegt das selten an der Kundschaft....


    Aber selbstverständlich liegt es an der Kundschaft, nicht ausschließlich, aber beinahe ausschließlich.

    Wenn die nämlich häufiger und mehr kaufen würde, könnte der Betreiber das Sortiment erweitern sowie freundliches und kompetentes Personal einstellen.

    Grüße

  • Zitat

    ich glaube, im endeffekt ist es auch betriebswirtschaftlich kontraproduktiv. vielleicht könnte man ja mal eine umfrade im laden starten, mit irgendwelchen zetteln oder so.


    dem schließ ich mich an. Das wäre mal eine Idee...!


    Zitat

    Aber selbstverständlich liegt es an der Kundschaft, nicht ausschließlich, aber beinahe ausschließlich.
    Wenn die nämlich häufiger und mehr kaufen würde, könnte der Betreiber das Sortiment erweitern sowie freundliches und kompetentes Personal einstellen.


    Das ist jetzt eine Frage von Ursache und Wirkung. Kostet freundliches Personal wirklich mehr? Und welche Auswirkungen hat so ein Personal auf den Umsatz? (zumindest keine negativen...) Ich bin letztens quer durch die USA getourt. Da können sich hiesige Geschäfte bezüglich Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft eine dicke Scheibe abschneiden. Verdienen tut das Personal dort allemal weniger als bei uns...

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

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